©

Als PDF

 

 

McRei's Weltreise

Kolumbien
Reisebericht 6(84)



 

vom 13.09.2012 - 09.10.2012

Teilstrecke 2'129 Km
Kilometer 192'521 - 194'650

 

Die kommende Fahrt bringt uns
wieder in die Cordillera Oriental,

So wie wir in Florida Blanca beschlossen haben, werden wir nun also doch nicht nach Venezuela Reisen, aber trotzdem führt uns die Weiterreise durch Kolumbien zuerst noch bis zur Grenzstadt Cucuta. Diese etwa 200km lange Strecke führt uns nochmals über die Cordillera Oriental und wir klettern von anfänglich 1000m, auf dem Weg nach Cucuta, über einen Pass von gut 3450m. Entlang der sehr kurvenreichen Strasse hat es unzählige Baustellen und vielerorts werden die steilen Bergabhänge von weiteren Abrutschen der Erdmassen gesichert und so müssen wir bei einer solcher auch eine gute Stunde Wartezeit in kauf nehmen, bevor es weiter gehen kann. Auf dem ersten Abschnitt der Strecke durchfahren wir, auf unserer Bergfahrt, zudem einen üppigen Waldgürtel mit vielen verschiedenen Baumarten, wo der Nebel durch deren Wipfel zieht. Wenn man dann einmal eine Aussicht auf das Tal geboten bekämme, verdeckt einen gerade dieser das Vergnügen. Am fast höchsten Punkt der Strecke begrüsst uns dann ein "Peaje- Häuschen" und knüpft einem die nächsten 6500 Peso ab.

 

Darauf erwartet uns ein sanft hügeliges Hochplateau,

Kurz darauf verschwindet der Nebel und eine liebliche, grassbewachsene Hochebene breitet sich vor unseren Augen aus. Verstreut liegen auch hier überall kleine Höfe und es gedeihen auf über 3300m Zwiebeln sowie Kartoffeln, für uns Mitteleuropäer einfach fast unglaublich. So decken wir uns hier mit einem 12kg Sack "Hochlandkartoffeln" ein und diese kosten 10'000 Peso, was umgerechnet etwa 5.20sFr. sind. Da wir vor der Abfahrt für einmal nicht getankt hatten, da der Treibstoff um die Grenze von Venezuela mit Sicherheit viel billiger sein wird als hier, wir aber auf der Hinauffahrt mehr verbrauchten als angenommen, wollten wir bei der hiesigen Tankstelle noch etwas nachtanken um nicht in eine Dieselpanne zu kommen. Doch hat diese ausgerechnet kein Dieseltreibstoff mehr und so mussten wir auf einen der hiesigen Kanisterverkäufer am Strassenrand zurückgreifen. Wir bezahlten bei diesem nicht mehr als bei der Tankstelle angeschrieben, doch waren wir gespannt ab der gelieferten Qualität. Da wir beim Reinkippen alles filterten was nicht von einer Zapfsäule kommt, hatten wir auch keine grösseren Bedenken und so füllten wir einen 5Gallonen Kanister in unseren Tank. Als wir nach dem befüllen den verbleibenden Dieseltreibstoff im Filter unter die Lupe nahmen, waren wir ganz überraschte was unsere Augen da zu sehen bekamen. Sahen diese doch kaum einen dreckigen Rückstand, der im Filter hängengeblieben ist und wir waren ab der erhaltenen Kanisterqualität ganz erstaunt. Wir sagten uns sogar, wenn der Diesel von der Zapfsäule so sauber ist wie derjenige im Kanister, währe das ja wirklich erfreulich.

Auf dieser Höhe, um die Siedlung "Berlin", verbrachten wir auf 3400m die Nacht und dies war zugleich die Höchste in Kolumbien und auch eine der bisher höchsten unserer bisherigen Reise. Ein dementsprechend kalter Wind pfiff einem hier um die Ohren. Am nächsten Morgen folgten wir der weiterhin sehr kurvenreichen Strasse, die uns durch eine Landschaftlich sehr reizvolle Gegend kutschieren lies und uns nun mehr oder weniger stetig Bergabwärts führt. Da in der Nacht eine Kuh einen Abhang hinunter gestürzt war, wurde diese gleich vor Ort am Strassenrand Notgeschlachtet und wir nahmen am frühen Morgen einen Augenschein davon. Ansonsten werden entlang der Strasse weiterhin Kartoffeln und Zwiebeln angeboten und wir sehen im weiteren Verlauf sogar Erdbeeren auf dieser Höhe, für uns, wie erwähnt, einfach fast unvorstellbar. Die Kartoffeln sind im übrigen sehr schön und wir liessen uns die erste Portion als Rösti, mit Käse und Spiegelei munden.

 

Über Pamplona erreichen wir Cucuta,

Nach einem weiteren Tag, verbracht in dieser Höhenluft, verlassen wir diese Gegend endgültig und in zig Serpentinen geht es in Richtung Pamplona weiter und welches dann auf einem Zwischenplateau auf nur noch 2300m liegt. In Pamplona gab's einen längeren Zwischenstopp und wir durchstreiften einige Strassenzüge dieser Kleinstadt, in denen am heutigen Sonntagmorgen überraschend viel los war. So tummelten sich hier bereits viele Leute um das Marktgebäude, den Zentrumspark und um die Wallfahrtskirche Iglesia Humilladero.

Die Strasse folgt darauf dem Rio Pamplona und auf den nun folgenden kurvenreichen Kilometern geht es nur noch Bergab und in Cucuta zeigt uns das GPS gerade mal noch gut 300 Höhenmeter an. Dementsprechend heiss ist es hier, doch da es eine geringe Luftfeuchtigkeit hat war's erträglich, auch wenn wir am Tag zuvor auf 3400m noch fast geschlottert hatten. Entlang dieser Strecke werden weiterhin die kultivierten Agrarprodukte angeboten und zu dem oberen Angebot gesellten sich hier noch Salate, Rot- und Blumenkohl, Mais und Zitrusfrüchte. Wie schon in anderen Ländern gesehen, erstrecken sich auch hier die Gemüsebete an den unmöglichsten und steilsten Bergabhangen wo man zu Fuss gerade noch so hinkommt und wir können uns gut vorstellen wie anstrengend dort die Feldarbeit ist. Der Rio Pamplona, dem die Strasse nun folgt, wird immer breiter und viele grosse Steine lagern in seinem Flussbett. So fehlt denn auch an manch einem Ort ein Teil der Teerstrasse, welches der Fluss wohl bei Unwettern, über die letzten Monate oder Jahre, weggespült hat. Die Landschaft zeigt sich weiterhin erfreulich, in verschiedenen Grüntönen, leicht bewaldet und mit unzähligen Agrarfeldern gespickt.

