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McRei's Weltreise

Panama
Reisebericht 1 (77)



 

vom 19.05.2012 - 22.06.2012

Teilstrecke 969 Km
Kilometer 186'945 - 187'914

 

Der letzte Grenzübertritt in Zentralamerika
bringt uns nach Panama,

Nur wenige Meter sind es vom Zollamt von Costa Rica bis zu demjenigen von Panama. Hier konnten wir unser Fahrzeug direkt vor dem Schalter der Migration parkieren und stellten uns in die Warteschlange, mit gutem Auge aufs Auto. Hier gilt es die Uhr eine Stunde vorzustellen und so haben wir Costa Rica um 9.30Uhr verlasen und mit erreichen der Schalter von Panama zeigt diese bereits 10.30Uhr an. Obwohl es nicht allzu viele Einreisende nach Panama hat, dauerte und dauerte es und wir mussten über eine Stunde warten bis wir an die Reihe kamen. So wie es den Anschein machte, waren die Papiere die die Ticos am Schalter präsentierten unvollständig oder es stimmte sonst irgend etwas nicht. Aber ehrlich gesagt, schien mir der Mann hinter dem Schalter auch nicht gerade der schnellste zu sein. In der Warteschlange wurden den wartenden, von einem Offiziellen, vorab bereits eine Marke in den Pass geklebt und wofür er von jedem je 1.-US-Dollar einkassierte. Da es bei den andern Einreisenden so lange dauerte, waren wir gespannt wie es uns am Schalter ergehen wird. Als es nach etwa 80Minuten endlich soweit war, nahm der Mann meinen Pass in die Hand, lass in ein, machte von mir ein Foto und stempelte den Pass. So einfach war es und das ganze hatte keine 3Minuten gedauert. Bei Adi ging dasselbe Prozedere ebenfalls sehr zügig voran und nun dürfen wir offiziell für 6Monaten in Panama bleiben. Uf, der erste Teil unserer Einreise ins letzte Zentralamerikanische Land ist geschafft.

Danach galt es noch, wie überall zuvor, das Dokument für das Auto einzuholen und dazu mussten wir zuerst eine Autoversicherung abschliessen. Diese machten wir vorerst einmal für einen Monat da wir diese, laut der Person am Schalter, ohne Probleme verlängern können. Für die Versicherung und die nötigen 3 Kopien bezahlten wir 15.45US-Dollar. Ja, neben El Salvador (seit dem Jahre 2001) gilt auch hier in Panama, bereits seit 1904, der US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel. Hier in Panama nennt man das Geld zwar auch noch Balboa und so findet man neben den US-Münzen auch solche mit der Aufschrift Balboa, die Noten hingegen sind alles die bekannten grünen Scheine der USA. In einem Office gab’s auf das Versicherungsdokument einen Stempel und zum Schluss mussten wir noch zum Schalter des Zollamts gehen. Hier füllten sie uns anhand der Versicherung das Bewilligungsformular aus. Leider erhält man die Zulassung für das Fahrzeug nur für einen Monat. Aber der Mann hinter dem Schalter sagte zu uns, dass es kein Problem sei auch dieses um je 2x einen Monat zu verlängern, so dass schlussendlich drei Monate zusammen kommen. Und jetzt hoffen wir einfach, dass dieser Monat ausreicht bis die Fähre uns nach Kolumbien bringen wird. Nachdem uns der Mann den Zettel zum unterschreiben hinstreckte, kontrollierten wir zuerst genau die Daten und Adrian unterschrieb erst danach das Dokument. Zu aller letzt mussten wir nun noch zu einem Zöllner gehen, dieser wartete draussen und nahm die Autos ab. Er schaute kurz in unser Fahrzeug und signierte das Dokument. Zudem wollte er von uns noch eine Zolldeklaration haben. Diesen Zettel hatten wir zuvor mit unserem Namen versehen und gaben diesen ansonsten fast leer ab. Wie es schien war dies OK und er kribbelte noch irgend etwas darauf. Er sagte, dass alles in Ordnung sei und zeigte mit seinen Fingern auf ein Büro wo wir nun noch etwas für die Desinfektion bezahlen müssen. Dort druckte man uns die Quittung aus und für die noch kommende Durchfahren der Desinfektionsanlage mussten wir 3.-US-Dollar berappen. So kostete uns der letzte Grenzübertritt neben dem Dollar für die Marke in den Pass und der obligatorischen Autoversicherung, für einen Monat 15.45 Dollar mit den dazu nötigen Kopien, nun noch diese 3.- US-Dollar für die Desinfektion des Fahrzeuges.

