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McRei's Weltreise

Uruguay
Reisebericht   Uruguay 1(113)



 

vom 12.05.2014 - 10.06.2014

Teilstrecke 2'026 Km
Kilometer 232'896 - 234'922

 

Das von der Landwirtschaft geprägte Uruguay,

Die ersten Tage in Uruguay bieten uns nichts besonders. Die passierten Ortschaften, ländliche Kleinstädte, kommen sehr geruhsam, geordnet und recht sauber daher. So folgen wir nach dem überqueren des Rio Uruguay und dem problemlosen Grenzübertritt, der Strasse über die Ortschaften Fray Bentos, Mercedes, Sorlano, Dolores nach Colonia del Sacramento. Die Landschaft zeigt sich leicht hügelig und ist bestens geeignet für die Landwirtschaft. Auf grünen Wiesen grasen Kühe und über Quadratkilometer erstrecken sich Agrarfelder, wobei die meisten bereits den Winterschlaf angetreten haben. Somit tauchen am Horizont auch immer wieder gewaltige silbrig leuchtende Siloanlagen auf und in welchen nun das geerntete Korn gespeichert wird. Wir finden das Ganze, nach der lebhaften Grossstadt Buenos Aires, sehr erholsam und empfinden es als angenehm durch diese grün hügelige Wiesenlandschaft, gespickt mit kleinen Eukalyptus Waldinseln, zu fahren. Zudem kommen wir immer wieder in den Kontakt mit hiesigen Menschen, die uns sehr freundlich und angenehm herüberkommen.

 

Colonia del Sacramento und Nueva Helvecia,

Colonia del Sacramento liegt vis-à-vis von Buenos Aires und ist mit einer Fähre über den Rio de la Plata mit dieser verbunden. Dieses Städtchen wurde 1680 von Portugiesen gegründet und der Kern strahlt immer noch etwas Koloniales aus, auch wenn mit Sicherheit schon einiges von dessen Bausubstanz verlorengegangen ist. Was wir in dessen Strassen und was uns auch bereits in anderen Orten in die Augen gestochen ist, sind die unzähligen Oldtimer-Autos. Das gefällt uns, da die meisten von ihnen noch recht gut im Schuss sind und nicht nur langsam vor sich hin rosten.

Bevor es nach Montevideo geht, besuchen wir noch das 1862 gegründete Nueva Helvecia und wie es der Name bereits verrät, waren es zwar nicht nur, aber vor allem Schweizer die diese Ortschaft einst gründeten. Zudem verbringen wir einen gemütlichen Tag in Tiyu, diese Ortschaft liegt am Rio de la Plata und bietet einen kilometerlangen schönen Sandstrand. Dies taten wir, da an Sonntagen die meisten der hiesigen Städte wie ausgestorben daherkommen und dies trifft mit Bestimmtheit auch für die kommende Grossstadt Montevideo zu. Hier aber konnten wir den geruhsamen Tag gut nutzen, unsere Wäschewaschen und welche im stetig blasenden Wind gut trocknete. Da hier der Sommer vorbei ist und der Winter anfängt, war der Zeltplatz sogar gratis und der Wärter war ab unserem erscheinen so erfreut, dass er beim Abschied uns ein kleines Präsent mit auf den Weg gab und diese Freundlichkeit haben wir in den ersten Tagen Uruguay nicht zum ersten Mal erlebt.

 

Unser Aufenthalt in der uruguayanischen
Hauptstadt Montevideo,

Somit rollen wir am Montag den 19.Mai 2014 in Montevideo ein und suchen uns zuerst einen geeigneten Parkplatz den wir auch gleich für unseren Nachtplatz nutzen können. Wir sind überrascht, dass entlang der Haupteinfahrtsstrasse #1, auf welcher wir in die Hauptstadt Uruguays fuhren, so viele sehr einfache Häuser stehen und wo vermutlich die ärmsten der Armen ihr zu Hause in dieser Grossstadt haben.

