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vom 08.07.2008 - 11.08.2008 |
Teilstrecke 4'885 Km |
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Auf den 60° Breitengrad überfuhren wir die Grenze zu den Northwest Territories und statteten dem dortigen kleinen Visitor Center einen Besuch ab. Hunderte von grossen Fliegen, sowie Mücken waren im Empfangskomitee mit dabei und umschwärmten unser Auto im nu. Sie blieben einem für einen grossen Teil unserer Reise durch die Northwest Territories treu. So ging es auch nicht lange bis man die ersten Stiche der lästigen Biester spürte, aber man gewöhnt sich daran und schützt sich so gut es geht. Eine gute Broschüre die wir vom Besucherzentrum mitgenommen haben, beschreibt alle Highways, dessen Sehenswürdigkeiten und begleitete uns während der ganzen Reise durch dieses Gebiet. So folgten wir zuerst dem Highway 1 der sogenannten Waterfalls Route bis zur Verzweigung mit dem Frontier Trail, dessen Stichstrasse uns dann nach 340km zur Hauptstadt Yellowknife führte.
Auf diesem ersten
Streckenabschnitt der Waterfalls Route, gibt es einige sehr schöne
Wasserfälle zu besuchen. Welcher von ihnen der schönste war ist schwer
zu sagen, denn jeder ist auf seine Art faszinierend und einen
Zwischenstop wert. Sei es der Alexandra Falls, Louise Falls, oder der
Lady Evelyn Falls. Kurz nachdem wir auf die Stichstrasse des Frontier
Trail abgebogen sind, überquert man mit einer Fähre den Mackenzie River.
Hier in der nähe, unweit des Highways, liegt Fort Providence, eine der
wenigen kleinen Ortschaften an dieser Strecke. Am Anfang dieser nun
folgenden Route durchquert man die Mackenzie Bison Sanctuary, ein
Schutzgebiet mit reinrassigen Waldbisons. Das Glück war uns dabei holde
und wir sahen auf dem Hinweg fünf verschiedene Herden mit bis zu 70
Tieren. Auf dem Rückweg waren es dann etwas weniger. Vom Strassenrand
diese mächtigen Tiere zu Beobachten war ein Genuss, da sie immer in
Bewegung waren. Zwei Schwarzbären zeigten sich auch für einen ganz
kurzen Augenblick, sowie verschiedene grosse Vögel, Sandhill Crane und
andere Wasservögel. Unsere Fahrt führte uns Landschaftlich durch flaches
Gebiet, mit der typischen nordländischen Vegetation, sowie den
dazugehörenden Wassertümpeln und Seen. Ausser den gesehenen Tieren, bot
die Strecke wenig Abwechslung. Kurz vor Yellowknife wird die Gegend
etwas Felsiger und dadurch attraktiver. Dies gilt aber vor allem für den
reizvollen dort beginnenden, 70km langen, Ingraham Trail. In der Hauptstadt Yellowknife,
leben etwa 20‘000 Menschen, was fast die hälfte der Bevölkerung von den
Northwest Territories ist. Das Stadtgelände, der 1934, wegen den hier
gefundenen Bodenschätze, gegründeten Stadt, ist leicht hügelig und liegt
an verschiedenen kleineren und grösseren Seen. Vom Pilot’s Monument, das
sich in der Old Town befindet, hat man einen schönen Blick auf die
Umgebung. Hier entdeckten wir auch den Startplatz von Wasserflugzeugen
und von welchen wir auch eins starten und landen sahen. Neben dem Prince
of Wales Northern Heritage Center und dem 1993 fertiggestellten
Legislative Assembly Building, das wir mittels einer kurzweiligen
geführten Tour besuchten, bietet die Stadt einem nicht gerade viel. Die
NWT wurden nämlich bis zu diesem Zeitpunkt von Ottawa aus regiert. Der
danach befahrene Ingraham Trail, bot uns dann ein abwechslungsreicheres