Da das Prozedere für das Auto nur etwa 45Minuten in Anspruch nahm, hatten wir schlussendlich auch für diesen Zollübertritt nicht länger als 2½Stunden und was so ungefähr im Durchschnitt liegt.

Dach dem wir im Auto sitzend unsere Papiere alle nochmals kontrolliert hatten, führen wir durch die Desinfektionsanlage und nahmen die Fahrt in Richtung David auf. Nach einem guten Kilometer folgt da noch der letzte Kontrollposten und die dortige Frau warf ein Auge in unseren Pass sowie auf das Autodokument und gab uns freie Fahrt. Also nun haben wir auch den letzten Grenzübertritt von Mittelamerika hinter uns gebracht und werden in den kommenden Wochen durch Panama umherkurven, bevor wir nach dem nord- nun auch den mittelamerikanischen Teil des Kontinents verlassen werden. Wir sind gespannt was wir hier so alles zu Gesicht bekommen werden.

 

Im ersten Abschnitt geht es nochmals
in die Cordillera de Talamanca,

Nach dem Grenzübertritt, der ebenfalls ganz ok über die Bühne ging, folgten wir der Panamericana nach La Concepcion und welches wir nach 25km erreichten. Von hier gab’s den ersten Abstecher und so folgten wir der Strasse nach Hato del Volcan. Die Strecke führt uns wieder auf über 1400m und auf der Fahrt dorthin begleitete uns ein heftiges Gewitter. So bringt uns diese Strecke zurück in die Cordillera de Talamanca und in diesem, von Costa Rica herkommenden Bergausläufer, befindet sich nicht nur der höchste Berg von Costa Rica, sondern mit dem Volcan de Baru auch der höchste Berg von Panama und dessen höchste Spitze weisst 3475m auf.

In Hato del Volcan und am Ende der Strasse bei Cerro Punta, verbrachten wir die kommenden paar Tage in einer weiterhin satt grünen Landschaft. Dabei verbrachten wir beim Eingang zum Parque Nacional Volcan Baru, auf 2200m, 2Nächte und trafen dort auf ein französisches Ehepaar, dass mit ihren zwei Jungs und dem RV von Süden nach Norden unterwegs waren. Hier folgten wir unter anderem einem Teil des Weges "Sendero los Quetzales" und genossen die kühle Witterung dieser Bergregion. Um die Ortschaft Cerro Punta gedeiht selbst noch an den steilsten Bergabhängen jegliches Gemüse und so reihen sich in diesem Kraterkessel die Gemüsebeete aneinander und verleihen dem ganzen das aussehen eines Flickenteppichs. So wachsen hier in rauen Mengen Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Kohl und Salate.

In Hato del Volcan kreuzten sich zudem die Wege mit Paul, einem Amerikaner der seit ungefähr 5Jahren hier in Panama sein vor AHV-Alter geniesst. Da er von unserer Reise sehr angetan war und es ihm auch sonst sehr viel Spass machte mit uns einwenig zu Plaudern und so die Zeit zu vertreiben, verbrachten wir vor seinem einfachen Haus, dass er gemietet hat, 2 weitere Nächte. Auch uns bescherte dieser Stopp viel gefreutes, so dass wir die hier verbrachte Zeit, bei diesem älteren Mann, nicht missen möchten.

Nach gut drei Wochen, konnten wir bei einem Internet-Café in Volcan wieder einmal unsere E-Mails abfragen und darunter war eines von Regine und Walter. Sie wollten uns mitteilen, dass sie für die Autofähre vom 31.Mai eine Platzreservierung vornahmen und dies klang wie Musik in unseren Ohren. So scheint es, dass die Fähre, nach der ersten Verschiebung, den Betrieb nun tatsächlich aufnehmen wird und wir wie geplant bis Mitte Juni durch Panama ziehen werden.

 

Von Hato del Volcan nach Boquete,

Am Mittwoch 23.Mai verabschiedeten wir uns somit von Paul und nahmen den Weg nach Boquete unter die Räder und welches an der gegenüberliegenden Bergflanke des Vulkanberges Baru liegt. Hier wollten wir uns für weitere 2-3Tage einnisten, bevor wir uns zur Halbinsel Azuero aufmachen.

