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McRei's Weltreise

Panama
Reisebericht 2 (78)



 

vom 23.06.2012 - 13.07.2012

Teilstrecke 780 Km
Kilometer 187'914 - 188'694

 

Und weiter geht's auf der Panamericana
immer ein Stückchen näher an Panama Stadt,

Die Fortsetzung unseres zweiten Teil der Panamareise starten wir in der Ortschaft Ocu, von der es, wie im Vorbericht geschrieben, nur noch knapp 20km zur Panamericana sind. Ganz erstaunlich, wie wir am Ende unserer Reise durch Panama feststellen durften, stand in dieser kleinen Ortschaft, mit 0.856 US-Cents, doch die günstigste Tankstelle. Die teuerste Dieselzapfsäule befand sich in Tonosi, ebenfalls auf der Halbinsel Azuero und kostete lediglich 0.25 US-Cents, per Liter, mehr. Zum Glück haben wir damals profitiert und unseren Reservetank gut halb gefüllt. Zu beklagen gibt's leider seit gestern, dass mir bei einem kurzen Photostop das Panamareisebuch unbemerkt aus dem Auto gefolgt sein muss. Dieses fand leider danach den Weg nicht wieder selbständig ins Fahrzeug zurück. Das Buch ist nämlich seit der gestrigen Etappe nicht mehr aufzufinden und dies ist um so ärgerlicher, da wir es in Panama Stadt am nötigsten gebraucht hätten.

In den kommenden Tagen folgen wir nun noch der Panamericana bis nach Panama Stadt und unterbrechen die Fahrt bis dorthin mit einigen kleinen Abstechern nach links und rechts. Denn ersten Stop gab's heute in Aguadulce wo wir unseren Einkauf tätigten, ansonsten gibt diese Stadt nicht viel her und so zogen wir noch vor dem Zmittag nach Nata weiter. Diese wurde 1522 gegründet und nach Panama Stadt, ist sie die zweitälteste Stadt von Panama. So verwundert es nicht, dass hier eine der ältesten Kolonialkirchen Zentralamerikas steht und diese mit dem davor neu gestalteten Park gibt ein hübsches Bild ab. Das Kircheninnere zieren auch hier einige schön geschnitzte alte Holzaltare. Zudem sehen wir in diesem Ort zwei gelungene Wandgemälde. Eines zeigt die Geschichte der Ortschaft und das andere bildet den Erwerbszweig um das Zuckerrohrgeschäft ab.

Da wir hier am abgestellten Platz Wi-Fi empfingen, blieben wir gleich für die Nacht und aktualisierten während der Nachmittagsstunden unsere Homepage mit dem 1.Teil von Panama. So haben wir heute sogar noch erfahren, das Petra und Klaus, aus Deutschland, bereits in Kolumbien angekommen sind und keine Lust mehr hatten länger abzuwarten. Obwohl sie zuvor, für einige Zeit, noch ein Strandhaus in Uvita Costa Rica gemietet hatten. Somit sind wir also die letzten Mohikaner, von den zuletzt immer wieder angetroffenen Reisenden in den Süden, die den Monat Juli abwarten. Dann aber werden auch wir all den anderen, auf irgend eine Art und Weise, nach Kolumbien folgen.

 

Loop um Penonome und darauf folgt die Playa Blanca,

Bis es soweit ist, folgten wir am heutigen Sonntag den 24.Juni gemütlich der Panamericana von Nata nach Penonome und machten von dort aus einen kleinen Loop. So brachte uns dieser Trip nochmals etwas ins ländliche Hinterland von Panama und über La Pintada, Tambo, Churruquita Chiqulta erreichten wir nach gut 60km wieder den Ausgangspunkt in Penonome. Die Strecke war abwechslungsreich und bot uns einige schöne Blicke über diese ebenfalls sehr hügelige und dünn besiedelte Region von Panama. Die Vegetation reicht von Palmen, über Pinien, bis hin zu den Laubbäumen und ist recht üppig.

Danach ist die kurze Fahrt zur Playa Blanca angesagt. Mit den vielen Überbauungen hier, ist es echt schwer einen freien Zugang zum Strand zu finden. Der Strand ist nicht schlecht und macht seinem Namen alle ehre. So stellen wir uns am Ende der einzigen Piste, die wir zum Strand entdeckt haben, hin und sind so nur einige Meter vom weissen Sandstrand entfernt. Hier geniessen wir den restlichen Tag am Strand und über unsere Köpfe schweben immer wieder kleinere Gruppen von Pelikanen.

