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McRei's Weltreise

Mexiko Teil 2
Reisebericht 3 (63)



 

vom 13.11.2011 - 23.11.2011

Teilstrecke 903 Km
Kilometer 174'036 - 174'939

 

Fortsetzung unseres Abstechers in die Sierra de Zongolica,

Nachdem wir an unserem Nachtplatz, auf dem Weg nach Zongolica, schnell einmal in der Nebeldecke verschwunden sind, weckte uns am nächsten Morgen die Sonne von einem blauen Himmel. So entdeckten wir auch von unserem Morgentisch den weissen Gipfel des Pico de Orizaba und dessen weisses Haupt war über alle anderen bewaldetet Gipfel der Sierra Zongolica zu sehen. Der Pico de Orizaba ist der höchste Berg von Mexiko, nur wie hoch er genau ist können wir nicht sagen, denn seine Höhenangabe variiert zwischen 5610-5747m je nach Buch, Karte oder Internet.

 

Nach weiteren 12km reizvoller hügeliger Landschaft
erreichten wir Zongolica,

Die letzten etwa 12km dieser im letzten Reisebersicht begonnene Strecke, bescherte uns weiterhin herrlichste Ausblicke auf die verfurchte Hügellandschaft der Sierra de Zongalica. An den unzähligen, zum Teil bewaldeten und sehr steilen Hängen klammerten sich viele kleine Ortschaften. In der hier wuchernden Vegetation wird auch gerodet und diese Felder werden danach für ihren Maisanbau genutzt, auch wenn die Abhänge dafür noch so steil sind. Die Strasse folgt im weiteren Verlauf den Berghügeln oder verläuft direkt über dem Grat der Bergkämme, bevor sie auf wenigen Kilometern steil in einen Talkessel hinunterführt in welcher die Ortschaft Zongalica liegt. Über diesem Kessel liegt am heutigen Morgen noch eine dicke Rauchglocke und hüllt das ganze Dorf ein. So hatten wir kaum die Türen des Fahrzeuges geöffnet, als einem bereits die rauchgeschwängerte Luft in die Nase stieg und diese verzog sich erst nach einigen Stunden. Schon auf den ersten Blick sah man wie dieses Städtchen sein urtümlichen Charakter bewart hatte und es machte uns Freude durch die engen Gassen zu schlendern und dem Marktgeschehen zuzuschauen. Neben den normalen Marktständen hatten sich um das Munizipalgebäude auch viele Kleinbauern der Umgebung hingestellt und diese versuchten ihre mitgebrachte Ware, sei dies Früchte, Gemüse, Blumen oder Hühner, zu verkaufen. Dies waren meistens Indigenas und man sah ihnen den etwas anderen Menschenschlag an. So war es für uns richtig spannend die Leute zu beobachten und von einem guten Sitzplatz, auf dem Zocalo, dem regen treiben zuzuschauen.

 

Nach dem überqueren des Zongolica Höhenzuges
erreichten wir wieder Orizaba,

Erst kurz vor Mittag verabschiedeten wir uns vom Zocalo und dem sehr urchigen Städtchen Zongolica und liessen unseren Toyota wieder die steile Strasse aus dem Talkessel hochklettern. So überwanden wir in den ersten 8km etwa 700Höhenmeter und erreichten mit gut 1900m wieder den höchsten Punkt der Strecke. Wir genossen ein weiteres Mal diese Landschaft und unser GPS zeigte bei Ankunft in Orizaba mit etwa 1200m die gleiche Höhe an wie bei unserem Ausflugsziel in Zongolica. Auch an dieser Strecke liegt eine Ortschaft mit dem Namen Tequila, auch wenn hier kein Schnaps gebrannt wird. Dafür erspäht man von dieser Ortschaft den Pico de Orizaba und das ganze sah mit den grünen davor gelegenen Hügeln der Sierra de Zongolica einfach prächtig aus.

