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McRei's Weltreise

Argentinien / Chile
Reisebericht Argentinien (3) / Chile (6) 107



 

vom 30.12.2013 - 26.01.2014

Teilstrecke 1'934 Km
Kilometer 222'938 - 224'872

 

Bevor es mit Chile weitergeht, fahren wir
einige Kilometer durch Argentinien;

Nach dem reibungslosen und mit nur 20Minuten, rekordverdächtigen Grenzübertritt beim Paso Cardenal A. Samore (1305m), folgen wir der Strasse in Richtung San Carlos de Bariloche und welche Stadt im unteren Bereich des Lago Nahuel Huapi liegt. Da wir voraussichtlich nächsten Sommer nochmals in diese Region kommen wollen, steuern wir ohne grössere Zwischenstopps gleich das noch weiter südlich gelegene El Bolson an und wo wir Heiderose und Alejandro besuchen wollen. Dazu lebt hier auch noch, seit ein paar Jahren, Attila mit seiner Frau und den lebhaften drei Kindern und wo wir unsere Post hinschicken durften, denn beim Einbruch in Viña del Mar (Chile) ist uns etwas abhanden gekommen das wir wieder benötigten.

Das Wetter zeigt sich zum Jahreswechsel nicht sonderlich, recht kalt war‘s dazu und so erhielten sogar die umliegenden Berge bei El Bolson, die hier bis über 2500m ragen, eine frische Schneekappe und was ihnen kurzfristig ein recht reizvolles Aussehen bescherte. Da wir bei Heiderose, einer vor über 20Jahren ausgewanderten Deutschen, die hier mit ihrem jüngeren Lebenspartner aus Chile lebt, nicht angemeldet auftauchten, hatten sie nicht allzu viel Zeit für uns übrig, trotzdem gab’s einige interessante und aufschlussreiche Gespräche. Trotz eines sehr schmucken Häuschens, mit Garten und weiteren Grundstücken, gefällt es ihr nach eigenen Angaben nicht in dieser Region. Sie würde wieder viel lieber nach Deutschland ziehen, doch dies sei heutzutage sehr schwierig wenn fast unmöglich und deshalb unternimmt sie jedes Jahr eine längere Reise dorthin, oder sonst wohin wo es ihr eben Gefällt.

Einen interessanten Einblick erhielten wir auch in die Schweiz-Österreichische Familie von Attila und welche im Sommer hier Reittouren anbieten. Deshalb war dort ziemlich viel los und sie waren gerade in den Vorbereitungen für die nächste Tour. Doch bei den Plaudereien erführen wir auch hier einiges über eine Europäische Auswanderer Familie, die vorübergehend in Südamerika eine neue Heimat gefunden hat und denen wir, wie auch Heiderose und Alejandro, nochmals unseren herzlichen Dank aussprechen möchten.

Auch Pannen können also ab und zu was Gutes auf sich haben und so gab’s wegen unserer gebrochenen hinteren Antriebswelle eine neue interessante Bekanntschaft und auch wenn die Zeit für die Familie stressig war, wurden wir herzlich willkommen geheissen. Heiderose ist hingegen die Ex-Frau eines ehemaligen Arbeitskollegen der AVA.

 

Über Esquel und Trevelin nähern wir uns
wieder der Grenze von Chile,

Am 7.Januar kehren wir El Bolson den Rücken und nehmen die Fahrt in Richtung Süden wieder auf. Über Esquel, Trevelin fahren wir in Richtung chilenischer Grenze und die Landschaft zeigt sich auf dieser Andenseite weiterhin eher von der trockenen und kargen Seite. Wir übernachten in Esquel und kommen dort noch eine hübsche alte Dampflokomotive zu Gesicht. Den dortigen Parque Nacional Los Alerces lassen wir wie die davor passierten Naturschönheiten links liegen, da wir, wie schon erwähnt, ja nochmals in diese Region zurück kommen möchten. Wir aber werden in den kommenden Wochen weiterhin gemütlich südwärts ziehen und lassen uns auch für die kommende Carretera Austral genügend Zeit, denn um diese Strasse soll die Landschaft recht reizvoll sein, sofern das Wetter einigermassen mitspielt. Dieses Zeigt sich denn aber immer schlechter je näher wir uns dieser Region nähern und wir sind einmal echt gespannt was uns in den kommenden Tagen erwarten wird. Der Grenzübertritt, beim Paso Futaleufu, war sehr einfach und auch hier war der Zeitaufwand insgesamt keine halbe Stunde, auch wenn für einmal der chilenische Grenzhüter in jeden Kasten schauen wollte, doch dabei nichts fand was wir nicht nach Chile einführen dürfen. Die Fahrt brachte uns darauf, entlang des urchigen Rio Futaleufu, noch bis zum Lago Yelcho und wo es nachtsüber wie aus Kübeln schüttete, also ein echt herzlicher und feuchter Empfang.