Nach einer schönen und abwechslungsreichen Fahrt, erreichten wir, via einer Querverbindung, die Stichstrasse die uns in der Folge nach Boquete führt. Dank dieser Querverbindung müssen wir nicht den Weg über die Ortschaften La Concepcion und David, mittels der dortigen Panamericana, machen, auch wenn Zeitmässig diese Variante vermutlich gar die schnellere gewesen wäre. Boquete liegt am Ende dieser Stichstrasse in einem Talkessel und ist somit umringt von vielen grünen bewaldeten Hügeln, unter anderem auch vom höchsten Berg von Panama dem Vulkanberg Baru. Hier zeigt uns das GPS rund 1100m an und dies sind etwa 300m tiefer als der Ort Volcan lag. Aber auch hier ist das Klima angenehm und so zieht man sich nachts sogar noch gerne eine dünne Decke über den Kopf. Die Quelle des Caldera Bachs liegt in den dahinter sich aufragenden Bergen und durchquert auf seinem Weg zum Pazifik diese Siedlung. An den Berghängen, oberhalb von Boquete, wird auch hier verschiedenes Gemüse angebaut und zudem gibt es auch einige Kaffeeplantaschen die in dieser Umgebung nicht schlecht gedeihen. So hat hier die Firma Sitton seit 1921 ihren Standort. Wie schon um Volcan, leben auch in dieser Gegend einige Amerikaner und das ganze ist hier doch etwas touristischer.

In Boquete wollen wir unsere Homepage, mit dem letzten Teil von Costa Rica, aktualisieren und fanden in der erst seit drei Monaten eröffneten Bibliothek den geeigneten Platz. Hier konnten wir in aller Ruhe das gewünschte erledigen und hatten erst noch einige Stunden Zeit um etwas im Netz zu Surfen. Von Regine und Walter war denn auch nochmals ein E-Mail darunter. Nur diesmal leider mit schlechten News, denn es hat mit der Fährreservation doch nicht geklappte und die Gesellschaft teilte gar mit, dass sie die in Betriebnahme der Fähre auf Juli verschoben haben. Dies trübte natürlich vorerst einmal unsere Stimmung. Doch wir entschieden sogleich, auch hier in Panama, vorerst einmal 2Wochen dranzuhängen und erst einmal Ende Juni abzuwarten. Dadurch haben wir natürlich viel zusätzliche Zeit bekommen um durch Panama zu Reisen. Deshalb werden wir in Boquete einige Zusatztage dranhängen und lieber mehr Zeit in diesem angenehmeren Klima verbringen, anstelle uns in die Hitze des Pazifiks zu begeben. Ich habe ja immer noch einige Reisebücher zu lesen und die hiesige Bibliothek sorgt mit dem gratis Internet für zusätzliche Abwechslung. Also spricht eigentlich nichts dagegen und die drei Nachtplätze die wir hier ausfindig gemacht haben sind auch nicht so schlecht. Zudem gefällt uns die Region, welche wir auf kleinen Wegen erkundet haben. Das Wetter ist wie gehabt sehr wechselhaft und neben einigen Sonnenstrahlen gibt’s auch immer wieder einmal einen Regenschauer. Zudem klammert sich oft der Nebel an den Berghängen und so zeigen sich deren Spitzen meist nur am Vormittag.

 

Sind das bereits drei Wochen gewesen?

Nachdem wir uns in den letzten 3 Wochen in Boquete mit Autoputzen, Waschen, Musikhören, Spazieren und mit der weiteren Reiserouteplanung durch Südamerika auseinander gesetzt haben, brechen wir, heute den 14.Juni, endgültig die Zelte zusammen und machen uns auf die Weiterreise. Ob dieser lange Aufenthalt schlussendlich unser erhofftes Ziel erfüllen wird, wissen wir im Moment noch nicht. Es ist aber bald einmal einen Monat her seit wir in Panama eingereist sind und so müssen wir unsere Autodokumente um einen Monat verlängern lassen und dies geht nicht hier in Boquete. Die geruhsame Zeit die wir hier verbracht haben hat uns gut getan. Dabei sorgte an regnerischen Tagen auch die Bibliothek, mit dem gratis Internet, für eine angenehme Abwechslung. Aber auch im Zentrum, von einer Parkbank aus, dem beschaulichen Treiben zuzuschauen gefiel uns und dabei sorgten vor allem die Indigena Frauen, mit ihren bunten und langen Röcken, für hübsche Farbtupfer.