 

Von den Stränden geht es nach El Valle,

An den nun folgenden Playas Santa Clara und Corona gab's für uns kein weiteres Plätzchen am Strand. Wir mussten gar froh sein, dass wir einen Fussweg an die Beach gefunden haben, um wenigstens einen Augenschein von diesen zu nehmen. Ehrlich gesagt, uns hat die Playa Blanca besser gefallen. Diese beiden Küstenabschnitte sind in festen Händen der Villa- und Hotelbesitzer und so reihen sich diese dicht gedrängt aneinander. Das ist denn auch ein riesiger Unterschied zu den Küsten von Costa Rica. Dort fanden wir doch fast überall einen freien Zugang zum Strand und vielerorts konnten wir uns sogar direkt dahinter hinstellen.

Darum gibt's vorerst einmal keinen weiteren Strandtag mehr und wir fuhren gleich nach El Valle. Diese Ortschaft liegt einige Kilometer landeinwärts und befindet sich auf rund 600m, umringt von einigen gut 1100m hohen, bewaldeten, Bergspitzen. Auf der Fahrt dort hinauf gab's für einmal nichts zu sehen, denn neben dem Regen hatte für einmal wieder der Nebel seine Hände im Spiel und dieser beschränkte die Sicht auf 50-100m. So stellten wir uns noch vor erreichen der Ortschaft hin, denn bei solch einem Wetter weiter zu fahren bringt wirklich nichts. Da es hier wiederum etwas kühler ist, nutzte ich die Gelegenheit und machte mit meinen zusammengelesenen Mangos etwa 3kg Kompott. Diesen werden wir uns etwas später, zusammen mit einem Cake, munden lassen. Dazu nutzten wir die Zeit und ergänzten, mit Handpumpen durch unseren Filter, die Trinkwasserreserve.

 

Unser Aufenthalt in El Valle,

Hier in El Valle wollen wir 3 weitere Tage bleiben, um erst Anfang Juli Panama Stadt zu erreichen. Von der Rederei Barwil haben wir vorab schon einmal für die LoLo Verschiffung zwei Termine erhalten und zwar währen dies der 6. und 20.Juli. Ob es auch noch ein RoRo Schiff gibt, oder wir gar das Glück haben und fürs warten mit der in Betriebnahme der Autofähre belohnt werden, wissen wir noch nicht und so scheint im Moment der 20.Juli unser spätester Abreisetermin zu sein. Wir hoffen natürlich weiterhin auf eine für uns bessere Variante, doch ....

Bis dahin geniessen wir auf dem Kraterrand, der die Ortschaft El Valle umgibt, die Zeit und dies auf 800m mit herrlichstem Blick auf die Umgebung. Zudem besuchten wir in der Ortschaft den kleinen Handwerksmart, wo unter dem selben Dach auch der Gemüse- und Früchtemarkt zu Hause ist. Einen Spaziergang gab's zum Piedra Pintada (alte Petroglyphen) und folgten zu Fuss dem dortigen Bach hinauf zum Kraterrand. Dabei führt der Weg vorbei an verschiedenen hübschen Wasserkaskaden und Pools. Leider bekamen wir von unserem gewählten Weg nach oben, nicht die erhoffte Aussicht in den Kraterkessel und nach El Valle geboten.

Nach dem Abstecher ins danebenliegende Hochtal, wo eine grosse Hühnerfarm zu Hause ist, fanden wir doch auch noch den gewünschten Aussichtspunkt und dieser lag in der Nähe des Chorro las Mozas. Hierfür bringt uns eine 2km lange steile Strasse auf den 200m höher gelegenen Kraterrand. Gerade an den wichtigsten Stellen, in den sehr engen Kurven, war die Strasse nicht befestigt und an diesen Stellen sogar völlig ausgewaschen und so meisterten wir erst mit dem eingeschalteten Untersetzungsgetriebe den Aufstieg. Oben genossen wir aber nicht nur eine grandiose Aussicht, sondern fanden auch einen nicht erhofften hübschen Nachtplatz für unsere Tage in der Region von El Valle. Neben dem Blick in die Kraterebene mit El Valle, sieht man von hier bis zur Pazifikküste und auf der anderen Seite reicht der Blick weit ins hügelige Landesinnere, an dessen Ende die Karibik auftauchen würde. Hier verbrachten wir in angenehmen Klima drei ruhige Tage, bevor wir uns, wie gesagt, nach Panama City aufmachen werden.