Je näher wir uns aber Cucuta nähern je trockener und steppenartiger wir das Ganze und die Landschaft bekommt ein gelb-braunes Gewand. Am Strassenrand sehen wir einige Balnearios in welchen sich die Städter abkühlen. Was uns bei der Stadteinfahrt ansonsten noch auffällt, dass es hier sehr wenige und dazu nur sehr alte, Tankstellen gibt. Dafür reihen sich entlang der Strasse unzählige Treibstoffkanisterverkäufer aneinander, die ihren Treibstoff, in ganz verschiedenen Plastikbehälter, an die Motorräder und Automobilisten verkaufen. Dies machte uns aber heute noch kein Kopfzerbrechen, wie so denn auch. Wir begaben uns lieber in den Exito für unseren Einkauf und darauf durchschlenderten wir durch das hiesige moderne Einkaufscenter Ventura, welches verschiedene westliche Einkaufsläden beherbergt. Auf den hiesigen Parkplätzen kreuzen wir denn auch überdurchschnittlich viele Autos aus dem Nachbarland Venezuela. Als ich ein Mann aus Venezuela darauf ansprach wieso man hier so viele Menschen aus Venezuela antreffe, meinte dieser, dass hier die Qualität eben etwas besser sei, auch wenn sie dafür einige Peso mehr in die Tasche greifen müssen. Vis-à-vis einer Renault Garage verbrachten wir die Nacht in Cucuta.

 

Jetzt verstehen wir wieso es an
jedem Eck einen Treibstoffanbieter gibt,

Am kommenden Morgen wollten wir noch einen Augenschein von der Grenze zu Venezuela nehmen, doch kaum die Stadt verlasen, tauchte da auf der gegenüberliegenden Strassenseite auch bereits ein Zahlhäuschen auf und so kehrten wir beim davor gelegenen Kreisel lieber wieder in die Stadt zurück.

Hier gingen wir nochmals zum Exito und in die Ventura Mall, bevor wir uns auf den Weg zur Area Natural Unica Los Estoraques machten. Danach begaben wir uns auf die Suche einer Tankstelle die uns mit Dieseltreibstoff versorgen konnte und erst bei der sechsten wurden wir fündig. Alle anderen zuvor hatten keinen Diesel mehr, oder verkauften diesen nur auf Bestellung und wie könnte es darum auch anders sein, war diese mit 4190 Peso per Gallone denn auch gleich die teuerste. Im Vergleich zum restlichen Kolumbien ist diese zwar immer noch mit Abstand die günstigste und so füllten wir beide Tanks, damit wir mit dieser Reserve möglichst weit Richtung Süden fahren können. So liegt die gesehene Preisspanne in Kolumbien zwischen 3894-8360Peso (umgerechnet per Liter zwischen 0.54-1.16sFr.). So wie es scheint ist es in diesem Bereich von Kolumbien wirklich schwierig von einer Tankstelle Treibstoff zu erhalten, darum verstehen wir nun jetzt auch wieso fast an jedem Eck ein Kanisterverkäufer steht. Zudem stammen die Zapfsäulen noch aus dem vorigen Jahrhundert und solch alte trifft man im sonstigen Kolumbien kaum mehr an. Wieso, weshalb, warum dies so ist, konnte mir hier aber auf meine Frage niemand sagen und ich erhielt nur ein Schulterzucken.

Mit gefüllten Tanks machten wir uns darauf auf den Weg, über El Zulia, in Richtung Los Estoraques und am heutigen Tag gelangten wir noch bis zur Ortschaft Sardinata. Der Zustand der Teerstrasse war eher von der übleren Sorte und voller Locher und ganz fehlenden Teerabschnitten, so dass es nur langsam vorwärts ging.

 

Auch dieser Teil der Cordillera Oriental ist wunderschön,

Von Sardinata führte uns die Strasse durch eine recht reizvolle Berglandschaft und immer wieder wird uns eine schöne Aussicht geboten. Da wir entlang dieses Abschnittes zwei wunderschöne Stellplätze für die Nacht fanden, teilten wir diese Strecke, zur Area Natural Unica Los Estoraques, auf zwei Tage auf. Die Strasse die nun mit wenigen Ausnahmen nicht schlecht im Schuss ist, führt uns durch einen Canyon bergaufwärts und am höchsten Punkt erreichten wir doch auch immerhin 2400m. Die stetig steigende und kurvenreiche Strasse führte uns anfänglich durch eine dichte Vegetationszone die mit der zunehmenden Höhenlage und je weiter es Nördlich ging, immer karger wurde. An dieser entdecken wir denn auch eine Quelle um unsere Wasserreserve aufzufüllen und die Qualität muss laut unserem Filter hervorragend gewesen sein. Zuoberst bekamen wir eine gewaltige Aussicht, über eine sanft hügelige Grasslandschaft, geboten und welche kaum auch nur von einem einzelnen Hof unterbrochen war.

Am zweiten Morgen weckten uns die Sonnenstrahlen und eine grandiose Weitsicht entzückte uns. So lagen am heutigen Morgen denn auch über einem Teil der tiefer gelegenen Umgebung Nebelbänke.

 

Von wo kommt ihr denn?

In Abrego füllten wir nochmals etwas vom nicht mehr ganz so günstigen Dieseltreibstoff nach, befinden wir uns doch nach wie vor in der gleichen Provinz wie Cucuta und kaum hatten wir unser Auto dazu bei der Tankstelle hingestellt, waren wir auch schon von einer Horde Menschen umring. Sie musterten mit grossen Augen das Fahrzeug, löcherten uns mit Fragen und konnten es fast nicht klauben, dass wir von der Schweiz hierher gefahren seien und wie dies denn ginge.