 

An der Carretera Austral besuchten wir
als erstes den Ventisquero Yelcho Gletscher,

Von unserem Nachtplatz, am Lago Yelcho, sind es am kommenden Morgen nur noch wenige Kilometer bis wir die Carretera Austral erreichen und auf dieser wollen wir in den folgenden Tagen südwärts fahren. Bei dieser Strassengabelung liegt die Ortschaft Villa Santa Lucia und von dort aus gibt’s zuerst noch einen Abstecher zum Ventisquero Yelcho Gletscher. Nach der sehr regnerischen Nacht zeigt sich der heutige Tag dementsprechend verhangen und die gewaltige Gletscherzunge, die von der Strasse aus ersichtlich ist, hüllt sich im Nebel. Da es aber ziemlich stark windet, reisst der Nebel immer wieder auf und gibt Blicke auf das Eisfeld frei. Dabei gelangen auch einige Sonnenstrahlen aufs Eis und die das Ganze wie eine Spotbeleuchtung anstrahlen. Die Vegetation ist sehr üppig, zeigt sich in verschiedenen Grüntönen und ist übersäht mit Flechten, Moosen und Farnen. Dazu mischen sich die grosblättrige Pangue-Pflanze und welche unserer Rhabarber ähnelt.

Zwischendurch gibt’s immer wieder kleine Regenschauer und so machen wir uns erst am frühen Nachmittag auf den Weg zum Gletscher. Da der Weg durch einen Wald führt, ziehen wir zum Schutz unsere Regenbekleidung an und marschieren erst danach los. Da der Wald klitschenass ist, bekommen die verschiedenen Grüntöne eine sehr kräftige Farbe und die Flechten, Moose, Farne und das andere Grünzeug bescheren unseren Augen einen Mega intensiven Anblick. Der Wald präsentiert sich uns als ein echter Märchenwald und der einstündige Spaziergang war der reinste Genuss und dies obwohl, oder gerade deswegen, alles sich so sumpfig, nass und glänzig zeigt. Am Ende des Waldes steht man dann leider noch nicht direkt vor der mächtigen schroffen Gletscherwand und um dieser noch etwas näher zu kommen braucht es nochmals ungefähr eine Stunde Kraxlerei. Ab hier gibt’s denn nämlich keinen offiziellen Weg mehr und man muss selber schauen wo man am besten durch die sumpfige und mit Wasserläufen übersäte Landschaft kommt. Dazu muss man am Schluss noch ein Geröllfeld überqueren und von wo aus man dann einen eindrücklichen Anblick auf das nahe zerklüftete, bläuliche Eisfeld hat. Zurück beim Auto hüllt langsam der auftauchende Nebel die Bergspitzen ein und somit verschwindet auch die Gletscherzunge wieder hinter dem Nebelvorhang.

 

Dieser Abschnitt führt uns darauf bis Puyuhuapi,

Auch der kommende Tag zeigt sich uns noch nicht von seiner schönen Seite, auch wenn das Wetter im verlaufe immer besser wurde. So führt uns die heutige Etappe von Villa Santa Lucia über La Junta nach Puyuhuapi und welche Ortschaft am gleichnamigen Fjord liegt. Dieser Abschnitt der Carretera Austral ist die reinste Baustelle und wie lange dauert es wohl noch bis dieser Abschnitt geteert ist. Von den hiesigen Bergspitzen bekommen wir am heutigen Morgen nicht viel mit und nur ab und zu zeigt sich durch ein Nebelfenster einer der hiesigen schneebedeckten Bergrücken. Ansonsten ist die Landschaft bewaldet, auf den gerodeten Waldflächen grasen Kühe oder Pferde und vereinzelt stehen kleinere Höfe am Wegrand. In dieser oft regnerischen Region fehlen natürlich auch die vielen Seen und Wasserläufe nicht und wir passieren auch immer wieder sumpfige Abschnitte.

