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McRei's Weltreise

Ecuador
Reisebericht 1(85)



 

vom 10.10.2012 - 18.10.2012

Teilstrecke 413 Km
Kilometer 194'650 - 195'063

 

Nun liegt Ecuador an unserem Reiseweg,

Nach der unkomplizierten und schnellen Ausreise, dauerte das ganze doch keine 5 Minuten, rollten wir bereits dem Grenzposten von Ecuador entgegen. Hier stellten wir unser Auto ab und marschierten zuerst, wie gewohnt, zur Immigration. Hier streckte uns an der Eingangstür, zu den Schaltern, ein Beamter ein Zettel entgegen den wir auszufüllen hatten und stellten uns darauf in die dortige Warteschlange. Das ganze dauerte eine gute Stunde bis wir an die Reihe kamen und nach dem der Angestellte Beamte die Daten im Computer eingetippt hatte, steckte er den Pass in ein Gerät und es fing an zu rattern. Über dem Ausreisestempel von Kolumbien wurde die Einreiseerlaubnis für Ecuador gedrückt und so können wir nun für die folgenden 90Tage in Ecuador bleiben, dass heisst, genau gesagt, bis zum 07.Januar 2013.

Nachdem ersten erledigten Schritt unserer Einreise, erkundigten wir uns wo wir uns melden müssen um die Papiere für das Auto zu erhalten. Kurz danach meldeten wir uns im dortigen Büro und ein junger Mann wollte kurz unser Fahrzeug sehen, nachdem wir ihm die Papiere in die Hände gestreckt hatten. Er folgte also mit uns zum Auto und dort wollte er natürlich die Fahrgestellnummer kontrollieren. Nachdem wir für ihn die Motorenhaube geöffnet hatten, warf er einen schnellen Blick unter die Haube und sah dabei wohl kaum die gewünschte Nummer, denn solch scharfe Augen hat wohl keiner. Auf dem Rückweg sagte er zu uns was er nun noch benötigte um das Dokument auszustellen und dies waren Kopien, vom Passhalter sowie die Seite mit dem Einreisestempel, den Fahrzeugausweis und eine des Führerausweises. Also scheint es in Südamerika nicht so viel anders zu zugehen wie in den mittelamerikanischen Ländern. Wir liessen also die noch nötigen Kopien erstellen und kehrten ins Büro zurück. Im Büro überreichten wir ihm die erstellten Kopien und er gab etwelche Daten in eine Computermaske ein und druckte das ganze nach wenigen Minuten aus. Er streckte uns die Papiere zur Unterschrift entgegen und wir kontrollierten natürlich, wie gewohnt, zuerst noch die eingegebenen Daten. Adi unterschrieb darauf das Dokument, welches wir nach dem Abstempeln zurück erhielten. Auf unsere Frage ob wir für das Auto eine Versicherung bräuchten erwiderte man uns, dass dies nicht nötig sei und wir nur dieses Dokument benötigten, da wir ja nur Temporär im Lande seien und wir spätestens am 07.Januar 2013 mit dem Auto das Land wieder verlassen müssen.

Das war's und wir setzten uns ins Auto zurück und rollten Tulcan, der nahen ecuadorianischen Grenzstadt, entgegen. Der Hauptunterschied zu den Grenzübertritten zu Mittelamerika war, mit Ausnahme Costa Ricas, dass neben den Kopierkosten keine weiteren entstanden und das freut hauptsächlich das Reiseportemonnaie. Unser Zeitaufwand an der ecuadorianischen Grenze war hingegen mit den 90Minuten in so ungefähr derjenigen von Mittelamerika und an der Grenze gab's auch hier überall Geldwechsler mit Hinweisen, sowie guten Ratschlägen.

