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McRei's Weltreise

USA Osten Teil 2
Reisebericht 7 (47)



 

vom 20.09.2010 - 17.10.2010

Teilstrecke 3'107 Km
Kilometer 134'702 - 137'809

 

Nun geht es weiter mit dem Staat Maine,

In den folgenden 4 Wochen werden wir nun noch die Letzten drei der sechs New England Staaten bereisen und an der Reihe ist nun mit Maine, der grösste dieser Staaten. In Kittery entlang des Highway 1 beginnt dieser Staat gleich mit einer reihe von Outlet Shops und wir nehmen an, dass dies die Antwort ist auf das taxfreie Einkaufen in New Hampshire. So schauten wir in einige dieser Stores hinein bevor wir uns auf den Weiterweg machten. So folgten wir zuerst weiterhin der 1 und darauf der 9 über Biddeford nach Portland, der grössten Stadt von Maine. Auf dem Weg dorthin hatte es bereits wieder einige schmucke Ortschaften. In diesem Bereich findet man auch noch viele Sandstrände, bevor sie dann im weiteren Verlauf durch Felsküsten ersetzt werden. Ogunquit war eine dieser Ortschaften mit einigen Läden und einem Kilometer langen vorgelagerten Sandstrand, an welchen sich immer noch recht viele Leute aufhielten. OK, wir hatten wieder einmal Wochenende und das bringt dieser Region zusätzlichen Touristenverkehr, vor allen an schönen Herbsttagen. In den folgenden Tagen kreuzten wir überhaupt vermehrt Autobusse, die mit ihren Reisegruppen durch diese Gegend zogen, um die Herbstwälder und anderes zu geniessen. Überrascht sind wir auch ab den vielen Campmobilen, denn so viele hatten wir den ganzen Sommer hindurch nicht angetroffen.
 

Portland ist mit 63‘000 Einwohnern
die grösste Stadt von Maine,

In Portland gab’s einen weiteren kleinen Spaziergang durch die Stadt. Vor allem der Hafen mit den bunten Booten und den aufgestapelten Lobster Fallen gefielen uns ganz gut. Für das Mittagessen machten wir uns danach auf zum Portland Head Leuchtturm, der sehr reizvoll auf einem Felsen thront. An die dortigen Felsen prallen immer wieder die Wellen des Meeres und spritzen über diese hinweg und dies ergibt herrliche Landschaftsbilder fürs Auge und Kamera. Ein vorbeiziehendes Frachtschiff, welches den Hafen von Portland verliess, sah in dieser Umgebung echt mächtig aus und dies vor allem, weil wir in letzter Zeit meistens nur kleine Fischerbote sahen.


In Yarmouth ist der Kartographen Hersteller Delorme zu Hause,

Wir blieben in der Folge weiter auf dem Highway 1 und dieser brachte uns im Verlaufe über Yarmouth nach Brunswick. Im Übrigen wird uns dieser Highway, noch bis zur Kanadischen Grenze hoch treu Begleiten. In Yarmouth ist der Kartographie Hersteller Delorme zu Hause. Wenn man bei diesem in die Empfangshalle tritt, erwartet einem dort ein riesig sich drehender Globus. Vom ersten Stock bekommt man diesen besser zu Gesicht und sieht wie vom All aus, auf die Landmassen unserer Erde. Viele schöne Landschaften schmücken die weissen Wände dieser Räume. Natürlich fehlt auch der Verkaufsshop nicht, in dem man viel Kartenmaterial, Reisebücher aber auch viel sonstigen Krimskrams erstehen kann.


Die Erfolgsgeschichte von L.L.Bean,

Nur einige Kilometer von hier entfernt liegt Freeport und dort ist das L.L. Bean Outdoor Kaufhaus beheimatet. L.L. Bean wurde um die Jahrhundertwende für einen Spezialschuh aus Gummi und Leder, hauptsächlich für Fischer und Jäger, bekannt. Da die ersten produzierten Schuhe nicht hielten was sie versprachen, er aber nach Reklamationen die Schuhe ohne Diskussion gegen eine verbesserte Version umtauschte, wurde eine Erfolgsgeschichte daraus. Denn schlussendlich war dies für ihn die beste Werbung und die Kundenzufriedenheit blieb bis heute oberstes und wichtigstes Gebot. Heute findet man in seinem Kaufhaus nicht nur die bekannten Schuhe, sondern ein gesamte Outdoor Sortiment.


Der erster Fjordabstecher gab’s nach Newagen,

Nach Bath fängt darauf für uns die typische Maine Küstenlandschaft an. Ab hier greifen X Meeresarme weit ins Landesinnere und so folgten wir in den kommenden Tagen einiger davon. Leider führen die meisten Strassen weit ab der Fjorde, so dass man nur jeweils am Ende oder auf kleinen Stichstrassen, wenn nicht Privat, überhaupt an die Küste gelangen konnte. An den jeweiligen Enden erwarteten uns meistens kleine Fischerhäfen, welche wegen den Gezeiten auf stelzen gebaut waren. So gab’s wie gesagt den ersten Abstecher von der sogenannten Küstenstrasse 1, etwas nach Wiscasset. Auf diesem Abstecher brachte uns die 27 über Boothbay Harbor zum äussersten Zipfel nach Newagen. Davor steht auf der Southport Island das kleine The Cuckilds Light von1907, welches das aus dem Jahre 1892 gebaute Nebelhorn ablöste. In der dazwischen liegenden Bay, schaukelten viele kleine Fischerschiffe.


Der zweite folgte zum sensationell gelegenen
Leuchtturm am Pemaquid Point,

Ein weiterer führte uns von Newcastle, auf der 130, an dessen äussersten Zipfel beim Pemaquid Point. Diese hier angetroffene Küstenlandschaft ist, durch die Felsformationen und das darüber thronende Pemaquid Point Light, einfach sensationell. Dieses Zusammenspiel der Felsen und des Leuchtturms ist wirklich fotogen und lässt nicht nur unser Fotografenherz höher schlagen. In einer auf dem Felsen sich befindenden Wasserpfütze spiegelte sich der Leuchtturm gar darin, was einfach so toll aussah. Auch an diesem Punkt fehlt das Lobster- Restaurant nicht. Zurück nahmen wir ab New Harbor die 32, welche uns vorbei an Chamberlain, nach Waldoboro bringt. Diese Ortschaft befindet sich dann wiederum entlang des Highway 1. Auf dem Pier von Chamberlain gab es ebenfalls verschiedene Meeresfrüchte zu verköstigen und zog dadurch auch einige Touristen an.