Durch den stetig blasenden Wind, wechselt das Wetterszenario ziemlich schnell und neben Sonnenstrahlen zogen immer wieder Wolken und Nebelschwaden über uns hinweg. Dabei tauchten auch einige male kohlrabenschwarze Wolken am Horizont auf, die begleitet von unzähligen Blitzen und Donnergrollen sich über der Region entleerten. Ein wahrlich grossartiges Freilichttheater.

 

Panama Stadt bot uns von A-Z alles,
auch dasjenige welches man sich nicht unbedingt erwünscht;

Nachdem wir von der Schiffagentur Barwil einen neuen Termin für die LoLo Verschiffung bekamen, wo sie das Datum nun schön zum x-ten mal geändert hatten und nun auf den 16.Juli fixiert wurde, machten wir uns für den Rest des Tages auf zur Playa Bonita. Wir haben ja erst den 2.Juli und bis zur allfälligen Abgabe des Fahrzeuges am 13.Juli haben wir noch genügend Zeit.

Am 3.Juli machten wir uns dann auf nach Panama Stadt und überquerten via die Brücke de las Americas den Anfang des Panamakanal, um in die Stadt zu gelangen. Hier machten wir uns zuerst auf zur Toyota, da wir an unserem Fahrzeug noch einige kleinere Arbeiten in Auftrag geben wollten. Doch auch bei dieser Toyota waren sie ratlos, wie schon in David und waren nicht fähig uns einen Preis für die von uns gewünschten Arbeiten zu geben und sie schickten uns lieber zu Tambor einem Konkurrenten. Hier erhielten wir hingegen sehr schnell einen Kostenvoranschlag und die im Computer eingegebenen Daten druckte man uns als Offerte aus. So schien es im Moment, dass wir hier am Freitag unsere gewünschten Arbeiten ausführen lassen.

Darauf Parkierten wir unser Auto in einem Wohnquartier nahe des Hochhauszentrums, denn dort ist die Fährgesellschaft zu Hause und wir wollten als nächstes wissen ob die Autofähre nun in Betrieb genommen wird oder nicht. Nachdem wir das Büro, vis-à-vis des Multicentro, gefunden hatten, war die Antwort leider nicht die erhoffte. Die Angestellte war sehr nett, meinte allerdings dass immer noch nichts läuft und dass das Schiff weiterhin auf die Zulassung warte. Aus diesem Grund stehe die Fähre auch wieder in einem Hafen von Griechenland. Also jetzt wissen wir endgültig woran wir sind, dass unser warten nichts gebracht hat und das weiters warten verschwendete Zeit ist. Somit werden wir die nächstmögliche Gelegenheit nutzen, welche laut Auskunft von Barwil am 16.Juli ist und wir unser Auto mit dieser Agentur nach Cartagena transportieren lassen werden.

Als nächstes geht es auf Kamera suche und wir verzogen uns in die klimatisierten Shoppingcenter. Die Canon GX1 soll erst in einigen Tagen oder Wochen erhältlich sein und so entschied sich Adrian für die Sony DSC-HX200V und die uns im Sony Center am günstigsten angeboten wurde. Für unsere kaputte Canon G12 erhielten wir eine Adresse und so machten wir uns kurz danach dorthin auf,um zu wissen was Sache ist. Trotz verstopfen Strassen standen wir um 16.00Uhr bei Canon und starteten unsere Anfrage. Sie nahm die Kamera entgegen und sagte, dass wir morgen per E-Mail einen Kostenvoranschlag erhalten werden und wenn wir damit einverstanden seien, würden sie die Arbeiten bis Freitag für uns ausführen. Dies geschah denn auch und wir liessen sie für gute 200.-US-Dollar reparieren, da es sich ja fast um eine neue Kamera handelt und eine gute Ergänzung zur neuen Sony ist. Darauf stellten wir uns nach einem stressigen und bewegten Tag, wo wir alles erledigt haben was wir wollten, in ein Wohnquertier für die erste Nacht in Panama Stadt. Am heutigen Tag sahen wir in Panamas Strassen 4 Verkehrsunfälle, so viele wie noch nirgends zuvor und diese haben sicher auch zu diesem Verkehrspuff beigetragen.