 

In der Area Natural Unica Los Estoraques
tauchten wir in eine Wunderwelt der Steinformationen,

Kurz danach folgte der Abstecher zur Ortschaft La Playa de Belém mit der Area Natural Unica Los Estoraques. Diese Gegend, in welcher unter anderem ganz verschiedene Agrarprodukte kultiviert werden, sieht eher trocken aus und die Sandsteingebilde machen sie zur Märchenwelt. So war es denn auch fantastisch durch dieses Gelände zu schlendern und auf Entdeckungstour zu gehen. Da auch das Wetter mitspielte und die bizarren Felsformationen schön angestrahlt wurden, lachte unser Herz und es machte richtig Spass.

Die Ortschaft La Playa de Belém kommt sehr herausgeputzt daher und so schlenderten wir auch noch durch die zwei dortigen engen Hauptgassen. Inmitten der Ortschaft steht die doppeltürmige Kirche und davor liegt der kleine schattige Zentrumspark. Vom in der Höhe gelegenen Friedhof geniesst man einen hervorragenden Ausblick auf die Wunderwelt der Sandsteinformationen und am heutigen Tag anerbot sich uns von dort zudem eine gute Fernsicht. Vom Ort selber führen verschiedene Wege, an den einfachen Behausungen vorbei, zu diversen Felsformationen und manch einer durchstreiften wir. So konnten wir denn auch nicht widerstehen und drückten manchmal auf den Auslöser unserer Kamera, um diese wunderbare Szenerie im Bilde festzuhalten.

Auf dem Parkplatz, der Area Natural Unica Los Estoraques, trafen wir dann nochmals auf Franziska und Felix, die gerade daran waren Doris und Günther, Österreicher aus dem Kanton Bern, Reisetips zu geben. Wir gesellten uns zu ihnen und verbrachten in dieser Gesellschaft den angebrochenen Nachmittag und Abend mit regem Geplauder. Beide verliessen uns dann am nächsten Morgen, den Freitag 21.September 2012 und wir verbrachten noch zwei weitere geruhsamen Tag an diesem Ort. Am ersten tauchten wir natürlich nochmals in die Wunderwelt der Felstürme und Figuren ein und wo es fast auf jedem Schritt und Tritt etwas zauberhaftes zu entdecken gab. Der Himmel zeigte sich zwar erst am Nachmittag von der schönen wolkigen Seite und der Samstag blieb sogar meistens milchig und schleierhaft, so dass die schönen Sandsteinformationen nicht mehr so wunderprächtig zur Geltung kamen. Dafür nutzten wir die Zeit, um uns mit unserer Homepage zu befassen.

Dabei sorgten am Samstag die auftauchenden Besucher auch immer wieder für eine kurze Abwechslung, die als erstes meistens unser Auto neugierig musterten. Sie umrundeten es und manch einer zog sein Handy, oder die kleine Kamera, um ein Bild davon zu schiessen. Sie plauderten miteinander, lasen was darauf stand und dies lies bei uns immer wieder ein schmunzeln auf die Lippen zaubern, während wir drinnen am Computer arbeiteten.

 

Von Ocana folgt die Strecke zurück nach Bucaramanga,

Nach diesem herrlichen Aufenthalt, in der Area Natural Unica Los Estoraques, brachte uns die Nebenstrasse zurück zur Hauptstrasse auf welcher wir nach einigen Kilometern Ocana erreichten. Hier füllten wir nochmals das Auto mit günstigem Diesel und erledigten einen kleinen Einkauf bei Exito. Danach führte uns die Strasse über einen weiteren Teil der Andengebirgskette Oriental und die Strasse tauchte auf der anderen Seite in die Tiefebene des Rio Magdalena hinunter. Über diesem Teil der Bergkette hing ein dichter Nebel und so hüllte uns dieser schon kurz vor erreichen des Tops, auf 1500m, ein und gab die Sicht erst wieder frei als wir die Talfahrt schon fast beendet hatten. So gab's also wegen der Milchsuppe für einmal gar nichts zu sehen. Kurz vor Aguachica schwenkten wir dann auf die von Santa Marta herkommende #45 und dieser, sowie der #45A, folgten wir danach zurück nach Bucaramanga, die Stadt von welcher wir aus, vor 10Tagen, diesen abwechslungsreichen und schönen Rundtrip gestartet hatten.

Etwas nach Aguachica zeigte uns dabei das GPS mit 120m den tiefsten Punkt dieses Rundtrips an und darauf geht es zurück ins Vorgebirge mit einem stetigen auf und ab und natürlich einer unendlichen Kurverei. In Bucaramanga haben wir dann bereits die 1000m Marke wieder überschritten und wir stellten uns dort an den selben Nachtplatz wie bevor wir unseren Loop gestartet hatten. Die uns umgebende Vegetation, der insgesamt hügeligen Region, war entlang der ganzen Strecke sehr üppig, satt grün und wir durchführen manch eine wuchernde Waldpartie. Neben den vielen verschiedenen Laubbäumen umgaben uns zudem in der Tiefebene des Rio Magdalena auch manch eine prächtige Palme und im dortigen hohen Grass zogen die langohrigen Zebu Rinder ihre Runden. Dazu fuhren wir auch an manch einer sehr einfachen Behausung vorbei, welche sich gleich neben der Durchgangsstrasse hingestellt hatten. Und mit 250km war dies zudem die bisher längste Tagesetappe in Kolumbien.

 

Manch ein Ereignis dauert etwas länger um es zu verarbeiten,

Als wir in der "Mega-Mall" von Bucaramanga unsere E-Mails abfragten, kamen mir auch sogleich die Tränen und ab diesem Moment wird diese traurige Nachricht meinen weiteren Lebensweg prägen. So erführ ich heute, den 24.September 2012, das mein Patenkind Céline die körperlichen uns seelischen Leiden, ihres doch noch jungen Körpers, nicht mehr länger ertragen konnte und deshalb ihrem Leben ein Ende gesetzt hat. Da ich mich ja nicht in die kranke Person hineinversetzten kann, fällt es mir sehr schwer zu verstehen was in Ihr abgegangen ist und macht mich sehr traurig. Ein kleiner Trost ist vielleicht zu wissen, dass durch ein Gendefekt Ihr kein Medikament die Schmerzen so richtig lindern könnte und sie als junge Ärztin vermutlich auch noch mehr von ihrem Krankheitsbild wusste als wir und sie sich deshalb für diesen Weg entschieden hat. Da ich nun Céline in der hiesigen Welt nicht mehr begegnen werde, hoffe ich wenigstens, dass unsere Seelen sich irgendwann wieder begegnen werden und dies mit all den anderen bereits verstorbenen Seelen meines Herzens.

