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McRei's Weltreise

Brasilien
Reisebericht   Brasilien 5(118)



 

vom 12.08.2014 - 03.09.2014

Teilstrecke 3'955 Km
Kilometer 239'895 - 243'850

 

Brasilien Teil 5,

Dieser Reisebericht beginnt für einmal etwas anders und dies weil die ersten Zeilen meinem verstorbenen Vater (Jean-Pierre) gewidmet sind. So ist leider mein Papi ganz unerwartet und plötzlich von uns gegangen und das tut mir sehr weh. Glücklich machen mich hingegen die Gedanken, dass er bis kurz vor seinem Tod körperlich und geistig fit geblieben ist, kaum einmal Krank war und darum das Leben bis kurz vor seinem 87.Geburtstag geniessen konnte. So wie ich es beurteilen kann, genoss er ebenfalls die gemeinsame Zeit mit seiner Ehefrau Margrit und mit ihr war er über 57Jahre verheiratet. Er hielt sich gerne in den Bergen auf, um dort zu Wanderungen und ab der Landschaftsszenerie sich zu erfreuen. Mit Herzblut und Erfolg bestellte er den Garten in dem er ebenfalls gerne die Zeit verbrachte. Von all diesen Blickwinkeln aus betrachtet hatte mein Vater Glück und ein erfülltes Leben. Leider fehlen mir natürlich schon die feinen Weihnacht’s-Güezli und andere Leckereien die er mit viel Leidenschaft für uns jedes Jahr gebacken hat, denn mein Vater beherrschte bis zum Schluss die Bäckerskünste, obwohl er schon lange nicht mehr in seinem Beruf als Bäcker – Konditor arbeitete. Trotzdem schmerzt der Tod und welcher für einem ja eh nie im richtigen Moment daherkommt. Ich möchte mich bei ihm für die gemeinsam verbrachte Zeit danken, die ich genossen hab und was gleichzeitig auch für meine Hinterbliebene Mutter und der ich mit diesen Worten viel Kraft wünsche, sowie meine beiden Schwestern gilt. Viele dieser schönen Erlebnisse werde ich nie vergessen und somit wird er in meinem Herzen weiterleben.

Datum ist der Spruch der Todesanzeige so passend;

Du siehst den Garten nicht mehr grünen, in dem du einst so froh geschafft.

Du siehst die Blumen nicht mehr blühen
weil der Tod dir nahm die Kraft.
Was du aus Liebe uns gegeben,
dafür ist jeder Dank zu klein.
Was wir an dir verloren,
 das wissen wir nur ganz allein.
 

Ich möchte ihm nochmals für die gegebene Herzlichkeit danke sagen, ruhe in Frieden und mögen unsere Seelen irgendwann wieder zusammen finden.

Brasilia, die Hauptstadt von Brasilien;

So überschattet dieses für uns traurige Ereignis den Abschluss des 5.Reisebericht und der uns über die letzten Tage durch einen riesigen Teil von Brasilien geführt hat. So begann er in Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens und welche feierlich vom damaligen Präsidenten Juscelino Kubitschek am 21.April 1964 eingeweiht wurde. Auf der Grundlage des Plano Piloto von Lucio Costa erschuf der Architekt Oscar Niemeyer von 1956-1960 mit der neuen Hauptstadt Brasilia sein Lebenswerk. Die Stadt ist, wie in der Bundesverfassung von 1891 bereits festgehalten war, im Landesinneren gebaut, liegt auf rund 1000Höhenmeter und dessen Name ebenfalls bereits damals vorgegeben wurde.

Vom „Torre de Televisão“ (Fernsehturm) geniessen wir einen exzellenten Blick über die Stadt und Umgebung. Dieser steht ungefähr in der Mitte der „Eixo Monumental“ und unweit des Fussballstadion “Mané Garrincha National Stadium of Brasilia“. Davor hat es einen fantasievollen Springbrunnen und bis zu den Regierungsgebäuden ist es zu Fuss etwa 3.5km. Die „Cathedral Metropolitana“ ist ein sehr interessanter Kirchenbau, ist sie doch einer Krone nachempfunden und durch die gläserne Dachkonstruktion flutet viel Licht in deren Innenraum. Wir spazierten an allen Regierungsgebäuden vorbei und welche zum Teil eine recht interessante Fassadenkonstruktion haben. Dazu gefällt uns die 2002 eingeweihte Brücke „Ponte Juscelino Kubitschek“ und welche über den Lago do Paranoa spannt.

