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McRei's Weltreise

Bolivien
Reisebericht 1(97)



 

vom 06.04.2013 - 06.05.2013

Teilstrecke 1'293 Km
Kilometer 205'699 - 206'992

 

Jetzt beginnt das Bolivien Abenteuer,

Wegen dem gesperrten Grenzübergang bei Yunguyo nach Copacabana beginnt unsere Reise durch Bolivien in Desaquadero und dies nach einem überraschend schnellen und einfachen Grenzübertritt, vor allem, wenn wir an die dortige Warteschlange bei der Migration zurückdenken und auch fürs Auto bescherte uns diese absolut kein Problem. Unsere eindrücke dieses Grenzübertrittes haben wir im übrigen am Ende des letzten Perureiseberichts zusammengefasst.

So folgen wir am Nachmittag des Samstages 6. April 2013, nach unseren ersten Schritten in Bolivien, noch der Strecke Richtung La Paz und verbringen die erste Nacht auf dem Parkplatz der Ruinenstätte Tiwanaku. Am Sonntag legten wir dann den 2.Teil des Weges nach La Paz zurück und welches mit fast 2Millionnen Einwohner die grösste Stadt Boliviens ist. Sie liegt auf 3600m und ist damit eine der höchstgelegenen Grossstädte der Welt. Der tiefste Punkt der Stadt liegt allerdings auf nur 3100m, während bei El Alto der höchste fast 4100m erreicht. Sie ist eingebetet in einem Talkessel und umgeben von einer farbigen, bezaubernden badlandartig verfurchten Landschaftsszenerie.

 

Unser La Paz Aufenthalt dauert länger als geplant,

Unsere erste Station in der grössten Metropole von Bolivien ist die Garage von Ernesto Hug und wo wir einige kleinere Arbeiten an unserem Fahrzeug vornehmen lassen wollen und deshalb verbrachten wir die 2.Nacht in Bolivien vor dessen Garagetor in einem Quartier von La Paz. Am Montag zeigten wir Ernesto, er ist Schweiz, die Liste mit den zu erledigenden Arbeiten und worauf er meinte, dass er für alles in dieser Woche keine Zeit hätte und wir für den Rest in 2Wochen nochmals vorbeischauen müssen.

Wir erzählten ihm zudem was wir hier ansonsten noch alles so erledigen möchten und auf die erwähnte Passerneuerung sagte er, dass die Schweizer Botschaft ab dem 1.April dieses Jahres keine neuen Schweizerpässe mehr ausstelle und wir hiefür nach Lima, Buenos Aires oder Santiago de Chile ausweichen müssen. Zur absoluten Sicherheit hängte er sich aber sogleich ans Telefon und gab mir dieses um selber bei der Botschaftsangestellten nachzufragen. Diese bestätigte mir das kurz davor erfahrene dann leider und es täte ihr leid, dass man uns im gesendeten E-Mail nicht darüber informiert habe.

Kurze Zeit später machten wir uns zu Fuss auf in die Innenstadt, um dort bei der Migration unsere Aufenthaltsdauer von 30 auf 90 Tage zu verlängern. Dies war glücklicherweise kein Problem und dauerte gerade einmal 2Minuten und somit trägt unser Pass neu 3 Stempel über eine 30igtage Aufenthaltsbewilligung und was zusammen 90 ergibt. Fällig war dafür eine Kopie der Touristenkarte mit dem erhaltenen Einreisestempel im Pass und was uns zusammen ein halber Boliviano ( 0.07sFr.) kostete, da wir zudem die benötigte Passinhaberkopie noch in Reserve hatten.