Rockland an der Penobscod Bay,

An der Strasse 1 war darauf die Ortschaft Rockland an der Reihe, welche an der Penobscod Bay liegt. In dieser Ortschaft kann man auf einer 1.5km langen Hafenmauer, die zwischen 1881-99 errichtet wurde, zum 1902 gebauten Rockland Breakwater Light spazieren und steht somit fast inmitten dieses Hafenbecken. Diesen 45minütige Trip empfanden wir als echt speziell.


Hübscher Abstecher auf die Deer Isle,

Weiter über Camden, Belfast erreicht man entlang der 1 Bucksport. Kurz vor der Ortschaft überspannt die imposante Penobscot Narrows Bridge den gleichnamigen Fluss. Von Orland folgten wir darauf der 175 bis Sedgwick und mittels einer Brücke gelangten wir von dort auf die Deer Isle. Am äussersten Ecken begrüsste uns hier das Fischerdorf Stonington. Auf weit ins Meer ragenden Piers waren sie gerade daran ihren Fischfang in grosse Plastikboxen zu verladen. Dabei gingen sie nicht gerade sorgsam mit ihrem Fang um. Da sich gerade die Ebbe einstellte, sahen die auf ihren hölzernen Pfählen dastehenden Piere recht mächtig aus. Die umliegenden Felsen ragten immer mehr aus dem Wasser und so kamen wir auch noch in den Genuss den Meeresboden zu sehen. In dieser Bay hatte es zudem unzählige kleine Inseln. Kurz vor der Brücke wieder aufs Festland erspähten wir auf der Rückfahrt ein hübsches Plätzchen, direkt an der Penobscot Bay, wo wir uns für die Nacht hinstellten. In den darauf folgenden Stunden kamen wir hier in den Genuss einer tollen Abendstimmung. Über Blue Hill ging’s am darauffolgenden Morgen nach Ellsworth, von wo es auf die Mount Desert Island, mit dem Acadia National Park, geht.
 

Auf zur Mount Desert Island mit dem Acadia National Park,

In Trenton, kurz vor erreichen einer flachen Verbindungsbrücke zur Mount Desert Island, reihen sich einige Lobster Restaurant aneinander und buhlen um die Kundschaft. In grossen Topfen werden dort die Lobster, direkt vor den Augen der Kunden, gegart. Da sie uns im kurz darauf folgenden Acadia National Park Visitor Center nicht gerade gutes Wetter voraussagten wollten wir uns beeilen, damit wir an diesem sonnigen Nachmittag noch einiges dieser Landschaft zu Gesicht bekommen würden. So nahmen wir die Park Loop Road unter die Räder und folgten dieser zur Sand Beach. Entlang diesem ersten Streckenabschnitt gab es bereits einen ersten schönen Blick auf die Frenchman Bay und den drei darin ankerten grossen Passagierschiffen. An der Sand Beach Parkierten wir unser Auto und genossen zuerst den Blick auf den zwischen Felsen liegenden Sandstrand. Darauf machten wir uns auf dem Küstennahen Fussweg auf zum 3km entfernten Otter Point. Dieser Weg bot uns immer wieder herrliche Aussichten auf die felsige Küstenlandschaft des Acadia National Park und mit der noch scheinenden Sonne erstrahlte alles im besten Licht.

Durch die vor Anker liegenden Passagierschiffe hatte es am heutigen Nachmittag sicher mehr Touristen als normal die sich durch den Park schleusen liessen. Doch wenn man sich nicht nur an den neuralgischen Aussichtspunkten aufhielt verlor sich die Menschenmasse schnell einmal und so konnten wir an manchen Orten die wunderschöne Küstenlandschaft fast für uns alleine geniessen. Es fehlte uns nur an der Zeit um alles in aller Ruhe geniessen zu können, da wir ja möglichst viel am heutigen Nachmittag noch anhängen wollten. Sollte denn das Wetter tatsächlich so kommen wie sie es vorausgesagt hatten, würden wir es sicherlich bereuen wenn wir uns nicht beeilt hätten. So führen wir nach unserem genossenen Küstenspazierganges am Jordan und Bubble Pond vorbei und nahmen direkt die Stichstrasse zum Cadillac Mountain in Angriff. Diese führte einem zum höchsten Punkt dieser Insel auf 466m. Vom Cadillac Mountain genossen wir eine 360° Rundumsicht und teilten diese mit unzähligen anderen Touristen. Zwischen Brasilien und Kanada soll es nirgends einen höheren Punkt geben, der so nahe am Meer liegt, wie die des Cadillac Mountain. Da wir beim umherspazieren schweizerdeutsch miteinander redeten, entdeckte uns eine Mennoniten Familie aus Pennsylvania. Diese sprach uns erfreut an, denn ihre Vorfahren würden aus der Schweiz stammen erzahlten sie uns in einem gebrochenen Deutsch.

Nach der Hinunterfahrt stellten wir uns in Bar Harbor hin, welches ein hübsches Touristisches Dörfchen ist. Auf dessen Strassen herrschte bis gegen 21.00Uhr Hochbetrieb und dies sind wir noch nicht in manchem anderen US-Dörfchen begegnet. Der nächste Morgen war dann wirklich total verhangen und Nieselregen übergoss uns, so dass wir es nicht sonderlich eilig hatten. Im Verlaufe des Vormittages begaben wir uns dann aber doch noch ins Hulls Cove Visitor Center. Dort wollten wir uns nämlich den Parkfilm zu gemühte führen. Da das Wetter im laufe des Nachmittag und vor allem für den morgigen Tag wieder Besserung versprach, erkundigten wir uns wegen allfälligen Wanderwegen. Nach dem Mittagessen nahmen wir den Weg zum Bubble Pond unter die Räder und spazierten von dort noch zum nahe gelegenen Eagle Lake. Einen weiteren kleinen Spaziergang gab es darauf beim Jordan Pond. In der folge folgten wir der Strasse 3 um den Somes Sound zum Bass Harbor Head Light. Hier verdichtete sich der Nebel aber bereits wieder, so dass wir am späteren Nachmittag kaum mehr 50m Sichtweite hatten. Darum stellten wir uns auf eine kleine Ausfahrt und blieben dort auch gleich für die Nacht.