 

In Tulcan nahmen wir den ersten Augenschein von Ecuador,

In Tulcan angekommen freuten wir uns ab einem weiteren unproblematischen Grenzübertritt und ab dem etwas verspäteten Zmittag. Nach dem Zmittag nahmen wir den ersten Augenschein eines hiesigen Ladens und wie denn hier so ungefähr das Warensortiment und die Preise aussehen. Auf den ersten Blick scheint es hier ein kleines spürchen günstiger zu sein und die Währung ist, nach El Salvador und Panama, ein weiteres mal der US-Dollar und dies seit dem Jahr 2000. Was in Ecuador für ein Reisenden aber erfreulich ist, ist der viel günstigere Dieseltreibstoff. So ist an der Tankstelle der Dieselpreis mit 1.02-1.037 angeschrieben und dies nicht für den Liter, nein hier erhält man eine Gallone dafür und das sind 3.785Liter, also kostet umgerechnet der Liter nur etwa 26Rappen. Das wird das umherkurven doch einiges günstiger machen und da wir nicht nach Venezuela eingereist sind, ist nun wohl Ecuador das günstigste Treibstoffland unseres Amerikatrips. Wie wir aber auch in Ecuador schnell merken, fehlen auch in diesem Land die Strassenmautstellen nicht, auch wenn diese bei weitem nicht so ins Geld gehen wie in Kolumbien. So gibt es entlang der Strecke nach Otavalo drei solcher die einem jeweils 1.-US-Dollar abgeknüpft und dies war auf den ersten ungefähr 150Kilometern.

Bevor wir dies allerdings zu spüren bekamen, besuchten wir noch den Friedhof von Tulcan, denn in diesem hat es aus Zypressenbüschen schön zurechtgestutzte Figuren und diese wollten wir uns doch zu Auge führen. Auf dem Friedhof waren wir denn auch bei weitem nicht die einzigen Touristen und jeder war mit einer Fotoausrüstungen ausgestattet. So wie es uns schien, waren die anderen gesehenen Touristen alles Inländische die sich jeweils kreischend vor die Kamera stellen mussten, tja und dies in einem Friedhof. Wir hingegen spazierten gemächlich durch einen grossteil des Friedhofgeländes und erfreuten uns ab den Kunstwerken. Es war eindrücklich durch die Alleen zu gehen und immer wieder neue hübsche Figuren zu entdecken. An einem Busch waren denn auch gerade noch zwei ältere Herren am Werk, um diese wieder in Form zu bringen.

Am anderen ende der Stadt parkierten wir danach unser Auto für die erste Nacht in Ecuador, welches uns im übrigen mit viel Sonnenschein empfing.

 

Darauf folgten wir ein weiteres Stück der Panamericana,

Von Tulcan folgten wir dann der Panamericana weiter in Richtung Süden und über San Gabriel führte uns diese in Richtung Ibarra. Hinter Tulcan klettert die Strasse zuerst wieder auf über 3300m, um uns in der Folge bis zum Rio Chota wieder auf 1550m hinunter zu führen. Die Landschaftsszenerie war reizvoll und manch eine Siedlung stand am Wegrand. Bei diesen fiel uns sogleich auf, dass nur die wenigsten einen farbigen Hausputz hatten und die meisten nur im grau der Betonziegelsteine daherkamen. Dies lässt das ganze so unfertig aussehen und ist für unsere Augen nicht sonderlich reizvoll, aber eben sicher günstiger. Neben den Agrarfeldern und Wiesen, auf denen auch hier unzählige Kühe weiden, begegnen wir entlang diesem hiesigen Streckenabschnitt auch viel abgebrannter Erde und dementsprechend braun kommen die Eukalyptusbäume daher. Die Panamericana ist, wie wir bis Quito vorerst einmal feststellen dürfen, in einem sehr guten Zustand und die Strassen sind im übrigen auch eher etwas breiter als diejenigen von Kolumbien.