 

Die #143 bringt uns in Richtung Coatepec,

Über Fortin erreichten wir nach wenigen Kilometern Cordoba und wollten uns dort auf dem Zocalo hinsetzten um dem dortigen treiben zuschauen. Doch daraus wurde an diesem Sonntagnachmittag nicht, denn die ganze Innenstadt war die reinste Baustelle und so kehrten wir schnell zum Auto und nach Fortin zurück. Von hier führt uns eine Querverbindung nach Xalapa, welches die Hauptstadt des Staates Veracruz ist. Diese Strecke ist sehr abwechslungsreich und anfänglich erblickt man linkerhand immer wieder das Haupt des mächtigen Pico de Orizaba. Zudem fährt man auf diesem hügeligen Abschnitt durch üppige Vegetation sowie entlang grosser Mais- und Zuckerrohrplantaschen. Auf der zweiten Streckenhälfte mischen sich dann zu Tausenden Kaffeesträucher darunter und auf den hier wachsenden Bäumen klammern sich viele Epiphyten. Bevor wir Coatepec auf etwa 1200m erreichen führt einem die Strasse durch das Flusstal des Rio Huitzilapan und die Brücke welche denn Fluss überspannt liegt auf nicht einmal mehr 500m.

 

Darauf durchstreiften wir Xico und Coatepec,

Bevor wir durch die Strassen von Coatepec spazierten, besuchten wir das wenige Kilometer entfernt gelegene Xico und schlenderten dort durch das beschauliche und ruhige Bergdorf, welches auf gut 1300m gelegen ist. Dabei verköstigten wir auch die hier hergestellten Fruchtliköre, welche uns nicht alle gleich gut mundeten. Zudem sahen wir hier wieder einmal einige Esel die mit verschiedenen Lasten unterwegs waren und ein älterer Mann trug sein Holzbündel, via Kopfgurt, nach Hause.

Zurück in Coatepec suchten wir ein Plätzchen wo wir unser Auto auch gleich für die Nacht hinstellen konnten und begaben uns danach ins Zentrum. Kurz darauf sprach uns Christa an und es stellte sich heraus, dass sie vor 26Jahren Deutschland den Rücken gekehrt hat und mit ihren heutigen mexikanischen Mann hier lebt. So zogen wir zusammen durch die Strassen der Stadt und plauderten miteinander über Gott und die Welt. Wir waren erstaunt, dass sie nach so vielen Jahren hier immer noch Ausschau nach Fotoobjekten hält und knipste während unseres Rundganges manch ein Foto. Sie schenkte uns ein selber gebackenes Brot, welches wir uns am nächsten Morgen mit dem mexikanischen Honig schmecken liessen. Zudem gab sie uns ein Tip für die Weiterfahrt und dass wir doch nicht über Xapala zum Vulkanberg Cofre de Perote fahren sollten.

 

Wie geraten so getan und wir umrundeten
den Vulkanberg Cofre de Perote,

So befolgten wir am nächsten Morgen ihrer vorgeschlagenen Route und so ging es von Coatepec nicht via Xalapa zum Cofre de Perote, sondern wir umrundeten diesen Vulkanberg und gelangten so via viele kleine Ortschaften auf diesen 4282m hohen Berg. So brachte uns die von ihr vorgeschlagene Route über Teocelo nach Ixhuacan de los Reyes und führte anfänglich vorbei an weiteren Kaffeeplantaschen und üppiger Vegetation, welche in der Folge langsam in Misch- und Pinienwald überging. Bei einem Zwischenstop in Ixhuacan genossen wir den kleinen Spaziergang durchs Dorf, wo gerade ein kleiner Markt abgehalten wurde und schauten in zwei Kirchen. Die ganze Region war sehr grün, hügelig und mit einem Mischwald versehen. Auf den Wiesen weideten Kühe und wir fanden uns fast in die Schweiz versetzt. Die Ortschaften kamen sehr gepflegt daher und es lag im Verhältnis zu anderswo wenig Unrat umher. Was wir hier auch noch vermehrt antrafen und dies passt natürlich nicht mehr ganz zum heutigen Schweizerbild, waren Personen die mit ihren Eseln, Maultieren oder Pferden unterwegs waren. Zudem sahen wir hier viele Menschen auf ihren Maisfeldern arbeiten und sie pflückten Maiskolben, oder arrangierten die ausgerissenen Maispflanzen zu Pyramiden zusammen. Dies machte die reizvolle Landschaft noch eindrücklicher und wir waren froh diese Strecke gewählt zu haben, anstelle von Xapala die Hin- und Rückfahrt hinter uns gebracht zu haben. Auch riesige Kartoffelfelder sahen wir entlang dieses Abschnittes und dies bis auf 2700m hinauf.

