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McRei's Weltreise

Costa Rica
Reisebericht 3 (76)



 

vom 28.04.2012 - 18.05.2012

Teilstrecke 623 Km
Kilometer 186'322 - 186'945

 

Vulkanberg Irazu ja oder nein?

Nach einer kühlen Nacht auf fast 2900m, mit 14,5° in der Wohnkabine, galt unser erster Blick heute Morgen natürlich dem Himmel. Dieser zeigte sich leider nur solala und somit machte er uns die Entscheidung nicht gerade einfach, ob wir zum Vulkan Irazu hochfahren sollten oder doch lieber den Sonntag abwarten wollten. Aber da wir von unserem Übernachtungsplatz aus, beim Restaurant und Museum Nochebuena, keine direkte Sicht auf den Vulkanberg hatten, entschieden wir uns die gut 6km bis zum Parkeingang erstmals zurückzulegen und den endgültigen Entscheid erst dort oben zu fällen. So kämpfte sich unser Toyota auf diesen 6km weitere 400m in die Höhe und etwa eine Viertelstunde vor 8.00Uhr stellen wir uns vor der Eingangsporte hin, welche um 8.00Uhr öffnete.

Hier oben sahen wir einige winzige blaue flecken am Himmel und dies gab uns Hoffnung für einige schöne Blicke auf den Kratersee. Da zudem der Berg Irazu sich im Moment fast Nebelfrei zeigte, wollten wir es also wagen hineinzugehen. Das Wetter zeigte sich ja über die ganzen letzten Tage doch eher von der schlechteren Seite und die Vorhersagen scheinen immer sehr schwierig zu sein.

 

Irazu wir kommen,

Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, der ebenfalls 10.- US-Doller plus 1100 Colones für den Parkplatz war, stellten wir unser Auto beim ersten erreichten Parkplatz auf der Anhöhe hin und marschierten von dort aus in Richtung Kraterrand. Über dem Tal hing der Nebel, doch ein grosser Teil des Kraters zeigte sich uns Nebelfrei und so konnten wir vorerst einmal ein herrlichen Blick auf den darin liegenden blau-grünen Kratersee werfen. Zum schönen Gesamtbild beigetragen haben sicher auch die grossblättrigen, etwas an Rhabarber erinnernde, Gunnera insigis, welche hier auch Sonnen- oder Regenschirme der Armen genannt werden. Doch auch auf diesem Vulkanberg, welcher mit 3432m der höchste Vulkan in Costa Rica ist, wechselte das Wetterszenario sehr schnell. So zogen auch hier schon schnell einmal Nebelschwaden über diesen hinweg und kurz darauf gab's einige Sonnenstrahlen, die den Krater mit dessen See anstrahlten. Diese verliehen dem See ein richtiges Leuchten und die Farben die ansonsten schon nicht leid reflektierten wurden noch intensiver. Wie gesagt ist der Irazu der höchste Vulkanberg des Landes und seine Spitzte überragt auch alle anderen Berge der Cordillera Central. Wir verweilten auch auf diesem Vulkan, wie schon auf dem Poas, den ganzen Tag und liessen dieses Szenario, mit dem schnell wechselnden Wetterspiel, auf uns wirken und welches wir sehr spannend fanden. Einen schönen Blick ins Tal blieb uns zwar, wegen des tiefer liegenden Nebels, den ganzen Tag hindurch verwehrt.

Im Mai 1963 begann im übrigen die letzte Phase starker Eruptionen des Vulkanbergs Irazu und zwar während des Besuchs des US-Präsidenten John F. Kennedy und welche bis Anfang 1965 andauerte. Dabei spukte er viel Asche aus, welche ein grossen Teil des zentralen Hochtals bedeckte. Das Tal ist in der Zwischenzeit wieder satt grün, es weiden Kühe und das Gemüse gedeiht hervorragend. So ist diese Region eine der fruchtbarsten des Landes geworden und der Gemüsegarten von Costa Rica schlecht hin.