 

Unser Weg führt uns dann über die Gruta de la Paz
wieder zurück zur Panamericana,

Einige Kilometer hinter San Gabriel zweigen wir auf eine schmale Nebenstrasse ein und diese führt uns durch ein hübsches Nebental zur Gruta de la Paz. Der Rio Apaqui hat sich in diesem Bereich ein Tunnel durch den ihm im weg stehenden Felsen gegraben und beim Ausgang dieser Höhle liegt die Gruta de la Paz mit der gleichnamigen Virgen und welches heute ein kleiner Wallfahrtsort ist. Aus diesem Tal führt uns darauf eine enge mit Natursteinen gepflasterte Strasse und überwindet in nur wenigen Kilometern rund 250Höhenmeter. In denn dortigen Felswänden wachsen viele Bromelien und wir haben einen schönen Blick auf das vom Rio Apaqui geformte Tal. Durch ein kurzes Tunnel verlassen wir das Tal endgültig und treffen kurz danach, bei der Ortschaft La Paz, wieder auf die Panamericana. Bevor uns nun die Strasse in das Flusstal des Rio Chota hinunterbringt, verbringen wir zwischen Eukalyptusbäumen die 2.Nacht und nur wenige Schritte von diesem entfernt, eröffnet sich uns ein grandioser Blick über das ganze Tal des oben bereits erwähnten Flusses.

 

Das Tal des Rio Chota,

In diesem breiten Tal wird viel Zuckerrohr angebaut und auf unserer Fahrt durch dieses sehen wir vermehrt schwarze Anwohner, welches nachfahren ehemaliger Sklavenarbeiter sein sollen. Daneben zeigt sich die Landschaft hier aber eher von der steinigen und kargen Seite und so gibt es an den hiesigen aufragenden Berghängen nicht viele grüner Punkte zu entdecken. Am Flussufer, des Rio Chota, sehen wir zudem einige schwarze Frauen beim Geschirr- und Wäschewaschen.

 

Unser Rundgang durch Ibarra,

Heute haben wir Freitag den 12.Oktober und dies ist ein Feiertag in Ecuador. An diesem Tag wurde nämlich Amerika entdeckt und so ist an diesem Feiertag in den Strassenzügen von Ibarra nicht all zu viel los. Wir streiften aber dennoch durch die fast menschenleere Stadt, denn laut unserem Reisebuch sollte diese noch eine koloniale Innenstadt haben. Doch unsere Augen konnten, auf unserem Rundgang, von diesem gelesenen nicht viel entnehmen und wir waren vom gesehenen gar enttäuscht. So bot einzig der Markt etwas mehr und hier kreuzten wir auch auf die ersten bunt gekleideten Indigena Frauen. Da wie gesagt nicht viel los war und uns auch ansonsten die Stadt nicht all zu viel bot, nahmen wir die Weiterfahrt bereits etwas früher als geplant in Angriff, denn in Otavalo findet ja morgen Samstag ein Tiermarkt statt und diesen wollten wir auf keinen Fall verpassen. Entlang dieser Strecke liegt da noch die Ortschaft San Antonio de Ibarra und welche für ihre Holzschnitzarbeiten bekannt ist. Doch auch hier war tote Hose und nur gerade in einer Werkstatt sahen wir einen Mann beim angepriesenen Kunsthandwerk.

In Otavalo stellten wir uns unweit des Zentrums, bei einer Kirche, hin und verbrachten an diesem Platz zwei geruhsame Nächte. Ich nahm am selben Nachmittag noch den ersten Augenschein dieses Zentrums und auf der Plaza de Ponchos sah ich einige Stände mit dem bekannten farbenfrohen Kunsthandwerk. So konnte ich mir bereits gut vorstellen was einem am morgigen Markttag alles erwarten wird, denn auch hier war heute nicht viel los und es schlenderte kaum jemand durch den aufgestellten Kunsthandwerksmarkt.