 

Der „Hängende-Gletscher“ des Ventisquero Colgante,

Der 11.Januar 2014 zeigt sich uns dann von einer ganz anderen Seite und wir freuen uns riesig. So genossen wir bereits den frühmorgendlichen Blick über den Fjord Puyuhuapi und der sich uns im schönen Sonnenlicht zeigt. Auf den umliegenden bewaldeten Berghügeln lösen sich die letzten Nebelschwaden auf und ein prächtiger Tag kündigt sich an. So war es der richtige Moment um den nun folgenden „Hängenden-Gletscher“ des Ventisquero Colgante zu besuchen und bei welchem wir anschliessend einen herrlichen Tag verbrachten. Die hiesige Gletscherzunge klammert sich dabei ans oberen ende einer mächtigen, fast senkrecht abfallenden, Felswand und über die sich das Schmelzwasser stürzt. Mit der wärmenden Sonne lösen sich dabei immer wieder kleinere Eisbrocken, vom überlappenden Eisfeld und die dann tosend und lautstark krackend über die Felswand in die Tiefe donnern und das Ganze sieht wie ein zusätzlicher Wasserstrahl aus. Auch der Blick über die dort gelegene milchfarbige Laguna Templados, auf die imposante Felswand mit der zuoberst herausschauenden schroffen, bläulichen Eiszunge, ist nicht schlecht wenn nicht gar sehr eindrücklich.

Danach fahren wir noch bis zum höchsten Punkt des Portezuelo Queulat und wo wir mit Blick auf eine mit Wasserkaskaden übersäte Felswand nächtigen. Entlang der bis hierher zurückgelegten Strecke erblicken wir noch den Fjord Queulat und durchfahren eine bewaldete, sumpfige Landschaft. Darauf tauchen schneebedeckte Berge auf und welche diesen Tag würdig abschliessen.

 

Dieser Abschnitt bringt uns bis Puerto Aysen,

Auch der kommende Tag zeigt sich wettermässig nicht schlecht und so legen wir am heutigen Tag für einmal eine etwas längere Strecke zurück und welche mit dem Abstecher in die Siedlung Puerto Cisnes beginnt. Diese Ortschaft liegt am Canal Puyuhuapi und in dessen Bucht Dutzende von Fischerboote schaukeln. Danach folgen wir der Teerstrasse ins 180km entfernte Puerto Aysen. Entlang dieses Abschnittes gibt’s natürlich unzählige Stopps und da sich uns die Sonne von einem nur leicht wolkigen Himmel zeigt, bekommen wir von der uns umgebenen Landschaft alles mit. Diese Zeigt sich uns denn auch sehr abwechslungsreich und reizvoll, so dass wir diesen Teil von Chile so richtig geniessen können.

 

Puerto Aysen,

Der folgende Tag nehmen wir dafür etwas gemütlicher in Angriff, bleiben am Vormittag in Puerto Aysen hängen und von wo aus wir am Nachmittag ins 13km entfernte Puerto Chacabuco fahren. In der zweitgenannten Ortschaft liegt heute der bescheidene Hafen dieser Region, da derjenige in Puerto Aysen versandete. In Puerto Aysen leben etwas 20‘000Einwohner und sie liegt an der Mündung der Flüsse Aysen und Palos in den Aysen Fjord. 1961 baute man hier über den Rio Aysen eine Hängebrücke und laut einer angebrachten Tafel, soll die „Punte Presidente Ibañez“ die längste Brücke von Chile sein.

Dazu fuhren wir noch ein Stück in Richtung Coyhaique, der grössten Stadt der 11.Region von Chile und übernachteten beim Eingang zur Reserva Nacional Rio Simpson, unweit der Cascada La Virgen.

 

Und dies gab’s um die gesichtslose Stadt Coyhaique zu sehen,

Am kommenden Morgen folgen wir durchs Tal des Rio Simpson zur Stadt Coyhaique. Doch bevor wir in die grösste Stadt der 11.Region einfahren, besuchen wir die davor gelegene gleichnamige Reserve. Dort spazieren wir um eine weitere Lagune Verde und erledigen danach in der Stadt die Einkäufe für die kommenden Tage. Da das Wetter am Nachmittag stark aufriss, starten wir noch einen Loop zu verschiedenen weiteren Seen der Umgebung und welcher uns um den hiesigen Hausberg führt und einige Kilometer nach der Stadt, wieder an der Carretera Austral endet. Von den tiefblauen Seen Castor, Polux und Frio finden wir den erstgenannten am schönsten gelegen und wo uns die Piste von anfänglich 300 bis auf 800m hinaufführt. Der Blick auf die weitere Umgebung war denn auch nicht schlecht. Übernachtet haben wir oberhalb eines unbenannten Sees, gleich neben der Schotterpiste.

