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McRei's Weltreise

Kolumbien
Reisebericht 1 (79)



 

vom 14.07.2012 - 30.07.2012

Teilstrecke 1'075 Km
Kilometer 188'694 - 189'769

 


Südamerika wir sind angekommen,

Nach unserem knapp einstündigen Flug, von Panama City nach Cartagena, betreten wir am Samstag den 14.Juli 2012 Südamerikanischen Boden. Kurz nach 9Uhr verliessen wir den Flughafen mit dem öffentlichen Bus in Richtung Altstadt und die Sonne lachte uns von einem blauen Himmel entgegen.

Nachdem die Ausreise von Panama uns vor keine Probleme stellte, war die Einreise am Flughafen in Cartagena ebenfalls reibungslos verlaufen und wir erhielten die 90tägige Aufenthaltsgenehmigung.

Im Zentrum der Altstadt angekommen suchten wir zuerst ein Tourist Info Center, um uns eine Stadtkarte zu besorgen. Schon ab dem ersten Moment fühlten wir uns sehr wohl in dieser Stadt und machten uns mit der erhaltenen Karte auf die Suche einer Unterkunft. Wir klapperten einige einfache Hotels ab und entschieden dann beim Hotel Siboney uns einzunisten. Das Einfache Zimmer hatte ein Badezimmer, Klimaanlage und einen TV und für welches wir pro Nacht 39'000Peso bezahlten, was umgerechnet knapp 22.-US-Dollar sind.

Nachdem wir unser Handgepäck deponiert hatten, machten wir uns nur wenige Minuten später bereits auf den Rundgang durch die Altstadt und welche uns, wie gesagt, auf anhieb sehr gut gefiel und deshalb wollten wir nicht länger warten um diese zu entdecken. Also schlenderten wir den restlichen Samstag und den morgigen Sonntag fast durch jede einzelne Gasse und sie präsentierte sich wirklich fotogen. Auch die vielen Leute mit den einfachen Verkaufständen tragen zu einem reizvollen Gesamtbild bei. So kreuzten wir denn auch nicht wenige Touristen, die ebenfalls in den Altstadtgassen unterwegs waren. Die ganze Altstadt ist von einer Stadtmauer umgeben, die zudem fast überall begebar ist und grenzt auf der einen Seite an die Karibik. So strahlt dieses Quartier der Stadt auch eine wirklich einzigartige Atmosphäre aus und die zum Teil mit Pflanzen begrünten Balkone versprühen einen ganz speziellen Charme. Die Holztüren sind oft mit imposanten, sowie ganz verschiedenen, Türklopfern verziert und alleine diese Details lohnen einen Augenschein.

Wie ein Bollwerk thront das Castillo San Felipe de Barajas über das ganze und ist nicht zu übersehen. Zudem gibt es zwei weitere kleinere Forts. Da es mitten in der Stadt auch Lebensmittelläden gibt, war es ein einfaches sich zu verpflegen. Einfache Restaurants, sowie Essstände, gab's um jede Eck und so probierten wir über die nächsten Tage auch einiges davon aus. Aus Backstuben entflohen feine Düfte, so dass wir natürlich auch diesen nicht widerstehen konnten. Wir merkten aber schnell einmal, dass es hier in Kolumbien nicht ganz billig ist und mit den 40.- gewechselten US-Dollar am Flughafen man nicht allzu weit kommt. Zum Glück haben wir allerdings dort nicht mehr gewechselt, denn mit dem Wechselkurs von 1700 Peso für 1.-US-Dollar fährt man sehr schlecht. In den Wechselstuben, hier in der Altstadt, erhält man bis zu 1820 Peso dafür und so wechselten wir in einer gleich für mehrere hundert Doller davon, da wir fürs Hotel und die Kosten des Hafens ja einiges berappen müssen. Für die Travellers Checks, bei den Banken, erhält man nur unwesentlich mehr wie am Flughafen und so können wir vorerst einmal abwarten, denn wir haben ja vorderhand noch genügend flüssiges auf uns. Wir können sagen, die ersten beiden Tage in Südamerika, genauer gesagt in Kolumbien, haben und sehr gut gefallen.