 

Panama Viejo wo 1519 alles begann,

Am Mittwoch 4.Juli machten wir uns auf ins Quartier Panama Viejo und wo 1519 durch die ersten Spanier alles begann. An diesem Ort stehen immer noch einige eindrückliche Mauerresten der ersten hier aufgebauten Stadt, welche vom englischen Piraten Henry Morgan einige Jahre später vollkommen zerstört wurde. Darauf wollten wir erneut durchs Hochhauszentrum schlendern, denn die Variationen dieser hier stehenden Hochhäuser finden wir einfach gewaltig und sehr interessant. Doch da passierte es und der Fahrer touchierte mit dem Hinterrad einen Randstein einer Baustelle so unglücklich, dass er diesen aufschlitzte und unsere kommenden Tage völlig auf den Kopf stellte. Wie ein gut eingespieltes Team wechselten wir vor Platz den Pneu und nur 20Minuten später konnte die Fahrt, wie nichts gewesen wäre, weiter gehen, aber nun auf Reifen suche.

 

Die Firma Llantero bescherte uns einen unnötigen Schrecken,

Bei der Firma Llantero wurden wir fündig und hier konnten sie uns auch die anderen gewünschten Arbeiten ausführen, so dass wir unser Auto am kommenden Morgen, den 5.Juli, um 8.00Uhr abgaben. Die Pneus wollten wir eigentlich erst in Kolumbien wechseln, doch mit diesem Zwischenfall kommen nicht noch die erwünschten etwa 5000km hinzu, denn wir fanden den Preis nicht schlecht und entschieden uns deshalb gleich alle vier Reifen hier auszutauschen. Schräg vis-à-vis fanden wir zudem gleich ein Nachtplatz und so mussten wir das Auto am Morgen nur noch über die Strasse zur Garage verschieben. Da die Garage unweit des Shoppingcenter Multiplaza war, verbrachten wir den restlichen Nachmittag in dieser, wo wir auch die Sony Kamera gekauft haben.

Am Donnerstag um 8.00Uhr fuhren wir also in die Garage und wollten uns zuerst auf in die Stadt machen. Doch zum Glück entschieden wir uns anders und überwachten die ausgeführten Arbeiten Schritt für Schritt und mit welchen sie erst um 9.00Uhr anfingen. Die Arbeiten wurden zwar zu unserer Zufriedenheit ausgeführt, doch jeder Schritt musste immer wieder in Erinnerung gerufen werden, ansonsten mit Sicherheit nicht alle Arbeiten ausgeführt worden wären. So zogen sie die neuen Pneus auf die Felgen und wuchteten diese aus, schmierten die Radlager und ersetzten die Bremsbacken und liessen die Bremsscheine abdrehen. So vergassen sie denn auch die Bremsscheiben abzuholen, welche sie zum Abdrehen in eine andere Garage brachten und nach meiner Intervention, um 15.00Uhr, dauerte es nochmals eine ganze Stunde bis sie sich aufmachten diese zu holen. So waren wir jetzt bereits sicher, dass sie die versprochene Abholzeit nicht einhalten können und um 17.00Uhr macht die Garage dicht. So waren um 17.00Uhr denn auch die Reifen noch nicht montiert und wir sagten dem Chef schon einige Zeit zuvor, dass wir das Auto unbedingt für die Nacht brauchen, denn dies sei unser Hotel. So gab es überstunden und der junge Mann der die Arbeiten an unserem Auto ausführte lies sich aber dadurch nicht aus der Ruhe bringen und Arbeitete im gewohnten gemächlichen Tempo weiter, bis er kurz vor 19.00 alles erledigt hatte. So die Reifen sind montiert und die noch ausstehenden Arbeiten, mit der Bremsflüssigkeit und so, werden dann morgen in Angriff genommen, meinte der Chef und bat uns die Rechnung zu begleichen. Da man hier zwar nicht schlecht arbeitet, aber von Koordination und Planung keine Ahnung hat, dauert das Ganze doch viel länger als angegeben und so verbrachten wir die kommende Nacht gleich vor dem Rolltor, um wie oben berichtet die ausstehenden Arbeiten morgenfrüh noch zu erledigen.