Ob es also mit der Autofähre klappen wird, oder ob wir schlussendlich doch die RoRo Verschiffungsart nehmen müssen, wissen wir beim verlasen von Boquete noch nicht und so werden wir erst später entscheiden wann und wie wir nach Kolumbien gelangen werden. Nun folgen wir vorerst einmal unserer geplanten Reiseroute durch Panama, um noch einige andere Eindrücke dieses Zentralamerikanischen Landes zu bekommen.

 

In David folgte der Gang zur Toyota Garage,
dem Zollamt und zur Versicherung,

Als wir nach knapp 40km David erreichten, passierten wie gleich vor der Haustür einer Toyota Garage und so stoppten wir fürs erste bei dieser um einige Preise abzuklären. Sie konnten uns aber nur gerade die Preise für einen Öl- und Dieselfilter angeben und die anderen Angaben waren zuwage und unkompetent, um dass wir unseren Bremswechsel, mit samt der Bremsflüssigkeit, hier vornahmen und so verschoben wir das ganze ein weiteres Mal. Wir sagten uns nämlich, wenn die Arbeiten so ausgeführt werden wie die Auskunft am Schalter herüberkam, so kann dabei nichts schlaues rauskommen. Der eine Angestellte, der vom Schnellservice, schlief gar in einer Ecke und er war mit zurufen nicht einmal wach zu kriegen. Von aussen machte das moderne Toyotagebäude dagegen einen sehr flotten Eindruck, doch was unter dem Dach steckte fanden wir nicht dem entsprechend.

So machten wir uns kurz darauf auf die Suche des Zollbüros und welches wir mit der Auskunft von einem Angestellten der Stadt ziemlich schnell fanden. Das Büro befand sich auf dem Weg zum kleinen Provinzflughafen und lag somit etwa 3km vom Zentrum entfernt. Die dortige Person fragte uns zuerst wieso, weshalb, warum und jetzt bräuchte sie nur noch den Versicherungsnachweis fürs Auto um uns das Dokument für einen Monat verlängern zu können. Da es in diesem Office keine Möglichkeit gab diesen zu bekommen, mussten wir zurück in die nahe Stadt fahren um diesen zu Kaufen. Wir mussten aber nicht lange danach suchen, denn gleich an der Anfahrtsstrasse ins Zentrum kreuzten wir die Seguros FEDPA S.A.. Diese stellte uns eine neue Versicherung für einen Monat aus, wir bezahlten erneut 15.-US-Dollar und das ganze war nach 10Minuten erledigt. Da wir die Frau im Zollbüro aber nicht mehr stressen wollten, da der Uhrzeiger bereits zwanzig vor vier zeigte und sie in zwanzig Minuten dicht machten, verschoben wir diesen Gang lieber auf den morgigen Tag.

So schlenderten wir darauf noch durch einige Strassen von David, besuchten den Park Central und den kolonialen Glockenturm. Dieser soll in Lateinamerika eine Rarität sein und ist dem Freiheitskämpfer und Helden Simon Bolivar gewidmet. Im Hotel Ciudad de David, in welcher nähe wir für die Nachte parkiert hatten, erkundigten wir uns wegen eines Tourist Büro. Doch an der Rezeption waren sie so zuvorkommend und nahmen sich unserer Frage gleich selber an. Wir wollten nämlich wissen, ob man die Rum Fabrik Corta Vieja immer noch besichtigen kann, wie in unserem Reisebuch von 2006 stand. Sie tätigten einen Anruf und gaben uns zwei Besuchszeiten für den morgigen Freitag an. Ich sagte dem Herrn hinter der Rezeption, dass wir die Tour von 3pm nehmen, da wir morgenfrüh zuerst noch den Gang zum Zollamt machen wollten und bedankten uns herzlich für den flotten Service.

 

Nur das Zollbüro stellte uns heute vor kein Problem,

Den Freitag begannen wir dann in der Bank National de Panama, wo wir einen US-Dollar Travelers Check einlösen wollten. Doch die National Bank wechselt keine Checks und auch keine Noten in einer Fremdwährung. Wir sollen es doch bei City Bank oder der HSBC versuchen. Doch auch diese, sowie vier weitere Banken, gaben uns einen Korb, wobei jemand meinte die Scotia Bank erledige dies womöglich. Wir konnten es kaum glauben, denn so schwierig war es bis jetzt noch nirgends und so gaben wir vorerst einmal auf, da wir ja kurz nach 9.00Uhr im Zollbüro stehen wollten.