 

Nicht am Montag, sondern erst am Dienstag
beginnt unser Auslösprozedere des Fahrzeuges,

Am Montag wollten wir dann mit dem Auslösen des Autos aus dem Hafen beginnen, doch ein Angestellter von Seaboard Marine sagte uns am Telefon, dass es noch nicht soweit sei und wir erst morgen unser Bill of Lading abholen können. Deshalb verbrachten wir einen geruhsamen Montag.

Am Dienstag war es dann endlich soweit und wir machten uns von der Altstadt auf zum Office der Seaboard Marine und starteten unseren etwa 5km langen Fusstrip dorthin um 6.45Uhr. Knapp eine Stunde später tauchten wir vor dessen Büro an der "Barrio Bosque Avenida Pedro Velez #48-14" auf und mussten dort die Öffnungszeit von 8Uhr abwarten. Als wir dann dem Fräulein, hinter dem vergitterten Schalter, unsere Papiere entgegenstreckten, dachten wir bald einmal, dass sie unsere Dokumente noch nicht findet, weil sie kreuz und quer durchs Büro eilte. Doch siehe da, mit Hilfe eines Mitarbeiters fanden sie unsere Dokumente, es gab eine Unterschrifft zu leisten und sie streckte uns die Original Papiere der Bill of Lading durch die Gitterstäbe, welche sie vor der Aussenwelt schützt und damit konnte unsere Auslösung beginnen.

Um 8.15Uhr machten wir uns dann bereits auf den Rückweg, den auf halber Distanz, von hier etwas 2.5km entfernt, liegt das Büro des DIAN in Manga und wo wir nun die temporäre Einfuhrbewilligung beantragen müssen. Was wir dort vorfanden überraschte uns. Kein riesiges Durcheinander erwartete uns in den dortigen Büros, nein, sondern alles schien in geruhsamen, geordneten Bahnen zu laufen und ein Mann begleitete uns sogar zu den betreffenden Mitarbeitern. Diese gaben nach unserer Anfrage die nötigen Papiere, welche wir selber auszufüllen hatten. Dazu brauchten wir nicht allzu lange, doch auch hier wollten sie zuerst die Motorennummer wissen. Doch schlussendlich durften wir das Feld zum Glück leer lassen und was uns natürlich am liebsten war. Das Fräulein entnahm darauf von den in Panama erhaltenen Dokumenten die gewünschten Fotokopien und die noch fehlende vom kolumbianischen Einreisestempel machte sie gleich selber. Darauf bekamen wir vom Chef für den nächsten Morgen einen Termin und wir sollen uns im "Muelles el Bosque" um 8Uhr melden, denn dort warte der DIAN-Inspektor auf uns, der dann unser Auto abnehmen wird. Also war am heutigen Tag bereits alles erledigt und wir machten uns auf den Rückweg zum Hotel und fanden, dass der Anfang doch recht gut geklappt hat.

 

2.Tag der Auslösung,

Am Mittwoch marschierten wir um die selbe Zeit, wie am Vortag, los und standen kurz vor 8Uhr vor dem Dokument Center in "Muelles el Bosque", welches einige Meter näher als das Büro der Seaboard Marine war. Am Eingang mussten wir uns Ausweisen und gegen einen Personalausweis erhielten wir die erforderliche Besucherkarte. Im Dokument Center mussten wir dann warten und wir waren schon etwas nervös ob alles klappen wird oder nicht, denn von dem DIAN Büro in Manga haben wir kein Papier erhalten, weil laut dem Chef wir keines benötigen, da der DIAN-Inspektor alles nötige mit auf den Weg gegeben werde. Um 8.45Uhr kamen wir dann einen Schritt weiter und wir sollten ins Operationscenter gehen. Doch um ins Hafengelände zu gelangen braucht man einen Schutzhelm und den hatten wir nicht. Somit begann ein hin und her und es dauerte ungefähr eine halbe Stunde bis wir von einem Wachmann zum Inspektor begleitet wurden.