Darauf schlenderten wir zufrieden durch die Innenstadt und genossen unseren Rundgang durch ganz verschieden daherkommende Stadtteile. Der am Sonntag erhaltene erste Eindruck von El Alto und die damals durchfahrene Innenstadt, wurde auf unserem Fussmarsch bestätigt und so kommt die Stadt überraschend geordnet und sauber daher. Einzig je länger der Tag avancierte, je grösser wurde das Verkehrspuff und dementsprechend ist die Luft entlang den Hauptverkehrsadern nicht gerade die Beste. Der Bummel durch die Marktquartiere war demzufolge vielleicht auch nicht mehr so urchig wie erwartet, aber weiterhin sehr lebendig und geschäftig. So sind die in bunten Röcken gekleideten Indigena Frauen auch in dieser Stadt bereits klar in der Minderheit und sie zeigt sich in einem mehrheitlich westlichen Kleiderlook. Auch viele Häuser ragen recht ansprechend Himmelwärts und wir sehen kaum eines das vollkommen heruntergekommen daherkommt. Wir entdeckten zudem geruhsame Gassen und Plätze und die angenehm für eine Verschnaufpause sowie den Zmittag waren.

Die Nacht verbringen wir in der Garage von Ernesto Hug und wie auch noch die zwei folgenden. Sie erledigen die ersten auszuführenden Arbeiten, wie die Bremsbacken der Trommelbremsen hinten, das zu gross gewordene Radspiel vorne, schauten unter die Motorhaube und kontrollierten die verschiedenen Öle der Getriebe. Bei den ausgeführten Arbeiten hat man ein gutes Gewühl, der Höhe entsprechend langsam werden diese angepackt und so kommen die Automechaniker denn auch kaum vom Fleck. Darum müssen wir denn auch am 22. April nochmals auftauchen um die vorderen Bremsscheiben noch auszuwechseln und das hintere leichte Radspiel anzuziehen. Dazu wechseln wir dann noch die verschiedenen Getriebeöle, wobei in einem unnötigerweise bereits etwas nachgefüllt wurde. Tja und so laufen halt auch hier einige Arbeiten doppelspurig. Bis zum bekommenen Termin werden wir in La Paz bleiben und erst weiterziehen wenn alle Arbeiten vollkommen erledigt sind.

In der Garage von Ernesto Hug lernten wir mit Simon, Michaela und Lynn, die 2jährige Tochter der beiden, eine Schweiz-Österreichische Familie kennen und verbrachten gemeinsam eine kurzweilige Zeit hintern den Garagemauern. Sie sind in Uruguay gestartet und ziehen ungefähr ein halbes Jahr durch Südamerika und werden von hier aus, nach erledigter Autoreparatur, sich wieder auf den Rückweg nach Uruguay machen und von wo aus sie in einigen Wochen in die Schweiz zurückkehren wollen.

Während wir, ab dem 23.April, voraussichtlich noch für 2 Monate durch Bolivien kurven werden wenn dabei keine grösseren Probleme auftauchen, ansonsten wir bereits früher nach Chile weiterziehen wollen. Bis dahin machen wir es uns im vornehmen Quartier San Miguel gemütlich und welches sehr europäisch daherkommt. Die hier herumlaufenden Indigena Frauen kommen einem dabei fast etwas fremdartig vor, aber welche in den hiesigen Villen oder Appartements der Oberschicht als Hausangestellte arbeiten.

 

Dazu gab's auch noch dies und einen Abstecher
zum Chacaltaya Berg,

Wir genossen ansonsten die zu überbrückende Zeit mit diskutieren, Musikhören, spielen und im nahen Einkaufscenter im Internet. Dort verfolgten wir sogar über das SRF-LiveCenter den Aufstieg meines Lieblingsvereins des HC Lausanne in die höchste Eishockeyliga. Wir schlenderten nochmals durchs Zentrum von La Paz, doch die gewünschte Autoversicherung für die Mercosur Länder (Chile, Argentinien, Paraguay, Uruguay und Brasilien) konnten wir nirgends abschliessen, obwohl wir von einer Argentinischen Versicherung eine Adresse in La Paz erhalten hatten. Dazu gab's einen Abstecher auf den Chacaltaya Berg und dessen höchster Punkt gut 5400m erreicht.