So ist auch klar, dass in den kommenden Reisetage meine Gedanken viel bei Céline waren und ich diese nicht mehr unbeschwert geniessen konnte. Ich hoffe aber fest, dass die junge Frau ihren Seelenfrieden gefunden hat und die Zeit meine wunden heilen werden, auch wenn Céline nie aus meinem Gedankengut verschwinden wird.

 

Von Bucaramanga zum Stausee Tominé,

So brachte uns in den kommenden Tagen unsere Route weiter Südwärts und auf Nebenstrassen, teils auch auf steinigen Erdstrassen folgend, ging es über Giron, Zapatoca, Guane, Socorro, Barbosa, Chiquinquira, Ubate, Suesca, Sesquilé nach Guatavita Nueva und welche Ortschaft am Stausee de Tominé liegt. Dabei überquerten wir vor Zapatoca nochmals den mächtigen Canon del Chicamocha und folgten verschiedenen Flussläufen. Die Landschaftsszenerie war insgesamt sehr abwechslungsreich, schön und zeigt sich anfänglich eher von der trockeneren Seite. Auf dem Hochplateau zurück und dies nun wieder auf über 2000m, wird die Umgebung in der Folge wieder sehr stark Landwirtschaftlich genutzt und ist mit vielen grünen Wiesen, vereinzelten Pinien und Eukalyptusbäumen, versehen. Das Wetter zeigt sich über die ganzen letzten Tage wie gehabt und so wechseln Sonnenstrahlen mit Regenschauern fleissig ab. Ein starker Wind kommt hinzu und der Nebel klammert sich oft an den höher gelegenen Bergkämmen fest. Dabei war der Nachtplatz über dem Stausee de Tominé ein herrlich Standort und erinnerte uns stark an zu Hause. Trotzdem wir in Kolumbien viel wolkigen Himmeln hatten, wurden wir bis jetzt kaum einmal von einer schönen Abendstimmung verwöhnt. Dagegen bekamen wir in Kolumbien schon des öfters einen nächtlichen Blitzreigen zu Gesicht und diese erläuten den wolkenbehangenen Nachthimmel.

 

Nun geht es durch die Agglomeration von Bogota,

Von Guatavita Nueva folgten wir der Strasse nach Guasca und in welcher Ortschaft es den ersten Spaziergang des heutigen Tages gab. Von hier brachte uns eine Erdstrasse nach Sopo weiter und dieses Städtchen kommt mit seinen Ziegelsteinhäusern fast wie ein englisches Dorf daher. Hier besuchten wir die Kolonialkirche und den Wallfahrtsort Santuario del Senor de la Piedra de Sopo, wo am 3.12.1753 jemand eine Erscheinung hatte.

Danach folgten wir bei Nieselregen der Strasse in Richtung Bogota und die wir diesmal via den Vororten Chia, Cota und Funza umfuhren. In Chia steht noch eine alte Steinbrücke "Puente de Comun" die zwischen 1792-93 errichtet wurde und ein interessanter Bau ist. Unweit davon entfernt thront das "Castillo Marroquin" und welches ein Schlossliebhaber Anfang des 20.Jahrhundert hier errichtet hat.

Die Umfahrungsstrasse von Bogota bietet weder landschaftliche noch sonstige Reize und so fahren wir für einmal ohne zu stoppen durch diese Agglomeration der Megastadt. Hier reihen sich viele Wohnhäuser aneinander und dazwischen haben sich unzählige Industriebetriebe eingenistet. So finden wir auch die hiesige Luft nicht sonderlich gut und alles kommt recht staubig daher.

 

Von Funza geht es nochmals ins Flusstal des Rio Magdalena,

Auf der nun kommenden ca. 120km langen Strecke, zwischen Funza und Giradot, gibt es nicht weniger als 5 Strassenzahlstellen und so gehört dieser Abschnitt für uns mit zu den teuersten im Lande. So bezahlen wir 38'900Peso (gut 20.-sFr.) für diesen Abschnitt und wir sind froh, dass nicht in ganz Kolumbien die Zahlstellen so dicht aufeinander folgen, wie eben bei der letzt befahrenen Strecke. Über einen Pass von 2900m verlassen wir also zum letzten mal die Hochebene von Bogota, welche auf gut 2600m liegt und tauchen dabei wieder einmal in den Nebel ein, der uns für eine ganze weile einnebelt und die Sichtweite mancherorts auf wenige duzend Meter beschränkt.

Als der Nebel sich dann endlich lichtete, sahen wir, dass uns die Strasse durch ein enges Tal in die Tiefe führt und die feuchte Witterung widerspiegelt sich hier auch in der sehr grünen und wuchernden Vegetation. Kurz vor erreichen der Ortschaft La Mesa stellen wir uns für die Nacht hin und folgen den 2.Teil unserer Hinunterfahrt, ins Tal des Rio Magdalena und nach Giradot, am kommenden Morgen.

 

Von Giradot geht es über Neiva nochmals
zum Stausee de Betania,

In Giradot, dass nur noch auf rund 300m gelegen ist, kommt der Exito Einkaufsladen wie gerufen und wir können uns wieder mit den nötigen Lebensmitteln eindecken, bevor wir dem Flusstal des Rio Magdalena südwärts folgen. Trotz des grossen Flusses kommt dieses Tal sehr trocken daher und nur wegen des Flusswassers kann in Unmengen Reiz kultiviert werden. So kommen diese unzähligen grünen Reisteppiche denn auch ganz fremdartig daher, aber es sind für unsere Augen erholsame Punkte in dieser ansonsten kargen braun-gelben Umgebung.

Dieser Tag bescherte uns nun mit 295km die längste Tagesetappe unserer Reise durch Kolumbien und dies sicher auch weil wir einen Teil dieser, damals allerdings in umgekehrter Richtung, schon einmal befahren haben. So folgten wir nach dem Einkauf in Giradot dem Flusstal des Rio Magdalena und gelangten via Neiva zum Stausee de Betania, wo wir zudem auch nochmals den gleichen Nachtplatz nutzten wie damals auf der Fahrt in Richtung Norden.