Hier war des dann allerdings eine schmerzlose Sache. Da wir auf dem Weg zu ihm bereits unser Fahrzeug entdeckt hatten, konnten wir mit dem Inspektor, nach weiteren 10Minuten Wartezeit, direkt zum Auto gehen. Dieser kontrollierte die Fahrgestellnummer und das war es denn auch schon. Er sagt wir sollten uns im DIAN Büro in Manga, um 10.30Uhr, wieder einfinden und er werde uns die nötigen Dokumente für die temporäre Einfuhrbewilligung aushändigen. Wir nahmen natürlich in dieser Zeit bereits einen Augenschein vom Fahrzeug und alles schien zum Glück in bester Ordnung zu sein. Da wir wiederum genügend Zeit hatten, legten wir auch diese Strecke zu Fuss zurück. Um 10Uhr sitzen wir bereits auf einem Stuhl im abgekühlten Raum der DIAN und warten auf den Inspektor. Kurz nach 11Uhr ruft er uns zu sich und wir mussten nur noch das Papier unterschreiben, nachdem wir es natürlich zuvor unter die Lupe genommen hatten. Er wollte vom Bill of Lading noch eine Kopie haben, die er aber für sich gleich selber anfertigte. Da der Chef an einer Besprechung war und wir auf der temporären Einfuhrbewilligung noch seine Unterschrift benötigten, mussten wir noch eine Weile warten. Doch noch vor der Mittagspause tauchte er auf, setzte seine Initialen auf das Dokument und jetzt müssen wir nur noch das Auto aus dem Hafen holen. Da wir nicht genau wussten wir lange diese Prozedur dauern wird und wir das Fahrzeug danach, zum nächtigen, wieder herrichten müssen, verschoben wir den letzten gang zum "Muelle el Bosque auf Morgen.

Am Nachmittag kümmerten wir uns dafür noch um die Autoversicherung für die nächsten 2 Monate, in welchen wir durch Kolumbien kurven möchten und die uns auf 104'500Peso (58.-US-Dollar) zu stehen kam. Im Verhältnis zu den davor bereisten Ländern nicht ganz billig.

 

So wie wir erlebten, wäre es am 2.Tag kein Problem gewesen das Auto noch aus dem Hafen zu losen, doch dafür konnten wir am 3.Tag gleich noch einige Kilometer weiterziehen;

Am Donnerstagmorgen den 19.Juli 2012 verliessen wir das Hotel und die Altstadt zum letzten Gang zum knapp 30Minuten entfernten "Muelle el Bosque", wo wir erneut kurz vor 8Uhr eintrafen. Wir erledigten wiederum das Einlassprozedere und gaben an einem Schalter, des Dokument Center, unsere erhaltenen Zettel des DIAN und das Original Bill of Lading ab. Darauf erstellte man uns die Rechnung für den Hafen und den Betrag von 224'063Peso (124.-US-Dollar) bezahlen wir direkt bei der dort anwesenden Bank und dies nachdem man noch einen von der Bank erhaltenen Zettel ausgefüllt hat. So nett wie man bis jetzt in all diesen Büros mit uns umging, ging es auch zu Ende und so sah ein anwesender Mann, dass ich diesen erhaltenen Zettel etwas fragend anschaute und füllte in für mich kurzerhand gleich selber aus. So musste ich der Kassiererin nur noch die Zettel mit dem Geld entgegenstrecken und sie schob uns nach 2-3Minuten die Quittung entgegen.

Mit der Quittung begaben wir uns zurück zu unserem Schalter, im Dokument Center und die Frau dahinter gab uns nun noch die fehlenden Papiere für die endgültige Auslösung des Fahrzeuges. Die, für sie, benötigten Fotokopien erstellte sie ebenfalls gleich selber und ohne uns ein Wort zu sagen.

So war es erst kurz nach 9Uhr als wir den letzten Schritt in Angriff nehmen konnten. Wir gingen nochmals zum Operations-Center und einer der dort anwesenden Männer, die uns nun bereits kannten, begleiteten uns zu einem Hafenarbeiter. Dieser nahm die Papiere entgegen und wir begaben uns mit ihm zum Auto. Er kontrollierte ob Fahrzeugnummer und Autonummer stimmte, lief zwei drei mal hin und her und streckte uns dann das Dokument, in dreifacher Ausführung, zur Unterschrift entgegen. Gleichzeitig erhielten wir den Schlüssel und kurz vor 10Uhr rollte unser Toyota dem Ausgang entgegen. Hier streckte Adrian dem Pförtner das eine Papier entgegen, an welchem er in seinem Häuschen irgend etwas machte und wir verliessen endgültig das Hafengelände. Davor stand die letzte Hürde, denn ein Mann nahm uns dieses Dokument gleich wieder ab und forderte uns auf via Personenausgang das Gelände zu verlassen, um dort noch die Besucherkarten abzugeben. Dies hätten wir mit Sicherheit nicht vergessen, haben wir doch dort unsere Personalausweise hinterlegt und die wollten wir ja nicht einfach hier zurücklassen.