Für diesen klettere zuvor unser Toyota, über eine holprige Piste, tapfer auf 5258m hinauf und welches, so viel wir wissen, der höchste zu erfahrene Punkt Amerikas ist. Dies war einst das höchstgelegene Skigebiet der Erde, doch sind seither schon über ein Dutzend Jahre vergangen und es gibt hier keine Eis- oder Schneedecke mehr. So zeugen heute nur noch die Liftüberbleibsel sowie die Hütte des Club Andino Boliviano an die vergangene Zeit. Vom Parkplatz aus erklommen wir in nicht mal 30Minuten den höchsten Gipfel dieses Berges, der aus Schiefergestein besteht und dort oben zeigt unser GPS 5404m an. Dieser ist vom Parkplatz aus rund 1km entfernt und nur noch kleine Schneeflecken liegen links und rechts des Weges. Dies ist mit Sicherheit unser höchster Punkt der Amerikareise und da es uns dabei nicht schlecht erging, entschieden wir zurück beim Auto diesen Ort gleich als unseren Nachtplatz zu nutzen. Somit notieren wir am heutigen Tag gleich drei Rekorde; der höchst erfahrene Punkt mit unserem Fahrzeug, die höchst verbrachte Nacht und die zu Fuss erklommene Höhe von 5404m. Die Temperatur sank in der Nacht auf -6° und im Auto zeigte das Thermometer noch 7° an und dies weil wir die Fenster für einmal geschlossen hielten.

Am Morgen weckten uns die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages und die erwärmten ziemlich schnell die Atmosphäre. Da die Sonne von einem blauen Himmel lachte, stiegen wir nochmals auf den höchsten Punkt des Chacaltaya Berges und genossen auch das zweite mal die herrliche Aussicht über die Cordillera Real mit dem vor einem aufragenden Huayna Potosi (6088m), den Titicacasee, den Inti Illimani (6439m) und die Region La Paz über welche eine Dunstglocke hing. In der Ferne konnten wir sogar auch noch die Silhouette des Sajama ausmachen und welcher mit 6542m der höchste Berg Bolivien ist.

Die zweite Nacht unseres Abstechers verbrachten wir am Fusse des Chacaltaya Berges auf 4639m und wo wir am kommenden Morgen in einer leicht verzuckerten Landschaft aufwachten. Kaum hatten die ersten Sonnenstrahlen diesen Platz erreicht, erschien eine Indigena Familie die hier einen Rituellen Akt vollzog. Es machte ihnen nichts aus, dass wir dem ganzen beiwohnten und mit Erlaubnis durfte ich vom ganzen auch 2, 3 Bilder knipsen. Bevor es zurück nach La Paz geht, folgten wir noch einige Kilometer ins Zongotal. Genossen dabei die leicht verschneite Landschaft und die unzähligen hier entstandenen Seen. Ich stieg zudem noch einwenig den Hang Richtung Chacaltaya Berg hoch und erblickte weitere Seen, passierte dabei kleine Minen, gibt's in dieser Gegend doch Zinn und vielleicht auch noch andere begehrte Metalle.

 

Zurück in La Paz,

Nach dem herrlichen Abstecher auf den Chacaltaya Berg (5404m), verbringen wir die folgenden Tage nochmals in der Garage von Ernesto und wo bis zum Mittwochabend die restlichen Arbeiten ausgeführt werden. So wie wir es beurteilen können wurden die Arbeiten mit grosser Sorgfalt und fachmännischem Wissen ausgeführt, auch wenn nicht mit unserem gewohnten Tempo. Durch das zweimalige erscheinen wurden leider einige Arbeiten doppelt ausgeführt und demzufolge auch die Rechnung schlussendlich teurer als erwartet. Wir hoffen aber jetzt, dass die ausgeführten Arbeiten so topp sind wie sie uns denn Anschein machten und uns gut durch das restliche Südamerika bringen werden.