 

Der Samstagmarkt von Otavalo,

Am Samstagmorgen begaben wir uns zu aller erst zum Tiermarkt und wo wir etwas vor 8Uhr eintrudelten. Da war natürlich bereits recht viel los und uns gefiel das rege Handelstreiben. Neben den Kühen, Schafen, Schweinen jeglicher grösse, gab's auch kleine Hunde, Katzen, Hasen und Meerschweinchen die ihre Besitzer wechselten und natürlich fehlte auch die gefiederte Tierwelt nicht. Auch der billige Jacob zeigte sich präsent und auch er wollte seine Ware unter die Leute bringen. Aber auch andere versuchten, auf dem Tiermarkt, ihr Handelsglück mit verschiedenster Ware und es wurden vor Ort gar Seile angefertigt. Oberhalb des Viehmarktes hatten sich verschiedene Garküchen hingestellt und welche die Marktbesucher kulinarisch verwöhnten. Dort gab es unter anderem Spanferkel zu geniessen und die angebotenen Sitzplätze waren voll besetzt. Dem ganzen Treiben schauten wir einige Stunden zu und wo wir hinschauten lief etwas. Die Indigena Frauen, in ihrer traditionellen Kleidung, waren für ein weiteres Highlight besorgt und die Gesichtsausdrücke vieler dieser Besucherinnen waren einfach ergreifend und sehr eindrücklich, so dass wir einige davon auch im Bilde festhalten mussten. Die Männer hingegen kamen meistens westlich gekleidet daher und nur wenige zeigten sich noch im traditionellem Look. Dies traf im übrigen auch für die Mehrheit der Marktbesucher zu. Die Uhrzeit zeigte schon fast 11Uhr, als wir das Gelände Richtung Stadtzentrum verliessen und vom ganzen gesehenen echt begeistert waren.

Entlang des Weges zum Marktplatz des 24.de Mayo wurde auch überall gehandelt und gefeilscht und in den Gassen der Innenstadt reihten sich die Marktstände dicht aneinander. So musste man sich mancherorts regelrecht durchs Gedränge zwängen und jeder wollte irgend etwas den vorbeikommenden Verkaufen. In der Markthalle gab's viele Garküchen, wo einem feine Gerüche in die Nasen stiegen und daneben verkauften Metzger ihr Fleisch. Dort hatte es aber auch Gemüse und Früchte im Angebot und was man sonst noch so für das tägliche Leben braucht. Dieses quirlige geschehen war einfach grossartig zu verfolgen und wir konnten uns vom ganzen Treiben kaum satt sehen. Doch der Hunger lockte uns zum Park Bolivar, wo wir auf einer Parkbank unseren Zmittag einnahmen und auch hier bekamen unsere Augen einiges geboten. Zudem untermahlten Musikanten das ganze mit der dazu passenden Musik und versprühten damit eine einmalige Atmosphäre.

Otavalo ist zudem bekannt für den Handwerksmarkt und so schlenderten wir anschliessend durch weitere Gassen wo dieses angeboten wurde. Das Angebot war dabei so gewaltig, dass es sicher manch einem Tourist schwer gefallen sein muss sich zu entscheiden. Doch mit Bestimmtheit hat hier jeder sein passendes Mitbringsel gefunden. Da wir nichts kaufen wollten, konnten wir uns unbeschwert von Marktstand zu Marktstand begeben und uns einfach ab dem angebotenen erfreuen und staunten dabei ab der grossen Vielfalt der angebotenen, farbenfrohen, Ware.

So bescherte uns der samstägliche Markttag von Otavalo unheimlich viele schöne Eindrücke und diese nehmen wir mit auf unseren weiteren Reiseweg, natürlich mit den geknipsten Bilden von denen es nicht wenige gab. Durch das extreme Markttreiben war es zwar hier nicht ganz so einfach gute Bilder zu knipsen. Zudem hatten es auch nicht alle Otavalo Indigenas gerne von der Linse erfasst zu werden, dennoch kam ein vielfältiges und buntgemischtes Bilderpotpourri zusammen.