 

Von Tenextepec folgten wir einer Piste nach El Conejo,

Kurz nach der Siedlung Tlalconteno stellten wir uns nach der Passhöhe (2860m) auf 2700m für die Nacht hin und genossen das schöne Panorama. Am nächsten Morgen erreichten wir nach wenigen Kilometern mit Tenextepec eine weitere Siedlung und von dieser soll es eine Querverbindung zur Strasse auf den Cofre de Perote geben und so müssten wir nicht den Umweg via der im Tal sich befindenden Ortschaft Perote machen. So erkundigten wir uns in diesem Ort ab dieser Piste und wurden fündig. So brachte uns die 16km lange Piste, welche bis auf die letzten 4km gut im Schuss war, zum Fusse des Vulkanbergs. Die letzten 4km waren dann allerdings sehr schlecht und nur noch ein schlechter Feldweg führte uns in Richtung El Conejo. So kam uns ein am Wegrand stehender Bauer wie gerufen, denn ab der plötzlich so schlecht gewordenen Piste waren wir nicht mehr sicher immer noch auf dem richtigen Weg zu sein. Doch als dieser uns bestätigte auf dem richtigen Weg zu sein und es nicht mehr weit sei, waren wir froh.

 

Von El Conejo erreicht man nach 10km
und etwa 1Stunde Fahrzeit den Gipfel,

Von der gleichen Seite aus, von welcher wir das Bergdorf erreichten, führt einem die steinige kopfsteingepflasterte Strasse zum Gipfel. El Conejo liegt auf gut 3250m und so bringt einem von dort die gut 10km lange Piste in der Folge bis auf 4200m hinauf. Doch dieser Weg nimmt einem fast eine Stunde in Anspruch und es geht nur im Schrittempo Bergauf. Auch wenn man es der Steinstrasse nicht ansah war sie sehr holprig und wurde mit zunehmender hohe immer schlechter, so dass wir unser Auto bei einer Ausfahrt auf gut 4000m hinstellten und entschieden den Rest zu Fuss hinter uns zu bringen. Immer wieder hüllten Nebelschwaden die mit Antennen übersäte Felskuppel ein und mit den ab und zu durchdringenden Sonnenstrahlen bescherte uns dies eine interessante Stimmung. Direkt unter der Felskuppel stehen einige Häuser von den Angestellten welche die Antennenanlage überwachen. Via eine Leiter kann man von hier aus auf den Top des Felsdomes, auf 4282m, gelangen und steht oben inmitten eines Kabel und Stangenwirrwarr. Der vorbeiziehende Nebel bescherte uns dabei eine spannende Wetterstimmung und gab auch immer wieder Blicke ins Tal und die umliegende Bergwelt frei. Gerade dieser Mix bescherte dem ganzen etwas reizvolles und wir genossen die Bergwelt mit dem Kabel und Stangenwirrwarr. Im übrigen wachsen hier bis auf über 4000m Pinienbäume und auch verschiedene Wildblumen zierten unseren Weg, der uns erstaunlich wenig Mühe machte.

Zurück beim Auto genossen wir das Mittagessen bevor wir uns auf den Rückweg machten. Diesen fanden wir noch holpriger als die Hinauffahrt und unser Auto schwankte hin und her und die Stossdämpfer hatten viel zu tun. So waren wir froh als wir das Dorf El Conejo wieder erreichten.

 

Das schlendern durchs Bergdorf El Conejo
begeisterte uns darauf,

Auf einem grossen Kiesplatz, gleich neben der Dorfschule, stellten wir unser Auto ab und schlenderten darauf gemütlich durch das kleine hübsche Bergdorf, wo sie gerade Waschtag haben mussten. So begegneten wir überall Frauen welche über den Waschtrögen gebückt ihre Kleider wuschen. Demzufolge überspannte dann auch eine Wäscheleine jeden Hof und die bunte frischgewaschene Wäsche wehte im Wind. Aus vielen Kaminen stieg der Rauch himmelwärts und wir fanden das ganze einfach idyllisch. Auf unserem Gang durchs Bergdorf bekamen wir auch viele neugierige Blicke auf uns gerichtet. Als wir dies mit einem Lächeln und Winken erwiderten, entlockten wir den meisten dasselbe. Die Nacht in dieser Höhenlage war dann nochmals recht frisch und so erreichte die Morgentemperatur in unserem Fahrzeug knapp die 10°. Demzufolge klammerte in den Morgenstunden sich auch über dieser Ortschaft eine rauchige Luft, denn es qualmte aus allen Kaminen. Nach dem Frühstück begaben wir uns auf die Hinunterfahrt Richtung Perote (2450m) und welche Stadt im Hochtal am gleichnamigen Vulkanberg sich befindet. So bescherte uns auch die Hinunterfahrt eine abwechslungsreiche Szenerie und wir genossen den Blick auf die weidenden Kühe, den Pinienwald sowie die Mais- und Kartoffelfelder, bevor wir unter der Nebeldecke verschwanden. Wir staunten aber auch hier nicht schlecht als wir sahen, dass sogar auf über 3000m Kartoffeln gedeihen und dies in stattlicher Grösse.