Am nächsten Morgen wechselten sie dann noch die Bremsflüssigkeit, kontrollierten die Getriebeöle, wobei wir dasjenige der Hinterachse austauschten, eines einwenig nachfüllten und die anderen beiden Behälter waren voll und die Farbe wie es sich gehört. Alle diese Arbeiten wurden am Boden erledigt und so haben wir es nicht verstanden warum sie für das Fetten der Abschmierpunkte das Auto noch auf den Lift nahem, nachdem wir gesagt hatten wie schwer das Auto sei. Doch sie meinten, dass dies kein Problem sei und schon ist es passiert. Das Auto wäre fast vom Lift gestürzt und kam in eine bedrohliche Schieflage, welch ein Schreck!! Eine gute Stunde dauerte es nun, bis unser Auto wieder den sicheren Boden unter den Rädern hatte und mir raste das Herz einige male ganz schön. Die Abschmierpunkte wurden darauf über einer Grube geschmiert und wir fragten uns wieso sie es nicht gleich von Anfang an so gemacht haben. So zeigte die Uhr in der Zwischenzeit schon wieder 13.00Uhr. Der Chef präsentierte uns darauf den restlichen Rechnungsbetrag und als ich sagte, ob wir für diesen eingefangenen Schrecken nicht noch eine Reduktion erhalten könnten, erwiderte er ganz Cool, es sei ja nicht passiert und gestern hatten sie ja sogar überstunden für uns leisten müssen. Ich erwiderte ihm, dass er uns das Auto bis 15.00Uhr versprochen habe und dass wäre doch nicht mein Problem wenn sie es bis dahin nicht geschafft hätten. Darauf war Herr Santos vollkommen eingeschnappt und wir konnten mit ihm nicht mehr Reden. So bezahlten wir den Rest, da die Arbeiten so wie wir es als Leihen beurteilen können nicht schlecht ausgeführt wurden und hoffen einfach, dass der fast Sturz nur einen Schrecken bei uns hinterlassen hat.

 

Jetzt starten wir das Verschiffungsprozedere,

Da es die Zeit nicht mehr zuliess verschoben wir den Gang zu Canon, um die reparierte Kamera abzuholen, auf Montag, denn wir wollten ja bei Barwil noch die Bill of Lading abholen, um am Montag das Polizeiprozedere durchführen zu können. Bei Barwil angekommen meinte Frau Mabel, dass beim Schiff bereits wieder eine Verschiebung vorliege und es nun nicht mehr der 16. sondern der 18.Juli sei. So müssen wir neu das Fahrzeug erst am 17.Juli abgeben und wir haben zusätzliche Zeit bekommen. Aus diesem Grund können wir auch erst am Dienstagmorgen das Polizeiprozedere beginnen, weil der dort ausgestellte Ausreisepermit 8 Tage gültig ist. Deshalb machten wir uns erst am Dienstag auf zur Policia Tecnica Judicial, wo wir uns um 9Uhr auf dem dortigen Parkplatz einfanden. Hier öffneten wir gleich die Motorhaube, da der Motor, laut Angaben, möglichst kalt sein sollte, damit der Beamte die Fahrgestellnummer ablesen kann. Kurz nach 10Uhr tauchte der Mann auf der die drei wartenden Parteien abnahm. Weil auf dem Dokument, welches uns am Zoll ausgestellt wurde, die Motorennummer fehlt, da diese in unserem Dokument nicht aufgeführt ist, doch der Polizist dort unbedingt eine Nummer haben will, müssen wir nun in diesem Feld ebenfalls die Fahrgestellnummer eintragen lassen und dazu müssen wir nochmals zum Büro de Aduana gehen um dies zu ändern. Beim heute anwesenden Kanadier war dies ebenfalls der Fall und wie wir etwas später erführen traf dies auch auf drei anwesende Franzosen zu, also vielleicht auch eine unnötige Schikane zweier Behörden. Das Büro ist zum Glück nur einige Kilometer von hier entfernt und nach wenigen Minuten mit dem Auto erreicht. Doch hier zieht sich das Umschreiben in die länge und die Angestellte liess sich alle Zeit der Welt bis sie uns das neu ausgedruckte Dokument in die Hände drückte. Dazu mussten sie natürlich von allem auch nochmals Kopien haben und so war es schon halb zwölf bis wir den Rückweg unter die Räder nehmen konnten. Bei der PTJ angekommen, streckte Adrian dem Polizisten das Papier entgegen und dieser sagte, dass wir um 14.30 das erstellte Ausreisedokument fürs Fahrzeug im vis-à-vis gelegenen Sekretariat, also auf der gegenüberliegenden 4spurigen Strasse, abholen können. So war es denn auch und nach Überprüfung der Daten, welche alle korrekt eingetragen waren, verliessen wir noch vor 15.00Uhr das Office und ein erstes Aufatmen folgte. Über die Mittagszeit hatten wir zudem genügend Zeit um nochmals einen Travellers Check, bei der Scotia Bank, einzulösen, denn die Verschiffung muss Bar bezahlt werden.