Bild dieser Gegend und man fuhr auch noch an einer alten Goldmine
vorbei. Auf kurzen Trails erreicht man zwei weitere schöne Wasserfälle
und von kleinen Anhöhen aus ergeben sich immer wieder schöne Blicke auf
das Umland, sowie auf Seen mit deren Inselwelt. Auch die Fauna die auf
diesem felsigen Gebiet wächst ist faszinierend. Danach machten wir uns auf den
Rückweg in Richtung Fort Providence, wo uns die Fähre wieder über denn
Mackenzie River zur Waterfalls Route brachte. Die Fortsetzung der
Waterfalls Route war von nun an eine Gravelstrasse und die uns zum Liard
Trail führen sollte. Beim Wallace Creek gab es nach einem
Waldspaziergang einen kleinen Canyon mit Wasserfall zu sehen. Beim
Sambaa Deh Falls Provinzial Park, stürzt sich der Trout River zuerst
über den Coral Falls und nur etwa 1km weiter unten über den Sambaa Deh
Falls. Durch den danach entstandenen tiefen Canyon, bahnt sich der Trout
River den Weg in Richtung Mackenzie River. Von hier führt die Strecke zum
Kreuzungspunkt Checkpoint, von wo man auf dem Mackenzie Highway nach
Fort Simpson gelangen kann, oder dem Liard Trail nach Fort Liard folgt
und weiter bis er am Alaska Highway endet, wie wir es taten. In dieser
kleinen Ortschaft gibt es an einem schönen See eine Gratis
Campgelegenheit, an welchem wir uns für zwei Nächte hinstellten und den
dortigen Tag, bei herrlichem Wetter, ungestört genossen. Danach folgten
wir weiter dem Liard Highway der uns nach British Columbia zum Alaska
Highway brachte. Vor dem erreichen des Alaska Highway führte uns die
Strecke über eine spektakuläre einspurige Brücke, die den Fort Nelson
River überspannt. Beim Alaska Highway angekommen
ändert sich das Landschaftsbild ziemlich schnell und man gelangt in eine
zunehmend gebirgige Landschaft. Vor allem beim Stone Mountain Provinzial
Park geniesst man herrliche Blicke auf die Rocky Mountains. Der hier zu
überfahrende Summit Pass, ist mit 1295m der höchste Punkt des Alaska
Highways. Kurz vor der Passhöhe, kreuzten uns die ersten zwei Caribous,
die ein Stück der Strasse entlang marschierten. Um noch eine bessere
Aussicht dieser Bergwelt zu geniessen, entschieden wir uns den steilen
und steinigen Weg auf den Summit Peak (2014m) zu unternehmen. Die
Aussicht vom Peak war einfach grandios. Auf der einen Seite sieht man
die schroffen felsigen Berggipfel der Rocky Mountains, die zum Teil noch
mit Schnee bedeckt sind, sowie verschiedene kleine Seen und auf der
anderen Seite bewaldete Hügellandschaft. Dem Summit Lake entlang führte
unsere Fahrt weiter, vorbei an imposanten Hoodoos die sich dort in den
Steilhängen der Berge gebildet haben. Die Strasse windet sich dann durch
eine Kalksteinschlucht ins breite Tal des Mac Donald River. Auf der
Hinunterfahrt trafen wir auf eine Herde von Stone Mountain Schafe, die
am Strassenrand Mineralsalze leckten. Am Toad River fanden wir wieder
einmal einen einsamen und schön gelegenen Übernachtungsplatz. Am
nächsten Morgen führte unsere Route direkt dem Muncho See entlang, der
uns immer wieder schöne Landschaftsbilder bot. Danach führte uns der
Alaska Highway zu dem Liard River Hot Springs Provinzial Park. Auf
diesem Streckenabschnitt sahen wir eine abwechslungsreiche Tierwelt.
Begann es am Morgen früh bereits mit Rehen und Hasen, gefolgt von einer
weiteren Herde Stone Mountain Schafe und einigen mächtigen Bisons.