 

Der letzte Teil der Umrundung führte uns nach Xalapa,

Da im Hochtal die Strasse nicht direkt in die Ortschaft Perote führt, liessen wir diese links liegen und nahmen am ende der Stichstrasse gleich den Weg nach Xalapa unter die Räder. Unter der Nebeldecke fing es schnell einmal an zu nieseln und dies hörte erst auf, als wir den Berg ein weiteres Stück umrundet hatten und auf die Xalapa zugewandte Seite kamen. Dort hellte es auf und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Wir sahen aber auch auf dieser Seite satt grüne Wiesen mit grasenden Kühen, Mischwald und eine verschieden genutzte Landwirtschaft. Auch gab’s entlang der Strecke immer wieder Ziegel- und Zementsteinhersteller und auch Tonwarenartikel wurden am Strassenrand überall angeboten. So fehlt hier entlang der Strassen auch nirgends etwas für den kleinen Hunger. Darum ging es denn auf dieser Seite unserer Vulkanumrundung auch viel geschäftiger und hektischer zu und her, so dass uns die gegenüberliegende Seite um einiges besser gefallen hatte. Wir schätzten uns deswegen sehr glücklich, dem Rate Christas gefolgt zu sein.

 

In Xapala besuchten wir zuerst das Museo de Antropologia,

Wir erreichten Xalapa ende Vormittag und die Sonne schien hier weiterhin von einem bewölkten Himmel auf unsere Köpfe nieder. Im ersten Einkaufsladen, den wir entlang der Zufahrtstrasse ins Zentrum entdeckten, kauften wir unsere knusprigen Weissbrote und stärkten uns mit diesen noch bevor wir uns auf ins Museo de Antropologia machten. So können wir uns nämlich dieses in aller Ruhe anschauen und müssen nicht mit einem knurrenden Magen umherziehen. Die hier ausgestellten Objekte sind von den Golfküstenkulturen und zwar den Olmeken, Totonaken und Huasteken und es gab viele sehr hübsche Figuren, Reliefs und anderes zu bestaunen. Darunter natürlich auch einige riesige Kolossalkopfe der Olmeken, die auf 1200-900 v. Christus datiert werden.

 

Danach durchstreiften wir das Stadtzentrum von Xalapa,

Ab mitte Nachmittag schlenderten wir durchs quirlige Zentrum und kurz vor dem Eindunkeln kehrten wir zum Auto zurück und dies gerade im Richtigen Moment, denn nur wenige Minuten später fing es an zu Regnen. Vom hiesigen Zocalo sieht man nicht nur über das Dächermeer der Stadt, sondern auch auf den Cofre de Perote und den Berg der Berge den Pico de Orizaba.

Am nächsten Morgen marschierten wir nochmals zum Zocalo um dort unsere Homepage zu aktualisieren und unsere E-Mails abzufragen. Die Zeit reichte um alles zu erledigen bevor es bereits wieder anfing zu Regnen. Darauf nahmen wir die Route nach Veracruz unter die Räder und kehrten dem mexikanischen Hochland endgültig den Rücken.

 

Diese Strecke bringt uns zum Golf von Mexiko,

So führte uns die Strecke auf den kommenden gut 100km meistens Bergabwärts und von anfänglich noch 1400m auf Meereshöhe, bei Veracruz am Golf von Mexiko. Die Szenerie entlang der Strecke war trotz des bedeckten Himmels und dem immer wieder leichtem Nieselregen recht abwechslungsreich und uns gefiel die Routenwahl. Bei manch einer Dorfdurchfahrt standen Personen bei den Strassenschwellen bereit um kleine Imbisse anzubieten. Für einen grösseren Durst oder Hunger gab es zudem am Strassenrand genügend Restaurants und andere Verkäufer die allerlei anboten. Ab dieser Strecke mischten sich auch die Weihnachtsternverkäufer, mit riesigen Ständen, darunter und die verschiedenfarbig leuchtenden Poinsettias gaben einen schönen Farbtupfer in die triste Wetterstimmung. Zudem überquerten wir auf unserer Fahrt eine hübsche alte Steinbrücke.