Auf dem darauf folgenden Bummel durch die Innen- oder Altstadt, finden wir, dass der einstige Glanz stark bröckelt und viele der Fassaden einer Rennovation unterzogen werden müssten, um in den kommenden Jahren nicht ganz zu zerfallen. Die Avenida 18 de Julio ist sehr belebt, führt von der Plaza Independencia zum Obelisk und zum dort in der Nähe gelegenen Estadio Centenario und welches zum Anlass der 1.Fussballweltmeisterschaften 1930 gebaut wurde. Hier in Uruguay ist der Fussballsport sehr populär und darum ist die Vorfreude auf die bevorstehende Weltmeisterschaft im Nachbarland Brasilien sehr gross, vor allem da sich Uruguay ja auch einen Platz dafür erkämpft hat. So sehen wir entlang der Hauptverkehrsader, der 18 de Julio, unzählige kleine Stände an welchem man die „Fussballbildli“, der Teilnehmenden Mannschaften, kaufen oder tauschen kann und an diesen steht nicht nur der kleine Mann Schlange!!!

Viele der Stadtstrassen sind mit Bäumen gesäumt, so finden wir die Luft bei unserem Besuch recht stickig und dies vor allem da kein Wind durch die Gassen weht und es neblig ist. Über der Plaza Independencia ragt hoch zu Ross ihr Nationalheld Artigas und am Rande dieses stehen die interessanten Gebäude „Palacio Salvo und Estévez“. Durch die „Puerta de Ciudadela“, den Rest der Stadtmauer aus dem 18.Jahrhundert, betreten wir die kleine Fussgängerzone und erreichen nach wenigen Metern die Kathedrale, die an der Plaza Constitucion steht. An die Altstadt grenzt zudem der grösste Hafen des Landes und Gegenüber diesem kann man im „Mercado del Puerto“, in dem unzählige Restaurants untergebracht sind, die Bäuche mit grillierten Leckereien vollschlagen. Während unserem Streifzug durch die Innenstadt begegnen wir auch manch einem Fuhrwerk und die meisten sind daran den Haushaltsmüll zu entfernen. Von der Aussichtsplattform des Munizipalgebäudes erhalten wir zudem einen schönen Blick über das graue Häusergewirr der Grossstadt.

Um am nächsten Tag wieder aus der Stadt zu fahren, folgen wir zuerst der Strasse entlang des Meers bis zur Playa Pocitos und wo wir dann auf bessere Wohnquertiere der Stadt stossen. Die besser betuchten Uruguayaner Wohnen aber noch etwas weiter draussen, doch bis dorthin führt unser Weg durch Montevideo nicht, denn wir wollen zum Estadio Centenario gelangen, um von diesem ebenfalls noch einen Augenschein zu nehmen. Darauf führt der Weg zum Palacio Legislativo und über die Strasse #5 verlassen wir die Grossstadt Montevideo, die mit der Agglomeration gute 1,5Millionen Einwohner zählt, in Richtung Florida.

 

Von Montevideo nach Tacuarembo,

Wir nehmen also die Fahrt in Richtung Florida auf, da wir noch etwas mehr vom ländlichen Uruguay sehen möchten, als nur von Montevideo aus der Küstenstrasse nach Brasilien zu folgen. So folgen wir in den kommenden Tagen der Strasse #5 bis ins fast 400km entfernte Tacuarembo, passieren dabei die Provinzhauptorte Canelones, Florida und Duranzo, bis wir unseren nördlichsten Punkt bei der Stadt Tacuarembo erreichen. All die ländlichen Kleinstädte kommen uns sehr angenehm herüber und immer wieder kommen wir mit neugierigen Einheimischen ins Gespräch. So gibt es unter anderem auch ein sehr interessantes Gespräch mit der im Tourist Office von Durazno arbeitenden Sirela und welche unser Abenteuer so toll findet, dass sie gleich die Ortszeitung anruft um das diese ein Interview mit uns machen können.