Die Nacht verbrachten wir nochmals beim Restaurant Nochebuena und Frederico zeigte uns mit stolz am Sonntagmorgen sein Vulkanmuseum, welches er selber eingerichtet hat. Dieser Sonntagmorgen hätte Wettermässig klar schöner ausgesehen als der Samstag, doch ist dies mit dem Wetter hier wirklich eine schwierige Sache. Die Wolken zogen denn auch wiederum gegen Mittag mächtig auf und ab Mitte Nachmittag zeigte sich der Himmel ziemlich schwarz, doch folgten heute keine Regentropfen daraus. Nachdem wir uns von Frederico verabschiedet hatten, folgten wir der Strasse nach Cartago und so ging es von fast 2900m auf 1100m hinunter.

 

Cartago mit seiner Wahlfahrtskirche,

In Cartago besuchten wir am heutigen Sonntagnachmittag noch die Basilica de Nuestra Senora de Los Angeles. Die 1926 erbaute Kirche ist die wichtigste Pilgerstätte des Landes und der mit Holz gestaltete Innenraum des Gotteshauses ist wirklich eindrücklich. Auch die farbigen Fenster, die Altare und die Kanzel tragen zum prächtigen Gesamtbild des Kirchenschiff bei und verleihen dem ganzen eine spezielle Atmosphäre. So wird bei dieser Pilgerstätte denn auch Schlange gestanden um von der "heiligen Quelle" etwas Wasser in ein Gefäss abfüllen zu können. Über eine Treppe gelangt man zudem zu einer Art Gruft mit dem Original-Felsen an dem eine Marienstatue gefunden wurde und an die sie auf wundersame weise wieder zurück gekehrt ist. Dies war denn auch der Anlass, 1926, die Kirche an diesem Ort zu errichten. In dieser Gruft hat es auch hinter Glasvitrinen unzählige silberne Arme und Beine als Dankesgaben an die schwarze Madonna für wundersam geheilte Krankheiten. So herrscht in und um die Wahlfahrtskirche sehr viel Betrieb.

Im Zentrum, am Zentral Park, liegt da noch die Ruine der alten Pfarrkirche, die erstmals 1774 errichtet wurde. Sie fiel dem starken Erdbeben von 1910 zum Opfer und wurde bei diesem so stark beschädigt, dass man sie nicht wieder aufgebaut hat. Darauf ging es via dem Markt zum Auto zurück.

 

Nicht weit davon entfernt liegt das Orosi-Tal,

Über Paraiso gelangten wir ins fruchtbare Orosi-Tal und geniessen vom Mirador Orosi einen schönen Blick auf das sich vor uns ausbreitende gleichnamige Tal. Der Himmel zeigt sich in der Zwischenzeit über diesem so richtig schwarz, doch vom Regen bleiben wir diesmal wenigstens verschont. Nur wenige Kilometer weiter erreichen wir die kleine Ortschaft Orosi, in welcher eine kleine weissgetünchte Franziskanerkirche steht. Diese Kirche und Klosteranlage wurde vom Franziskanerorden 1766 fertig gestellt und ist heute die älteste noch erhaltene Kolonialkirche Costa Ricas. Die kleine weisse Klosterkirche kommt sehr schlicht daher und im Kirchenschiff steht ein geschnitzter Holzaltar und einige alte Bilder zieren die Wände, welche den Leidensweg Christus zeigen.

 