 

Modern und gleichzeitig auch sehr heruntergekommen
kommt die Stadt Veracruz daher,

Mit Veracruz erwarteten wir eine moderne mexikanische Stadt zu erreichen, doch weit gefehlt, denn von der Seite aus von welcher wir die Stadt erreichten sah diese doch eher heruntergekommen aus. Einverstanden, viele Stadtstrassen waren im Begriff saniert zu werden und durch das regnerische Wetter und den dadurch entstandenen Dreck, in der immensen Baustelle, sah diese nicht gerade einladend aus. Aber auch viele Häuser hätten dringend einen neuen Anstrich, oder gar etwas mehr, nötig. Als wir dann in nähe des Zentrums ein Nachtquartier gefunden hatten und unsere Bäuche vollgeschlagen waren, machten wir uns auf ins Zentrum um dort eventuell einen unterhaltsamen Abend verbringen zu können. Aber auch hier dasselbe Bild und so säumten viele heruntergekommene Häuser das Strassenbild dieser Stadt. So steht zum Beispiel am Zocalo neben dem schönen Munizipalgebäude und einem neu renovierten Hotel, ein zum Teil eingestürztes Haus und hinterlässt somit dem ganzen einen zwiespältigen Eindruck. Nicht zum trotz genossen wir den Abend am Quai, mit vielen promenierenden Gästen und dem schönen Blick auf das Hafenbecken. Auf dem Zocalo kamen wir darauf in den Genuss einiger Folkloretänze und dort machten sie auch bereits Werbung für ihren Karneval, der zwischen dem 14-22.Februar 2012 stattfindet. So zogen ein Dutzend Karneval Gruppen mit lauter Musik in Richtung Zocalo und demonstrierten dort, auf einem Podium, dem schaulustigen Publikum ihre Tanzkünste. So hatten wir auch in dieser Stadt einen unterhaltsamen Abend verbracht.

Am nächsten Morgen schlenderten wir bei Tageslicht nochmals durch die Stadt und genossen einen doch eher geruhsamen Tag, nachdem wir den 16km langen Marsch zum Fort San Juan de Ulua hinter uns gebracht hatten. Das Fort wird Renoviert und hat dies auch dringend nötig. Von diesem aus hat man einen eindrücklichen Blick auf den Containerhafen dieser Stadt.

 

Tag der Revolution und doch noch ein modernes Veracruz,

Auf der #180 verliessen wir Veracruz in Richtung Alvarado und wollten dazu dem am Meer entlang führenden Boulevard folgen, doch dieser war am heutigen Sonntagvormittag gesperrt. Als wir etwas später verkleidete Kinder in Richtung dieses Boulevard ziehen sahen, kam uns in den Sinn, dass wir heute ja den 20.November hatten und dies ein mexikanischer Feiertag ist. Dabei handelt es sich um den 101. Jahrestag der Revolution und so Parkierten wir unser Auto, denn wir wollten wissen was da abgeht. An der Meerespromenade angekommen, scharten sich die Leute für den bevorstehenden Umzug. So stellten wir uns in den Schatten und schauten in der Wartezeit den Fussballspielenden Männern am Strand zu. Um 10.Uhr war es dann soweit in der Umzug nahm seinen Anfang. Eine Stunde schauten wir den vorbeiziehenden Kindern zu, die das hier spärlich anwesende Publikum mit Sportvorführungen unterhielten und einige hatten sich auch dem Revolutionsthema gerecht angezogen. Dazwischen ertönten Trommel und Trompete.

Entlang dieser Ausfahrtstrasse präsentierte sich dann auch noch das erwartete Bild von Veracruz und bei der Costa de Oro war alles recht modern. So warfen wir denn auch noch einen Blick in das moderne Einkaufsparadies Liverpool, am Plaza de las Americas. Welch ein krasser Unterschied zu was wir ansonst von Veracruz gesehen haben und auch zum vergleich zum freundlichen und sauberen aber sicher eher ärmlichen Bergdorf El Conejo, welches auf 3250m und jenseits den Wolken liegt. Dies sind wirklich krasse Unterschiede und wir sind gespannt wie sich die Zukunft insgesamt entwickelt.