 

Vom Stausee Betania geht es über Hobo nach La Plata,

Nachdem wir am nächsten Morgen die kleine Siedlung Hobo erreichten und diese via der Strasse #45 verlassen haben, genossen wir vom Mirador de Betania nochmals dessen herrlichen Blick auf die Umgebung. Kurz nach diesem Aussichtspunkt folgen wir der Strassenabzweigung nach La Plata. An dieser Strassenkreuzung steht denn auch eine Militärkontrolle und die dortigen jungen Soldaten waren ganz erpicht einen Augenschein unseres Fahrzeuges zu nehmen. Danach löcherten sie uns mit Fragen jeglicher art und liessen uns erst weiterziehen als ihre Neugier gestillt war. Die Strasse endet darauf nur wenige Kilometer dahinter und zwar beim Ufer des Magdalena Flusses. Hier bring uns kurz darauf eine kleine Autofähre über denn hier doch ziemlich reissenden Fluss und die kurze abenteuerliche Reise brachte uns in wenigen Minuten über diesen und dies erst noch Gratis. Bis nach La Plata brachte uns in der Folge eine erstaunlich gute Teerstrasse und diese Nebenstrecke hatte erstaunlicherweise kaum Schlaglöcher. Die uns umgebende Landschaft war weiterhin braun, karg und nur dank denn bewässerten Felder bekamen unsere Augen auch hier etwas grünes zu Gesicht und dies, wie könnte es für die Gegend anders sein, waren Reisfelder.

 

Streifzug durch La Plata,

In La Plata gab's darauf eine längere Fahrtunterbrechung und wir schlenderten durch die sehr belebten Gassen dieser Kleinstadt. Hier treffen wir auch wieder auf die farbigen Busse die wir einfach so den Hammer finden und unzählige Pferdefuhrwerke waren im Zentrum unterwegs. Der Markt ist quirlig und die Leute sind neugierig und freundlich. So werden wir auch mehrmals angesprochen woher wir den kommen würden und ob wir von ihnen denn nicht ein Foto schiessen möchten. Als Dankeschön fürs geknipste Bild wollten sie uns darauf sogar noch ein Getränk offerieren, doch dies lehnten wir dankend ab.

 

Von La Plata führt uns der Weg zum
Parque Arquelogico Tierradentro,

Nach dem Zmittag machten wir uns auf den Weiterweg zum Parque Arquelogico Tierradentro. Da wir diesen aber erst am morgigen Sonntag besuchen wollten, stellten wir uns Mitte Nachmittags, etwa 20km davor, in einem kleinen Weiler entlang der Strecke hin. Hier fragten wir zuvor einige Anwohner ob wir denn unser Auto für die Nacht auf ihrer Dorfwiese hinstellen dürfen und ein klares "Claro y no problema" bekamen wir zu hören.

Nachdem die ersten ungefähr 20km der Strasse von La Plata aus noch geteert oder betoniert waren, waren die letzten 20km, bis zu den Grabkammern Tierradentro, dann noch eine recht rumpelig Angelegenheit und es ging nur noch langsam voran. Doch kurz vor 9.00Uhr haben wir auch so die Eingangspforte erreicht und unsere Entdeckungstour durch diese Anlage konnte beginnen. Im übrigen fanden wir die ganze Strecke von La Plata bis nach San Andrés de Pisimbala, wo diese Grabkammern sich befinden, sehr reizvoll und so folgt die Strasse zuerst dem Rio Paez und steil aufragenden Berghängen, bis die Piste im späteren Verlauf in ein Seitental abzweigt. Da für einmal am Nachmittag auch wieder einige blaue Flecken am Himmel auszumachen waren und somit uns einige Sonnenstrahlen verwohnten, wurde die uns umgebende Landschaft auch in ein schönes Licht getaucht und dies erfreute uns. Der Sonntag präsentierte sich dann allerdings bereits wieder grau in grau, doch dies störte uns beim Besuch der Grabkammern nicht.

 

Erster Tag unseres Besuchs der Grabkammern
des Parque Arquelogico Tierradentro,

So besuchten wir im Parque Arquelogico Tierradentro zuerst die Grabkammern des Alto de Segovia und die des Alto del Duende, welche am heutigen Sonntag geöffnet waren. Da laut dem Kassierer die anderen 3 noch zu besuchenden Orte, am heutigen Sonntag, nicht geöffnet hatten, verteilten wir den Besuch dieser Stätte auf zwei Tage und so begaben wir uns nach dem Besuch der ersten beiden Grabkammergruppen und den dortigen Museen in die nahe gelegene Ortschaft San Andrés de Pisimbala, wo wir denn auch gleich neben der sehr speziellen Dorfkirche übernachten durften. In mitten dieser Ortschaft steht nämlich eine für Kolumbien einzigartige Kirche die im Jahre 1789 errichtet wurde. So steht hier eine gedrungene weiss getunkte Kirche mit einem Grassdach und einem winzigen runden Glockenturm. Neben den Grabkammern ist diese ebenfalls einen Besuch wert und wir fanden sie sogar ein kleines Bijou. Bis wir aber dieses Unikum zu Gesicht bekamen, durchstreiften wir aber zuerst die oben erwähnten Grabkammern.

Wie bereits geschrieben, tauchten wir hier kurz vor 9.00Uhr auf und begaben uns nach dem Kauf der Eintrittsbillette auf Entdeckungstour. Um in die ersten Grabkammern eintauchen zu können, mussten wir aber zuerst einen etwa 20minütigen Fussmarsch hinter uns bringen um die Alto de Segovia Stätte zu erreichen. Da wir an heutigen Sonntag die ersten Besucher waren, konnten wir uns genügen Zeit für jede einzelne Grabkammer nehmen und diese Anlage ist zugleich auch die grösste und schönste aller die hier zu besuchenden Stätte. Auf steilen Treppenstufen, die nicht ganz ohne sind, tauchen wir in die Unterwelt ein. Diese Grabkammern waren einst unterirdische Wasserspeicher in denen der Wasserspiegel etwa 30cm erreicht haben soll, bevor sie in später Zeit entwässert und zu Grabkammern wurden. Bei einigen ist die Innenbemalung noch sehr gut erhalten geblieben und brachte in uns sogar einen wau Effekt hervor. So sieht man geometrische Figuren in rot-weiss-schwarzer Farbe und das ganze soll, wie die Funde in San Augustin, aus den Jahren 0-900n.Chr. herstammen. Das ganze fanden wir absolut einzigartig und wahrlich ein Genuss. So sind die Grabkammern des Alto de Segovia auch sehr schön ausgeleuchtet und die Malereien in diesen Grabkammern kommen somit wunderschön zur Geltung.