Fast unglaublich aber wahr, so einfach haben wir uns die ganze Abwicklung nicht vorgestellt. Sicher haben die hilfsbereiten Angestellten auch ihres dazu beigetragen und zum einfachen gelingen mit geholfen. Aber wir dürfen trotzdem sagen, dass wir es überhaupt nicht kompliziert fanden und von überflüssigem Papierkram und einem durcheinander kann nicht die Rede sein, wir auf jeden Fall haben davon nichts zu sehen gekriegt. Also hat uns das ganze Auslösprozedere insgesamt keine 8Stunden in Anspruch genommen. Da man immer wieder auf die angegebenen Termine warten muss, hatten wir sogar genügend Zeit um die Distanzen, dieser zwei etwa 2.5km entfernten Orte, zu Fuss zu bewältigen und so die Kosten möglichst tief zu halten. Wir sind überglücklich es alleine probiert zu haben, es war eine super Erfahrung und wir können es fast nicht fassen wie einfach doch das ganze wahr!! Also nun kann die Reise durch Kolumbien und Südamerika endgültig beginnen.

Noch etwas zu den Kosten: somit hat uns die ganze Verschiffung und das Rundherum in Panama und Cartagena, mit Flug, Bussen, sowie denn nötigen Hotelübernachtungen, 2892.-US-Dollar gekostet.

 

Die ersten kolumbianischen Strassenkilometer führen
uns nach Sincelejo,

Da wir uns entschieden haben auch durch Venezuela zu Reisen, machen wir in den nächsten 2 Monaten einen Loop durch Kolumbien und so führen unsere ersten Kilometer auf kolumbianischen Strassen in Richtung Sincelejo. Die ersten Kilometer führten uns dabei flach durchs grüne Hinterland von Cartagena und die Weiten werden grösstenteils für Viehwirtschaft genutzt. Beim ersten kleinen Höhenzug erreicht die Strasse schon einmal fast 300m und bei einer grösseren Ausfahrt, zwischen zweier Restaurants, stellten wir uns für die erste Nacht hin und hatten so noch genügend Zeit unser Auto für die Weiterreise fertig einzurichten. So musste der Ersatzreifen, die Sandbleche und auch der restliche Kram, den wir für die Überfahrt mit dem Schiff im WC-Räumli verstaut hatten, wieder an ihren angestammten Plätze verstaut werden. Nach dieser Arbeit sind wir nun endgültig startklar.

 

In Tolu erledigten wir dann noch die erlebte
Geschichte von Mittelamerika,

In Sincelejo gab's denn ersten  grossen Einkauf bei Exito, wie einer der hiesigen Einkaufsläden heisst und von hier machten wir uns auf nach Tolu, welche Ortschaft an der Karibik liegt. Zwischen Tolu und Covenas fanden wir dann das erhoffte Plätzchen am Strand, auch wenn wir mit Sicherheit schon schönere gefunden haben. Doch wir wollten ja hauptsächlich die Zeit hier nutzen, um den Bericht von Panama fertig zu erstellen und somit Mittelamerika abzuschliessen. Zudem fassten wir auch unsere Verschiffung mit einigen Details auf einer separaten Seite zusammen und dies gab doch mehr Arbeit als angenommen. Es gab die letzten Fotos aufzubereiten und sie zu beschreiben und so ist nach Nord- nun auch Mittelamerika endgültig Geschichte, wo es uns überraschend gut gefallen hat.

Tolu ist ein touristischer Badeort für Kolumbianer mit unzähligen Restaurants und Hotels. Doch der Strand der dort vor den letzten Häusern sich ausbreitet ist nicht gerade einladend, wenigstens für unsere Augen. Den hiesigen kolumbianischen Badegästen scheint es aber zu gefallen und so tummeln sie sich im Wasser der Karibik, auch wenn dahinter eigentlich kein Badestrand sich ausbreitet. Das Städtchen dahinter kommt allerdings ganz ordentlich daher.