Die Ladenstruktur der Kleinstädte ist einfach, doch überall bekommen wir was wir brauchen und finden es sogar interessant, dass in den spezialisierten Läden die Ware oft nicht teurer ist als, zum Beispiel, in der Einkaufskette TA-TA und welche wir über das ganze Land verteilt antreffen. Die Lebensmittel sind aber in Uruguay im Allgemeinen etwas teurer als anderswo und dies gilt auch für den Treibstoff. Der Liter Diesel nähert sich mit 1.75US-Dollar (39.90Peso) sogar schon fast europäischen Verhältnissen und dies ist der billigere von beiden an der Zapfsäule.

Auch entlang dieser Strecke zeigt sich die Landschaft leicht hügelig und ist fest in den Händen der Landwirtschaft. Gibt es anfänglich noch Getreidefelder, ist der zweite Abschnitt fast ausschliesslich der Vieh- und Schafzucht gewidmet. Dazu kommt um die Stadt Tacuarembo etwas Holzwirtschaft hinzu, denn in dieser Gegend Uruguays werden im grossen Stil Eukalyptus- und Pinienbäume angepflanzt. Das Gebiet ist gespickt von kleinen Seen und die sanft hügelige Landschaft nimmt zusehends mehr Kontur an und demzufolge nimmt die davor erlebte immense Weitsicht etwas ab. In der Stadt Florida fand für die Uruguayaner zudem ein historisches Ereignis statt, wurde nämlich dort am 25. August 1825 die Unabhängigkeit ihres Landes verkündet.

Das Wetter zeigt sich nach einem Tief wieder sonnig, dafür kalt und so dampfen die hiesigen kleinen Seen am frühen Morgen so richtig ab und welches für uns ein interessanter Anblick ist. Es gibt sogar jeweils einen kleinen Frost und das Thermometer zeigt bei Tagesanbruch lediglich 1-3° an und mit solch niedrigen Temperaturen haben wir in Uruguay echt nicht gerechnet.

 

Von Tacuarembo nach Melo,

Von Tacuarembo bringt uns die mit Schlaglöchern versehene Teerstrasse und welche das Aussehen eines Flickenteppichs hat, in die 200km entfernte Kleinstadt Melo. Am Anfang durchfahren wir ein grosses Gebiet das der Holzwirtschaft dient und worauf die uruguayanische Landschaft wieder in eine endlose leicht hügelige Wiesenlandschaft mit Waldinseln übergeht. Kaum nennenswerte Ortschaften liegen entlang der langen Strecke und auf welcher wir klar mehr Vierbeiner als Menschen antrafen.

Mit Melo durchstreifen wir eine weitere gemütliche Kleinstadt Uruguays und welche auch nichts Besonderes bietet. Aber auch hier kommen wir in Kontakt mit einigen freundlichen Einheimischen und dieser Kontakt macht Freude.

Bevor wir der Ruta #8 Richtung Atlantik folgen werden, unternehmen wir einen Abstecher zur 1856 gegründeten Poststation „Posta del Chuy“ und die rund 15km ausserhalb der Stadt, in Richtung Brasilien, liegt. Diese alte Poststation ist sehr gut erhalten und wir finden den Anblick der Gebäude sehr interessant. So ist bei dieser sogar der alte kreisrunde Steinkorral erhalten geblieben, in dem man früher die Tiere zusammengetrieben hat.

 