Ebenfalls kreuzte unser Weg eine Elchkuh, ein Schwarzbär und der
Abschluss machte noch ein einsames Caribou. Vom Besucherparkplatz des Liard
River Hot Springs PP. führt ein Holzplankenweg über Sumpfgewässer zu
zwei weitgehend naturbelassenen Badepools. In diesen sich im Wald
befindenden Badepools, Alpha und Beta genannt, genossen wir ein warmes
Bad im mineralreichen Wasser. Je nach dem wo man sich im Pool gerade
befindet, kann das warme gar heisse Wasser ziemlich stark schwanken. So
kann die Temperatur an manchen Stellen doch über 50Grad betragen. Nach
diesem angenehmen und erholsamen Bad, gelangten wir etwas weiter dem
Highway folgend, auf einer kurzen Stichstrasse zum Smith River
Wasserfall und etwas weiter zum Whirlpool Canyon mit Campsite. Von hier war es dann nicht mehr
weit wieder über den 60° Nördlichen Breitengrad und zur Grenze nach
Yukon zu gelangen. Die Strasse führt dann mehr oder weniger diesem
Breitengrad entlang nach Watson Lake, das mit ca. 1600 Einwohnern
drittgrösste Stadt Yukons ist. Der Sign Post Forest, eine bunte
Schildersammlung aus aller Welt, mit zig Zehntausenden verschiedener
Tafeln ist das spezielle Markenzeichen dieses Städtchens. Wenn man durch
diesen Schilderwald spaziert und diese ganz verschiedenen Tafeln
bewundert merkt man nicht wie schnell die Zeit vergeht. Im angrenzenden
Info Center kann man einen Film über den Bau des Alaska Highway sich zu
gemühte führen. Es ist ein sehr informativer Film, auch wenn die
Bildqualität nicht gerade hervorragend war. Ansonsten bietet das
Städtchen nicht viel, dient es doch hauptsachlich als Versorgungsposten
für die Weiterfahrt in das einsame Hinterland. So hiess es auch für uns,
voll Tanken und die letzten noch nötigen Lebensmittel einzukaufen, bevor
wir den hier beginnenden einsamen und nur geschotterten Camphell Highway
befahren. Wie gesagt nahmen wir von Watson
Lake, den über 580km führenden Camphell Highway nach Carmacks, das am
Klondike Highway liegt, in Angriff. Diese meistens über Gravelstrasse
geführte Strecke, führte einem durch viel einsame Landschaft, vorbei an
Flüssen und Seen. Mit Ross River und Faro liegen nur gerade zwei fast
ausgestorbene Ortschaften an dieser Strecke. In Ross River hat es eine
reizvolle Fussgängerhängebrücke über den Pelly River, oder mit der
kleinen Kabelfähre kann man sein Auto über denn Fluss befördern lassen
und der North Canol Road bis zur Grenze an die Northwest Territories
folgen, wo sie dann endet. Die South Canol Road bietet einem eine
Verbindungsstrasse nach Whitehorse, Hauptstadt Yukons. Hier in der nähe
hat der Lapie River einen schönen Canyon in den Felsen gegraben. Faro ist ebenfalls ein par 100
Seelen Dorf und lebte von den dortigen gefundenen Erzen. Heute
allerdings hat es ebenfalls viele leerstehende Gebäude. Der Dorfeingang
ist aber sehr freundlich gestaltet und in einem neuen
Interpretations-Center wird einem die Geschichte dieses Minendorfes gut
aufgezeigt. Aus unserem geplanten Kurzbesuch wurde ein ganzer
Nachmittag, sind wir doch von dieser Ortschaft zu ihrem alljährlichen
Barbecue eingeladen worden. Bis es soweit war verkürzten wir die Zeit
mit einem Spaziergang durch das Dörflein und zu einem nahegelegenen
Wasserfall. Was einem dann am späteren Nachmittag serviert wurde,
darüber staunten wir nicht schlecht. Gab es doch verschiedene Salate und
Gemüse, kalte Fleischstücke sowie verschiedene Brote. Dazu natürlich
noch das grillierte Fleisch, was aus Elchwürsten, Elchhamburger und
Caribouspiessli bestand. Auch x verschiedene Dessert wurde einem
serviert und schmeckte uns wie alles hervorragend. Der Wettergott war
auch mit von der Partie, regnete es doch bis kurz vor beginn des
Barbecue und lies dann im richtigen Moment die Sonne wieder erscheinen. Gut genährt, führte unsere
Strecke dann weiter bis wir auf den Klondike Highway stiessen. Beim
Aussichtspunkt der Five Finger Rapids des Yukon River machten wir einen
weiteren Zwischenstop. Wir machten uns von der Aussichtsplattform auf
den 1km langen Weg um diese Stromschnellen von der nähe anzuschauen.