 

Die heutige Etappe bringt uns nach Planeta Rica,

Nach dem Abstecher an die Karibikküste, die wir eigentlich anders in Erinnerung haben, machen wir uns langsam auf den Weg in Richtung Medellin und sind froh unsere Homepage erledigt zu haben. So führt uns die Strasse über Munteria nach Planeta Rica, wo wir bereits die fünfte Nacht wieder im Auto verbrachten. Die Gegend hier ist zum Teil sumpfig, flach, satt grün und wird für die Viehwirtschaft durch die langohrigen Zebu-Rinder genutzt. Das Landschaftsbild prägen, entlang der ganzen Strecke, interessant und mächtig dastehende Bäume, sowie Palmen und immer wieder das Element Wasser.

Wenn wir kleinere oder mittlere Ortschaften durchfahren kommt's durch die Unmengen von 2-Rädern, die unterwegs sind, zu einer fast ungewohnten Hektik. Denn diese scheren auf alle Seiten aus und fahren kreuz und quer, so dass man echt ein waches Auge auf sie haben muss. Das trifft auch einwenig auf die Autofahrer zu, die noch an den unmöglichsten Stellen zu einem Überhohlmanöver ansetzten, Gott vertrauen haben und auf gut gesinnte andere Verkehrsteilnehmer hoffen. Was wir auch bereits nach den ersten einigen hundert Kilometern sagen können, dass das umherziehen in Kolumbien eher eine teure Sache ist. Tauchen doch in regelmässigen Abständen, egal ob Haupt- oder Nebenstrassen, Zahlhäuschen auf und da läppert sich doch einiges zusammen wenn man jedesmal zwischen 1.20-6.85 berappen muss.

 

Planeta Rica,

Bevor es heute weiter ging, streiften wir noch durch einige Strassen von Planeta Rica und dies war sehr abwechslungsreich und spannend. So sahen wir hier sogar noch einige Fuhrwerke die mit Trinkwasser unterwegs waren und dies an die verschiedenste Orte der Ortschaft hinkarrten. Zudem zieren Gemüse, Früchte und Fischverkäufer die Strassenzüge und ab und zu trifft man auf einen Fleischer, der das Fleisch draussen zum Verkauf aufgehängt hat. Unsere Augen bekamen also, in dieser Ortschaft, ein wahrlich kunterbuntes Treiben mit.

 

Die Landstrasse #25 bringt uns langsam in die
Ausläufer der Cordillera Occidental,

Nach diesem gelungenen Morgenspaziergang folgten wir weiter der Strasse #25 und das Landschaftsbild blieb vorerst das selbe, bis im Hintergrund plötzlich die Ausläufer der Berge der Cordillera Occidental, ein Teil der Andenausläufer, auftauchen. Ab Caucasia folgt die Strasse zuerst meist noch dem breiten Flusbett des Cauca Flusses und die Strasse beginnt sich darauf langsam in die Aufgetauchte Cordillera Occidental zu winden. Der ganze LKW-Verkehr vom Tiefland nach Medellin schraubt sich über diese Strasse in die Höhe, welche am höchsten Punkt fast 2800m erreicht, bevor es bis Medellin wieder auf 1600m runter geht. Das Klima wird immer angenehmer und weniger schwül. Entlang der Strasse gibt es viele einfachste Behausungen, um eine grössere Stadt würde man mit Sicherheit von Slumsiedlungen sprechen. Die Strasse ist mancherorts nicht mehr in einem all zu guten Zustand und vielerorts abgesackt oder mit abgerutschten Erdmassen bedeckt. In nähe von Strassenschwellen sind extreme Spurrinnen entstanden und dies ist nicht verwunderlich wenn man die tonnenschweren Vehikel sieht die täglich über diese Landstrasse ziehen.

Die Ortschaft Valdivia hat sich auf einem Bergkamm prächtig Plaziert und vom höchsten Punkt der Ortschaft hat man einen exzellenten Blick aufs Dorf und die Umgebung. Neben einem Restaurant verbrachten wir entlang der Durchgangsstrasse die Nacht.