„Quebrada de los Cuervos“ oder „Rabenschlucht“,

Darauf folgen wir der #8 zur „Quebrada de los Cuervos“ oder „Rabenschlucht“ und welche wir via eines kleinen Feldweges ab dieser erreichen. Wir fragten uns Unterwegs allerdings, ob wir tatsächlich immer noch auf dem richtigen Weg seien und waren froh, als kurz darauf eine Tafel mit dessen Aufschrift kam. Die Schlucht Quebrada de los Cuervos“ währe für uns eigentlich nichts besonders, der Ausblick na ja, doch werden wir bei unserem Rundgang von einer unerwartet üppigen Vegetation überrascht. Zeigt sich uns bis dahin die Landschaft Uruguays nur mit einer unendlich erscheinenden leicht hügeligen Wiesenlandschaften, die mit Agrarfeldern, Seen und Waldinseln gespickt ist. So tauchen wir auf diesem Weg in eine ganz andere Pflanzenwelt und die voller Flechten, Moose, Bromelien und satt grünen Farnen ist. Bis sich der Morgennebel vollkommen von der Quebrada de los Cuervos“ verabschiedet hat, beschert uns dieser zusätzliche Reize und erst danach eröffnet sich uns der Blick über die mit Palmen versehene kleine Schlucht und durch welche sich der Arroyo Yerbal Chico schlängelt.

 

Von Treinta y Tres nach Minas,

Über das in der Nähe gelegene Treinta y Tres folgen wir der Strasse weiter in Richtung des Atlantiks und zur Stadt Minas. In diesem Abschnitt besuchen wir den „Salto del Penitente“ und der in einer mit Felsbrocken übersäten Landschaft liegt. Wir verbringen in dessen Umgebung, auf guten 300m, eine ruhige sternenklare Nacht und von wo aus wir eine hübsche Sicht auf die etwas andere Landschaft geniessen. In Uruguay gibt es ja nicht manch höheren Punkt, so ist die höchste Erhebung der Cerro Catedral mit 513m, liegt nähe Rocha und dies ist luftlinienmässig nicht so weit von unserem jetzigen Standort entfernt. Am Morgen zeigt sich das Umland leicht Neblig und mit der Aufgehenden Sonne finden wir das besonders Reizvoll.

In Minas durchstreifen wir die Stadt, erledigen unsere Einkäufe und besuchen den Cerro Arequita welcher vulkanischen Ursprung hat und wo uns noch eine schöne grosse Spinne über den Weg läuft. Darauf den Parque Salus und in welchem wir an der Mineralquelle unsere Wasserreserven nachfüllen. Dieses Wasser wird in ganz Uruguay vertrieben und mit welchem man auch das hiesige Bier braut.

 

Über die „Sierra de las Animas“ erreichen
wir bei Piriapolis den Atlantik,

Über die Nebenstrassen #81 und #60 geht es durch die „Sierra de las Animas“, eine etwas wildere bewaldete Landschaft, nach Pan de Azucar und zu der am Atlantik gelegenen Ortschaft Piriapolis. Hier kaufte einst der Montevideaner Francisco Piria Land, denn er erkannte bereits Ende des 19.Jahrundert das touristische Potenzial der weit geschwungenen Badebucht. Sein 1897 gebauter Palast wird einer Renovation unterzogen und welche das kleine Schloss auch dringend nötig hat. Dieser Mann baute also bereits 1920 am zweiten Argentino-Hotel und welches auch heute immer noch an der Meeresfront von Piriapolis steht. In der ganzen Umgebung reihen sich heute nicht nur Hotels, sondern auch unzählige nicht leid aussehende Wohnhäuser aneinander, doch um diese Jahreszeit ist das Ganze recht ausgestorben und wir spazieren alleine dem Strand entlang. An diesem Sonntag begegnen wir am Meer höchstens noch einigen Fischern die ihr Glück beim Angeln versuchen. Von der Anhöhe „Cerro San Antonio“ hat man zudem einen schönen Blick auf die Umgebung.

 

Von Piriapolis nach Maldonado,

Von Piriapolis folgen wir der Route #10, die uns dem Meer entlang nach Maldonado führt. So gibt’s immer wieder schöne Blicke auf die Küste und das dunkelblaue Meer, mit seinen weissen Krönchen, zu erhaschen. Von der Landzunge Punta Ballena schweifen darauf unsere Augen der weiten sandigen Küstenlinie entlang bis zur Stadt Maldonada, sowie über das angrenzende Punta del Este mit deren Hochhaussilhouette, welche einen Teil der nächsten Halbinsel zieren.