Nun hätte es fast ein Cabrio gegeben,

Von Orosi wollten wir über Cachi, um den Stausee, nach Ujarras fahren. Doch die geplante Route ging nicht und wir hatten auf diesem Weg, durch ein Missverständnis, fast ein Cabriolet aus unserem Fahrzeug gemacht. Kurz hinter der Ortschaft Orosi führt nämlich eine einspurige Brücke über den Rio Orosi und da diese Metallbrücke sehr urchig aussah, wollte ich ein Bild schiessen wenn Adi mit unserem Auto darüber fährt. Da wir kein Vortritt hatten, mussten wir auf das entgegenkommende Auto warten. Ich stieg während dieser Zeit aus dem Auto um zu Fuss über die Brücke zu gehen. Dabei sah ich eine Tafel mit einer 4 Tonnen Limite und dachte dabei, dass dies für uns gerade ausreicht. Da das entgegenkommende Fahrzeug in der Zwischenzeit auf meiner Höhe angekommen war, schaute ich während des Kreuzens weder links noch rechts und machte mich möglichst dünn um auf die Brücke zu gelangen. In der Mitte angekommen schaute ich zurück und winkte ein erstes mal Adrian zu, damit er langsam kommen könne. Ich beeilte mich weiter und erreichte bald das Ende der etwa 150m langen Brücke. Kurz davor winkte ich Adi ein weiteres mal zu. Als ich dann am Ende der Brücke war und die Kamera für das Bild bereit machte, sah ich, dass wir wegen eines Metallträgers ja gar kein Platz hatten um die Brücke zu überqueren. Doch da war's bereits zu spät! Adi hatte mir zwei Mal ein Hupsignal gegeben, doch dieses Signal nahm ich wegen des rauschenden Baches kaum war und Adi wollte mir damit signalisieren, dass es vielleicht mit der Höhe knapp werden könnte, da er die Metallstange bemerkt hatte. Da ich ihm aber zuwinkte hat er verstanden, dass es mit der Höhe ausreichen sollte. Ich habe ihm dies aber durch mein Winken gar nicht signalisiert, da ich den Metallträger bis dahin gar nicht bemerkt hatte. Da er zum Glück nur im Schrittempo weiterfuhr hatten wir Glück im Unglück und es sind nur zwei kleinere Beulen an unserem Alurahmen entstanden. Aber trotzdem ist dieses Missverständnis ärgerlich und so sind zwei weitere Erinnerungen an unsere Reise in unser Fahrzeug gemeisselt worden. Es gilt einfach zu hoffen, dass sich nicht noch allzu viele hinzufügen und das die Kabinenfixierung kein Schaden davon getragen hat. Tja so ist halt das Leben!!

 

So machten wir uns über einen anderen Weg
auf zum Staudamm und zur Kirchenruine von Ujarras,

So machten wir uns beidseitig genervt wieder zurück nach Orosi, um über Paraiso nach Ujarras zu gelangen. Hier in Ujarras wurde bereits 1561-69 eine kleine Holzkirche errichtet, welche als erste Kirche in Costa Rica überhaupt gilt. Das darauf entstandene Gotteshaus wurde am selben Ort 1638 im Adobe-Stil gebaut und durch ein Erdbeben zerstört. Als im Jahre 1666 die Piraten Mansfield und Morgen einen Überfall auf den Ort planten geschah das Wunder; Die Jungfrau selbst erschien und schlug die Piraten in die Flucht. Darauf begann man 1681 mit dem bau einer Steinkirche, die 1693 geweiht wurde. 1833 wurde darauf die Kirche verlassen und so steht diese heute nur noch als eindrückliche Ruine da. Um diese Kirchenruine wird im grossen stiel Choyote angepflanzt und dieses Gemüse, welches auf Drahtgeflechten wächst, soll den Kohlrabi ähnlich schmecken.

Darauf führte uns der Weg noch bis zur Staumauer des Cachi-Stausees. Der Staudamm wurde 1966 erbaut, hat eine Höhe von 96m, doch vom See ist heute nicht mehr viel zu sehen. So führt dieser Stausee kaum noch Wasser und der Wasserspiegel ist sehr tief gesunken. Zudem überwuchern Wasserhyazinthen den restlichen Wasserstand. Also ein nicht unbedingt reizvoller Anblick, vor allem wenn wir an den wunderschönen Stausee Arenal zurück denken. Vor der Ortschaft Cachi gibt es noch eine Holzskulpturenwerkstatt und hier werden aus Kaffeeholz kleinere Figuren geschnitzt. Die Nacht darauf verbrachten wir in einer Strasse von Cartago.