Zufrieden marschierten wir darauf durch die Altstadt,

Da wir nochmals in die Altstadt gehen wollten, verschoben wir den Gang zu Barwil, um die Verschiffungspapiere abzuholen, auf morgen und genossen den restlichen Nachmittag nochmals zwischen den Maueren der Altstadt. Diese steht unter Konstruktion und ist daher eine riesige Baustelle. So stehen vielerorts nur noch die alten Hausfassaden, von ganz ausgehöhlten Häusern und die Strassenzüge werden neu gepflastert, welch eine immense Arbeit. Die renovierten Häuser kommen hingegen bereits sehr reizvoll daher und wenn die Renovierungsarbeiten einmal vollendet sind wird das ganze ein echtes Bijou sein und in einem neuen alten Look erstrahlen. Von hier geniesst man im übrigen auch einen herrlichen Blick auf die Hochhaussilhouetten von Panama Stadt. Ebenfalls ist der kleine Fischmarkt einen Besuch wert und bietet ein reichhaltiges Angebot an Fischen und Meeresfrüchten.

So hinterlässt bei uns Panama Stadt drei, nein vier, verschiedene Gesichter. Die Ruinen von Panama La Vieja wo 1519 alles begann bis hin zur mit Wolkenkratzern übersäten modernen City. Dazwischen liegt die in Renovation sich befindende Altstadt und an dessen Rand das Armenviertel, einfach ein bezaubernder Mix. Das Armenviertel sieht zwar hier nicht unbedingt anders aus als in anderen Grossstädten die wir bis jetzt gesehen haben, doch liegt es recht nah zum modernen und reichen plaziert. In der nähe der Altstadt passierte es denn auch und mir wurde, durch eine Unachtsamkeit, meine Halskette vom Hals abgerissen da ich alleine um einen Hausecken schauen wollte, doch ansonsten ist zum Glück nichts passiert. Dies führt einem aber wieder vor Auge, dass man bei jedem Schritt einfach achtsam sein muss.

 

Und weiter geht's mit der Verschiffungslotterie,

Am Mittwoch den 11.Juli machten wir uns dann zum letzten Mal auf ins Büro von Barwil um unsere Verschiffungspapiere abzuholen. Hier empfing uns Frau Mabel gleich mit den Worten, dass das Schiff auf den 20. verschoben wurde, oder wir müssen unser Fahrzeug bereits morgen Donnerstag in Colon abgeben. Somit entschieden wir uns natürlich für das Schiff vom Freitag den 13.Juli, denn wenn das andere Schiff wirklich den Hafen verlassen wird weiss hier niemand so genau, so glauben wir auf jedenfalls. Aus diesem Grund wird es für uns nun eng und wir können mit der verbleibenden Zeit nicht mehr das Unternehmen was wir eigentlich gerne noch unternommen hätten und so bleibt uns der Blick auf die Karibikküste von Panama verwehrt. Doch wenn weiterhin mit den Abreisedaten so jongliert wird wie bisher, kommen wir niemals weg von Panama.

Nach fertigstellen der Frachtpapiere und der Bezahlung der Verschiffung machten wir uns kurz nach 10.00Uhr auf den Weg nach Colon.

 

Trotzdem blieb uns die Zeit um die Schleusen
des Panama-Kanals zu Besuchen,

Einen längeren Zwischenstop gab es dabei bei den Miraflores Schleusen, wo gerade zwei grössere Frachtschiffe in den Schleusen gondelten und dies ist sicher eine der Hauptattraktionen von Panama. Darauf machten wir uns via der Nebenstrasse nach Colon auf und die Strasse führte uns anfänglich durch einen dicht grünen wuchernden Dschungel. Hier glaubte ich kaum was meine Augen entdeckten und ich Adrian zum sofortigen Anhalten aufforderte. Ein Dreifingerfaultier kletterte gleich neben der Strasse einen Baumstamm hoch, welch ein Glück. Mit der neuen Sony Kamera gab's sogar noch ein Paar ganz ansprechende Bilder und wir freuten uns sehr ab dieser unerhofften Begegnung.

Den Abstecher nach Portobelo an der Karibikküste viel leider der nun fehlenden Zeit zum Opfer und wir begaben uns direkt zu den Gatun Schleusen, wo wir gleich daneben übernachten durften. Hier fuhren wir durch die Schleusenanlage auf die andere Kanalseite und während unseres dasein herrschte ein riesiger Betrieb und ein gutes Dutzend Schiffe überwanden die Höhendifferenz via dieser Schleuse zum aufgestauten Gatun See, wobei ein Schiff grösser als das andere war. Ein wirklich sehr eindrücklicher abschloss unserer Panama Reise.