 

Auf dem Weg ins Pantanal besuchen
wir zwei weitere Kolonialstädte,

Darauf folgt die Fahrt ins nördliche Pantanal bei Cuiaba und entlang dieser über 1100km langen Strecke durchfahren wir leicht hügeliges Busch-, Weideland und unglaublich grosse Agrarfelder. Entlang dieses Streckenabschnittes sind dies vor allem Mais- und Baumwollfelder in verschiedenen Wachstumsstadien und so scheint es für uns, dass hier die Erntemaschinen das ganze Jahr im Einsatz stehen können.

In Pirenopolis und Golãs Velho durchstreifen wir zwei weitere portugiesische Kolonialstädte des 18.Jahrhundert und welche Ortschaften ebenfalls wegen Goldvorkommen in dieser Region ihren Anfang nahmen. Vor allem die zweitgenannte Ortschaft gefiel uns sehr gut, auch wenn vor allem die Kirchbauten sehr schlicht daherkommen und keinen vergleich zu den prunkvollen Kolonialstädten um Belo Horizonte haben.

Über den „Parque Nacional da Chapada dos Guimaraes“ erreichen wir am Ende dieser langen Strecke Cuiaba, die Grossstadt des nördlichen Pantanals. In diesem besuchen wir zwei Wasserfälle und geniessen einen herrlichen Blick vom Aussichtspunkt "Mirante do Centro Geodésico" auf das geographische Zentrum von Südamerika und das angrenzende Pantanal. Unsere Augen erfreuen sich zudem ab interessanten Felsformationen und welche von der Abendsonne in ein spezielles rotes Licht getaucht werden.

 

Cuiaba und das nördliche Pantanal,

Von Cuiaba unternehmen wir den ersten Abstecher ins Pantanal und zwar auf der nördlichen Stichstrasse die uns bis Porto Jofre führt. Beim kurzen Zwischenstopp in Cuiaba besuchen wir noch den dortigen Geographischen Mittelpunkt von Südamerika und auf welchem Platz eine kleine Pyramide diesen markiert.

Kurz hinter der Ortschaft Poconé beginnt die „Transpantaneira“ und welche nach 145km und 120 interessanten Holzbrücken am Rio Cuiaba endet. Kaum in die Erdpiste reingefahren sehen wir die ersten Kaimane oder Jacaré und einige Wasservögel entlang den Wasserwegen. Anfänglich führt uns die Piste vorbei an zum Teil überschwemmtem Weideland und durch dichten Buschwald. Das letzte drittel zeigt sich offener, man sieht schön über die typische Pantanallandschaft wie wir sie uns zuvor vorgestellt haben und welche aus Wasserläufen, mit Wasserhyazinthen überwucherten Tümpeln und Bauminseln besteht. In diesen halten sich weitere Kaimane und unzählige Wasservögel auf. Dazu sehen wir Capivaras (Wasserschweine), zwei Pantanalhirsche und irgendein sonstiger Vierbeiner rennt kurz vor unserem Auto über die Erdpiste, so dass wir in diesem kurzen Augenblick das Tier nicht einmal richtig identifizieren können. Wir erfreuen uns ab einigen Tukanen, Papageien und von denen ein grosser blauer nur hier im Pantanal vorkommen soll. Daneben sehen wir auch den imposanten Tuiuius, eine Storchenart und wenn dieser Vogel über einem hinwegschwebt ist es ein gewaltiger Anblick. Demzufolge haben auch deren Nester gewaltige Dimensionen und in einem entdeckten zieht gerade ein Storchenpaar drei Jungtiere auf. Dieser mächtiger Vogel ist zudem auch das Wappentier des Pantanals.

 

Auf dem Weg vom nördlichen ins südliche Pantanal,

Nach dem nördlichen, wollen wir nun auch noch einen kleinen Teil das südlichen Pantanals uns zu gemühte führen und darum folgen wir, zurück in Cuiaba, der Strasse BR 163 und die uns über Rondonopolis, Rio Verde de Mato Grosso nach Campo Grande führt und welche Stadt nach weiteren 830km erreicht ist. Von dort aus sollte uns die BR 262 bis nach Corumba bringen, doch soweit führt unsere Reise schlussendlich nicht. Von Anfänglichen knapp 200m geht‘s zuerst wieder auf über 800m hoch und die Landschaftsszenerie zeigt sich auch entlang dieses Abschnittes unverändert, also mit Buschwald, Weideland und für uns fast unvorstellbar grossen Agrarflächen bestückt.

Am 24.August 2014 hören wir in Campo Grande einem Openair Konzert zu und verbringen darauf die Nacht am Rande dieser. An diesem Ort erhalten wir denn auch am folgenden Morgen die traurige Nachricht vom Tod meines Vaters (Jean-Pierre). Deshalb sind die kommenden Tage getrübt und somit ist auch für mich nichts mehr so wie es einmal war. Nach dem Telefon mit meiner Mutter und meinen Schwestern nehmen wir mit bedrückter Stimmung die Fahrt in Richtung Corumba in Angriff und übernachten kurz vor der Ortschaft Miranda bei einer Tankstelle.