Und weiter ging es um die Mount Desert Island,

Um die Mount Desert Island Rundfahrt fortzusetzen folgten wir der Tremont und der Pretty Marsh Road zum Long Pond. Hier wollten wir etwas abwarten um zu schauen wie sich das Wetter im verlaufe des Vormittages entwickelt und ob wir nach dem Mittagessen doch noch eine Kurzwanderung unternehmen konnten. Das Wetter verbesserte sich aber nicht sonderlich, so dass wir uns für den Rückweg nach Ellsworth entschieden.
 

Auf zur Schoodic Peninsula,

Am folgenden Morgen ging es darauf ein weiteres Stück entlang des Highways 1 und zwar bis wir die Schoodic Peninsula erreichten. Diese wollten wir ebenfalls noch umrunden und an dessen äusserstem Zipfel befindet sich ein weiterer zum Acadia National Park gehörender Teil. Das Wetter bescherte uns nichts Neues und so blieben die bunten Bäume entlang der Strasse die einzigen Lichtpunkte dieses Morgens. Am Schoodic Point empfing uns eine neblig mystische Landschaft und auf dem dortigen Waldspaziergang sahen wir aus dem moosbedeckten Boden viele Pilze spriessen und die Bäume waren voll bedeckt mit Flechten. Des Weiteren erfreuten zwei Purcepine unsere Herzen die wir auf dieser Rundfahrt entdeckten und von welcher Art wir noch nicht manches zu Gesicht bekamen. Eines von ihnen kletterte sogar einen Baum hinauf.


Der Küste folgten wir bis zum östlichsten Punkt der USA,

Die 1 brachte uns darauf weiter über Milbridge, Columbia Falls nach East Machias. Immer wieder waren es die Laubbäume die für die einzigen Lichtpunkte eines weiteren trüben Tages sorgen mussten. Ab East Machias folgten wir der Strasse 191 zum östlichsten Punkt der USA und zwar liegt dieser am Quoddy Head. Hier steht auch seit 1808 das rotweiss geringelter West Quoddy Head Light und steht gegenüber der Campobello Island von Kanada. An der Bay of Fundy fanden wir auf der Rückfahrt ein hübsches Plätzchen für die Nacht und sahen direkt auf einen Teil der sich in Ebbe befindenden flachen Bay. Im nahen Lubec verbindet eine Brücke die USA mit der Campobello Island von Kanada, von welcher es über die Deer Island aufs Festland von New Brunswick geht. Die Küstenlinie Maines die von Kittery nach Lubec entlang über unzählige Fjorde führt, soll 8800km länge aufweisen und 2000 vorgelagerte Inseln im Atlantik haben. Des Weiteren zieren fast 70 Leuchttürme diese verfurchte Küstenlandschaft.


Hier landeten die Franzosen bereits im Sommer des Jahres 1604,

Für uns hiess es nun vom Atlantik Abschied zu nehmen, doch folgten wir weiterhin dem Highway 1, der Cobscook Bay und dem St. Croix River entlang, nach Calais. In der Cobscook Bay verluden gerade einige Fischer ihre gefangenen Seeigel in einen Laster. Auf der St. Croix Island im gleichnamigen Fluss gelegen landeten bereits 1604 französische Schiffe unter dem Kommando von Pierre Dugua. Die Siedler die er an Bord mitführte erlebten hier einen erbarmungslosen Winter, so dass die hälfte den Frühling nicht mehr erlebten. Worauf sie im Frühling diesen Ort verliessen und in Port Royal ein neues Dorf gründeten. Auf Schautafeln ist diesem Ereignis gedacht und dass sie damals von der staunenden Urbevölkerung freundlich empfangen wurden. Der Kapitän Pierre Dugua Segelte, nachdem er seine Siedler am zweiten Ort in Port Royal an Land setzte, zurück nach Frankreich und setzte seinen Fuss nie wieder nach Nordamerika.
 

Angenehmer Abend in Calais,

Nachdem wir durchs Städtchen zur nahen Grenze am St. Croix River spaziert sind, wollten wir beim dortigen Einkaufsladen uns für die Nacht hinstellen. Noch nicht einmal Parkiert stand bereits ein Mann neben unserem Auto und Adrian meinte zu mir nicht schon wieder. Es stellte sich heraus, dass er ein ehemaliger Deutscher war und seit vielen Jahren schon an verschiedenen Orten in den USA gelebt hatte. Dieser lud uns darauf kurzentschlossen zu sich ein und dies bescherte uns einen sehr spannenden Abend, denn er hatte sehr viel aus seinem bisherigem Leben zu erzählen. Aber auch vieles über die USA und was hier einfach so erschreckend sei und trotzdem sei er bis heute hier geblieben. Einiges von diesem konnten wir auch bereits nachempfinden. Zwischendurch servierte uns seine Lebenspartnerin ein gutes und reichhaltiges Nachtessen, wofür wir uns auch hierüber nochmals herzlich bedanken möchten.


Erst jetzt wurde es einsamer,

Von hier machten wir uns in der Folge auf ins Innere von Maine und so führte uns zuerst noch die 1 gefolgt von der Strassenkombination 6/168/157 nach Millinochet. Auf dieser Strecke war das Wetter weiterhin eher schlecht als recht, doch die farbigen bunten Laubbäume sorgten weiterhin für den Sonnenschein. Wie herrlich muss das wohl aussehen wenn die Sonne das ganze noch erleuchtet! Entlang der Strecke gibt es zudem viele Bäche, Seen und Sumpflandschaften zu entdecken. Einzig die Dörfer sind in der Zwischenzeit etwas rarer gesät und dies hatten wir uns eigentlich schon entlang der fjordreichen Küstenlandschaft vorgestellt, aber so wird es erst jetzt langsam einsamer.
 