Zuerst wollten wir noch zum Fort San Lorenzo weiterfahren und hatten dabei schon einen Grossteil der Strecke zurückgelegt. Doch als wir den Eintrittspreis sahen, wir schon 16.00Uhr hatten und zudem dunkle Wolken sich über uns zusammenballten liessen wir es sein und führen lieber wieder zu den Gatun Schleusen zurück. Zum Glück haben wir so entschieden, denn schon kurze Zeit später fing es an zu Regnen und vom Besuch des Forts hätten wir wirklich nicht viel gehabt. Statt dessen gab uns dies einwenig mehr Zeit um unser Fahrzeug für die Verschiffung klar zu machen.

 

Einige Daten zum Panama Kanal,

Der Kanal ist 81,6 km lang. Er verläuft zwischen den Städten Colón an der Atlantik- und Balboa an der Pazifikküste und führt durch den aufgestauten Gatúnsee. Für die Benutzung muss ein Lotse an Bord genommen werden.

Am 15. August 1914 passierte das 200 Passagiere transportierende Paketboot „Ancona“ als erstes Wasserfahrzeug den Panamakanal in voller Länge. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wurden die Eröffnungsfeierlichkeiten abgesagt und erst 1920 nachgeholt. Am 12. Juli 1920 gab US-Präsident Woodrow Wilson die Wasserstrasse offiziell für den Schiffsverkehr frei.

Vor dem Bau des Kanals führte die kürzeste nutzbare Seeverbindung von der Ostküste zur Westküste Nordamerikas durch die Magellanstrasse. Durch den Kanal wurde die Seestrecke New York–San Francisco von 30.000 km auf zirka 10.000 km verkürzt. Die Durchfahrtszeit beträgt regulär acht bis zehn Stunden, wegen des starken Verkehrs heute durchschnittlich zwölf Stunden, deswegen werden bis 2014 auch neue Schleusen gebaut.

Am 4. September 2010 hat der chinesische Schüttgut-Frachter mit dem Namen „Fortune Plum“ (Glückspflaume) als millionstes Schiff seit der Eröffnung den Panamakanal durchquert.

Der Preis der Passage wird nach Art und Größe des Schiffes berechnet und beträgt durchschnittlich 48.000 US-Dollar. Schiffe der sogenannten Panamax-Klasse, d.h. Schiffe die gerade noch durch die Schleusen des Kanals passen, zahlen rund 150.000 US-Dollar pro Passage.

 

Am Schluss ging alles so schnell und das Auto steht im Hafen,

Am nächsten Morgen entfernten wir noch die Sandbleche und den Ersatzreifen und zügelten beides ins Wageninnere um etwas an Frachtkosten zu sparen, denn dies macht doch immerhin etwa 100.-US-Dollar aus. Die Uhr zeigte bereits 9.00Uhr als wir die Gatun Schleusen endgültig verliessen und wir uns zur Rederei aufmachten, welche das Office in Manzanillo hat. Um 9.45Uhr begann das Prozedere der Abgabe und Alfredo, ein Angestellter der Barwil, fing an unsere Dokumente, nach nochmaliger Prüfung, zu Kopieren.

Darauf folgten wir Alfredo zum Büro der Aduana um die Papiere abzustempeln und den Stempel in den Pass des Fahrzeughalters zuholen. Dieser bestätigt, dass das Auto das Land verlassen wird und ohne diesen wir bei der Ausreise allfällig Probleme kriegen. Dies dauerte keine 10 Minuten und der Weg ging weiter zum Hafen Cristobal in Colon.

Nach dem Anmelden im Büro und dem ersten Papierkram wird das Auto abgenommen. Auf einem Zettel werden die Merkmale des Autos und Fahrerkabine, innen wie aussen, aufgenommen und geschaut, dass nichts mehr in der Fahrerkabine sich befindet. Darauf macht der Angestellte noch einige Fotos. Zudem werden die Aussenmasse des Autos abgenommen und dies akribisch genau. Bei der Höhe ist dies mit ihrem biegsamen Meter allerdings so eine Sache und so schlagen sie lieber einen Zentimeter darauf. So entstanden schlussendlich die Masse 5.68x1.97x2.87 und es wäre uns theoretisch 6.00Doller teurer gekommen, doch in Kolumbien forderte niemand diesen kleinen Mehrbetrag ein. Wir hätten dies, auf einen Betrag von 1906.-US-Dollar, eigentlich auch sehr kleinlich gefunden, aber auf der anderen Seite hätte uns dies auch wiederum nicht überrascht. Darauf bezahlten wir die 10.- US-Dollar Hafengebühr und wir führen in das Hafengelände, wo jemand einige Sekunden in die Wohnkabine schaute und es konnte weiter gehen. In einer Halle, welche zwischen meterhohen Containern liegt, wurde das Fahrzeug aussen nochmals angeschaut und nochmals auf einem Zettel festgehalten was so ersichtlich war. Wir gaben den Schlüssel ab und wurden von einem Shuttlebus zum Ausgang gefahren. So hat uns das ganze Prozedere bei der Fahrzeugabgabe gute 2Stunden in Anspruch genommen und um 12.00Uhr standen wir bereits am Busbahnhof, welcher gleich vor den dortigen Toren sich befindet.