Die Frau am Schalter hatte bereits einen Kunden, aber lächelte uns trotzdem zu und fragte ob es mit der Versicherung geklappt hat, worauf wir nickten. Nachdem sie die Arbeit für den ersten Kunden erledigt hatte, nahm sie unsere Papiere entgegen und erstellte das neue Dokument ohne uns nochmals mit Fragen zu löchern. So war das ganze nach wenigen Minuten erledigt und sie streckte, mit einem weiteren lächeln, uns das Papier zur Unterschrift entgegen. Nach einem prüfenden Blick unsererseits, unterzeichnete Adi das Dokument und worauf sie die zwei Zettel aneinander heftete. Sie wünschte uns gute Reise, wir bedankten uns und verliessen zufrieden und erleichtert das Office. Noch dazugefügt sei, dass auch die Verlängerung nichts gekostet hat.

Jetzt machten wir uns auf zur Rum Fabrik und diese liegt so ungefähr 20km von hier aus entfernt. Auf dem Weg dorthin stoppten wir noch bei der Chiriqui Mall. Doch leider ist dies kein Shopping Paradies, so dass wir uns nach nur wenigen Minuten bereits wieder in den Wagen setzten und uns auf den weiter Weg machten. Nun freuten wir uns so richtig auf den Besuch der 1914 gegründete Rum Fabrik Carta Vieja. Obwohl ich der Empfangsdame der kleinen Fabrik den Zettel mit den Tourzeiten entgegenstreckte, konnte sie nichts arrangieren und wir waren echt frustriert wie man uns hier einfach so stehen lies. Sie bestätigte zwar ein Telephon bekommen zu haben, aber man habe ihr keinen Namen angegeben und das kommen nicht bestätigt. So blieb uns nichts anders übrig als ohne Produktionseinblick das Firmengelände wieder zu verlassen und konnten es nicht glauben, dass sie absolut keine Flexibilität, auch nur für einen verkürzten Rundgang, zeigten. Somit ist für uns klar, dass wir nie eines der Produkte der Firma Carta Vieja kaufen oder verschenken wurden.

 

In der Plaza Terronal gab's dann, in David,
doch noch etwas Shopping vergnügen,

Zurück in David machten wir nochmals einen Anlauf bei der Toyota Garage, doch auch beim zweiten Versuch änderte sich das unkompetente Bild nicht und so bekamen wir auch diesmal keinen Preis genannt für die an unserem Auto auszuführenden Arbeiten. Kaum zu glauben aber war, doch in diese Hände geben wir unseren Toyota nicht!

Statt dessen begaben wir uns in die Plaza Terronal gleich vis-à-vis. Die Auskunft die wir im dortigen Panafoto erhielten passte zu dem vorangegangenen Endtäuschungen und der Verkäufer spielte lieber mit seinem Handy als sich für uns in ihrem System schlau zu machen. So erfuhren wir hier nicht ob wir die von uns gewünschte Canon GX1 Kamera in Panama City erhalten würden. Die Canon G12 hatten sie aber wenigstens im Sortiment und dass ist schon immerhin etwas. In dieser Plaza gab's da noch zwei weitere Elektronikläden und zwar Audiofoto und Multimax. Die dortigen Frauen, welche wir fragten, waren sehr bemüht und beide sagten, dass man neben der Canon G12 auch die GX1 in Panama City bekommen sollte, nur der Preis variiere je nach Händler einwenig. Das stellte Adi natürlich auf und wenn es die GX1 dann doch nicht haben sollte, ist wenigsten die Canon G12 vorhanden. Als alternative schwebt in seinem Kopf da noch die Sony DSC-HX200V. Die jeweiligen Preise sind so ungefähr wie in den USA, also günstiger als in der Schweiz. Mit den mitgenommenen Prospekten und den übers Internet heruntergeladenen Informationen dreht Adrians Hirn nun Sturm, denn für welche soll er sich entscheiden.

Bei Scotia Bank wurde uns dann auch noch der Travelers Checks in Cash gewechselt. Die Dame hinter dem Schalter meinte zu uns, dass sie und die American Express die einzigen währen welche in Panama Checks umtauschen würden, aber auch nur welche in US-Doller und Bargeld würden sie ebenfalls keines entgegen nehmen. Neben der Kommission von 2.50 pro Check kommen noch die 7% Mehrwertsteuer und -.10Cents Stempelgebühr dazu. Beim Umwechseln eines 500.-Dollars Checks liegt das noch im Rahmen, doch bei kleineren Stückelungen kann dass sehr schnell ins Geld gehen.