Die nach einem weiteren 20minütigen Fussmarsch zu erreichende Stätte des Alto del Duende ist nicht mehr so eindrücklich und zum Ausleuchten der dortigen Kammern braucht man eine Taschenlampe, die wir aber von den dort anwesenden Wärter ohne zu Fragen erhielten. Im übrigen sind einige Grabkammern der Segovia Anlage nicht zugänglich und das Grab Nummer 8 ist wegen eines früheren Erdbebens in Renovierungsarbeit, da sich das ganze destabilisiert haben soll. Dies soll im übrigen auch die grösste und zugleich die am tiefsten im Erdreich gelegene Grabkammer sein, aber kaum noch Wandverzierungen aufweisen.

Am heutigen Sonntag streckten wir danach noch unsere Köpfe in die dortigen zwei kleinen Museen, wobei in einem einige sehr eindrückliche Funde dieser Region ausgestellt sind. Vor den dortigen Museen stehen zudem mächtige Bäume, die voll gepackt mit Bromelien und violetten Cattleya Orchideen sind.

 

Zweiter Tag unseres Besuchs der Grabkammern
des Parque Arquelogico Tierradentro,

Am Montag, bereits vor 8.00Uhr, besuchten wir dann noch die Steinfiguren des "El Tablon", die allerdings schön ziemlich stark verwittert sind und diese wir auch ohne im Daseins eines Wächters besuchen konnten.

Danach folgte Loma de San Andrés wo wir in drei weitere Grabkammern unsere Köpfe strecken konnten. Eine davon ist ebenfalls grandios bemalen, doch leider gibt es in dieser keine Beleuchtung und so muss man die bemalten Wände, wie bei den Alto del Duende Kammern, mit einer Taschenlampe ausleuchten. Natürlich bringt dies nicht den gleichen Effekt wie bei den ausgeleuchteten Grabkammern von Alto de Segovia und dies ist echt schade für diesen ebenfalls sehr prächtigen Raum. Trotzdem ist sie ein sehr lohnender Besuch und welche Grabkammer wir auch nach einem knappen 20minutigem Fussweg erreicht hatten.

Von hier machten wir uns darauf noch auf den Weg zu den Grabkammern des Alto del Aguacate und welche wir nach einem anstrengenden Weg und weiteren zirka 90Minuten Marschzeit erreicht hatten. Hier empfangen einem aber leider meist nur eingefallene sehr kleine Kammern. In Zwei entdecken wir allerdings auch noch Überreste von bemalten Wänden und die Abstiege zu diesen kleinen Grabkammern sind vollkommen naturbelassen. Die Aussicht nach erreichen dieses Bergkammes, liegt diese Stätte doch zuoberst auf einem Berg, ist zudem grossartig und bietet uns eine volle 360° Rundumsicht.

 

Und nun auf ins Bergdorf Silvia,

Zum Zmittag waren wir zurück beim Auto und nun galt es nur noch die etwa 95km lange Piste nach Silvia zu überwinden, denn dort ist morgen Markttag und die Guambiano Indigenas tauchen in diesem Bergdorf, welches auf 2500m gelegen ist, noch in ihren traditionellen Kleidern auf.

Der nun folgende Streckenabschnitt besteht wie am Anfang aus einer Erdstrasse, gefolgt von Betonplatten und darauf kommt der Teerbelag, von La Plata aus natürlich in umgekehrter Reinefolge. Die Erdpiste war zwar auf dieser Seite nicht mehr so steinig, dafür in manchen bereichen sehr, sehr schlammig. Die Landschaftsszenerie war weiterhin abwechslungsreich und am höchsten Punkt der Strecke, auf 3350m, tauchten wir in eine hübsche moorige Gebirgslandschaft ein. Nur wenige Kilometer von der Passhöhe entfernt, lagen dann überall verstreut kleine Bauernhöfe und auch hier fehlen die schon fast zu dieser Höhe dazugehörenden Kartoffel- und Zwiebelfelder nicht.

 

Der Markt von Silvia,

Dieser Dienstagsmarkt war denn auch ein weiteres Highlights unserer Reise durch Kolumbien, oder besser gesagt waren es die dort auftauchenden Guambiano Indigenas in ihren traditionellen Kleidern. Zwar sind sie auch hier bereits in der Minderzahl und viele jüngere kommen bereits in westlicher Kleidung daher, doch gibt es noch überraschend viele die in ihrer Kleidung auf dem Markt von Silvia auftauchen und das ganze für uns zu einem Erlebnis machten. So verbrachten wir denn auch den ganzen Tag in diesem Bergdorf, auf rund 2500m und beobachteten das rege Treiben in den Gassen und in der Markthalle. Unzählige alte farbige Busse, sogenannte "Chivas-Busse", wurden mit der gekauften Ware bepackt und ab Mittags verliessen die ersten dieser Busse den Marktort wieder. Das ganze ging erstaunlich ruhig und gesittet über die Bühne. Am Schluss des Markttages blieb nicht mehr viel übrig und sowohl vor, sowie auch in der Markthalle war fast alles leer gekauft worden.

Nun haben wir auch noch den Namen dieser alten farbigen Busse erfahren die wir so denn Hammer finden. Diese heissen "Chivas-Busse" und wurden um das Jahre 1908 auf modifizierten Bus-Chassis in Medellin entwickelt und dies durch den Ingenieur Luciano Restrepo und dem Mechaniker Roberto Tisnes.