 

Von der Cascada de Pegucha ging es zur Laguna de Cuicocha,

Am Sonntagmorgen, nach dem eindrücklichen Marktgeschehen von Otavalo, begaben wir uns zum Peguche Wasserfall und wollten von diesem zur Laguna de San Pablo marschieren. So kletterten wir, nach dem genossenen Blick auf die Cascada de Pegucha, den Steilhang hoch um auf die Hochebene des Sees zu gelangen. Hier marschierten wir dann eine weile Richtung See, doch da wir sahen, dass dieser immer noch eine rechte Strecke von uns entfernt lag und wir in 3Tagen mit unserem Fahrzeug hier vorbei kurven werden, kehrten wir zum Ausgangspunkt zurück.

Über die Ortschaft Peguche verliessen wir diese Region und führen über Cotacachi zur Laguna de Cuicocha. In der Ortschaft Cotacachi spazierten wir noch durch einige Strassen und wollten schauen was hier so für Lederwaren angeboten werden, denn für dies soll diese Ortschaft bekannt sein. Doch erstaunlicherweise zeigte sich dieses Städtchen am Sonntag wie ausgestorben und die meisten Geschäfte hatten geschlossen, so dass wir kurz darauf bereits unseren Weg Richtung Lagune fortsetzten.

 

Laguna de Cuicocha,

Die schön gelegene Laguna de Cuicocha liegt auf ungefähr 3100m und zeigt sich am heutigen Sonntagnachmittag nur im grauen Kleid. Deshalb entschieden wir die 14km lange Rundwanderung erst morgen in Angriff zu nehmen. Da wir hier in dem Naturschutzgebiet Reserva Ecologica Cotacachi-Cayapas nicht übernachten durften, stellten wir uns einige 100m vor deren Eingang auf einem Platz hin und von welchem wir eine schöne Aussicht auf das unter uns sich ausbreitende Tal von Otavalo und die hiesige Bergwelt gehabt hätten, wenn sich diese denn nicht hinter der Wolkendecke verstecken täte.

Um 8Uhr waren wir am kommenden Morgen die ersten Besucher im Park und starteten bei dichtem Nebel unsere Wanderung. Wir waren schon eine gute Stunde unterwegs und immer noch gab's nichts zu sehen und alles hüllte sich weiterhin in dichtem Nebel. So setzten wir uns am höchsten Punkt der Wanderung, auf 3450m, hin und wollten einwenig abwarten was so passiert. Und siehe da, um 10Uhr kam plötzlich ein kleiner Wind auf und es kam Bewegung ins Nebelspiel. Langsam aber sicher löste sich dieser auf und wir waren echt begeistert was wir darauf zu sehen bekamen, denn wir glaubten schon fast nicht mehr daran. So gab's wunderschöne Wetterstimmungen, um den mit 4939m hohen Vulkanberg Cotacachi, zu bestaunen und unter uns präsentierte sich ein stahlblauer See mit zwei Inseln darin. Einfach ein traumhafter Anblick. Die Sonne blieb uns auf dem 2.Teil des Weges, mehr oder weniger, treu und es war ein Genuss die Laguna de Cuicocha weiter zu umrunden.

Des weiteren erfreuten sich meine Augen ab der hiesigen Flora und so musste ich auch manch eine davon im Bilde festhalten. Die letzten 4km führten uns dann abseits der Lagune zum Parkplatz zurück und zwar weil dieses Land in Privatbesitz ist und nicht mehr zur Reserve dazu gehören. Beim Parkplatz angekommen zeigte sich uns der See weiterhin im schönsten Licht und im Hintergrund thronte, von dieser Seite her gesehen, der Vulkanberg Cotacachi über das ganze, doch dessen Gipfel verdeckten bereits wieder die Wolken. Zufrieden traten wir die Rückfahrt nach Otavalo an und waren jetzt bereits gespannt wie sich uns morgen die Laguna de Mojanda präsentieren wird.