Hier wollten wir den höchsten Berg von Maine besteigen,

In Millinocket starteten wir dem Baxter State Park Visitor Center einen Besuch ab. Hier erkundigten wir uns wegen des Wetters und sie machten uns gute Hoffnung für den morgigen Tag. Denn an diesem hätten wir gerne denn Mt. Baxter, der mit 5267Fuss höchster Berg Maines ist, bestiegen und so liessen wir uns auf einer Karte verschiedene Aufstiegsrouten zeigen. Auf Fotos sahen wir bereits wie dieser maximal 1606m hohe Höhenzug der Katahdin Berge aussah. Mit seinen Felszacken wirkt dieses auf einem so richtig hochalpin, einfach speziell und grossartig. Darum hätten wir so gerne den Mt. Baxter bestiegen und hofften, dass die Rangerin mit der Wettervorhersage recht bekommt, was in der Vergangenheit ja schon manchmal nicht der Fall war.

Am nächsten Morgen nahmen wir die restlichen 10Meilen zum Park unter die Räder, obwohl sich das Wetter erst solala zeigte. Doch als am Strassenrand plötzlich Tafeln mit einer Aufschrift auftauchten, auf welchen stand; das Fahrzeugen über 9Fuss Höhe den Parkzutritt verweigert wird, ahnten wir schon dass aus unserer geplanten Wanderung nichts werden wird, denn genaugenommen waren wir für dies einen Fuss zu hoch. Trotzdem wollten wir es genau wissen und führen die restlichen Kilometre zum Park. Nachher wollten wir ja die Strecke über den Riopogenus Dam nach Greenville nehmen und dieser Weg führt ja fast beim Park vorbei. Am Parkeingang lies man uns dann aber tatsächlich nicht passieren und meinte dass wir für den 5Meilen langen Weg zum Trailhead einer geführten Tour anschliessen könnten. Neben der erhobenen Parkgebühr müssten wir da allerdings noch etwas für den Transport bezahlen. Da das Wetter aber weiterhin nicht grandios war, entschieden wir uns diese Tour nicht zu unternehmen. Enttäuscht waren wir darüber, dass man uns am Vortag im Baxter Visitor Center in Millinocket nicht darauf aufmerksam gemacht hatte. So haben wir fast einwenig das Gefühl, dass man einander die Touristen hinreicht, denn auch schon der Eintritt in den Park ist nicht gerade günstig. Um den Park exklusiv zu halten, lässt man zudem auch nur eine bestimmte Anzahl Touristen hinein.


Trotz Abholzung, fährt man auf diesem
Streckenabschnitt durch viel unberührte Natur,

So machten wir uns bereits am Morgen auf den Weiterweg via den Riopogenus Dam nach Greenville. Entlang dieser einsamen Route erfreuten wir uns ab besonders vielen bunten Bäumen und durch die zum Teil scheinende Sonne erleuchteten diese für einmal noch feuriger. Auch an verschienen kleinen Gewässern führte uns diese Gravel Route vorbei, aber den Mt. Baxter bekamen wir nicht zu Gesicht. Der blieb hinter den Wolken verborgen und so bereuten wir sicher nicht unsere Entscheidung. Den erhofften vorbeiziehenden Elchbullen bekamen wir aber leider nicht zu Gesicht und so mussten wir uns begnügen ihn nur in horizontaler Lage, auf den Anhängern einiger Jägerautos, gesehen zu haben. In dieser einsamen Region wird überall abgeholzt und so kreuzten uns immer wieder voll beladene Holzlaster. In Greenville welches am Moosehead Lake liegt, verliess gerade ein Dampfer den Hafen und zog in die Weite des mit Herbstwäldern umgeben Sees. Wir folgten nach dem Mittagessen auf der Strasse 6/15 ebenfalls ein Stück dessen Seeufer und zwar bis nach Rockwood. Zwischen Rockwood und Jackman genossen wir unseren gewählten Übernachtungsplatz inmitten bunten Laubbäumen.


Über Jackman ging’s darauf
langsam wieder zurück in die Zivilisation,

Von Jackman gelangten wir auf der 201 wieder langsam zurück in die Zivilisation. Dabei bot diese Strecke uns immer wieder hübsche Aussichten. Sie folgte Flussläufen mit farbigen Wäldern und im weiteren Verlaufe näherten wir uns den Städtchen Bingham und Skowhegan. Einzig könnte es das Wetter besser mit uns meinen und die Buntheit der Blätter käme mit einigen Sonnenstrahlen wirklich noch besser zur Geltung, wie wir erst kürzlich erlebt haben. In Skowhegan machten wir so an einem erneut regnerischen Nachmittag den Ölwechsel, bevor es nach Waterville weiterging. Von Waterville ist es nur noch einen Katzensprung zur Hauptstadt von Maine und dies ist Augusta. Da uns ein weiter nasser Tag bevorstand setzten wir uns in Augusta zuerst in die Bibliothek, um dort etwas im Internet Surfen zu können und uns ab Schweizer News zu erfreuen. Nach dem Mittagessen ging’s zu Fuss ins State Capitol, wo wir noch eine interessante Unterhaltung mit der Sprecherin des Senates hatten und darauf folgten wir der 202 nach Auburn.


Nur noch wenige Kilometer und auch Maine
ist für uns Geschichte,

Der letzte Abschnitt auf Maines Strassennetz brachte uns über Norway nach Bethel. Wir erfreuten uns weiterhin abwechslungsreicher hübscher Landschaft und genossen sie hier für einmal wieder mit einigen Sonnenstrahlen. Von Bethel, entlang des Androscoggin River, erreichten wir das Gebiet von den White Mountain und diese liegen bereits im neuen State New Hampshire.