 

Ein echt schöner Anschnitt bringt uns
darauf zum Lago General Carrera,

Bereits haben wir den 15.Januar 2014 und an diesem folgen wir der Carretera Austral ein weiteres Stück südwärts. Diese führt uns durch die Reserva Nacional Cerro Castillo zur an der am Lago General Carrera gelegenen Ortschaft Puerto Ibañez. Dieser Abschnitt begann Landschaftlich bescheiden und führt uns anfänglich durch eine Landwirtschaftlich genutzte Zone. Sie wurde aber schnell einmal schöner und spektakulärer. Der Abschnitt durch die Reserva Nacional Cerro Castillo, bis zum Lago General Carrera, war dann einfach grossatig, vor allem da das Wetter absolut mitspielte. Der Bergzug um den 2318m hohen, mit vielen Felsspitzen dastehenden, Cerro Castillo war herrlich und vom Aussichtspunkt „Mirador Cuesta del Diablo“ gar eine Pracht. Dabei passieren wir verschiedene, in die Landschaft schön eingebetete, tiefblaue Seen und das Wasser des Lago General Carrera leuchtete uns in einer fast kitschigen hellblauen Farbe entgegen.

 

Von der Ortschaft Puerto Ibañez geht’s
auf einer Nebenstrasse zurück zur Carretera Austral,

Von der Ortschaft Puerto Ibañez könnte man mit einer Fähre nach Chile Chico übersetzen, doch wir bevorzugen auf einer Nebenstrasse zurück zur Carretera Austral zu gelangen und im weiteren Verlauf den See zu umrunden. So kamen wir auch auf dieser in den Genuss einer traumhaften Umgebung und auf welchem Abschnitt auch das Wasser des Rio Ibañez sich über verschiedene Felskanten 20m in die Tiefe stürzt und dies begleitet von einer mächtigen Gichtwolke. Da der Fluss viel Wasser mit sich führt, war das Ganze ein echtes Naturspektakel. Oberhalb des Tamango Sees übernachten wir in herrlichster Umgebung und genossen dabei das schöne Panorama auf die gegenüberliegenden bizarren Felstürme der Cerro Castillo Bergkette. Da es uns hier so gut gefällt und das Wetter sich an den folgenden Tagen sehr aprilenhaft zeigt, geniessen wir die hiesige Ruhe mit den wechselhaften Wetterstimmungen. Und ab und zu tanzen, vom Wind herangepeitschte, Regentropfen auf unserem Wohnkabinendach, es bilden sich Regenbogen und auch die gegenüberliegenden Berge zeigen immer wieder ihre Gesichter zwischen den vorbeiziehenden Wolken hindurch. Die Vegetation gedeiht in diesem Bereich des chilenischen Patagoniens weniger üppig, ist felsiger und trotzdem verbringen wir hier wie angetönt den regenreichsten Tag. Natürlich bleibt auch diese Zeit nicht ungenutzt und wir lesen die Bilder für unsere Homepage aus, bearbeiten diese und schreiben unsere Texte.

 

Einen Mega Abstecher gab’s zum Exploradores Gletscher,

Wir trauten am Tag nach dem Regen fast unseren Augen nicht, als wir frühmorgens aus dem Fenster schauten und der Himmel über uns sich Wolkenlos zeigt. Also nichts wie aus den Federn und so startete der heutige Tag etwas früher. Wir legten zuerst die letzten Kilometer zur Carretera Austral zurück und genossen dabei die Sicht auf die Cordillera des Cerro Castillo. Dieser folgen wir im weiteren Verlauf bis zur Ortschaft Puerto Rio Tranquilo und wurden weiterhin begleitet von einer bleibenden sehr reizvollen Szenerie. Dabei stach uns nicht nur der Lago General Carrera mit seiner extremen blauen Wasserfärbung ins Auge.

Von Puerto Rio Tranquilo gab’s einen Abstecher zum Glaciar Exploradores und wo auch der Monte San Valentin o San Clemente zu Hause ist. Dieser mit Schnee und eisbedeckte Riese streckt sein Haupt stolze 4058m Himmelwärts und ist damit der höchste Berg Patagoniens. Die ganze Fahrt zum Gletscher war der reinste Genuss und das wir am Abend, sowie am folgenden Mittag, diesen Berg noch Wolkenlos zu Gesicht bekamen war natürlich das Pünktlein auf dem i und so bleibt uns dieser Trip in einzigartiger Erinnerung. Dazu gehört natürlich auch die dortige Entdeckungstour auf der, mit Geröll übersäten, Gletscherzunge.