Zudem traf man sich hier auf dem Zentrumsplatz für einen Schwatz, genoss gemeinsam ein Glace oder sonst eine Kleinigkeit und wartet schlussendlich hier, nach erledigtem Geschäft, bis einem der Bus wieder nach Hause bringt. So kreuzten wir auch über das ganze Marktgeschehen verteilt unzählige Frauen die mit ihren kleinen Handspindeln Wolle spinnen, was immer wieder ein faszinierendes Bild ab gab, zum Teil sticken oder stricken sie auch. Unsere Augen zogen also dieses ganze Treiben so richtig in sich auf und solches geschehen, von den Personen her gesehen, bekamen wir nirgends anderswo in Kolumbien geboten. So schlugen natürlich bei dieser Begegnung auch unsere Fotografenherzen höher und man konnte fast nach belieben knipsen und knipsen und nur die wenigsten Guambiano Indigenas sahen es nicht gerne wenn man die Kamera auf sie gerichtet hielt. Auf unserer Reise haben wir nun doch schon einige bunte Märkte gesehen, doch dieser mit den Guambiano Indigenas gehört mit Bestimmtheit zu den speziellsten, also ein wahrhaft eindrückliches Erlebinis.

 

So galt es am Tag danach, die Bilder
für die Homepage zusammen zustellen;

Bevor es am Mittwoch weiter ging, spazierten wir nochmals durchs Bergdorf Silvia und welches nach dem Markttag wie ausgestorben daherkam. Wir kreuzten nur noch wenigen Indigenas, doch diese zeigten sich für uns ganz erfreulich auch heute in ihrer traditioneller Kleidung, also ist es für einige zumindest nicht nur die Marktkleidung.

Da wir auf der Fahrt nach Popayan einen hübschen Platz, mit Blick auf das unter uns sich ausbreitende Tal von Popayan, entdeckten, stellten wir uns nur wenige Kilometer nach dem Start in Silvia bereits wieder hin und verarbeiteten unsere gestrigen Foto eindrücke. Dabei war es wirklich nicht einfach die Bilder für unsere Homepage auszuwählen, denn die Anzahl war recht gross und manch eines fanden wir toll. Nach einigem hin und her, schafften wir es dennoch unsere Auswahl auf 75Bilder zu beschränken und diese können wir somit, mit den anderen bereits bearbeiteten Bildern von diesem Abschnittes, in dem Einkaufszentrum von Popayan auf unseren Surfer laden.

Nach dem Eindunkeln fingen die Lichter unter uns an zu funkeln und wir waren überrascht ab der Vielzahl die da plötzlich auftauchten. Erblickten wir doch am Tageslicht nur gerade die Ortschaft Piendamo unter uns und konnten während diesem nicht einmal die nahe Stadt Popayan ausmachen. Aber auch heute kamen wir in den Genuss eines regen Blitzspektakels welche den Nachthimmel über uns erleuchteten.

 

Heute verbrachten wir einige Stunden in der Mall von Popayan,

Bevor es heute, den 4.Oktober 2012, weiter ging, setzten wir noch die nötigen Texte neben die bereits ausgewählten Bilder und somit haben wir bereits einen Grossteil unserer Arbeit für den letzten Kolumbien Abschnitt unserer Homepage erledigt. Um die Mittagszeit tauchten wir dann in der Mall von Popayan auf und übermittelten wie gesagt schon einmal die Bilder auf den Surfer unserer Seite. Machten einige Telefonate in die Schweiz und schwups die wupps war der heutige Nachmittag auch schon fast vorbei und wir suchten kurz vor dem eindunkeln nur noch unseren Nachtplatz auf, welcher natürlich der selbe wie das letzte mal war.

Von dort marschierten wir noch zum Exito- Einkaufsladen und besorgen uns für die Spaghetti gehacktes Rindfleisch und kauften zudem unsere begehrten Zöpfe ein. Wo wir uns in letzter Zeit auch hinstellten, der Regenschauer fehlte nie, doch wir erreichten zum Glück trocken unser Fahrzeug und freuten uns nun aufs Nachtessen, da wir für den heutigen Zmittag ja gar keine Zeit gefunden hatten.

 

Von Popayan nach Pasto,

Am nächsten Morgen erledigten wir nochmals einige Einkäufe, pumpten Trinkwasser und setzten uns danach ein weiteres mal in die dortige Mall, um nochmals einwenig im Netzt zu Surfen. Dass die Uhr danach bereits Nachmittag zeigte, überraschte uns hingegen nicht. Doch da wir den nächsten Nachtplatz bereits im Kopf hatten war dies kein Problem und bis dorthin gab's nur gerade 40 kurvenreiche Kilometer zurückzulegen. Diesen Nachtplatz nutzen wir bereits das letzte mal als wir das unangenehme Erlebnis mit dem ausgefallenen Bremssystem hatten und man uns gleich neben der kleinen Werkstatt übernachten liess. Diesmal war zwar niemand da, doch die von der Tankstelle sagten uns es sei kein Problem und so stellten wir uns ein weiteres mal hierhin.

Fast die ganze Nacht regnete es und so hing am Morgen ein dichter Nebel über der Region. Dieser lichtete sich erst nach einigen gefahrenen Kilometern etwas, doch blieb der ganzen heutige Tag eher einer von der trüben Sorte. So fuhren wir auch diesmal die genau gleich lange Strecke wie bei unserem ersten vorbeikommen und nutzten somit auch den fast gleichen Nachtplatz wie damals und dies nach ungefähr 120 gefahrenen Kilometern. Am späteren Nachmittag zeigten sich, in dieser sehr trockenen Region, dann doch auch noch einige Sonnenstrahlen. Wie das letzte mal war hier wenig grünes zu entdecken und alles kommt verdörrt und braun-gelb daher, trotzdem fanden wir auch diesmal die uns umgebende Landschaft sehr schön. Einzig bei den Kakteen entdeckten wir im vergleich zum letzten mal einige Blütenknospen. Entlang der Strasse wurden diesmal auch mehr Früchte angeboten, ob dies am Wochentag lag, hatten wir doch heute Samstag ,wissen wir nicht.

Heute war es an diesem Nachtplatz, auf 700m, nicht mehr ganz so heiss wie das letzte mal, doch dank sich die Sonne am späteren Nachmittag auch noch zeigte konnten wir die geboten Landschaft auf das Flusstal des Rio Patia ebenfalls geniessen. Als ich hier die Karte von Kolumbien nochmals musterte ärgerte ich mich einwenig, dass wir ab Mojarras nicht die Routenvariante über La Union nach Pasto gewählt hatten, anstelle nochmals der gleichen Strecke über Chachagüi zu folgen, auch wenn wir diese das letzte mal sehr eindrücklich gefunden hatten.