In den White Mountain liegt,
mit dem Mt. Washington, der höchster Berg New Englands,

In der White Mountain Region liegt mit dem Mt. Washington die höchste Erhebung der New England Staaten und mit seinen 1917m ist er gar weit darüber hinaus die höchste Erhebung. Ganz im Osten der USA gibt es nicht manchen der höher ist als er. Der Mt. Mitchell (2038m) in North Carolina ist dabei der Höchste und nur wenige Steine kleiner ist der Clingmans Dome (2025m) in Tennessee und liegen in der Black - sowie Great Smoky Mountain Region. Da der Wettergott es für einmal gut mit uns meinte, konnten wir uns auf die bevorstehende Gipfelbesteigung freuen. Im Übrigen sagt ja die Höhe nichts über die Schönheit eines Gebirges aus und gerade so wenig über den Schwierigkeitsgrad der Besteigung, uns auf jeden Fall hat diese Bergregion echt gut gefallen. Ein ganz spezieller Trail führt zudem durch die Whith Mountain Region und zwar ist dies der Appalachen Trail. Dieser beginnt beim Mt. Springer in Georgia und führt durch 14Staaten hoch bis zu den Katahdin Bergen von Maine. Die Gesamtlänge für diesen Hiking Trail ist ungefähr 3440km.
 

Zu Fuss geht es auf den Mount Washington,

Für die bequemeren unter uns gäbe es da auch eine Strassevariante auf den Gipfel und diese feiert im nächsten Jahr ihr 150järiges Bestehen. Dazu erklimmt für Romantiker, seit 1869, eine schwarzrauchende Dampflokomotive, ein Nachbau der ehemaligen Lok, die bis zu 37% steilen Hänge dieses Berges. Ansonsten befördert diese Cog Railway ihre Gäste, mit modernen möglichst sauberen Dieselloks, von der gegenüberliegenden Talseite in die Höhe. Nur noch um 9.00Uhr erklimmt ein Nachbau der schwarzrauchenden Dampflokomotive den Mt. Washington.

So starteten wir um8.30Uhr bei der auf 650m liegenden Hütte AMC Pinkam Notch, um 3.5Stunden später auf dem um 1260m höheren Gipfel zu stehen. Dieser steile Wanderweg führte uns anfänglich durch bewaldetes Gebiet und überquerte einige male einen Bach. Darauf gelangten wir in die Alpine Zone. Über eine Felsklippe, an welcher sich unzählige kleine Wasserfälle hinunterstürzten, ereichten wir den mit grossen Steinblöcken übersäten letzten Abschnitt. Wir genossen dabei immer wieder herrliche Ausblicke auf die White Mountain Region. Wir waren überrascht wie viele Leute an diesem Sonntag diesen etwa 7km langen anstrengenden Weg unter die Füsse nahmen. Auf dem Top genossen wir danach mit den Automobilisten und den Zugfans die herrliche Rundumsicht. Hier stehen neben einem Restaurant mit kleinem Museum, auch noch eine Alphütte sowie eine Wetterstation. Berüchtigt in dieser Region ist nämlich das Wetter und so wurde hier oben mit 372kmh 1934 die höchste je auf der Welt gemessene Windgeschwindigkeit registriert.
 

Und weiter ging’s durch die White Mountain Region,

Nach dieser schönen aber anstrengenden Wanderung genossen wir am darauf folgenden Tag die bequeme Fahrt durch einen weiteren Teil dieser White Mountain Region. So brachte uns zuerst die 16 nach Glen, worauf wir der 302 nach Bretton Woods folgten. Entlang dieser Strecke erfreuten sich unsere Augen weiterhin ab den buntbekleideten Berghängen und dazu mischte sich eine interessante Wolkenstimmung. Des Weiteren folgten wir klaren Bachläufen, sahen Wasserfälle und Seen entlang dieses Teilstückes. Ebenso gab es kleine hübsche Shops am Wegrand zu entdecken. In Jackson steht zudem noch eine Covered Bridge aus dem Jahre 1875, wofür die New England Staaten ja auch bekannt sind.

Ein Abstecher brachte uns darauf noch zur Talstation der Cog Railway Zahnradbahn, die wir auch noch sehen wollten. Hier sahen wir dann auch noch die Nachbildung der ehemaligen Dampflokomotive, die wie oben bereits erwähnt leider/oder zum Glück nur noch um 9.00Uhr schwarzqualmend den Weg zum Gipfel sucht. In unserer Anwesenheit sahen wir diese Lok gerade noch auf den letzten 100m der Hinunterfahrt, also kurz vor der Talstation. In der Talstation angekommen, füllte sie danach noch ihren Wassertank und bunkerte die Kohle für den Nächsten Aufstieg vom kommenden Morgen. Im Museum wird einem die Geschichte dieser Zahnradbahn nähergebracht und sie enthalt einige Bilddokumente. Ganz in der Nähe thront in diesem sehr hübschen Tal das riesige Mount Washington Hotel, in welchem 1944 die Weltwährungsordnung der Nachkriegszeit ausgehandelt wurde und dadurch Geschichte schrieb.
 

Auf den Kancamagus Highway
überquerten wir darauf nochmals die White Mountain Region,

Die Strasse 3 brachte uns in der Folge am Echo Lake und dem markanten Cannon Mountain vorbei nach Lincoln. Von hier nahmen wir den Kancamagus Highway der uns nochmals quer durch die White Mountain Region brachte. Entlang dieser Strecke gab’s immer wieder schöne Aussichten zu geniessen und auf kleinen Spaziergängen folgten wir Bachläufen zu deren Wasserkaskaden oder Ponds. Entlang dieser Strasse, wie überhaupt in der ganzen Region, sind viele Fotografen mit ihren Stativen unterwegs und machen Jagt auf spezielle Herbstbilder. Der Boulder Loop Trail führte uns zum Schluss durch einen im Herbstgewand dastehenden Wald, in dem viele Steinbrocken verstreut umherliegen, auf eine Felsklippe. Von dieser genossen wir einen herrlichen Blick über das darunter liegende Tal des Swift River. Dieser begleitete uns in der Folge bis Conway, worauf wir langsam die White Mountain Region verliessen.