 

Von Valdivia folgen wir der #25 noch bis Santa Rosa de Osos,

Die Strasse schraubt sich von hier aus weiter in die Höhe und der hauptsächlich aus Lastwagen und Bussen bestehende Verkehr zwangt sich im Schneckentempo den Berghang hoch. So ist es hier auch nicht verwunderlich, dass ein Elefantenrennen im Gange ist. Ob die Kraft für das Manöver ausreicht oder nicht, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, denn wenn einer vor mir schleicht will er doch gefressen sein. So überholt doch manch einer ohne die nötige Power dazu zu haben, welch ein Jammer. Beim kreuzen in den engen Kurven will keiner auf sein Recht verzichten und so landen doch manch einer im Strassengraben und kommt nur mit viel Müh aus dem dortigen Dreck wieder raus, wie wir selber einige Male gesehen haben.

Einmal auf 2500m angekommen bereitet sich eine grüne hügelige Hochebene vor uns aus. Viele kleine Bauernhöfe zieren die Landschaft und die braunen sowie weiss-schwarzen Kühe erinnern uns an Daheim. Wir sind überrascht ab der uns gebotenen Szenerie, welche wir hier nicht anzutreffen glaubten und uns gefällt es sehr gut. Mit Yarumal und Santa Rosa de Osos schlendern wir durch zwei weitere kleinere Provinzstädtchen, die an Bergflanken sich plaziert haben. Wir fanden es angenehm durch diese zu schlendern und in beiden herrscht reger Betrieb, auch wenn es in diesen kein Marktleben mehr gibt. In diesen treffen wir auch auf die ersten farbigen Busse die uns einfach so gefallen und diesmal sind es keine umfunktionierten US-Schulbusse mehr, sondern Dodge oder Ford Fahrzeuge. Zudem sehen wir auch viele alte Laster die für uns immer wieder kleine Augenweiden sind. In Santa Rosa de Osos erkundigten wir uns ab einer Strassenverbindung nach Santa Fe de Antioquia und wie man uns sagte soll es via Belmira eine Querverbindung geben. So nehmen wir sie, nach dem Mittagessen, in Angriff und diese führt uns weiterhin durch ein sanft hügeliges Hochplateau um die 2500m. Immer wieder präsentierten sich exzellente Weitsichten und verstreut liegen kleine Bauernhöfe. Die Wiesen sind mit den punkten weidender Kühe überseht und ab und zu treffen wir auch auf einwenig Ackerbau.

 

Belmira,

In Belmira, auf 2500m, verbrachten wir die kälteste Nacht seid langem und das Thermometer zeigte am Morgen in der Kabine nur noch 15° an und somit waren wir wieder einmal froh um eine wärmende Decke. In dieser Ortschaft, so scheint es uns wenigstens, geht es noch sehr geruhsam zu und her und die Neuzeit hat nur beschränkt Einzug gehalten. So ist die Ortschaft wohl durch einem Bus mit der Aussenwelt verbunden und per LKW wird das Lebensnotwendige hierher gebracht, doch ansonsten treffen wir hier auf kaum ein Auto, so dass unseres die Neugier der Kinder weckt. So scheint das Auto in dieser Ortschaft sogar noch fast ein Fremdwort zu sein. So gibt es wohl bereits einige Motorräder, doch das haupttransportmittel ist nach wie vor der Vierbeiner. So wie es uns erscheint dreht sich hier auch alles um das liebe Vieh und die Kühe werden direkt auf den Weiden gemolken. Die Milch bringt man dann, na klar, mit dem Vierbeiner zur nahen Molkerei, um schlussendlich dann doch per Laster abtransportiert zu werden. Das ganze wirkt somit sehr friedsam, ja fast Idyllisch. Die Kinder spielen miteinander und die Erwachsenen treffen sich für einen Schwatz in den nahen Gassen. So scheint nur die etwas überproportional geratene Kirche nicht ganz hierher zu gehören, die nicht nur die Gemeinde sondern fast die ganze Umgebung überragt.