Zuerst besuchen wir aber das etwas landeinwärts gelegene San Carlos mit dessen 1804 geweihten Kirche. Darauf schlendern wir durch Maldonado den Hauptort der gleichnamigen Provinz. Neben der hübschen am Zentrumsplatz gelegenen Kirche, steht hier seit 1801 der Torre del Vigia von dem einst die Spanier die Einfahrt vom Atlantik in den Rio de la Plata überwachten.

 

Punta del Este,

Das angrenzende Punta del Este ist hauptsächlich ein Ferienort und kommt deshalb in dieser Jahreszeit fast ausgestorben daher. Inmitten der Halbinsel steht seit 1860 ein Leuchtturm und mit dem Leuchthaus auf der Isla de los Lobos leiten deren Lichter die Schiffe in den hier beginnenden Rio de la Plata. „La Mano“, eine Plastik des chilenischen Künstlers Mario Irrarazabal, schmückt seit 1981 die Playa Brava. Derselbe Mann hat auch die Skulptur „Mano del Desierto“ in Antofagasta Chile erschaffen und die dortige 1992. Im Hafen schaukeln neben imposanten Yachten auch noch einige bunte Fischerboote und deren Besitzer bereiten ihren Fang gleich vor Ort zu und dies natürlich unter Aufsicht von einigen Seelöwen. Das Ganze versprüht, mit der dahinter aufragenden Skyline, eine angenehme Atmosphäre, auch wenn ansonsten nicht viel los ist. So stehen um diese Halbinsel überdurchschnittlich viele hübsche Villen, oder Appartementhäuser, in jeglicher form und grösse. Das ganze macht ein gepflegtes eher etwas mehrbesseres Erscheinungsbild, doch um diese Jahreszeit fehlen eben die Menschen, die dem ganzen einwenig leben einhauchen. Aber auch so empfinden wir das Ganze angenehm und somit haben wir auch kein Problem ein Nachtplatz für unser Campmobil zu finden, denn jetzt stört dieses niemand, auch wenn wir auf gewissen Tafeln sehen, dass diese nicht überall erwünscht sind. Auf der Ostseite der Halbinsel gibt‘s aber auch bereits einige heruntergekommene Häuser und so glänzt auch an diesem Ort noch lange nicht alles.

 

José Ignacio kommt im Moment noch verschlafener daher,

Von Punta del Este folgen wir weiter er #10 über La Barra ins 20km entfernte José Ignacio. Dabei überquert die Strasse den Arroyo Maldonado mittels einer Welle nachempfundenen Brücke, “Puente Leonal Viera“. José Ignacio ist ein reiner Ferienort und kommt im Moment fast ohne Bewohner daher. An der Küste steht hier ein fotogener Leuchtturm, einige Fischer haben mit ihren bunten Booten die Zeit überlebt und welche ein hübsches Bild abgeben. Ansonsten stehen auf dieser kleinen Landzunge mehrheitlich niedrige Einfamilienhäuser und wie fast im ganzen Land verstecken sich diese nicht hinter grossen Mauern oder Büschen.

 

Von José Ignacio nach La Paloma,

Vom Leuchtturm José Ignacio folgen wir ein weiteres Stück der Strasse #10 und welche uns weiter dem Meer entlang führt. Nur wenige Kilometer hinter der gleichnamigen Ortschaft überqueren wir mittels eines Flosses, das von einem kleinen Motorboot gezogen wird, die Laguna Garzon. Unweit dessen Landeplatzes finden wir ein hübsches Plätzchen, so dass wir uns hinstellen um dort die Nacht zu verbringen. So blicken wir von hier aus auf den tosenden Atlantik und auf der anderen Seite auf die fast spiegelglatte Lagune. Dazu sind wir von einigen wohlriechenden Pinienbäumen umgeben, was will man mehr.