Am Donnerstagmorgen plauderten wir noch einwenig mit Ernesto, dem Besitzer der Garage, trugen uns in sein Gästebuch ein und erledigten gleich vis-à-vis eine kleine Schweissarbeit. Darauf gab's noch einige kleinere Einkäufe zu erledigen, wollten via Skype in die Heimat telephonieren, was leider aber nicht klappte und da die Uhr darauf bereits Mitte Nachmittag anzeigte, entschieden wir uns nochmals das Nachtplätzchen in San Miguel anzusteuern und erst morgen Freitag, den 26.April 2013, den Bolivientrip zu starten.

Auf jeden Fall war es sehr interessant einige Tage in dieser Garage zu Leben und das hiesige Treiben hautnah mitzuerleben und darauf die Nächte hinter dem Garagetor zu verbringen.

 

Nun beginnt endgültig unser Bolivienabenteuer,

Der Freitag zeigte sich, zum Start unserer Bolivienreise, Wettermässig von der schönsten Seite, ab den frühen Morgenstunden strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel und dies soll auch über die kommenden Tage so bleiben. Unsere 1.Etappe bringt uns vom La Paz Quartier San Miguel hinauf zur Abbruchkante und wo der Stadtteil El Alto liegt. Die Strasse gewinnt somit auf den ersten Kilometern nicht weniger als 800Höhenmeter und wir überschreiten wieder die 4000m Marke. Dabei führt sie uns durch eine mit wunderschönen Sandsteingebilden gezierte Landschaft.

Von La Paz bis ins 220km entfernte Oruro wird an einer Strasse gebaut und die bestehenden 2 Spuren auf 4 ausgebaut. Unter dem Schwerverkehr hat die jetzige Strasse stark gelitten und mancherorts sind tiefe Spurrillen entstanden, so dass man ein waches Auge auf die Strasse haben muss. Die uns umgebende Landschaft ist karg, leicht hügelig und demzufolge nicht sehr aufregend oder abwechslungsreich. So folgen wir einem Teil des bolivianischen Altiplano und der sich in diesem Abschnitt zwischen 3700-4100m erstreckt.

 

Von der Stadt Oruro geht's in Richtung des Salar de Uyuni,

Mitte Nachmittag treffen wir in Oruro ein und ich erkundigte noch einwenig die Stadt, während Adi lieber im Auto bleibt. Am kommenden Morgen schlenderte ich nochmals durch einige Gassen der Stadt und welche nun mit Marktständen zugepflastert waren. Vom Hügel, auf welchem die Virgen de Socavon steht, hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt und Umgebung. Auf dem Rückweg zum Auto ging's dann durch einen weiteren Markt und auf welchem ich noch Gemüse und Eier für die kommenden Tage einkaufte.

Darauf war es bereits 10.30Uhr und wir setzen unsere Fahrt in Richtung des Salar de Uyuni, mit der gleichnamigen Ortschaft, fort. Diese Strasse würde uns in der Folge nach Potosi führen, würden wir diese nicht bei der Ortschaft Challapata verlassen und ab wo die Landschaftsszenerie denn auch interessanter und abwechslungsreicher wird. In weiter Entfernung schimmert der Lago Poopo, ansonsten zieren niedrige Büsche und Grass den eher steinigen Altiplanoboden. An manch einem Ort ist der Boden weiss gezuckert und dies nicht von einer leichten Schneeschicht wie man vielleicht der Höhe wegen annehmen könnte, nein es sind Salzkristalle die aus dem hier salzhaltigen Erdreich hervortreten. Nachts sinken die Temperatur unter den Gefrierpunkt und tagsüber flimmert und gleisst der Blick in die Ferne. Der Weg wird von 4000-5000m hohen Bergen gesäumt und wird verfurchter. Die zu befahrende Piste ist steinig und mancherorts durch den wellblechartigen Untergrund sehr rumpelig, so dass alles zittert und bebt. Weit verstreut stehen kleine Höfe und in den wenigen Ortschaften sehen wir mehr verfallene Häuser denn bewohnte. Im kleinen stiel wird Agrarwirtschaft betrieben und auf der kargen Hochebene ziehen vereinzelte Kühe, Schafe und Lamas ihre Runden.