Diese Stromschnellen sehen gar nicht so gefährlich aus, doch kam mancher
Goldsucher auf dem Weg nach Dawson City bei diesen ums Leben. Im
Verhältnis zum Campbell Highway herrschte auf dem asphaltierten Klondike
Highway fast Grossbetrieb und man kreuzte wieder einige Autos und
Wohnmobile. Beim Stewart Crossing machten
wir einen Abstecher auf dem Silver Trail nach Mayo und Keno. Mayo hat
immer noch eine gut funktionierende Infrastruktur und gefiel uns ganz
gut. Auch das kleine Keno, mit einem guten Museum über die Erzsuche,
gefiel uns. Von hier kann man auf einer, 10 Kilometer langen, passablen
Strasse auf den Keno Hill gelangen. Vom Top hat man eine wunderschöne
Aussicht auf die Bergwelt und so entschieden wir uns gleich an diesem
schönen Ort zu Übernachteten. Auf einer Wanderung über den Keno Hill
sahen wir viele schöne Blütenpflanzen und Kleingetier. Aber auch
Überreste von alten Minen, sowie Schürfstellen an welchen immer noch
Edelmetalle abgebaut werden. Am folgenden Morgen kehrten wir nach Mayo
zurück, wo wir den Rest des Nachmittages am Mayo River verbrachten, in
der Hoffnung dass die Sonne am nächsten Tag wieder scheinen werde. Dies
tat sie denn auch, auch wenn nur für kurze Zeit und so fuhren wir los in
Richtung Dawson City. Kurz davor zweigt die ca. 740km lange Stichstrasse
nach Inuvik, das sich in den Northwest Territories befindet, ab. Dieser
Gravelroute, der sogenannte Dempster Highway, der Dawson City mit Inuvik
verbindet, wollen wir in den kommenden Tagen folgen. Diese Strecke bietet alles was
das Abenteuerherz höher schlagen lässt. Es begann mit einer bezaubernden
Bergwelt, am Anfang sogar noch leicht verschneit und eine herrliche
Wetterstimmung begleitete uns einen Grossteil dieser Strecke. Im
Tombstone Mountains PP., nach 75km, gab es eine anstrengende Wanderung
auf den Goldensides Mtn. (1830m) sowie den Blckcap Mtn.. Vor allem der
Aufstieg war recht mühsam, da kein richtiger Weg zu erkennen war. Zudem
war es recht steil und ein Teil des Weges führte über eine reine
Geröllhalde. Zum Schluss ging es dann noch über einige Felsen zum Top.
Die Aussicht von oben war aber einfach phänomenal und ein richtiger
Augenschmaus. Vom Goldensides Mtn zum Nachbar Blckcap Mtn zu gelangen,
war dann allerdings kein Problem und von diesem ins Tal zu rutschen viel
einfacher. Die Weiterfahrt führte uns über
Bergrücken, durch Täler, vorbei an Seen und Flüssen, sowie über
verschiedene Pässe. Eagle Plains ist die erste Service Station mit Motel
und Restaurant an dieser Strecke und markiert die erste hälfte. Etwa
60km von dort erreicht man dann den 66°33“ Breitengrad und überschreitet
damit den Arctic Circle. Nach weiteren 50 gefahrenen Kilometer
erreichten wir den Wright Pass und die Grenze zwischen Yukon und den
Northwest Terretories. Hier sahen wir dann Hunderte von Porcupine
Caribous und ihnen zuzuschauen wie sie umherzogen war einfach
faszinierend. Am frühen Abend gesellten sich dann noch Einheimische zu
uns, die auf die Jagd gingen. Sie sagten uns, dass die Caribous
normalerweise erst viel später in dieser Gegend seien und freuten sich
schon jetzt auf die Jagd gehen zu können. Diesem Treiben schauten wir
dann bis fast um Mitternacht zu, bis sie uns dann mit der Jagdbeute
verliessen. Wir waren überrascht, dass die Caribous nach einem
geschossenen Tier nicht sofort das weite suchten, sondern bald wieder
stehen blieben als wäre nichts passiert und es den Jägern somit sehr
leicht machten sie zu jagen. Die geschossenen Tiere werden gerade vor
Ort ausgeweidet und zum Teil auch zerlegt. Als Freude mit uns zu reden,
sowie uns die Jagdbeute zu zeigen, gaben sie uns noch ein schönes Stück
Fleisch um es zu probieren. Dieses Stück Fleisch reichte uns für einige
Nachtessen und schmeckte uns so ausgezeichnet, dass man nicht abgeneigt
wäre wieder einmal davon zu essen. Während des ganzen Nachmittages gab
es immer wieder kleine Regenschauer und da auch die Sonne, meistens, mit
von der Partie war, bildeten sich immer wieder schöne Regenbogen und
hinterliess so einen nachhaltigen Eindruck. Durch die Richardson Mountains