 

Nun geht es zum BBQ bei Jürg und Lucy,

Da wir am 1.Mai, bei Jürg und Lucy für das BBQ abgemacht hatten, hatten wir genügend Zeit um nach Santa Ana zu gelangen, welches ja keine 50km von Cartago entfernt liegt. So erledigten wir davor noch die Homepage mit dem 2.Teil von Costa Rica, da wir in diesem Land noch einige Tage dranhängen wollen und wir uns deshalb entschieden haben noch einen 3.Teil dranzuhängen. Diesen möchten wir dann mit einigen Flora Bildern ergänzen.

Der Grund dafür ist;

Die in Betriebnahme der Autofähre von Colon Panama nach Cartagena Kolumbien wurde vom 10.Mai auf den 31.Mai verschoben und da wir mit einer nochmaligen Verschiebung rechnen müssen, haben wir genügen Zeit um nach Colon zu Reisen. Da die Autofähre aber unsere Weiterreise klar vereinfachen täte, da wir mit dieser auch gleich nach Kolumbien gelangen könnten, würde dies doch mit Sicherheit auch die Einreise nach Kolumbien vereinfachen. Zudem werden bei dieser Variante die Transportkosten eher tiefer ausfallen und wir bräuchten auch keine Hotelübernachtungen. Also spricht doch eigentlich alles für diese Verschiffungsart. Darum ziehen wir nun das ganze hier in Costa Rica etwas in die länge, da die Temperaturen hier im Hochland sehr angenehm sind. Wir werden zwar in den kommenden Tagen keine grossen Luftsprünge mehr unternehmen und einfach von einem schönen Nachtplatz zum nächsten ziehen und die Zeit dazwischen geniessen. Aus diesem Grund entstehen aber vielleicht trotzdem etwas mehr Bilder als geplant und deshalb haben wir uns für einen 3.Teil entschieden.

 

Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf das BBQ vom 1.Mai,

An diesem Tag erreichten wir Jürg und Lucy um 17.00Uhr und sie freuten sich uns nochmals zu sehen. Neben uns luden sie auch noch ihre Nachbarn ein, welche uns das letzte mal die Wartezeit mit einem Imbiss versüsst hatten. Anstelle des erwarteten BBQ gab's aber eine kolumbianische Spezialität, da Lucy ja von Kolumbien herkommt. So verköstigte sie uns mit in Mais gefüllten Taschen, welche im Fett knusprig gebraten wurden und uns herrlich mundeten, so dass wir unsere Bäuche mit diesem Gebäck regelrecht vollschlugen. Auf diesem Weg nochmals ein herzliches Dankeschön an die Köchin und den Gastgeber.

Bevor wir am nächsten Morgen weiterzogen gab's ein Frühstück und wir durften sogar nochmals einige Kleider waschen und die Wasserreserven nachfüllen. Zudem nutzen wir ihr Wi-Fi um mit Skype in die Heimat zu telephonieren. Dies rundete diesen bereits angenehmen Aufenthalt noch ab. Lucy gestaltet hier im Haus religiöse Bilder und Figuren und bei ihrem Kunsthandwerk ist sie mit Leib und Seele dabei. Darum schaute am heutigen Morgen gar ein TV-Sender in der Villa Arboleda vorbei. Wir verzogen uns mit dessen erscheinen und nach dem wir auf wiedersehen gesagt hatten, ging es für uns ins nächstgelegene Einkaufszentrum. Also nochmals herzlichen Dank!

 

Vom Einkaufsparadies zum Wal-Mart und
in Zig-Etappen über die Panamericana
nach San Isidro de El General,