Einige Kilometer hinter der Ortschaft Sevaruyo verbringen wir die zweite Nacht auf dem Weg zum Salar de Uyuni und auf dem kommenden Abschnitt wir noch eine dritte dranhängen werden, weil uns die Landschaft immer besser gefällt. So gibt's auf diesem Teilstück zum Beispiel auch wunderschöne Steinformationen zu entdecken und auf dem Streifzug durch die Felsen, mit unzähligen Archen, vergehen schnell einmal 1-2Stunden. Ein schöner Anblick ist auch der sich durch diese Hochebene schlängelnde blaue Fluss.

Auf der Strecke von La Paz nach Colchani (zirka 550km), von wo aus man auf den Solar de Uyuni abzweigt, gibt's drei Strassenzahlstellen zu passieren und die uns insgesamt 20 Bolivianos abknüpften, was umgerechnet 2.88U$ sind. Im übrigen kostet in Bolivien der Liter Diesel für die Ausländer offiziell 9.53Bolivianos (1.37U$), während die Einheimischen nur 3.72Bolivianos (0.54U$)berappen müssen. Die hiesigen Autofahrer sind recht aggressiv unterwegs, kennen so wie es uns scheint keine Gesetze und überfahren selbst Rotlichtampeln, so dass einem beim Anblick dessen die Haare zu berge stehen! Bei den Sehenswürdigkeiten der bisher bereisten Länder wird im übrigen von den ausländischen Touristen zwischen null und dem siebenfachen des einheimischen Eintrittspreises verlangt und was einem wählerisch bei der Auswahl dieser macht, aber beim Treibstoff ist es ein absolutes Unikum.

 

Eindrückliches Erlebnis ist die Fahrt auf dem Salar de Uyuni,

Gemütlich setzen wir unsere Bolivienreise fort und so bringt uns die heutige Tagesetappe zur Isla Incahuasi, die auch irrtümlicherweise Isla Pescado genannt wird und welche in der riesigen Salzpfanne des Salar de Uyuni liegt. Die grösste Ausdehnung des unförmigen Salar ist ungefähr 160 x 135km, soll eine Fläche von etwa 11'000km² bedecken, befindet sich auf 3660m und es soll sich dabei um die grösste Salzfläche der Erde handeln. Von Colchani aus erinnert uns die 65km lange Fahrt zur Insel Incahuasi eher an eine Fahrt über Schnee und Eis, denn als über eine unendlich erscheinende Salzfläche zu gleiten, doch es ist wirklich Salz wie uns die Geschmacksnerven eindeutig beweisen.

Die am Rande des Salar gelegene Ortschaft Colchani kommt mit seinen vielen kaputten Adobehäusern einer Geiserstadt sehr nahe und die hier wohnenden Menschen leben wohl vom Salzabbau des daneben gelegenen Salzsees. So fahren wir auf dem Weg zur 4km entfernten Salzpfanne an vielen Salzbergen vorbei und in den bescheidenen Dorfläden werden denn auch überall kleine Salzsäcke angeboten.