 

Aus dem Abstecher zum Lago Leones wurde nichts,

Zurück beim Lago General Carrera und der Ortschaft Puerto Rio Tranquilo, folgten wir dem See bis nach El Leon und fanden die blaue Farbe des Sees ein weiteres mal fast unnatürlich, aber dank der Sonnenstrahlen war’s einfach eine Augenweide.

In Leon wollen wir darauf einen weiteren Abstecher machen und zwar zum Lago Leones und dessen Gletscher. Doch stellte sich schnell einmal heraus, dass diese schmale Piste nichts für unser Fahrzeug ist und kehrten dem ganzen nach nur 4km den Rücken. Auf der Carretera Austral folgt kurz darauf die elegante Hängebrücke General Carrera und beim überqueren dieser erhalten wir weitere exzellente Blicke auf die vergletscherte Bergkette des Campo de Hielo Norte.

 

Bevor es nach Chile Chico geht, folgen wir
der Carretera Austral noch weitere 30 Kilometer;

Bei Puerto Maiten haben wir dann den westlichsten Punkt des Sees erreicht und bevor wir der Strasse 265 nach Chile Chico folgen, folgen wir noch weitere zirka 30km der Carretera Austral und zwar bis zum Salto del Baker. Auch dieser kurze Abschnitt bietet abwechslungsreiche Szenerien und endet für uns also wie gesagt beim Salto del Baker. Der Rio Baker ist im Übrigen der wasserreichste Fluss Chiles, beginnt beim Lago Bertrand und endet nach etwa 100km im gleichnamigen Fjord und dies bei der Siedlung Tortel.

Die Carretera Austral würde zwar von unserem Endpunkt aus noch weiter führen und endet erst nach zusätzlichen 240km in der Siedlung O’Higgins, doch ist dies eine Sackgasse und so kann man von dort aus, zumindest mit dem Auto, nicht nach Argentinien weiterreisen. Wir folgen deshalb, auf unserer Reise durch diesen Bereich des chilenischen Patagoniens, dem Südufer des Lago General Carrera und der mit dem dazugehörenden Lago Buenos Aires, auf der argentinischen Seite, hinter dem Titicaca See, der 2.grösste See Südamerikas ist. Entlang dieses Ufers gibt’s immer wieder exzellente Blicke auf die dahinter liegende Bergkette des Campo de Hielo Norte, auch wenn ein Teil dessen Gipfel sich in Wolken hüllen. Ein kleines Bijou entlang der Strecke sind die Kaskaden Los Maquis und die wir auf einem unwegsamen kurzen Weg erreichen.

Eigentlich wollten wir heute, den 21.Januar 2014, bis Chile Chico fahren, doch oberhalb des Sees entdecken wir einen kleinen Platz mit mega Sicht. Deshalb schlugen wir dort unser Nachtlager auf und dies bereits gut 60km vor unserem eigentlich geplanten Endziel.

 

Und dies ist der 2.Teil nach Chile Chico,

Der am nächsten Tag folgende Abschnitt, entlang des Südufers des Lago General Carrera, bot uns echt eindrückliches. So ist in diesem Bereich nicht nur die uns umgebende Landschaft sehr schön, nein auch die Strasse führt zum Teil recht spektakulär durch diesen felsigen Abschnitt. Das Wetter zeigt sich dazu in verschiedenen Falsetten und trägt seines dazu bei, dass es uns hier so gut gefiel.

Da wir am heutigen Morgen nicht gleich losgefahren sind, zeigt die Uhr bei Ankunft in Chile Chico bereits den Nachmittag an. Wir stellen uns beim Aussichtpunkt „Plaza del Viento“ hin und da wir kurz entschlossen entschieden diesen schönen Platz auch gleich als Nachtplatz zu nutzen, steigen wir zu Fuss die 210 Treppenstufen zur Kleinstadt hinunter. Wir schauen dem Fährschiff zu wie es den Hafen verlässt und erledigten einen kleinen Einkauf, da wir in den kommenden 2 Tagen noch einen Ausflug in die Reserva Nacional Lago Jeinemeni machen wollen. Beim Sonnenuntergang taucht das Fährschiff wieder auf und welches von Puerto Ibañez voll belanden zurückkehrt. Die hiesige Vegetation ist sehr karge und das Ganze zeigt sich uns überraschend trocken und in verschiedenen Gelbtönen. Da die Ortschaft von den kalten Winden, die über den See blasen, etwas geschützt ist, gedeihen ihr sogar Früchte und so stehen entlang der Haupt- und Nebenstrassen unzählige Apfel- und Aprikosenbäume.