führte unser Weg dann zum Peel River. Da es zusätzlich in der Nacht
Regnete verwandelte sich die Strecke in ein Schlammbad und dem
endsprechend sah unser Auto auch aus. Da der Fährmann über den Peel
River gerade am reinigen seiner Fähre war, spritzte er unserem Auto auf
der Überfahrt den grössten Dreck weg, was uns nur recht war und wir
bedankten uns für diesen Service. Nach 550km erreicht man mit McPherson
die erste Ortschaft dieser Strecke. Da sie aber an diesen Montag gerade
einen Feiertag hatten, war alles geschlossen und so führen wir gleich
weiter zur nächsten Flussfähre über den Mackenzie River. Da wir bei
einem See unser Mittagessen einnahmen und man einfach zum Wasser kam,
machten wir noch mit diesem die Nachreinigung des begonnenen Autowasches. An dieser Flusskreuzung
Mackenzie und Arctic River liegt auf der Anhöhe mit Tsiigehtchic eine
weitere kleine Ortschaft, die von der Fähre nur wenn nötig angefahren
wird. Die letzten gut 100km führt einem die Strecke durch die typisch
flache nördliche Landschaft mit den kleinen Nadelbäumen und niedrigen
Birken. Inuvik mit seinen etwa 3600 Einwohnern ist zugleich eine der
grössten Ortschaften der NTW und auf den Strassen des Städtchens
herrschte reger Betrieb. Wir machten zuerst unseren Einkauf und
spazierten dann durch das Städtchen. Wobei uns vor allem, wegen des
Permafrostboden, die oberirdischen Wasserleitungen interessierten. Es
sieht schon irgendwie komisch aus, wenn alle Leitungen über dem Boden
geführt in die Häuser hinein führen. Wegen dieses Permafrostboden werden
die Hauser ebenfalls auf Pfähle gebaut. Damit will man verhindern, dass
der Boden von der Häuserwärme nicht zu fest auftaut und die Häuser somit
in Schieflage geraten. Beim Interpretations- Zentrum an der
Einfahrtsstrasse zum Zentrum, hat es eine schöne Steinmetzfigur und auch
ein kleines interessantes Museum. Unser Spaziergang führte uns auch zum
Mackenzie River, vorbei an der im Zentrum liegenden Igloo Church, sowie
zum dahinterliegenden Inuvik Community Greenhouse. In diesem Treibhaus,
können die hiesigen Bewohner einen kleinen Gartenfleck mieten und darin
etwas Gemüse anpflanzen. Danach begaben wir uns langsam
wieder auf den Rückweg, wobei sich das Wetter eher von der schlechten
Seite zeigte. Auf dem Rückweg sahen wir auch diesmal viele Caribous und
diesmal schön verstreut auf die mittlere Streckenhälfte. Des Weiteren
kreuzten wir auf unserem Weg einen Elch, einen Schwarzbären, ein
Porcupine und einige Füchse. Des Weiteren gab es auch viele Beeren
entlang der Strecke und ich freute mich sehr über die Bakeapple, die wir
schön in Labrador genossen haben und von denen ich für ein Kompott über
ein Kilo pflückte. Auf der Rückfahrt sah man auch bereits wie sich die
Tundra langsam zu färben begann. Nun ging es zu unserer letzten
Station vor dem Besuch Alaskas und zwar nach Dawson City. Dieses zum
Teil von Park Kanada restaurierte Städtchen ist ein kleiner Juwel und
man fühlte sich fast in die Vergangenheit versetzt. Die authentischen
Strassenzüge mit den alten Häusern, Läden, den belassenen Gehsteigen aus
Holzbrettern sowie den ungeteerten Strassen, geben diesem zweitgrössten
Städtchen Yukons ein sehr interessantes Bild. 1898 zur verrückten
Goldgräberzeit lebten hier für kurze Zeit über 30‘000 Menschen. Heute
zählt es durch den Sommer noch gegen die 2000 Einwohner. Sich in dieser
Gegend 2,3 Tage aufzuhalten ist kein Problem, gibt es doch einiges zu
sehen. Auf einem geführten Stadtrundgang erfährt man viele Einzelheiten
und Geschichten der lebhaften Vergangenheit. Streift durch verschiedene
Strassen, wobei man auch die erste Bank, den Saloon und die alte Post
besucht. Des Weiteren kann man das Palace Grand Theatre, Commissioner’s
Residence und das Dampfschiff SS Keno besichtigen. Aber auch sonst hat
es viele interessante Gebäude in der Stadt, in dessen Schaufenstern mit
Bildern und Gegenstände die Vergangenheit wach gehalten wird. Dies gilt
auch für die Ausstellung von alten Bilddokumenten im Harrington’s Store.