 

Haben wir das wirklich richtig verstanden?

Bevor es am Samstag weiter ging, wollten wir uns noch wegen Preisen für neue Pneus erkundigen und stiessen auf dem Weg zum Pneuverkäufer, noch auf einen Autoersatzteilhändler. Die erfragten Angaben musste ich auf einem Papier niederschreiben weil ich meinte mich eventuell verhört zu haben. Verkauft dieser doch tatsächlich den original Toyota Ölfilter für nur gerade mal 5.35 und so kostet dieser 1/7 des Verkaufpreises welchen wir bei Toyota bezahlt hätten. Der passende Dieselfilter, ein zertifiziertes Nachahmerprodukt, kostet 6.15 und war somit auch im ähnlichen Rahmen billiger ist. Die Antwort von Toyota würde uns ja schon interessieren wieso man dasselbe Produkt so viel günstiger haben kann, doch denn Weg zu Toyota machten wir deswegen nicht noch einmal. Wir nutzten auf jeden Fall die Gelegenheit und deckten uns mit 2 Öl- und 3 Dieselfiltern ein.

Was wir nach genauer Inspektion noch dazu sagen müssen, es gibt zwei verschiedene Ölfilter mit der gleichen Nummer, nur trägt eben der eine einen Zusatz. Dieser Zusatz ist bei unserem gekauften zwar auf dem Filter nicht ersichtlich, aber auf der Verpackung steht's und so ist der Filter wohl auch für den HZJ 79 gedacht, doch nicht ganz die selbe Ausführung.

Beim Pneuhändler fanden wir dagegen nichts passendes, denn 450.-US-Dollar pro Toyo Reifen fanden wir einen zu stolzen Preis.

 

Nun geht es weiter zur Playa Las Lajas,

Am späteren Vormittag verliessen wir David, wobei wir auf der Panamericana die ersten zirka 70km zurücklegten und danach in die Stichstrasse zur Playa Las Lajas abbogen. Entlang der gesamten Strecke kreuzten wir immer wieder auf einfache Behausungen, es war grün und das Land wurde Viehwirtschaftlich genutzt. Es anerboten sich uns aber keine weiteren speziellen landschaftlichen Reize, doch es kann ja auch nicht immer alles vom spektakulärsten sein. An der Playa Las Lajas begrüsste uns dann ein brauner Sandstrand und dieser schien unendlich zu sein. Bei Ebbe war er zudem auch ziemlich breit und Menschenleer, obwohl das Wochenende vor der Türe stand. Die dahinter liegenden Camp-Unterkünfte und die kleinen Resorts, sahen daher eher verlassen aber ehrlich gesagt auch bereits etwas heruntergewirtschaftet aus, mit einer Ausnahme. So fanden wir auch nur eine Zufahrt die uns direkt an den Strand führte und wo wir uns auch für eine Nacht hinstellen konnten.

Nach einem bedeckten und regnerischen Samstag, weckte uns die Sonne am Sonntag und lies das Meer und die Beach in einem ganz anderen Licht erstrahlen, doch am Anblick der dahinter liegenden Unterkünften änderten auch die Sonnenstrahlen nichts. So nahmen wir nach dem Frühstück und dem Spaziergang am Strand, den Rückweg in Angriff.

 

Auf einer Nebenstrecke geht es weiter, via Sona, nach Santiago,

Der Panamericana folgten wir darauf einige weitere Kilometer, bevor wir nach einer fest installierten Polizeikontrolle in eine Nebenstrasse abzweigten um mittels dieser, via Sona, nach Santiago zu gelangen. Diese Strasse war unter Konstruktion und teils noch nicht ganz fertig geteert, aber in einem soweit guten Zustand. Sie führte uns kurvenreich durch das erste Teilstück mit einem stetigen auf und ab. Dabei bot sie uns eine schöne Sicht auf die nahe Pazifikküste und die dahinter sich ausbreitende hügelige Landschaft.

In Santiago machten wir den Mittagsrast und besuchten die dortige Kathedrale. Dazu schlenderten wir durch die Hauptstrasse, auf welcher am heutigen Sonntag doch recht viel Betrieb herrschte.

 

Zwei hübsche Kolonialkirchen,

Darauf gab's einen Abstecher zur 1807 gegründeten und heutigen Wallfahrtskirche Basilica Menor de San Miguel Arcangel und diese schlicht weissgetünchte Kirche steht in Atalaya, einem Vorort von Santiago. Den Blickfang im Inneren bilden die bunten fast naiv gemalten Deckenfresken, die das Leben Jesus zeigen. Die braunen Säulen entlang des Kirchenschiffs, die bunten Glasfenster, sowie die 3 kleineren Marmoraltare runden das hübsche Gesamtbild ab.