Bei der Einfahrt auf den Salar de Uyuni sieht man dann wie Salz abgebaut wird und die Arbeiter kratzen die Oberfläche zu unzähligen Salzhügeln zusammen, die darauf auf alten verrosteten Lastern ins Dorf gekarrt werden. In diesem Bereich liegt denn auch noch etwas Wasser auf dem Salzsee, aber wir sehen schnell einmal den Weg der uns trocken auf die Salzpfanne bringt und wo wir dann einer Spur folgen können die uns direkt zur Isla Incahuasi führt. Es ist sehr eindrücklich über diese unendlich erscheinende Salzebene zu gleiten und die Augen über das Muster der Salzkruste schweifen zu lassen. Immer wieder entdecken wir Löcher im Salz und in welchen das Wasser bis zur Oberfläche dringt. Diese werden ojos ("Augen") genannt und sind Salzquellen von unterirdischen Wasserläufen die durch die 2-7m dicke Salzkruste brechen.

Wir sind überrascht wie viele Autos auf der Salzpfanne umherkurven und alleine bei der Isla Incahuasi zählen wir nicht weniger als 40 geländegängiger Fahrzeuge. Die Insel ragt etwa 60m aus der Salzfläche und ist gespickt mit bis zu 10m hohen Kakteen die über 1000Jahre alt werden können. Der stacheligen Pflanze muss es auf der Lava- und Tuffsteininsel gut gefallen. Sie gedeihen hier nämlich prächtig und gibt ein sehr hübsches Bild ab, wenn man über diese auf die weisse Salzpfanne schaut. Wir verbringen die Nacht am Rande dieser Kaktusinsel und geniessen den folgenden Tag gemütlich neben dieser, in einer winterlichen, bezaubernden Landschaft, ach nein es ist ja das lebensfeindliche Salz und welches wir doch auch zum Leben brauchen. Die Erkundungstour auf der Insel macht echt Spass und dabei sahen wir neben vielen schönen Kakteen auch einige Vögel und zwei Chinchilla die mir vor die Kameralinse hüpften. Das Tuffgestein ist sehr rau und scharfkantig, so dass man beim herumklettern aufpassen muss wo man sich festhalten tut. Die Temperaturen sind angenehm Warm, fallen Nachts leicht unter den Gefrierpunkt und das knirschen beim umherlaufen auf der Salzoberfläche erinnert einem wiederum an gefrorenen Schnee der Schweizerberge.

Kaum ist die Nacht hereingebrochen präsentiert sich über uns ein fantastischer Sternenhimmel in einer fast unglaublichen Pracht und dies sicher auch weil keine störenden Fremdlichter vorhanden sind. Der etwas später aufgehende Mond reflektiert dann die Sonnenstrahlen zur Erde, so dass das Ganze hell erleuchtet wird, einfach ein Traum.

Wir sind vom ganzen echt begeistert und haben es darum auch nicht sonderlich eilig!

 

Von der Isla Incahuasi geht's zur Isla Pescado
und über die Ortschaft Tahua zurück nach Colchani,

Wie viele andere entnehmen auch wir der Reiseliteratur das die Isla Incahuasi und die Isla Pescado die selbe sein soll, doch dies ist ein Irrtum wie wir auf einer Tafel auf der Isla Incahuasi entnehmen können. So liegt die Isla Pescado gut 20km hievon entfernt und deshalb nehmen wir auch noch diesen Weg über die Salzfläche in Angriff. Wie sich wenig später herausstellt ist die Isla Pescado um einiges grösser und die höchste Erhebung befindet sich gut 200m über der Salzfläche. Sie hat ebenfalls einige Kakteen, ist naturbelassener und die Aussicht vom höchsten Punkt ist noch schöner als die der zuvor besuchten, denn vom Top erblickt man auf weitere gut 50 Inseln die sich in der Salzpfanne befinden. Auf unwegsamen Pfad erkunden wir die Insel der Länge nach und auf der knirschenden Salzdecke geht's darauf zum Auto zurück, welches wir 3Stunden später wieder erreichen.

Für die Nacht stellen wir das Fahrzeug auf die Insel und vom leicht erhöhten Stellplatz geniessen wir den restlichen Nachmittag und die ruhige, einsame Nacht, denn im Gegensatz zur Isla Incahuasi verirrt sich kaum jemand auf die Isla Pescado.