Durchs Seengebiet des zentralen New Hampshire,

Von Conway folgten wir ein weiteres Stück der schon mal begegneten Strasse 16 und wechselten bei Chocorua auf eine kleine Nebenstrasse, welche uns über North Sandwich nach Holderness brachte. Darauf schlugen wir die Richtung Center Harbor ein und erreichten zum ersten Mal das Seeufer des Lake Winnipesaukee, der mit 200km² grösster See New Hampshire ist. Bei Moultonborough schwenkten wir auf die 109 nach Wolfeboro ein. Hier fanden wir zwischen dem Lake Winnipesaukee und dem Copps Pond, auf einer schmalen Ausfahrt, einen Nachtplatz. Bei Alton Bay erreichten wir am nächsten Morgen das untere Ende des Sees. Auf der 11 ging es danach auf der gegenüberliegenden Seeseite über Weirs Beach nach Meredith. In Weirs Beach unternahmen trotz bedecktem Himmel und trüben Aussichten einige Touristen eine Schiffsfahrt, doch leider fing es nur kurz nach dem das Schiff abgelegt hatte an zu regnen. Kurz nach der Ortschaft entdeckte ich einen sehr reizvoll geschmückten Farmer’s Laden und so wollte ich dort kurz meine Nase hineinstrecken. Trotz leichtem Regen spazierten wir darauf dem Seeufer entlang ins Städtchen Meredith.


Über das Canterbury Shaker Village ereichten wir Concord,

Die 106 begleitete und in der Folge über Laconia nach Concord, welches die Hauptstadt des Staates New Hampshire ist. Einen kurzen Stop gab es entlang dieser Strecke beim Shaker Village Canterbury, wo wir uns ein Film über die Geschichte der Shaker anschauten. Heutzutage gibt es praktisch keine Shaker mehr, doch ihr Kunsthandwerk wird weitergeführt. Das daneben stehende Museums-Dorf schauten wir uns darauf aber nur von aussen her an und machten uns nach dem Mittagessen auf zur Hauptstadt. Hier besuchten wir wie in allen anderen Hauptstädten das Capitol und welches uns auch nicht schlecht gefiel. Auch die kurze Hauptstrasse hatte durchaus einen gewissen Reiz, zumindest wenn man sie mit anderen Hauptstädten in vergleich setzt, sind diese doch oft nicht sehr speziell.


Nach Concord führte uns der Weg wieder nordwärts,

Nach dem Concord Besuch benutzten wir für einmal einige Meilen eines Freeways und zwar bis Tilton. Hier wechselten wir darauf auf die 3/3a wo es in der Folge wieder etwas gemütlicher zu und her ging. Entlang der 3a wollten wir uns dann auf einer Ausfahrt für die Nacht hinstellen, doch es würde nichts daraus. Schuld daran war ein Polizist, der genau an diesem Strassenabschnitt Geschwindigkeitskontrollen durchführen wollte und so standen wir ihm dabei im Weg. Entlang des Newfound Lake und Groton erreichten wir am nächsten Morgen den Highway 25. Diesem folgten wir ein Stück nordwärts und erreichten in dessen späteren verlauf Haverhill am Connecticut River. Von dort folgten wir diesem über Orford, Hanover nach West Lebanon. Entlang dieses Teilstückes sahen wir wieder vermehrt kleine verstreut umherstehende Bauernhöfe und Kuhweiden. Die Ernte der Maisfelder war bereits zu Ende und so trafen wir einige Verkaufstellen die diese Anboten, zudem fehlten nirgends die orangefarbigen Kürbisse. Die farbigen Wälder bildeten aber weiterhin das prächtige Hauptinteresse dieser New England Reise.


Augustus Saint-Gaudens verstand sein Kunsthandwerk,

Mit der Saint-Gaudens National Historic Site besitzt New Hampshire eine einzige Stätte die unter der National Park Verwaltung steht. In dieser wird Augustus Saint-Gaudens (1848-1907) gedacht, welcher einer der berühmtesten Künstler Amerikas seiner Zeit war. Zuerst wollte er von diesem Ort nichts wissen, doch im verlaufe der Zeit begann er ihn zu lieben und kaufte schlussendlich 1892 diesen Landsitz. Von diesem, oberhalb des Connecticut River gelegen Landgut, hat man eine schöne Aussicht auf den Mt. Ascutnes in Vermont. Hier hinter diesen Ateliermauern, weit abseits der Zivilisation, entwarf er viele seiner bekannten Monumente und verbrachte einen Teil seines Lebens. So entwarf er zum Beispiel das Shaw Memorial oder die des „Standing Lincoln“ von 1887, welches den Lincoln Park in Chicago ziert. Zudem konnte er fast jedes Material verarbeiten und spezialisierte sich nicht nur auf eins. Zu seinen Spezialitäten zählten aber unbestritten die Portrait-Reliefs. Im Auftrag von Th. Roosevelt entwarf er gar einige Goldmünzen, die aber erst nach seinem Tode 1907 geprägt wurden.


Die letzten Kilometer in New Hampshire,

Vorbei an einer alten Mühle von 1891 und der Windsor Covered Bridge erreichten wir Claremont, die letzte Station in New Hampshire. Von hier ging es am anderen Morgen über den Connecticut River nach Vermont und dies ist nun bereits der letzte New England Staat dieses Reiseabschnittes, bevor es für ungefähr einen Monat nach Kanada geht.


Nun geht‘s los mit dem letzten New England Staat,

Auch in Vermont wurden unsere Augen weiterhin von feurigen Laubbäumen verwöhnt und diese erstrahlten fast bis zur Kanadischen Grenze im Sonnenlicht. Hier brachte uns das erste Teilstück nach Woodstock. In diesem Staat liegt mit der Marsh-Billings-Rockefeller National Historic Site auch nur gerade eine unter der National Park Verwaltung  stehenden Historic Site. Dieses grosse Anwesen mit verschiedenen Gebäuden und einer dazugehörenden Farm liegt gleich neben dem hübschen Dorf Woodstock. Da wir schon verschiedene solcher Häuser auf unserer Reise besucht haben und unsere National Park Karte für die Hausbesichtigung nicht gültig war, beliessen wir es beim äusseren Anblick der zwischen 1805-07 erbauten Mansion. Bevor es aber weiter ging schlenderten für noch durchs Dorf.