Auf der Ausfahrtsstrasse in Richtung Anton Lizardo reihen sich dann auch noch viele neue oder im Bau befindende Resorts- Anlagen aneinander und von Anton Lizardo sieht man in die Bucht von Veracruz. Hier am Strand vertreiben die Veracruzaner ihren Sonntag und dies bei einem kühlen Bad und einem daneben stehenden schattigen Tisch, der natürlich voller Ess- und Trinkwaren ist.

 

In Alvarado kamen wir darauf nochmals
in den Genuss eines Umzuges,

In Alvarado verbrachten wir die kommende Nacht und kamen so in dieser Kleinstadt nochmals in den Genuss eines Umzuges zum Tag der Revolution. Dieser Umzug formierte sich rund um den Zocalo und es herrschte auf diesem ein rechtes Durcheinander. Viele Imbissverkäufer mischten sich gekonnt unters Volk und nutzten die Gunst der Stunde in dem die Anwesenden leicht ihre Pesos rollen liessen. Diesem Umzug zuzuschauen machte uns mehr Spass als dem einige Stunden zuvor in Veracruz. Denn die meisten hier teilnehmenden Kinder haben sich dem Thema gerecht verkleidet und man sah der Jungmannschaft die Freude ins Gesicht geschrieben, als sie an einem vorbei durch die Gassen zogen. Auch hier gab’s viel Trommel und Trompete und ältere Schüler zeigten ihre eingeübten Turnübungen.

 

Nun folgt der Abstecher nach Tlacotalpan,

Am nächsten Morgen überquerten wir den Rio Papaloapan mittels der Alvarado Brücke und kurz darauf zweigt die Strasse zur Ortschaft Tlacotalpan ab und zu dieser machen wir einen Abstecher. Das seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Dorf ist voll im Sanierungswahn und so sind auch hier viele Strassenzüge aufgerissen und es entsteht einen eher unordentlichen Eindruck. Aber auch ein Teil ist bereits renoviert worden und zwar derjenige mit den alten säulenverzierten und verschiedenfarbigen Kolonialhäusern. Die elektrischen Leitungen hat man, in diesem Quartier, bei der Sanierung bereits in den Boden verlegt. Dies sieht mit den neuen Strassenlaternen sicher sehr elegant aus, aber auf der anderen Seite wirkte die bei unserem Besuch unbelebte Strasse auch sehr steril und kommt wie eine Filmkulisse daher. Trotzdem müssen wir sagen, dass diese Strassenzüge, mit dem angrenzenden Zocalo und dessen Kirchen, recht hübsch daherkommen.

Auf der Anfahrt zur Ortschaft durchfährt man viel sumpfiges Land mit vielen Wasservögeln. Die Ortschaft liegt zudem am Rio Papaloapan und an dessen Quai soll es mit Schiffladungen einmal emsig zu und her gegangen sein. Entlang diesem trifft man viele auf stelzen gebaute Häuser die nur durch Holzstege erreichbar sind, welch krasses Bild.

 

Weiter führt uns der Weg durch die Sierra de los Tuxtla,

Zurück bei der #180 führte uns diese in der Folge in eine hügelige Region der Sierra de los Tuxtlas, um die Ortschaften Santiago Tuxtla und San Andres Tuxtla und der höchste Berg dieser Region erreicht doch auch immerhin gute 1700m. Wir bewegen uns allerdings durch diese Region nur auf guter Zürichseehöhe (400m).

Santiago Tuxtla war als erstes an der Reihe und dort bekommen wir auf dem Zocalo einen weiteren riesigen Olmeken Kolossalkopf zu sehen. Auch dieser wird zwischen 1200-900v.Chr. datiert. Des weitern spazierten wir durchs Städtchen und nutzten das gratis Wi-Fi Angebot der Telemex, auf dem Zocalo, um nach Hause zu Telefonieren. Dies klappte wunderbar und die Verbindung war recht gut.

Die Stadt San Andres Tuxtla ist kaum 15km östlich von Santiago Tuxtle entfernt und schnell erreicht und da wir bereits späteren Nachmittag hatten wählten wir sie als unseren Übernachtungsplatz. Kurz vor 8Uhr standen wir am nächsten Morgen bereits vor der Zigarrenfabrik Santa Clara, wo sie die Zigarren noch von Hand anfertigen und man dabei den Arbeitern über die Schultern schauen darf. Gleich vor der Fabrik sahen wir am Strassenrand Schreiner die einfache Holzbettgestelle anfertigten.