Die letzte Nacht möchten wir umringt von der weissen Salzfläche verbringen und so bleiben wir bis Mittag auf der Isla Pescado und arbeiten an unserer Homepage. Nach dem Zmittag führt uns die Strecke in Richtung des farbenfrohen Vulkanberg Tunupa und zu der an dessen füssen gelegenen Ortschaft Tahua. Wie schon Colchani, gleicht auch diese Siedlung einer Geisterstadt und auf unserem Rundgang entdecken wir nicht viele noch bewohnbare Behausungen. Neben einigen Hühnern und Schweinen, kreuzen wir dann aber doch auch noch eine Handvoll hier lebender Menschen und wir können uns gut vorstellen wie geruhsam das Leben hier von statten geht.

Darauf nehmen wir die Rückfahrt nach Colchani unter die Räder und stellen uns wie geplant für die letzte Nacht inmitten der uns umringenden weissen Salzfläche des Salar de Uyuni hin. In jeder Richtung können die Augen noch über Dutzende von Kilometer schweifen bis zu den ihn umringenden Bergen. Einfach der Wahnsinn wenn man vom Stellplatz über die unendlich erscheinende, blendende, weiss mustrierte Fläche schaut und mit der Sonnenbrille aus dem Fenster schauen muss. Das Gefühl in einem hochkommt von Schnee und Eis umgeben zu sein und die absolute Stille geniessen kann. Mal gespannt ob der fantastische Sternenhimmel der letzten Nächte uns nochmals beglückt, denn Schleierwolken bedecken zurzeit einen grossteil des Himmels und welche uns tatsächlich denn auch den nächtlichen Blick zu den Sternen grösstenteils verwerten.

Bei der Ein- oder Ausfahrt nach Colchani kreuzen wir wie das letzte mal auf Salzarbeiter und Dutzenden von Touristen die zwischen den zusammengekratzten Salzbergen herumspazieren und welche ihre ersten Bilder ihres Salartrips knipsen. Auch wir stoppen hier nochmals und geniessen diesen letzten Augenblick auf dem Salar de Uyuni, bevor es kurze Zeit später nach Uyuni weitergeht.

Trotzdem das Auto auf der heutigen Fahrt noch einige Salzspritzer abbekommen hat, war unser Trip auf der Salar de Uyuni ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. Das Salz geht nach einer Autowäsche ja wieder weg und ist wahrscheinlich auch nicht schlimmer als das unserige Strassensalz nach einem strengen Schweizer Winter. Da geht man ja auch einfach in die Autowaschanlage und spült das Ganze einfach Weg.

 

Uyuni,

In Uyuni, einer staubigen Stadt auf dem bolivianischen Altiplano, erledigen wir zuerst einige Einkäufe die nach dem längeren Salar Aufenthalt nötig geworden waren und geniessen danach das verspätete Mittagessen. Darauf ziehen wir nochmals durch die Innenstadt und in welcher wir auf unzählige Touristen treffen, denn dies ist der Ort von wo man Ausflüge zum Salar de Uyuni, sowie zu den verschiedenen Lagunen entlang der chilenischen Grenze, unternimmt. Wir besuchen zudem den etwas ausserhalb der Stadt gelegene Zugsfriedhof und auf dem 2dutzend Dampflokomotiven vor sich hinrosten. Diese geben für uns natürlich interessante Fotomotive ab und die Nacht verbringen wir in einer Seitengasse dieser Stadt.

 

Nun folgt die gut 200km lange Fahrt von Uyuni nach Potosi,

Weiterhin lacht die Sonne von einem leicht wolkigen Himmel und setzt die Umgebung in ein schönes Licht und deshalb können wir auch die gut 200km lange Fahrt von Uyuni nach Potosi vollends geniessen. So führt uns die kostenpflichtige (15Bolivians=2.16U$) Teerstrasse durch eine abwechslungsreiche schöne Gegend und entlang dieser nicht viele Ortschaften liegen.