Wie etwas weiter oben geschrieben, werden wir es uns über die kommenden Tage also ziemlich gemütlich nehmen und so begaben wir uns für den restlichen Tag ins Einkaufsparadies Metropolitan, oder so ähnlich, welches sich in der nähe der Autobahn nach San José sich befindet. Nach dem Bummel durch unsere Welt, begaben wir uns zum Wal-Mart für den Einkauf und einige Kilometer weiter, in einem Vorort von San José in Richtung Aserri, stellen wir uns für die Nacht hin. So wird es in den kommenden Tagen alles nur noch kleine Etappen geben und wir stellen uns, wenn möglich, an Plätzen mit schöner Aussicht hin. So geht es in den kommenden Tagen von Aserri über Frailes zur Panamericana und via dieser überqueren wir die Cordillera de Talamanca nach San Isidro de El General. Die Panamericana erreicht in diesem Abschnitt, bei Kilometer 89, mit 3347m (laut unserem GPS) den höchsten Punkt der Strasse und der Panamericana in Zentralamerika. Nein es kommt noch besser, es soll gar der höchste Punkt zwischen Alaska und Feuerland sein. Diesen höchsten Punkt der Panamericana, zwischen Alaska und Feuerland, ereichten wir per Zufall gerade zu unserem 5jährigen Reisejubiläum, welch ein genialer Streich. Dieser spezielle Tag zeigte sich uns zudem von der besten Seite und wir konnten den Pass und die Aussicht vom nahen Cerro de la Muerte vollends geniessen.

Das Wetter zeigte sich bei dieser Passfahrt also von seiner besseren Seite und wir genossen immer wieder herrliche Blicke aufs Nebelmeer und die sich daraus erhebenden Bergspitzen der Cordillera Central und Talamanca, in welcher sich mit dem 3818m hohen Cerro Chirripo der höchste Berg von Costa Rica steht. Eine kleine Wanderung gab's auf den Cerro de la Muerte, wie der höchste Gipfel entlang dieser Strecke genant wird. Dieser erreicht laut Karte 3494m und in dessen Umgebung wimmelt es nur so von Telekommunikationsmasten. Die Aussicht vom Gipfel war einfach grandios, auch wenn wir, des Nebel wegen, weder den Atlantik noch den Pazifik zu Gesicht bekamen. Das Wechselspiel zwischen Kumulus- und Schleierwolken, sowie denn etwas dunkleren Nebelschwaden, den satt blauen flecken am Himmel und den Sonnenstrahlen waren einfach traumhaft. Man hätte meinen können, dass wir von einem Kleinflugzeug aus auf die Erde hinunter geblickt hätten.

Am Fusse des Cerro de la Muerte, wo unsere Wanderung begann, verbrachten wir denn auch gleich zwei Nächte und diese gehörten mit den 3327m mit zu den höchsten unserer bisherigen Reise. Hier kreuzten wir ein weiteres Mal auf Petra und Klaus und plauderten eine ganze Weile miteinander.

Nicht all zu schlecht zeigten sich das Wetter im übrigen auch über die letzten Tage, wo jeweils ab Mittag der Nebel auftauchte, sich an den Berghängen festklammerte und im Verlaufe des Nachmittag alles einhüllte. Zeitweise gab's auch einige Regentropfen oder es entleerten sich gar regelrechte Gewittern über uns. Manchmal zeigten sich darauf nochmals einige Sonnenstrahlen, doch meistens blieben wir in der Nebeldecke verborgen. April, April nein dieses Wetter scheint zu Costa Rica zu gehören. Die Natur zeigt sich denn auch bis zum höchsten Punkt äussert üppig und vielfältig. Auf kleinen Spaziergängen durch diese Region zu schlendern war sehr entspannend und es gab einiges zu entdecken.

 

Wir genossen die etwas ruhigere Zeit
und entwickelten den weiteren Reiseplan,

Wir auf jeden Fall genossen für einmal die etwas ruhigere Zeit am Computer. Hören Hörbücher, welche wir von Regine und Walter erhalten haben, lauschen einfach dem Vogelgezwitscher, den Regentropfen sowie der aus den Kopfhörer erklingenden Musik zu. Dazwischen wird auch ab und zu etwas genascht und getrunken. Zudem hatte ich mit der Vorbereitung unserer Reise durch Südamerika alle Hände voll zu tun. So las ich die Reisebücher von Ecuador, Venezuela, Peru und Bolivien und strickte mir für die kommenden Monate unsere Reiseroute zurecht. Dies beschäftigte mich doch für einige Tage und ich konnte mir unsere kommenden Abenteuer ohne Stress und in aller Ruhe durch meinen Kopf gehen lassen. Auf welchen Wegen uns die Strecke durch Kolumbien führen wird steht im Moment noch in den Sternen und wird erst später entschieden. Des weiteren hoffe ich, dass der Weg durch das Amazonasgebiet von Brasilien nach Peru wieder befahrbar ist, denn laut dem Reisebuch von 2007 war eine Strecke gesperrt. Ansonsten müssen wir einiges auf den Kopf stellen. Zudem schnupperte ich noch einwenig in die anderen Reisebucher von Südamerika und hoffe, dass wir den zurechtgelegten Plan mehr oder weniger folgen können. Adi hatte neben den Hörbüchern und der Musik natürlich immer etwas am Computer zu tun, denn er hat einiges an unserer Homepage geändert. Also wie ihr seht, wurde es uns mit Bestimmtheit nicht langweilig.