Einen Abstecher gab’s darauf zum Salto de Eyipantla und hier stürzt sich der breite Fluss mit einem tosenden Geräusch und mit einer grossen Gichtwolke begleitet, 50m in die tief. Die fast 12km lange Stichstrasse die einem zu diesem führt ist allerdings in einem schrecklichen Zustand, da wir aber am Ende einen wirklich imposanten Wasserfall zu Gesicht bekamen bereuten wir den Weg nicht. Entlang dieser Strecke gibt es auch noch einige Häuser in denen sie den Tabak trockenen.

Das nun folgende Catemaco liegt nur weitere 15km östlich von San Andres Tuxtla und grenzt an die gleichnamige Lagune, welches ein ehemaliger Krater war. Das ganze ist umgeben von weiteren sanfthügeligen Kraterbergen und wenn man über denn See schaut gibt dies ein schön idyllisches Bild ab. Entlang der Uferpromenade bieten zahlreiche Lancheros ihre Boote für Touren auf die verschiedenen im See gelegenen Inseln an. Am Zocalo steht eine hübsche Wallfahrtskirche mit prächtig bemahltem Kirchenschiff und hinter einem Glaskasten ist die Puppe der heiligen Carmen aufbewahrt. Auf dem Markt sorgten wir dann noch für den Früchte und Gemüse Nachschub.

So wie es aussieht gilt es nun ernst und in der Zukunft müssen wir unser Trinkwasser selber Filtern und so machte sich Adrian in Catemaco mit den ersten 60Litern an die Arbeit.

 

Die letzten Strassenkilometer auf dem Veracruzer- Strassennetz,

Nach der Ortschaft Catemaco verlässt man die Sierra de Tuxtla und die Strasse verliert wieder an Höhe und man ist schnell einmal unter der 100m Marke angekommen. Die letzten Strassenkilometer auf dem Veracruzer- Strassennetz bringen uns über Acayucan und Minatitlan zur Staatsgrenze von Tabasco. Durch die ewige Holperei und vermutlich auch der feucht-schwülen Witterung wegen, haben wir gesehen, dass die Kontakte der Autobatterien völlig korrodieren und da wir das Gefühl hatten, dass das Auto deswegen etwas Mühe beim Starten bekam putzten wir diese in Acayucan. Von hier aus stand uns eine längere Fahrt bevor und somit kann sich die Batterie wieder gut aufladen.

In Veracruz gehört das Strassennetz zu den schlechteren von ganz Mexiko, dies haben wir auf jedenfalls so festgestellt. Einzig um Mexiko Stadt fanden wir einen ähnlichen schlechten Zustand und so vermiesen einem nicht nur die unzähligen Topes das Autofahren sondern in einer grossen Anzahl auch die Schlaglocher, die in regelmässigen Abständen sich jagen. Sicher sind nicht alle Strassen so schlecht, aber wir haben einige davon hier angetroffen.

 

Der Staat Veracruz bescherte uns sehr viel Abwechslung,

Der Staat Veracruz bot uns sehr viel Abwechslung und hat neben der längsten Küstenlinie am Golf von Mexiko, mit dem Pico de Orizaba auch den Höchsten Berg Mexikos. Zudem fanden wir in der Stadt Veracruz das modernste Einkaufsparadies und gleichzeitig ist das Zentrum sehr heruntergekommen. Neben vielen hübschen Bergdörfern in bezaubernder Umgebung gelegen, bietet auch die hiesige Vegetation viele Variationen. Mit 4282m erreichten wir in diesem Abschnitt, auf dem antennenübersäten Cofre de Perote, den höchsten und am Golf von Mexiko den tiefsten Punkt dieses Reiseabschnittes. Das so unterschiedliche Programm animierte uns zu vielen Fotos und so entschieden wir nach nicht ganz einmal 2Wochen unsere Homepage bereits wieder zu aktualisieren. So viele Gegensätze sind in Veracruz vereint, so dass auch das Wetter für einen bunten Mix sorgte und die Temperaturen von trocken-kalt bis schwül-heiss wechselten.

Zum Abschluss folgt nun die Halbinsel Yucatan, wir sind gespannt was dort noch auf uns wartet.

 


Zu dem Bilder Mexiko Teil 2  3 (63)

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