Nach diesem Abstecher führt uns eine mit löchern übersäte Teerstrasse nach San Fransisco, wo mit der Kirche San Fransisco de la Montana eine weitere besuchenswerte Kirche steht. Der Franziskanerorden gründete hier in der Kolonialzeit diese Steinkirche. Im inneren stehen einige im Barock-Stil geschnitzte Holzaltare und eine prächtige Kanzel. Diese gehören für uns zu den schönsten dieser Art, welche wir auf unserer Reise bis jetzt gesehen haben und wir waren von der sehr detaillierten und farbigen Holzschnitzer- Sakralkunst echt imponiert.

Am Rande des Fussballplatzes stellten wir uns für die Nacht hin und warfen noch einen Blick auf die kleine Wasserkaskade ganz in der Nähe.

 

Über Calobre geht es zurück zur Panamericana,

Von San Fransisco fuhren wir, via Calobre, zur Panamericana zurück und erreichten diese bei El Roble. Im Hintergrund erblickten wir dabei die Ausläufer der Cordillera Central, dessen höchster Gipfel sich doch auch fast bis auf 2000m erhebt. Die davor sanft hügelige Landschaft gefiel uns und für zusätzliche Abwechslung sorgten die "Los Cangilones", eine Steinformation durch die sich der Rio San Juan zwängt und eine kleine Wasserkaskade. An der Panamericana sahen wir auf dem Weg zur Halbinsel Azuero noch 2 Gasgesellschaften und nutzten sogleich die Gelegenheit um unsere, seit längerem leere, Ersatzgasflasche nachzufüllen. Somit müssen wir bei Ankunft in Kolumbien, nicht gleich nach dem Kochgas Ausschau halten. Zudem war die Füllung mit 7.77, für 14Pfund, die bisher günstigste unserer Reise. Ganz in der Nähe gab's auch noch eine Tankstelle mit sagenhaften -.90 US-Cents per Liter Diesel. Mal gespannt ob sich dieser Preis noch unterbieten lässt je näher wir uns Panama Stadt nähern. Zuerst umrunden wir aber in den kommenden Tagen die Peninsula Azuero.

 

In den kommenden Tagen bereisen wir die Halbinsel Azuero,

Die Bewohner dieser Halbinsel sollen hauptsächlich aus spanischer Abstammung stammen und dadurch soll die Region ihren Kolonialcharakter bis heute bewahrt haben. So fahren wir auf dem Weg zum untersten Zipfel, bei der Playa Venado, durch einige Dörfer. In den meisten Ortschaften stehen einfache weiss gestrichene Kolonialkirchen, welche um das 18. Jahrhundert gebaut wurden. Die Innenräume zieren meist kunstvoll geschnitzte Altare, die mit Gold oder anderen Farben überzogen sind. Daneben liegt der Zentrale Platz mit schatten spendenden Bäumen, Bänken und einem Musikpavillon. In den mehrheitlich kleinen Ortschaften geht es sehr beschaulich zu und her und die Hitze tagsüber lässt die Bewohner in ihre, mit einem kühlenden Luftzug durchfluteten, Wohnungen verziehen. Einige sitzen auch in ihren Schaukelstühlen auf der Veranda und halten Ausschau ob nicht doch jemand für einen Schwatz vorbei spaziert. In den grösseren Ortschaften, wie Chitre und Las Tablas, geht es hingegen etwas reger zu und her. Doch auch hier finden wir das ganze sehr beschaulich und in einem gemächlichen Tempo wird, schwatzend, durch die Gassen gezogen. In diesen Ortschaften sehen wir auch vermehrt Männer, die ihr Haupt durch den bekannten Panamahut schützen. Nirgends fehlen aber die Losverkäufer, die so scheint es, auch hier in ganz Panama sehr begehrt sind.

Durch die begonnene Regenzeit ist die Gegend bereits erstaunlich grün geworden, denn es soll sich ja in dieser Region um den wärmsten und trockensten Teil des Landes handeln und während der Trockenzeit eher in den gelb-braun Tönen gekleidet sein. In dieser leicht hügeligen Landschaft wird im kleinen Stiel Viehwirtschaft betrieben und so treffen wir auf unserer Fahrt nach Playa Venado auch auf eine Auktionsstelle. In den Gehegen tummelt sich das Vieh dicht gedrängt und wird am Abend, wenn's gut läuft, von einem neuen Besitzer nach Hause gekarrt.