Zuerst ging es wieder südwärts in Richtung Massachusetts,

Auf dem Highway 106 erreichten wir am späteren Nachmittag Springfield und übernachteten entlang der darauf folgenden 10 an einem Bachlauf. Von Chester brachte uns die 35 über Grafton nach Townshend und dabei durchfuhren wir einsamere Gebiete mit weiterhin hübschen Wäldern. In der Folge führte uns die 30, neben dem West River, über Newfane nach Brattleboro. Wegen des bevorstehenden Kolumbus-Wochenendes bescherten uns viele kleine Orte mit Handwerksmärkten. Einige davon durchstreiften wir und bekamen abwechslungsreiche und immer wieder interessante Handwerkskunst geboten. Einen Stop gab es auch bei der Retreat Farm, welche der Grafton Village Cheese Company gehört und hier konnten wir einige Käsesorten ausprobieren. Von hier gab es nochmals einen Abstecher nach Massachusetts und so folgten wir der 5 nach Bernardston.


Dieser Abstecher nach Massachusetts brachte viel gefreutes,

Kurz nach Greenfield besuchten wir in Massachusetts das Historic Deerfield. Hier stehen 14 alte Clapboard- und Shingle-Häuser interessierten Besuchern offen. Diese aus der Region stammenden Häuser sind alle restauriert und mit originalen Möbeln ausgestattet worden. Zudem befinden sich diese inmitten von noch Dutzender anderen alten Wohnhäusern welche in Privatbesitz sich befinden und es macht viel Spass diese auf einem Spaziergang durch die „The Street“ zu bestaunen. Kaum Parkiert und aus dem Auto gestiegen strahlten uns bereits zwei glänzende Augen entgegen und diese gehörten einer Frau die in einem Rollstuhl sass. Sie sagte es freue sie unsere Bekanntschaft zu machen und erzählte weiter, dass sie ebenfalls mit ihrem Solothurnerwohnmobile und Begleitung durch Nordamerika Reise. Darauf ging es auf der 2 Richtung North Adams wo in der Nähe der höchste Punkt von Massachusetts liegt. Am Tag zuvor gab es aber noch einen Stop in Shelburne Falls. Ein weiteres angenehmes Dörfchen welches am Deerfield River liegt und über diesen Fluss führt die spezielle bereits 80jährige Bridge of Flowers. Über eine Wasserkaskade stürzt sich kurz darauf der Fluss einige Meter in die Tiefe und verlasst daraufhin in einem grossen Bogen das Dorf. Hier in diesem Dorf entdeckten wir auch eine Glasbläserei mit wunderschönen Sachen, doch leider zu fragile um sie mit auf die Weiterreise zu nehmen. Zudem würde bald einmal der Platz fehlen wenn wir mit einkaufen beginnen würden und so nehmen wir diese hübschen Gegenstände nur in unseren Köpfen mit.

Von North Adams kurvten wir auf einer engen Strasse zum höchsten Punkt von Massachusetts und dies ist mit 1064m der Mount Greylock. Das heisst wir Parkten kurz davor und nahmen das letzte Stück auf Schusters Sohlen in Angriff. Zu oberst thront hier seit 1933 der 27m hohe Beacon Memorial Tower. Von diesem geniesst man eine herrliche Aussicht und dies nicht nur auf das Umland von Massachusetts sondern bis hinüber zu den Staaten Vermont und New York. Einen kleinen Marsch gab’s zudem zum kleinen Money Brook Falls. Darauf nahmen wir den Abstieg wieder unter die Räder und dieser führte uns auch hier durch bunten Wald nach North Adams zurück. Nach diesem sehr abwechslungsreichen Abstecher durch diesen Ecken von Massachusetts, erreichten wir über die Strasse 100 wiederum Vermont.
 

In Vermont brachte uns darauf die Strasse 100
bis fast zur Kanadischen Grenze,

Dieser Highway 100 begleitet uns, mit kleinen Ausnahen, durch die Green Mountain Region fast hoch bis zur Kanadischen Grenze. Dabei führte sie uns im kurvigen Verlauf, vorbei an vielen kleinen Ortschaften und entlang Bächen, durch die Green Mauntain Region. Entlang der Strecke nach Killington durchfuhren wir Ortschaften wie Wilmington, Jamaica, Londonderry und Ludlow um nur einige zu nennen. Im kommenden Abschnitt nach Warren bot der Moos Glen Falls für eine hübsche Abwechslung. Am Partplatz dieses Wasserfalles hatte sich ein Ahornsirup Verkäufer hingestellt und zog die vorbeifahrenden Touristen magisch an. Eine weitere kleine Covered Bridge überspannt in Warren, seit 1879, den Mad River. Hier verliessen wir für eine gewisse Zeit den Highway 100 und führen über einen Höhenzug nach Roxbury. Auf diesem Abschnitt erhielten wir einen wirklich exzellenten Ausblick auf die Green Mountain. Besonders viele feurige Laubbäume zierten zudem diesen Wegabschnitt nach Roxbury.
 

Rock of Age und der Granitabbau,

Darauf folgten wir der 64 nach Northfield Center um von dort auf kleinen Verbindungsstrassen nach Granitville zu gelangen. Hier ist die Firma Rock of Age zu Hause und betreibt Granitabbau. Leider kann man nur auf einer kostenpflichtigen Tour in die aktuell betriebene Abbaustelle hineinschauen und so begnügten wir uns mit dem Film den sie einem im Museum und gleichzeitig Souvenirshop präsentierten. Es ist nicht gerade der reinste Werbefilm, doch es zeigt viele Produkte die sie in Stein gemeisselt und so verewigt haben. Auf eigene Faust kann man zu einer nicht weit entfernten ehemaligen Abbaustelle gelangen und diese ist heute mit Wasser gefüllt, doch sie gibt ein eindrückliches Bild über diesen einstigen Steinbruch. Man kann sich auch hier richtig gut vorstellen wie die riesigen tonnenschweren Granitblöcke abgetrennt wurden. In der ganzen Gegend befinden sich zudem Granithügel aus Steinen die den Anforderungsprofilen zur Weiterverarbeitung nicht genügten.


Auf zur kleinsten Hauptstadt der USA,

Von diesem Granitzentrum ging es über Barre nach Montpelier der Hauptstadt Vermont und sie ist zugleich die kleinste Hauptstadt aller US-Staaten. Das Städtchen schmiedet sich an den Winooski River und das goldene Kuppeldach des Capitol ist von weither sichtbar. Auch hier gab’s natürlich den obligaten Gang ins State Capitol. Uns gefiel das äussere wie das Innere ausgezeichnet und beim Eintreten in das Innere wirkte dieses auf uns sehr vornehm. Man hätte fast meinen können in ein teures Hotel eingetreten zu sein, wirklich nicht schlecht.
 