Uf, war dass schnell und einfach über die Bühne gegangen!!

Für denn genauen Ablauf klick hier

 

Mit dem Bus zurück nach Panama Stadt
und jetzt fehlt nur noch das Flugticket,

Kurz nach 12Uhr verliess der Expressbus Colon und wir bezahlten für die Strecke zurück nach Panama City lediglich 3.15 US-Dollar pro Person. Da wir bei der Albrook Mall den Bus verlassen wollten, welche auf der ganz anderen Stadtseite liegt, hatte der Bus für die Stadtstrecke so lange wie für die gesamte 80km lange Überlandfahrt von Colon nach Panama Stadt und somit insgesamt ungefähr 3Stunden.

Jetzt brauchen wir also nur noch ein Flugticket um von Panama nach Cartagena Kolumbien zu gelangen und dies war so kurzfristig fast der schwierigste part. Vor allem zu dem Preis den wir zuvor im Internet gesehen hatten. Da es beim Internet Anbieter E-Dream und auch anderen nicht klappte, blieb uns nichts anderes übrig als unsere Tickets direkt bei der Fluggesellschaft Copa-Air zu buchen und was uns schlussendlich etwa 50.- US-Dollar teurer zu stehen kam. Somit kostete der Flug 366.55 pro Person und denn ersten direkten Flug den wir Buchen konnten war erst am Samstag den 14.Juli. Deshalb müssen wir nun noch 2 Nächte und einen ganzen Tag hier in Panama Stadt ausharren.

Dabei verbrachten wir die erste Nacht bei Franzosen in ihrem Wohnmobil beim Balboa Yacht Club und die zweite, mit anderen Rücksacktouristen, im Flughafen. Und dies nach einem weiteren Tag in der Albrook Mall, sowie einem dreistündigen Busritt mit einem Bummler zum Flugterminal. Da unser Flugzeug bereits um 8.00Uhr startete, war die Nacht am Flughafen für uns kein Problem.

 

Der 2.Teil von Panama macht den Abschluss von Mittelamerika,

Nach Nord- ist nun auch Mittelamerika Geschichte und wir haben Panama in Richtung Kolumbien verlassen. Ob die erhoffte Fährverbindung zwischen diesen beiden Ländern jemals zustande kommt ist schwierig zu sagen, wir haben es mit herausschieben der Verschiffung versucht, doch war uns das Glück nicht hold. Trotzdem war es ein Versuch wert und wir haben die Zeit in Panama nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die verbrachte Zeit in El Valle und in Panama Stadt hat uns dabei sehr gut gefallen. Panama Stadt mit ihren vielen Gesichtern war dabei sehr Interessant und wir möchten das Schlendern durch diese Mega-City nicht missen, in welcher wir auch noch einige Arbeiten an unserem Auto erledigen liessen und unsere Canon Kamera flicken lassen konnten. Der Abschluss machten die Schleusen des Panama-Kanals, wo vor allem in den Gatun Schleusen viel Betrieb herrschte. Auf der Fahrt nach Colon begegneten wir im Dschungel sogar noch einem Dreifingerfaultier, das im gemächlichen Tempo einen Baumstamm hochkletterte. Das Prozedere um die Verschiffung des Auto war viel einfacher als gedacht und nach der erhaltenen Ausfuhrbewilligung von der Policia Tecnica Judicial dauerte es für uns in Colon nur noch zusätzlich gute 2 Stunden, nach den Datumsjonglierungen der Rederei. Auf der kolumbianischen Seite möchten wir es gerne alleine versuchen das Auto aus dem Zoll und dem Hafen zu hohlen. Wir sind jetzt schon gespannt wie es uns dort in einigen Tagen ergehen wird. Mehr dazu in einigen Wochen aus Südamerika. Also viel Spass beim anschauen unseres letzten Bilderpotpourri von Zentralamerika.

 

Zu dem Bilder Panama 2 (78)

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