An der Playa Venado angekommen, stellten wir uns direkt hinter den Strand und dies für die kommenden 2 Tage. Während diesen liessen wir es uns in der Hitze gut ergehen und schauten ab und zu den Wellenreitern zu. Von denen es hier gut zwei Dutzend gibt und welche mit den kleineren überschlagenden Wellen sich über stunden amüsieren können. Die Bucht in der die Playa Vanado eingebetet liegt sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Doch wird neben dem vielen Treibholz auch viel Unrat angeschwemmt und beim näheren hinschauen macht der Strand eher den Anschein eine Müllhalde, als ein Ferienparadies, zu sein. Zudem arbeiteten wir wieder einmal an unserer Homepage und erledigten noch sonstige kleinere Unterhaltungsarbeiten am Auto. Leider sieht unser Auto, nach der gründlichen Reinigung von Boquete, schon wieder so aus, als hätte man nie etwas daran gemacht.

 

Mitten durch die Halbinsel geht's zurück zur Panamericana,

Nachdem die 2Tage am Strand für wieder einmal bedeckt und regnerisch waren, machten wir uns heute den 22.Juni auf die Rückreise durch die Halbinsel Azuero. Noch vor dem Frühstück entschlossen wir uns denn heutigen Tag mit einem Spaziergang am Strand zu beginnen. Die Unterkünfte die wir auf unserem Spaziergang beaugapfelten fanden wir dabei gar nicht so schlecht und so unerklärlicher ist es, dass niemand etwas unternimmt den Strand vom Müll zu befreien. So wurde neben dem vielen Treibholz, welches ja nicht unbedingt stört, so viel Plastikmüll angeschwemmt, dass wir diesem Strand die Goldmedaille in Sachen Unordentlichkeit überreichen. Wirklich kaum zu glauben, aber eine solche Müllablagerung haben wir, so viel wir uns erinnern mögen, noch nirgends an einem Strand angetroffen. Die Bucht in der die Playa Venado liegt, währe ansonsten nicht leid und die anwesenden Surfer scheint bei ihrem Sport den Unrat nicht zu stören.

Nach dem wir Tonosi nach gut 30km erreichten, wählten wir für den Rückweg die Strecke die uns mitten durch die Halbinsel führt und uns über Macaracas nach Ocu bringt. Die Szenerie ist entlang der ganzen Strecke sehr Hügelig und satt grün. Die Strasse windet sich kurvenreich durch die sanfte Hügellandschaft und sie bietet uns auf alle Seiten hin immer wieder grandiose Weitblicke. Das Vieh weidet zwischen Palmen und Laubbäumen und hat viel Platz um umher zu ziehen. Die Leute die wir auf der Halbinsel angetroffen haben sind äusserst freundlich und wir sehen überdurchschnittlich viele die hoch zu Ross unterwegs sind. Zudem sehen wir viele wild wachsende Mangobäume, welch ein Genuss!

In Ocu verbringen wir die letzte Nacht auf der Peninsula Azuero und werden Morgen die restlichen 20km zur Panamericana zurücklegen und die bildet auch gleich die Grenze zur Halbinsel.

 

Das ist der erste kurze Teil von Panama,

Schon sind 5 Wochen vergangen seit wir in Panama eingereist sind. Da wir immer noch auf die Autofähre hoffen, welche uns von Colon nach Cartagena Kolumbien bringen möge und im Juli, so hoffen wir, starten soll, verweilten wir 3 Wochen dieser Zeit in Boquete. Diese, wie die besuchten Orte Hato del Volcan und Cerro Punta, liegen um den höchsten Berg von Panama, der Volcan Baru (3475m) heisst und in der Cordillera de Talamanca zu Hause ist. Dazu gab's kleine Abstecher zur Playa Las Layas und zu den Kolonialkirchen von Atalaya und San Fransisco. Der Abschluss dieses 1.Reisebericht von Panama macht die Halbinsel Azuero, die wir auf einem Loop besuchten. Was wir sonst noch von Panama angeschaut haben und wann und wie wir nach Kolumbien gekommen sind, steht im 2.Teil von Panama. Für einmal hat es nicht so viele Bilder wie auch schon, trotzdem viel Spass beim anschauen.  

 

Zu dem Bilder Panama 1 (77)

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