 

Zum Abschluss geht’s noch in
die Reserva Nacional Lago Jeinemeni,

Der Abstecher in die Reserva Nacional Lago Jeinemeni war ein würdiger Abschluss dieses bereits tollen Reiseabschnittes und rundet das Ganze sogar noch auf, da es ganz anders daherkam als das zuvor gesehene. So treffen wir hier bereits auf die angrenzende Pampa und die hiesigen Berge sind mit vielen hübschen Steinformationen gespickt. So ragt zum Beispiel eine fast 40m hohe Steinsäule „Piedra Clavada“ Himmelwärts und lässt einem daneben wie Zwerge aussehen. Aber nicht nur diese entzückt uns auf dem 12km langen Rundweg, der vorbei an unzähligen weiteren interessanten Felsformationen führt. Dazu sieht man in einer Höhle 7000Jahre alte menschliche Hinterlassenschaften und der Blick reicht auf der einen Seite bis hin zum Lago General Carrera/Buenos Aires.

Auch die Wanderung am Tag darauf, zum Mirador del Lago, des Sektor Lago Jeinemeni ist schön. Auch dieser See überrascht uns mit einer erfrischenden hellblauen Farbe und ist eingerahmt von einer hübschen Berglandschaft die über karge farbige Bergspitzen bis hin zu schneebedeckten Berghäuptern geht. Dazu stehen hier vom Wind gebeutelte Bäume und an den zum Teil kaum noch grünzeug wächst. Auf der Hin- und Rückfahrt sehen wir sogar noch einige Andenkondore, Flamingos, Andengänse und unzählige Hasen die laufschnell das weite suchen. Unsere Augen erfreuten sich aber auch noch ab einem kleinen Stinktier, das nur wenige Schritte vor uns über den Weg eilte.

 

Den angehängten Zusatztag verbringen
wir hinter dem Computer,

Zurück in Chile Chico gibt’s nochmals einen kleinen Einkauf und da wir im Tourist-Office Senatur eine gute Internetverbindung finden, hängen wir nochmals einen Tag an diesen Reiseabschnitt an und werden erst am Montag den 27.Januar 2014 nach Argentinien wechseln. Und da wir schon gute Vorarbeit geleistet haben, können wir an diesem unsere Homepage fertigstellen, gleich übermitteln und müssen in Argentinien nicht auf die Suche nach einem Netz gehen. Deshalb steht für einmal auch erst im nächsten Bericht wie es uns an der Grenze ergangen ist und hoffen, dass danach der berüchtigte patagonische Wind uns nicht auf und davon bläst. Denn die letzte Nacht in diesem Abschnitt war auf dem Mirador „Plaza del Viento“ sehr, sehr windig und das Auto schaukelte wie ein Schiff auf rauer See.

 

Einfach schön,

Der Abschnitt dieses Berichts führt uns über San Carlos de Bariloche, El Bolson zurück nach Chile. Dort folgen wir darauf einem Teil der Carretera Austral und die uns vorbei an manch einer reizvollen Landschaft führte.

Nach der ersten Nacht, in der es noch wie aus Kübeln schüttete, zeigte sich das Wetter in der Folge gar nicht einmal so schlecht für diese Region und wir konnten die hiesige Natur und die vorbeiziehende Wetterstimmung so richtig geniessen. Einzig der Wind, der zum Teil sehr stürmisch um die Ohren pfiff, war etwas störend, aber auch dieser gehört eben zu dieser Region.

Zu unseren Höhepunkten dieses Reiseabschnittes gehören die Gletscher Ventisquero Yelcho und Colgante, sowie die Bergkette des Cerro Castillo. Ein mächtiger Anblick war natürlich auch der Monte San Valentin, der mit 4058m höchster Berg Patagoniens ist und welcher wir sogar Wolkenlos zu Gesicht bekamen. Vergessen wollen wir dabei auch nicht die Piste die uns um den Lago General Carrera führte und der wie fast alle anderen Seen dieser Region, uns mit einer prächtigen blauen Farbe entzückte. Die zum Abschluss besuchte Reserva Nacional Lago Jeinimeni rundet das bereits tolle Programm würdig ab.

 


Zu dem Bilder Argentinien 3 - Chile 6 (107)

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