Für Nachtunterhaltung sorgt das 1971, im alten stiel, gebaute Theatre
und Spielkasino. An der Bonanza Creek Road, etwas
ausserhalb der Stadt, kann man zudem den grössten je für die Förderung
und Durchspülung goldhaltigen Gestein gebaute Eimerketten-Schwimmbagger
mit Holzrumpf besuchen. Imposant ragt diese Gold Dredge #4 mit seinen
90m Länge und 30m Höhe aus seinem heutigen Kiesbett. Folgt man etwas
weiter dieser Strasse, kreuzt man den Ort welcher den Goldrausch
ausgelöst hat. Am sogenannten Discovery Claim wurde am 17. August 1896
von den drei Männern, George Washington Carmack, Jim Skookum und Charli
Tagish, damals am Rabbit Creek heute Bonanza Creek genant, das erste
Gold gefunden und lösten somit den Klondike Goldrausch aus. Etwa 4km
weiter gibt es ein öffentliches Claim, wo jedermann sein Glück beim
Goldwaschen ausprobieren kann. Wobei ich für ein Foto auch etwas Erde
gewaschen habe, doch leider war mir das Glück nicht hold und ich
entdeckte keine Goldspuren. Danach ging unsere Fahrt wieder
zurück nach Dawson City, um auf den oberhalb liegenden Midnight Dome zu
Fahren und die Aussicht auf die Umgebung, die Goldabbaustellen, sowie
den Zusammenfluss des Klondike und Yukon River zu bestaunen. Da es hier
oben uns gut gefiel, entschieden wir nicht nur dort oben unser
Nachtessen einzunehmen, sondern auch gleich für die Nacht zu bleiben. Am
nächsten Morgen begrüsste uns bereits die Sonne, wo unten im Tal eine
Nebeldecke noch alles verhüllte. Nicht desto trotz nahmen wir die
Hinunterfahrt in Angriff, um beim alten Friedhof noch einen kurzen
Zwischenstop einzulegen und einige alte Gräber anzuschauen. Eine kleine Fähre brachte uns
dann über den Yukon River und zu dem Top of the World Highway. Diesem
Highway folgten wir dann über verschiedene Bergrücken, mit immer wieder
schönen Ausblicken zur Grenzstation. Poker Creek Alaska, liegt etwa 130
Strassenkilometer von Dawson City entfernt. Der Grenzübertritt war
völlig unproblematisch und wir erhielten ohne etwas zu sagen, wieder
eine Multieinreisebewilligung für sechs Monate. Seither ziert ein
schöner Stempel eines Caribou unseren Reisepass. Das ganze Prozedere
dauerte etwas 15Minuten und wir waren bereits auf Alaskas Strassen
unterwegs. Von reisenden haben wir erfahren, dass es in dieser Region,
den ganzen Sommer hindurch sehr regnerisch war. Nun hoffen wir, dass der
Wettergott bei unserer Reise durch Alaska es etwas besser meint und wir
in den Genuss von vielen schönen Tagen kommen, um diese Landschaft so
richtig geniessen zu können, bevor es wieder zurück nach Kanada geht.
Weiter zu
Zu dem Bilder von Canada Westen 4 (18)
Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:
Reisebericht von:
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McRei's Weltreise
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