 

San Isidro de El General,

Als wir San Isidro de El General, auf der anderen Seite der Cordillera de Talamanca, erreichten, zeigte uns der Kalender bereits Samstag den 12.Mai an. In diesem Städtchen gab's darauf einen Bummel durchs Zentrum. Nachdem wir uns einige Tage in der Wildnis aufgehalten hatten, kam einem der Spaziergang durch die betriebsamen Gassen dieser Stadt fast etwas komisch vor. Wir benötigten aber unbedingt wieder etwas Lebensmittel und so machten wir uns auf zum Einkaufsladen Pali. Wir schauten auch noch in einen anderen Mischwarenladen hinein und besuchten den Markt. Am frühen Nachmittag verliessen wir die Stadt in Richtung Dominical und übernachteten entlang der Strecke, welche uns zum Pazifik bringen wird.

 

Auf dem Weg zur Playa Dominicalito,

Am Morgen entdeckte ich an einer Tafel, als ich während des Frühstückes aus dem Fenster sah, ein grossen Falter und dieser war so gross, dass er für ein Foto herhalten musste. Mit seinen sicher gut 20cm Spannweite, war er vermutlich gar einer der grössten lebenden Exemplare der uns bis jetzt vor die Augen gekommen war.

Darauf fuhren wir weiter der Pazifikküste entgegen, die wir nach der hügeligen und kurvigen Strecke bei Dominical erreichten. Nachdem wir den Rio Baru überquert hatten, gab's bei der Playa Dominicalito eine Fahrtunterbrechung und wir machten einige Schritte am naturbelassenen Strand, wenn man denn diesen hier so bezeichnen kann. An dieser Playa vergnügten sich einige Surfer, aber die Brandung gelangte bis zu den Bäumen und so gab es eigentlich keinen freien Meter Sandstrand, an welchem man hätte etwas entlang spazieren können. Trotzdem entstanden, dank des dahinter liegenden Sumpfgebiets, einige interessante Bilder.

 

Danach folgten wir der Strasse nach Palmar Norte,

Nach diesem Zwischenstop nahmen wir die Fahrt, auf der #34, in Richtung Palmar Norte wieder auf und hofften bald ein schönes Plätzchen für die Nacht zu finden, denn an der Playa Dominicalito passte es uns nicht. Kurz vor Pinuela fanden wir die gewünschte Nische am Strassenrand, um dort den restlichen Tag zu verbringen. Diesen verbrachten wir an diesem Plätzchen, in etwas erhöhter Lage und genossen dabei einen schönen Blick auf den Pazifik. Die letzten Kilometer nach Palmar Norte folgten wir am nächsten Morgen und wo es wieder einen kleinen Einkauf gab.

 

In diesem Bereich folgt die Panamericana
dem Rio Grande de Terraba,

Von Palmar Norte folgten wir der Panamericana wieder ein Stück rückwärts in Richtung San José und zwar bis zur Strassenkreuzung von wo uns die Strasse nach San Vito bringt. Dieser Abschnitt der Panamericana ist nicht mehr in einem allzu guten Zustand und mancherorts fehlen gar ganze Teile der Teerstrasse, die durch die starken Regenfällen der vergangenen Jahre abgerutscht ist. Die Szenerie entlang des braunen Rio Grande de Terraba, der mit 196km der längste Fluss Costa Ricas ist, gefällt uns hingegen sehr gut. Über eine Metallbrücke überqueren wir den Fluss und nehmen die Fahrtrichtung nach San Vito unter die Räder. Von der Brücke aus knipste ich noch zwei Panoramabilder über den breiten Fluss und entdeckte dabei ein auf einem Stein sich ausruhendes, sicher etwa 1m grosses, Krokodil.