Da es wegen der Laguna de Rocha keinen direkten Weg nach La Paloma gibt, erreichen wir diese über die im Landesinneren gelegene Stadt Rocha und in welcher wir einige kleinere Einkäufe tätigen. La Paloma ist dann wie so viele Ortschaften zuvor umgeben von kilometerlangen Sandständen, deshalb ein beliebter Ferienort der Montevideaner und somit in dieser Jahreszeit nicht sehr belebt. In La Paloma steht ein weiterer klassischer Leuchtturm und unweit von diesem verbringen wir bereits die nächste Nacht, denn wie schon durchs Landesinnere bewegen wir uns auch entlang der Atlantikküste im Schneckentempo und geniessen im Moment die ruhige angenehme Atmosphäre dieses südamerikanischen Staates.

 

Fussmarsch zum Cabo Polonio,

Ab La Paloma erreichen wir nach 40km die Abfahrt zum Cabo Polonio und in welcher „Aussteigersiedlung“ junge Menschen der umliegenden Länder leben sollen. Dazu steht auch auf dieser kleinen Landzunge ein Leuchthaus. Doch zu diesem Camp darf man nicht mit dem eigenen Auto hinfahren, sondern man erreicht in nur zu Fuss, oder mit einem der dort angesiedelten 4x4 Anbieter die eine Bewilligung vom Parque Nacional Cabo Polonio bekommen haben in dem sich das Ganze befindet. Da ich mir einen Augenschein vom ganzen nehmen wollte, machte ich mich also auf den fast 8km langen Marsch da sich das Wetter nach Startschwierigkeiten nun besser zeigte und ich das Ganze als einen Tagesausflug anschaute, während Adi seinen Tag lieber am Computer verbringen wollte. Ich habe aber kaum die Ortschaft nach 90Minuten erreicht, als die ersten Regentropfen vom Himmel vielen. Deshalb hatte ich leider nicht genügend Zeit mich in der mit vielen selbstgebastelten Häusern daherkommenden Siedlung umzuschauen und nach dem Foto des Leuchtturms machte ich mich schleunigst auf den Rückweg, da in der Zwischenzeit sehr dunkle Wolken über mir aufgetaucht sind, auch wenn ich das Ganze eigenartig und recht interessant fand. Zum Glück hatte ich den Regenschirm im Rucksack und wurde deshalb nicht gar so nass, denn der Wind peitschte auf dem Rückweg die Regentropfen fast Quer. Im wenige Kilometer entfernten Barra Valizas verbrachten wir, hinter dem Strand, die folgende Nacht.

 

Punta del Diablo,

Die nächste Etappe bringt uns nach 60km zum Punta del Diablo und welches nur noch wenige Kilometer von der brasilianischen Grenze entfernt liegt. Diese Ortschaft zeigt sich uns in ganz verschiedenen Falsetten und so leben unter anderem auch hier einige alternative Menschen in ihren selber gebastelten Häusern, von denen manch eines recht hübsch daherkommt. Ein weiterer langer Sandstrand umgibt das Ganze, dazu sorgt ein felsiger Landzunge für etwas Abwechslung. In den Wellen davor tummeln sich einige unerschrockene Surfer, denen durch den Neoprenanzug das kalte Wasser nicht anhaben kann. Nach dem gestrigen Regen scheint heute bereits wieder die Sonne, aber es bläst ein stürmisch kalter Wind einem um die Ohren.

 

Parque Nacional Santa Teresa,

Den heutigen Tag verbringen wir im Parque Nacional Santa Teresa und die Sonne lacht uns dabei von einem wolkenlosen Himmel entgegen. Da das Gebiet unter Militärverwaltung ist, müssen wir uns beim Eingang registrieren lassen. Das Gelände kommt uns als schön gepflegter Park entgegen und erscheint wie ein botanischer Garten, mit schönen Stränden und einer Festung. Die Fortaleza Santa Teresa wurde von den Portugiesen 1762 erbaut und in der späteren Geschichte von den Spaniern gegen die Erbauer verwendet. Das ganze Areal wird als Ferienanlage genutzt und neben Cabañas und Zeltplätzen hat es den Sommer hindurch sogar Lebensmittelläden für den Einkauf.