Die Artisanal Läden sind in Vermont echt beliebt,

Über Middelsex gelangten wir nach Waterbury und erreichten somit wieder den Highway 100. In Waterbury ist die Ben & Jerry’s Ice Cream Factory zu Hause und an der Anzahl durchgeschleuster Touristen muss sie wohl etwas vom begehrtesten sein was diese Region anbietet. Wir schauten dem ganzen Treiben nur von aussen zu, aber waren echt überrascht ab diesem Andrang hier. Eine Eiscreme können wir ja auch an einem anderen Ort naschen und so zogen wir zur Cabot Annex weiter. Hier gibt es unzählige Käsesorten zu degustieren und nicht nur ihren Cheddar. In den umliegenden Shops gibt es hier auch Schokolade, Sweets, Schmuck und noch vieles anderes zu erstehen. Auf diesem Parkplatz sprachen uns Österreicher an und daraus ergab sich eine angenehme angeregte Unterhaltung.

Nur einige Kilometer hievon entfernt stand mit der Cold Hollow Cider Mill ein weiterer interessanter Artisanal Laden. Hier kann man direkt zuschauen wie sie ihren frischen Apfelsaft pressen und ein Fass steht bereit um diesen auch gleich zu probieren. Daneben gibt es hier auch noch andere Produkte zum verkosten und natürlich zu kaufen. In ganz Vermont gibt es unzählige solch klein Anbieter und diese sind bei vielen Touristen echt begehrt. Am heutigen Nachmittag folgten wir dieser Strecke noch bis Stowe wo wir dann übernachteten.
 

Auch diesen höchsten Berg wollten wir erklimmen,

Kurz bevor es in Kanada weiter geht, wollten wir hier noch den Mt. Mansfield der mit 1339m höchster Berg Vermonts ist besteigen. Doch das Wetter machte genau jetzt nicht mehr mit und so regnete es den ganzen nächsten Tag. Da sie für Samstag etwas Besserung versprachen, blieben wir hier und verweilten den ganzen Tag in der Bibliothek. Derweilen es draussen munter weiter regnete und die Wiesen langsam unter Wasser setzte. Auch der Little River, der durch Stowe führt, war randvoll und zum Vortag richtig mächtig geworden. So war so oder so nicht an eine Wanderung zu denken.

Da wir über die Strasse 108 nach Jeffersonville wollten, fuhren wir aber am Mt. Mansfield und dessen Trail Head vorbei und dann können wir ja sehen was Sache ist. Wir staunten jedoch nicht schlecht als wir bei der Stowe Mountain Loge eintrafen und wir den verhangenen Berghängen hochschauten und diese hinunter bis auf 500m weisse Spuren aufwiesen. Da war endgültig klar, dass aus der Besteigung nichts werden würde. Da es nach Kanada nicht mehr all zu weit war und zeitweise man die Sonne zwischen der Wolkendecke hindurchdrücken sah, setzten wir uns in der Hotel Lobby an den Computer und warteten den Nachmittag ab, um vielleicht doch noch einen Blick auf den frischverschneiten Berggipfel werfen zu können. Doch mit der Zeit setzte erneut der Regen ein und so blieb uns auch ein Anblick des weissen Berges verwehrt. So machten wir uns auf den Weiterweg und waren ganz erstaunt als schon kurz nach dem Ressort die Strasse gesperrt war und wir wieder nach Stowe zurückkehren mussten. Auf der ganzen Hinfahrt haben wir keine einzige Warntafel entdecken können die darauf hingewiesen hätte, dass sie die Strasse gesperrt hätten. Dies erstaunte uns nicht sonderlich, haben wir in den USA doch schon ganz anderes erlebt.
 

So begleitet uns auch auf den letzten Meilen
der Highway 100 in Richtung Kanada,

So gelangten wir von Stowe also weiterhin auf der 100 über Morrisville, Hyde Park, Troy nach Newport, welches am grenzüberschreitenden See Memphremagog liegt. Am Sonntagmorgen waren es von hier, auf der 5 über Derby Center, nur noch einige Meilen bis zur kanadischen Grenze, welche wir bei Derby Line/ Rock Island überquerten. Der kanadische Zöllner stellte uns einige Fragen, machte ein Telefon und sagte darauf, es würde nichts dagegen sprechen uns wieder einen sechsmonatigen Stempel in den Reisepass zu geben. Das Auto wurde gar nicht Angeschaut und so dauerte das ganze Prozedere keine 20Minuten, bevor es auf Québecs Strassen weiter gehen konnte. „Parlez-vous français? Non c’est du Québecois!“
 

Einfach grandios!,

Auch die drei letzten besuchten Neu England Staaten gefielen uns ausgezeichnet. Unsere Augen erfreuten sich ab vielen feurig bunten Laubwäldern und einer überraschend tollen Bergwelt. Interessantes bot aber auch die Küstenlandschaft mit ihren Piers, Fischerbooten und natürlich den Leuchttürmen. Das sich entlang der Küste vieles um den Lobster drehte ist ja klar. Ebenfalls begleiteten uns weiterhin hübsche Ortschaften. Aber erst ab Mitte Maines fanden wir den menschenleereren Raum, den wir eigentlich schon bei einigen Fjorden anzutreffen gedachten. Auch interessante menschliche Begegnungen gab es hier. Auch der nochmalige Abstecher ins benachbarte Massachusetts brachte viel Gefreutes. Einzig das Wetter hatte etwas stabiler sein können, um den Indian Summer so richtig geniessen zu können.

Jetzt wartet vorerst einmal Kanada auf uns, denn unsere Zeit in den USA ist abgelaufen. Doch nach einem Aufenthalt in Quebec werden wir wieder kommen. Jetzt hoffen wir auf nicht allzu kaltes Wetter und doch noch einige Sonnentage, damit wir auch dort noch einiges entdecken können.

 

Zu dem Bilder USA Osten Teil 2; 7 (47)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Reisebericht von:

USA Osten / Mitte Teil 2  6 (46)
Canada Osten Teil 2 1 (48)