Denn ersten Stopp gibt's aber bereits nach 20km in der Bergbausiedlung Pulacayo. Am Dorfeingang stehen im ehemaligen Werkhof der Bahn noch einige alte Dampflokomotiven und dessen Anblick uns auf dem Weg ins Dorf erfreut. Der Bummel durch die urchige Ortschaft ist eindrücklich und das Ganze kommt einem vor wie man durch ein Museum spazieren würde. Die wenigen Einwohner grüssen uns freundlich und neben einigen schlafenden Hunden machen sich andere lautstark auf sich aufmerksam.

Entlang der ganzen Strecke begegnen wir immer wieder Lamas und Vicuñas. Folgen in einem Bereich einem fast ausgetrocknetem Flussbett das überraschenderweise Schilfbewuchs aufweisst und einer sich langsam bildenden weissen Salzkruste. Die uns umgebenden badlandartigen Hügel sind interessant, abwechslungsreich, farbenfroh und neben stacheligen Gebüschen tauchen mit fortschreitender Kilometerzahl auch verschiedenste Kakteen auf, auch wenn insgesamt die Vegetation eher karge bleibt. Immer wieder spannend sind auch die sich erhebenden Steinformationen anzusehen und welche in uns die Fantasie anregt. Die Strecke führt ständig auf und ab und bewegt sich zwischen 3400-4200m und ist wie gesagt sehr erfreulich fürs Auge. Ach ja, entlang dieses Weges befreiten wir unser Auto auch noch vom hängengebliebenen Salz unseres Ausfluges auf den Salar de Uyuni.

Der Abschluss dieses 1.Bolivien Reisebereicht macht der Abstecher von Potosi zur Laguna Tarapaya. Der fast runde Kratersee ist umgeben von einer schönen farbigen Felslandschaft und wer darin Baden will, kommt in den Genuss von zirka 35° warmem Wasser. Die Nacht vor dem Besuch Potosi wollten wir bei dieser verbringen, doch da uns die anwesende Frau des Kassierhäuschen etwas nervte, bevorzugten wir es auf dem Rückweg, zur auf fast 4000m hoch gelegenen Minenstadt Potosi, einen zu suchen und was denn auch geschah.

 

Der 1.Reisebericht von Bolivien ist da,

Nach dem längeren Aufenthalt in La Paz und dies wegen Servicearbeiten an unserem Fahrzeug, bot die zweite hälfte dieses Abschnittes noch viel Abwechslung. Während unseres La Paz Aufenthaltes unternahmen wir zudem einen Ausflug auf den Berg Chacaltaya. Hiefür brachte uns das Auto auf 5258m hinauf und was der höchste zu erfahrene Punkt des amerikanischen Kontinentes sein soll. Danach kletterten wir zu Fuss noch rund 150m höher und somit steht unsere höchst erreichter Punkt jetzt bei 5404m. Da wir uns wohl fühlten, verbrachten wir die Nacht auf dem Parkplatz wo wir das Auto abgestellt hatten und dies war erstmal über klar 5000m. Darauf bescherte uns der Salar de Uyuni viel gefreutes und wir verbrachten gleich vier Nächte auf der ca. 11'000km² grossen Salzfläche. Der Abschluss des 1.Bolivienteils macht die Fahrt von Uyuni nach Potosi und welche uns viel landschaftliche Reize bot. So zeigt sich die Landschaft entlang der ganzen Strecke sehr farbenfroh, in den verschiedensten Falsetten und bot wirklich einiges fürs Auge.

Also viel Spass beim durchblättern unserer Bilder aus Bolivien und des Reisetextes.

 

Zu dem Bilder Bolivien 1 (97)

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Bolivien 2 (98)