 

Laguna de Mojanda,

So folgten wir am nächsten Morgen der 17km langen Natursteinpflasterstrasse zur Laguna de Mojanda. Auf dem Weg zur Lagune, die auf gut 3700m liegt, war bereits Bewegung in die Wetterküche gekommen und Sonnenstrahlen kämpften sich durch den Nebel bis zu uns hinunter. Doch leider siegte heute der Nebel und die Gipfel der Bergwelt, die den See Mojanda einrahmt, zeigten uns ihre Gesichter nicht. Auf unserer ebenfalls zirka 14km langen Rundwanderung bekamen wir dennoch die 3 dortigen Seen zu Auge und so gefiel uns auch diese Wanderung insgesamt nicht schlecht, die uns am höchsten Punkt, beim Mirador Cerro Negro, auf über 4000m brachte. Durch die hiesigen Berggipfel zog derweil der Nebel und welches der Region eine mystische Stimmung bescherte. Die Landschaft zeigt sich ansonsten um diese 3 Seen recht moorig und so wachsen hier viele gelblich leuchtende, feingliedrige langgrassige, Grassbüschel und Schilfpflanzen, die mit den schmalen weissen Blütenwedel. Beim Berghaufgehen merkten wir zudem, dass die hiesige Bergluft bereits etwas dünner war, befinden wir uns wie erwähnt doch zwischen guten 3700-4000m. Auch entlang dieses Weges entdeckte ich immer wieder faszinierende Blumen und so musste auch hier manch eine für ein Bild herhalten. Zurück beim Auto empfing uns ein Team von der Zeitung El Norte, welche wissen wollte wie uns es in Ecuador und im ganz speziellen an diesem Ort, gefällt. Dieses kleine Interview wurde von einem Texaner, der sich hier einige Zeit aufhält, auf englisch geführt.

Für die Nacht führen wir dann zur rund 1000m tiefer gelegenen Laguna de San Pablo und wo wir an dessen Ausfluss nächtigten. In diesem Bach vergnügten sich Kinder und etwas weiter unten würde Wäsche gewaschen, so dass wir auch gleich die Gelegenheit nutzten und einige Kleidungsstücke wuschen.

 

Am heutigen Tag betreten wir, auf dieser Reise,
das erste Mal die Südhalbkugel;

Am 17.Oktober 2012 folgten wir dann weiter der Panamericana und somit überquerten wir am 1992 Reisetag zum ersten Mal den Äquator und dies kurz hinter Cayambe. Bis es allerdings soweit war streiften wir noch durch Cayambe und wo wir noch einige Einkäufe tätigten. Leider zeigte sich der hier ansässige Vulkanberg Cayambe nicht und dieser ist mit seinen 5790m der dritthöchste Berg von Ecuador. Dies reute mich natürlich sehr, denn sein weisses Haupt hätte ich gerne präsentiert bekommen, aber das Wetter liegt ja bekanntlich nicht in unseren Händen.

Um die Mittagszeit war es dann endgültig soweit und wir erreichten auf der Panamericana den Äquator und am exakten Ort, dem S 0°00.000' Punkt, hielten wir auf dieser für das Photo. Rechtzeitig zu diesem Ereignis fing es denn auch noch an zu Regnen und so hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes eine echte Äquator Taufe. Darum verzehrten wir, nach dem geknipsten Bild, auch zuerst noch unseren ersten Zmittag auf der Südhalbkugel und begaben uns erst gesättigt zu der dortigen Sonnenuhr, welche auf der exakten Äquatorlinie steht. So waren wir nach dem Zmittag bei der hiesigen Sonnenuhr denn auch ganz alleine und konnten das obligate Foto mit der exakten Äquatorlinie ablichten, wo der eine Fuss auf der Nord- und der andere auf der Südhalbkugel steht. Da hier kein Mensch mehr anwesend war, sparten wir dabei sogar noch je einen Doller den man ansonsten bezahlen müsste, jedoch erhielten wir dafür auch keine Ausführungen gesprochen was uns hingegen wieder gleich war.