 

Auf dem Weg nach San Vito,

Dieser Abschnitt folgte ein weiteres Stück der Cordillera de Talamanca, die sich durch diesen Teil von Costa Rica zieht. Da die Strasse über einen Bergrücken führt, anerboten sich uns immer wieder herrliche Blicke auf die uns umgebende Region. Die Strecke windet sich im Verlauf auch wieder in die Höhe und etwa 20km vor San Vito zeigt unser GPS bereits wieder gute 700m an. Entlang dieser Strecke fanden wir auch einen geeigneten Platz für die Nacht und hatten einen schönen Blick aufs Tal und die sich dahinter im Nebel versteckenden Berge der Cordillera de Talamanca.

Wie schon die Tage zuvor gab's auch heute ein heftiges Gewitter, bei dem Petrus alle Schleusen geöffnet haben muss. So mussten wir diesmal sogar unser Auto umparkieren da sich über die Jahre, durch die extremen Temperaturschwankungen, unsere Haustür leider etwas verzogen hat. So läuft Wasser in unsere Wohnkabine wenn wir zu schräg zu der Türe stehen. Zum Glück hat Adi es diesmal noch rechtzeitig bemerkt und so konnten wir durchs Umparkieren eine grössere Überschwemmung verhindern.

Am 15.Mai nahmen wir die letzten Kilometer nach San Vito in Angriff und diese Ortschaft wurde erst 1951 von italienischen Auswanderern gegründet, nachdem diese mit der Regierung einen Vertrag abgeschlossen hatten. Noch vor erreichen der Ortschaft und bereits fast am letzten Tag unserer Reise durch Costa Rica, sahen wir noch ein Ochsenwagengespann mit einem bunt bemahlten Holzwagen von Sarchi. Welch ein exquisiter Anblick! Die hügelige Landschaft und die Vegetation bot uns zudem viel Abwechslung, also somit weitere interessante Bilder dieses Landes. Nach einem Bummel durch das Städtchen überquerten wir das Hochplateau und stellen uns kurz vor der Abfahrt nach Ciudad Neily auf einen Platz hin. Auch heute fehlte natürlich der happige nachmittägliche Regenschauer nicht, der kurzfristig alles unter Wasser setzte.

 

Nun verlassen wir zum letzten Mal
die höheren Regionen von Costa Rica,

Bevor es über Ciudad Neily nach Golfito und wieder auf Meereshöhe geht, verbringen wir den heutigen Tag auf noch gut 1000m in einem angenehmen Klima. Der Blick von weitem auf die Pazifikregion hinunter zu schauen war nicht leid und die Wetterstimmung änderte sich auch am heutigen Tag x-mal. Die Tage in Costa Rica sind nun endgültig gezählt und nach dem Abstecher an den Golfo Dulce, mit der Ortschaft Golfito, machen wir uns nach Panama auf und dies ist zugleich der letzten Staat von Mittelamerika.

 

Der letzte Abstecher in Costa Rica galt dem Golfo Dulce,

Nach einem weiteren Ruhetag, nehmen wir die enge, kurvige Strasse nach Ciudad Neily in Angriff. Diese verliert auf ihren 11km gut 1000m und bietet immer wieder schöne Blicke auf die unter uns sich ausbreitende Ebene.