Die zweitletzte Nacht in Uruguay verbringen wir danach hinter dem Strand von La Coronilla.

 

Der letzte Abschnitt in Uruguay bringt uns zur Stadt Chuy,

Den letzten ganzen Tag Uruguay verbringen wir in der Ortschaft Chuy, die mit der brasilianischen Seite eine gemeinsame Ortschaft bildet und die nur durch eine imaginäre Grenzlinie getrennt sind. So kann man sich in dieser Grenzstadt frei bewegen und beim Einkauf nach belieben die Seiten wechseln. Dies ist für uns ganz speziell, denn so was haben wir bis jetzt auf der Reise noch nirgends angetroffen. Leider sprechen die brasilianischen Einwohner kaum Spanisch und dies erschwert doch einwenig die Kommunikation. Auf dem Rundgang machen wir die letzten Einkäufe mit den Pesos und wollen auf einer brasilianischen Bank Dollars in den Real umtauschen. Doch dies geht nicht da die brasilianischen Banken hier kein Geld umtauschen dürfen, so wie man uns sagt und dies der uruguayanischen Seite vorenthalten sei. So wechseln wir bei einem Cambio die Dollars in die ersten Reales, denn diesen brauchen wir um den nötigen Diesel zu berappen der auf der brasilianischen Seite viel günstiger zu haben ist. Zudem soll es auf dem Weg ins etwa 500km entfernte Porto Alegre verschiedene Strassenzahlstellen geben. Ansonsten erscheint uns die gemeinsame Stadt lebhafter als was wir zuvor in Uruguay angetroffen haben.

Dazu besuchen wir die Festung San Miguel. Auch diese Festung wurde von den Portugiesen erbaut und zwar bereits 1732 und erlebte dieselbe Geschichte wie die erst besuchte. Diese kommt etwas kleiner daher, aber beide sind kleine Schmuckstücke der Kolonialgeschichte.

Die letzte in Uruguay durchfahrene Provinz war also Rocha. Diese zeigt sich uns sehr grün, hat unzählige schöne Sandstrände und ist mit grossen Lagunen gespickt. Die Vegetation ist üppiger als anderswo und vielerorts grast das Vieh in den Sumpfgebieten. Dazu wächst hier die Butia-Palme und bei welchen Palmenhainen es sich um die südlichsten der Welt handeln soll.

Und so wollen wir morgen den 11. Juni 2014 nach Brasilien einreisen, aber erst nachdem wir unsere Homepage mit unserem Reisebericht von Uruguay überspielt haben, denn wir haben für einmal eine nicht allzu schlecht Internetverbindung gefunden die uns nicht bereits nach 10Minuten rauswirft und wir ja nicht wissen wie diejenigen von Brasilien funktionieren.

 

Da kommt Uruguay,

Ein Monat ist bereits vergangen seit wir in Uruguay eingereist sind und dies obwohl das Land eigentlich keine touristischen Highlights bietet. Wir fanden es aber als sehr angenehm hier herumzukurven, da vieles sehr gemächlich zu und her ging. Wir kommen immer wieder mit Einheimischen ins Gespräch und das machte das Ganze sehr interessant. Das Wetter ist nicht schlecht, aber recht kalt und so zeigte das Thermometer in den Morgenstunden sogar zweimal nur 2° an und ein kleiner Frost bedeckte die Wiese was in Uruguay selten vorkommen soll. So ist auf unserem Weg durch Uruguay ein überraschen grosses Bilderpotpourri zusammengekommen und welches wir Euch nicht vorenthalten möchten.

Für uns geht es nun nach Brasilien und wir sind gespannt was dieses Land ausser dem Fussball uns alles bieten hat.

 


Zu dem Bilder Uruguay 1 (113)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Reisebericht von:   

Argentinien  7 (112)
Brasilien 1 (114)