Von diesem Nachtplatz waren es also noch 60km bis Pasto und die verklüftete karge Landschaftsszenerie gefiel uns genau so gut wie das letzte mal. Nach dem die heutige Tagesetappe anfänglich weiter durch sehr trockenes und ödes Land führte, zeigte sich diese wie das letzte mal ab der Ortschaft Chachagüi wieder grüner und bei dieser erreichten wir bereits die Höhenkurve von etwas 1900m.

 

Der letzte Abschnitt brachte uns von Pasto nach Ipiales,

In Pasto angekommen spazierten wir nochmals durchs Zentrum und dieses zeigte sich am heutigen Montag doch um einiges belebter als an jenem Samstag bei unserem ersten Auftauchen. Erledigten einige kleine Einkäufe und begaben uns Anfang Nachmittags auf den letzten Abschnitt unserer Reise durch Kolumbien. Kurz vor der Ortschaft Tangua, bei einer Tankstelle, verbrachten wir die 2.letzte Nacht und legten am kommenden Morgen die noch verbleibenden 60km bis zur Grenzstadt Ipiales zurück. Entlang dieses Abschnittes kreuzten wir auch die letzte Strassenmaut, welche uns nochmals 7'700Peso verlangte und somit kosteten uns alle Strassengebühren zusammengerechnet 398'700Peso und dies sind doch umgerechnet immerhin ungefähr 215.-sFr. Die Landschaftsszenerie entlang des letzten Abschnittes war ebenfalls erfreulich und abwechslungsreich und führte uns durch einen weiteren Canyon. Schlussendlich landeten wir auf der Hochebene wo die Stadt Ipiales auf 2900m liegt.

 

Als letztes besuchten wir die Wallfahrtskirche Las Lajas,

Von dieser Stadt gab's, am letzten Tag in Kolumbien, noch einen Abstecher zum Wallfahrtsort Las Lajas. Die dortige Wallfahrtskirche wurde an die Felsen einer kleiner Schlucht gebaut und zwar an den Ort wo im 16.Jahrhundert eine Magd eine Maria Erscheinung hatte. Die heutige Wallfahrtskirche stammt aus dem Jahre 1916 und hat ein neugotisches aussehen. Die ganze kleine Ortschaft lebt von dieser Kirche und so kreuzt man auf dem Weg zu dieser denn auch unzählige Souvenirshops, die allerdings nicht nur religiösen Mitbringsel anbieten. Die neugotische Fassade, wie der Ort an dem die Wallfahrtskirche hingebaut wurde, ist speziell und sicher ein Besuch wert wenn man in dieser Gegend unterwegs ist.

An den hiesigen Berghängen reiht sich zudem ein Agrarfeld ans andere und so erhält diese Gegend das aussehen wie dasjenige eines Flickenteppichs. Auch wenn Las Lajas an einem Abhang hingebaut wurde und oberhalb der Wallfahrtskirche sich plaziert hat, fanden wir einen Nachtplatz wo wir die letzte Nacht in Kolumbien verbringen konnten. Morgen geht es dann zurück nach Ipiales wo wir noch unsere letzten Peso im Exito ausgeben wollen, bevor wir uns schlussendlich zur Grenzstation aufmachen werden. Mit knapp 11° im Innenraum, gehört die letzte Nacht auch, auf 2600m, zu den kältesten unserer Reise durch Kolumbien.

Am letzten Morgen weckten uns für einmal Sonnenstrahlen und diese wurden von einem fast knall blauen Himmel auf die Erde geschickt. Doch dauerte es auch heute nicht lange bis Wolken den Himmel kleideten, trotzdem blieb er bis zum Schluss freundlich und es war einer der schönsten Tage der letzten Wochen. Zurück in Ipiales suchten wir den Exito Laden auf und wurden unsere Peso bis auf den letzten los, so gut hat unser Kalkulator unseren Warenkorb zusammengerechnet. Danach nahmen wir den letzten Augenschein einer Kolumbianischen Stadt, die soweit ganz OK. daher kam. So galt es nur noch die letzten handvoller Kilometer bis zur Grenzstation zurückzulegen. Die Ausreiseformalitäten waren ein Kinderspiel und das ganze dauerte keine 5Minuten und Kolumbien ist bereits Geschichte. Hier, wie auf der Ecuadoranischen Seite, wurden wir unzählige male wegen des Geldtausches angehauen und so ist es hier nicht so viel anders als in Mittelamerika. Wie es uns bei der Einreise nach Ecuador ergangen ist, steht natürlich erst im nächsten Reisebericht.

 

Kolumbien hat uns gefallen,

Dieser zusätzliche Monat in Kolumbien bot wiederum einiges und wir bekamen nochmals ganz verschiedene Gesichter dieses Landes zusehen. So gefiel uns der Loop Bucaramanga -Cucuta Bucaramanga ausgezeichnet und die Area Natural Unica Los Estoraques war dabei sicher einer der Höhepunkte entlang dieser Strecke. Der Abschnitt La Plata-Silvia zählt ebenfalls zu den schöneren Erlebnissen und die dortigen Grabkammern des Parque Arquelogico Tierradentro waren einfach grandios. Dazu kommt noch der Markt in Silvia, der wegen den traditionell angezogenen Guambiano Indigenas uns ein ganz spezielles Highlight bot. Der Abschluss macht dann noch die Wahlfahrtskirche in Las Lajas, diese steht in einer kleinen Schlucht und kommt mit ihrem neugotischen Gesicht recht eigenartig daher. So hat uns schlussendlich Kolumbien mit ganz verschiedenen Falsetten überrascht und uns eine insgesamt sehr schöne Zeit beschert. Das Wetter zeigte sich auch über diesen Monat sehr wechselhaft, so dass wir von der hiesigen Bergwelt nicht viel zu Gesicht bekommen haben und die Temperaturen passten sich denn jeweiligen passierten Höhenlagen an. Jetzt freuen wir uns auf Ecuador und hoffen, dass es uns dort ebenfalls so gut gefällt.

 


Zu dem Bilder Kolumbien 6 (84)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

Weiter zu
Reisebericht von:   

Kolumbien 5 (83)
Ecuador 1 (85)