Der letzte Abstecher auf costaricanischem Territorium führt uns an den Golfo Dulce mit der Ortschaft Golfito. Das Wetter ist hier im Tiefland heiss, schwül und so fehlen auch hier die nachmittäglichen Regenschauer nicht. Der Blick über den Golfo Dulce ist sicher nicht leid, aber ansonsten bietet diese Region nicht sonderlich viel, so dass wir nicht wie geplant zwei Nächte bleiben. Deshalb folgten wir, nach dem morgendlichen Spaziergang, bereits am nächsten Morgen wieder der Strasse nach Ciudad Neily und erledigten unsere letzten Einkäufe in Rio Claro. Nach dem überqueren des Rio Caracol füllten wir, an einem Brunnen, noch unsere Trinkwasserreserven auf und pumpten somit einige weitere Liter Wasser durch unseren Handfilter. Hier blieben wir denn auch gleich für die letzte Nacht stationiert, bevor wir morgen die noch verbleibenden gut 25km auf costaricanischem Strassennetz zurück legen werden.

 

Unser letzter Vormittag in Costa Rica,

Wir haben den 19.Mai und dies ist unser letzter Vormittag in Costa Rica. So nahmen wir vom Rio Caracol die noch verbleibenden 25km bis zur Panama Grenze unter die Räder und tankten auf diesem Weg, mit den aller letzten Colones, noch etwas Diesel nach.

Die Grenzstation Paso Canoas erreichten wir kurz nach 9.00Uhr und um die dortigen Läden herrschte schon reger Betrieb. Dies interessierte uns aber für einmal nicht sonderlich, denn wir hatten schon den Grenzübertritt im Kopf. Wie bei den vorangegangenen Ländern begaben wir uns auch hier zuerst zur Migration um unseren Ausreisestempel einzuholen und was zügig von statten ging. Darauf begaben wir uns ins Office um das Dokument von die Autozulassung abzugeben. Der Mann am Schalter füllte einen Zettel aus und streckte uns diesen mit den folgenden Worten entgegen, wenn wir wieder nach Costa Rico Einreisen möchten, bräuchten wir nur noch diesen Zettel abzugeben und sie fänden all unsere bereits gegebenen Daten im Computer. Wir bedankten uns und nach etwa 20Minuten setzten wir uns ins Auto um die wenigen Meter zur Panama Grenze zurück zu legen. Das Einreiseprozedere und wie es uns dort insgesamt ergangen ist, steht natürlich erst im 1.Panama Bericht.

 

Und schon ist auch Costa Rica Geschichte,

Die 3.Etappe in Costa Rica brachte uns zuerst zum höchsten Vulkanbergs des Landes und dies ist der 3432m hohe Irazu. Nach dem nochmaligen Besuch bei Jürg und Lucy in St Ana, ging es im gemütlichen Tempo über die Cordillera de Talamanca nach San Isidro de El General, mit für uns herrlichen Aussichten, Wetterstimmungen und üppiger Vegetation bis auf 3300m. Zudem fanden wir uns just zum 5jährigen Jubiläum auf dem höchsten Punkt der Panamericana zwischen Alaska und Feuerland ein. Von San Isidro nahmen wir die Strasse via Dominical und dem Pazifik entlang nach Palmar Norte. Darauf brachte uns die Strasse, im ersten Teilstück wenigstens, dem längsten Flusslauf des Landes entlang nach San Vito. Von dort verlassen wir endgültig die Höhen von Costa Rica und via einem Abstecher nach Golfito, welches am Golfo Dulce liegt, erreichen wir die Grenzstation Paso Canoas und Panama. Da wir wegen einer allfälligen Fähre zwischen Panama und Kolumbien uns für den letzten Abschnitt sehr viel Zeit gelassen haben, hoffen wir natürlich sehr, dass diese bis wir in Colon angekommen sind den Betrieb aufgenommen hat und unsere Verzögerungstaktik mit der Fähre belohnt wird. Obwohl sich Costa Rica immer wieder mit happigen oder lang anhaltenden Dauerregen zeigte, gefiel uns das Land mit dem eher gemütlichen Lebensstiel sehr gut und so fanden wir selbst um die Hauptstadt das Treiben nicht all zu hektisch. Dank diesem Regen und den tagsüber angenehmen Temperaturen, gedeiht hier vieles wie Unkraut, also einfach eine traumhafte Vegetation.

 

Zu dem Bilder Costa Rica 3 (76)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Reisebericht von:   

Costa Rica 2 (75)
Panama 1 (77)