 

Das südliche Pantanal,

Die Fahrt durch das nun folgende südliche Pantanal bringt uns nicht sehr viel, mit Sicherheit auch weil die Stimmung gedrückt ist. Die Piste der „Estrada Parque do Pantanal“ ist wegen einer eingebrochenen Brückenabfahrt für unser schweres Fahrzeug unpassierbar geworden und endet somit nach gut 50km, rund 8km vor erreichen des Rio Paraguay und der am gegenüberliegenden Ufer sich befindenden Siedlung Porto da Manga. Ob dort die Fähre, die uns über den Fluss gebracht hätte, aber überhaupt noch in Betrieb ist entzieht sich deshalb unseren Kenntnissen. Diese Piste war früher einmal die Verkehrsverbindung nach Bolivien und welcher Verkehr heute über eine neu gebaute Teerstrasse geleitet wird, die aber ebenfalls bereits wieder in einem jämmerlichen Zustand ist, die besten Tage also schon längst gesehen hat und voller Schlaglöcher und Bodenunebenheiten ist. Da die neue Brücke über den Rio Paraguay etwas kostet und wir diese auf dem Rückweg nochmals überqueren müssen, lassen wir die restlichen 50km nach Corumba sausen. Somit entfällt auch der westliche Teil, der für uns nun zur Stichstrasse geworden Piste „Estrada Parque do Pantanal“ bis zur Ortschaft Porto da Manga, denn nach dem bisher gesehenen finden wir, dass sich dies nicht mehr unbedingt lohnt. So hat uns also die gefahrene Piste ins nördliche Pantanal besser gefallen als diese Wegstrecke. Dazu sahen wir entlang dieses Abschnittes auch nicht mehr so viele Tiere und entlang eines Teilstückes wird das Land gerodet, hat somit seinen Reiz verloren und zudem stehen in dieser Umgebung noch unzählige Starkstromleitungen die das Gesamtbild auch nicht reizvoller machen. Somit kürzen wir also diesen Aufenthalt ab und machen uns auf den Weg zu den Iguaçu Wasserfällen.

 

Von Miranda nach Santa Helena,

Zurück in Miranda führt unser Weg auf geruhsamen Nebenstrassen über Bonito, Jardim nach Bela Vista und wo uns ein ehemaliger Deutscher anhielt. Dieser Mann war entzückt ab unserer Herkunft und wollte einfach mit uns einwenig plaudern. Er sagte, dass er mit einem Schweizer Lehrer deutsch lerne und dass es ihm gut täte sich in dieser Sprache zu unterhalten. Da es gerade Mittagszeit war, lud er uns ganz spontan zum Essen ein, dabei erfuhren wir einiges über das hiesige Leben und genossen die kurze gemeinsame Zeit.

Unsere Fahrt führte in der Folge nach Ponta Pora und welche mit der paraguayanischen Nachbarstadt Pedro Juan Caballero nur eine imaginäre Grenzlinie hat. So kann man sich hier, wie schon damals in Chuy (Uruguay-Brasilien), nach belieben bewegen und Einkaufen wo es für einem gerade passt.

Der Abschluss des 5.Reiseberichts aus Brasilien macht die Fahrt über Amambai, Iguatemi, Guaira nach Santa Helena und welche Ortschaft heute am Ufer des vom Wasserkraftwerk Itaipu Binacional aufgestauten Wasser liegt. Die Landschaft ist weiterhin in festen Händen der Vieh- und Agrarwirtschaft und somit, in ihrer Dimension, für uns ein imposanter Anblick, auch wenn für unsere Augen für einmal nichts Spektakuläres zu entdecken gibt.

 

 

Brasilien 5

Dieser Reiseabschnitt von Brasilien wird überschattet vom Tod meines Vaters (Jean-Pierre) und somit ist auch für mich nichts mehr so wie es einmal war. Mich macht dies sehr traurig doch das Leben geht weiter und deshalb hört auch die Erde sich nicht auf zu drehen und was auch gut ist. Trotzdem möchten wir unseren Freunden und treuen Lesern die Bilder und Texte dieses Reiseabschnittes nicht vorenthalten und dass ihr in Gedanken wiederum in die Ferne schweifen könnt.

So beginnt dieser Abschnitt in Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens und führt uns über eine gewaltige Distanz, via das Pantanal, bis kurz vor den Iguaçu Wasserfall, von welchem wir euch aber erst im kommenden Bericht die Bilder zeigen.

 


Zu dem Bilder Brasilien 5 (118)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Brasilien 4 (117)
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