 

Der Pululahua Krater und das offizielle Äquator Denkmal,

Nach dem obligaten Fotostop auf der exakten Äquatorlinie, folgten wir weiter der Panamericana in Richtung Quito. Doch bevor es in die Hauptstadt von Ecuador geht, die auf ungefähr 2800m liegt, fahren wir noch zum Pululahua Krater und zum dort in der nähe gelegenen "Mitad del Mundo" Monument. Das offizielle Denkmal liegt zwar nicht auf der exakten Linie des Äquators und dennoch ist es ein Touristenmagnet. Der Grund für den fehlerhaften Standort geht auf das 18.Jahrhundert zurück, denn man orientierte sich an den leicht fehlerhaften magnetischen Messungen einer französischen Wissenschaftsexpedition. So liegt die exakte Line etwa 100m davon entfernt und diese geht genau durch das dortige Museo de Sitio Inti Nan. Da wir bereits auf der exakten Äquatorlinie entlang der Panamericana standen, waren wir hier nur noch Zaungäste und schauten uns das Monument, wie das Museum, von aussen an.

Nach diesem Stop begaben wir uns zum Pululahua Krater, welcher wieder auf der Nordhalbkugel liegt und dessen Vulkankrater mit 4km Durchmesser als die grösste Caldera des ecuadorianischen Festlandes gilt. Dieser zeigte sich uns mit den zwei darin liegenden Parasitärkratern gerade noch, bevor in kurz danach der Nebel einhüllte und für den restlichen heutigen Tag gab's davon nichts mehr zu Gesicht. So plauderten wir an diesem Ort noch eine Weile mit Dorothea und Paul aus Deutschland, welche seit ungefähr einem Jahr von Argentinien aus nach norden unterwegs sind. Am späteren Nachmittag begaben wir uns zurück in das Städtchen Pomasqui wo wir die Nacht vor dem Quitobesuch verbrachten. Da wir schon wieder so viele Bilder zusammengeknipst haben, beenden wir hiermit den 1.Teil unserer Ecuadorreise und somit werden wir den 2.Teil unserer Reise durch dieses Land mit der Hauptstadt Quito starten.

 

Wie die Zeit vergeht,

Schon sind wir 2Wochen in Ecuador unterwegs und haben schon ganz verschiedenes vor die Augen gesetzt bekommen. So kamen über die ersten Tagen auch schon ein kunterbuntes Bilderpotpourri zusammen und in einer solchen Anzahl, dass wir uns entschieden haben, noch vor erreichen der Hauptstadt Quito, den 1.Teil abzuschliessen. Herausragend in diesem Reiseabschnitt war der grosse Samstagsmarkt in Otavalo, der uns mit dem Tiermarkt echt begeisterte. Zu diesem Highlight trugen natürlich auch die hier ansässigen und traditionell gekleideten Otavalo Indigena Frauen einiges dazu bei. Zudem gab's auch wieder einmal zwei längere Wanderungen. Diese je 14km langen Wege führten uns um die Laguna de Cuicocha und durchs Gebiet der Laguna de Mojanda, wo wir für einen kurzen Moment auch wieder einmal die 4000m Marke knackten. Dann bescherte uns dieser Abschnitt, am 1992 Reisetag, auch noch die Äquatorlinie und somit haben wir mit unserem Auto das erste mal die südliche Erdhalbkugel erreicht. Das Wetter zeigt sich auch in Ecuador nur solala und so haben wir, vorerst einmal wenigsten, von der hiesigen grandiosen Bergwelt noch nicht allzuviel zu Gesicht bekommen.

Also viel Spass bei unseren ersten Bildimpressionen aus Ecuador.

 


Zu dem Bilder Ecuador 1 (85)

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