 

Wir trauen der weiteren Strasse nicht so ganz und so geht's für uns doch lieber über San Cristobal nach Santa Fe de Antioquia,

Da es von hier nach Sopetran keine Busverbindung gibt, befürchten wir, dass die Strasse nicht gut zu befahren ist. Ein Buschauffeur der hier Endstation hat, meinte denn auch, dass man für die knapp 40km schon 2-3Stunden einrechnen müsse und dies sagte uns doch bereits einiges über den Zustand der Piste. Somit kehrten wir lieber wieder um und gelangen über San Pedro nach San Cristobal, einem Vorort von Medellin, um von dort nach Santa Fe de Antioquia zu gelangen. Auf diesem Streckenabschnitt verliert die Strasse langsam an Höhe, doch die hügelige leicht bewaldete Wiesenlandschaft, mit den weidenden Kühen darin, blieb uns bis kurz vor Medellin erhalten.

Von Medellin, oder eben genauer gesagt dem Vorort San Cristobal, machten wir uns auf zum Abstecher ins Kolonialstädtchen Santa Fe de Antioquia. Durch das Tunnel Fernando Gomez Martinez durchfahren wir das darüber liegende Bergmassiv und danach führt die Strasse steilen Berghängen entlang in die Tief und verliert auf den kommenden 50km gut 1300Höhenmeter.Mit erreichen von Santa Fe de Antioquia zeigt uns das GPS nur noch 560m an. Somit wird es nach der kühlen verbrachten letzten Nacht bereits wieder heiss, doch wenigstens mit einer geringen Luftfeuchtigkeit.

 

Das Kolonialstädtchen Santa Fe de Antioquia,

Diese Ortschaft ist sehr Touristisch und so reihen sich an der Zufahrtstrasse viele Hotels aneinander und wir merken sofort wie begehrt dieses Städtchen sein muss. Das Kolonialstädtchen, das 1541 gegründet wurde, gefällt uns sehr gut und die kopfsteingepflasterten engen Gassen tragen ihrerseits zum hübschen Gesamtbild bei. So schlendern wir trotz der Mittagshitze durch die Ortschaft und wir finden hier mach tolle Gasse, wie sie eben eine Kolonialstadt haben sollte und kleine Augenweiden sind. Der Zentrumsplatz ist trotz der Mittagszeit erstaunlich belebt und voller Souvenirstände. Angrenzend stehen alte farbige Busse die nicht nur dem Personenverkehr dienen, nein sie sind vollgestopft mit Säcken und Getränkeharassen.

Einige Kilometer ausserhalb der Ortschaft zieht der breite Rio Cauca seine kurven und über diesen wurde 1887 eine Hängebrücke gebaut. Die 291m lange Hängebrücke wurde mit Holzlatten errichtet und überspannt das hier breite Flussbett. Die mächtige Brücke ist wirklich in eine schöne Umgebung eingebetet und so ragen dahinter gleich die Andenausläufer der Cordillera Occidental auf. Für die Nacht fahren wir dann allerdings wieder in das Kolonialstädtchen zurück, denn dort wollten wir beim eindunklen nochmals durch einige Gassen spazieren und schauen was so auf dem Zentrumsplatz los ist. Hier war den fast jede Sitzbank besetzt, es wurde miteinander Geplaudert und Kleinigkeiten genascht.

 

Auf dem Rückweg nach Medellin,

Am nächsten Morgen machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Medellin, doch diesmal durchqueren wir nicht nochmals das Tunnel Fernando Gomez Martinez, sondern wichen kurz dafür auf die kaum noch befahrene alternativ Route aus und welche uns über den Pass Alto de Boqueron brachte. An dieser erhofften wir denn auch ein ruhiges Nachtplätzchen zu finden, mit Blick auf das Lichtermeer von Medellin. Denn erst am Samstag wollten wir uns in die Grossstadt begeben und wir hatten Glück. Fanden wir doch genau das gewünschte auf über 2400m und somit bestand uns wiederum eine kühle Nacht bevor und erst noch mit einem funkelndes Lichtermeer, der Medellin Metropole, unter uns.

Nach dem Zmorgen nahmen wir die Hinunterfahrt in Angriff und bis in die Grossstadt geht es noch 800m tiefer. Die Strasse ist wie so vielerorts dieser Region eher in einem wechselhaftem Zustand und man muss jederzeit mit Unebenheiten und abgesackten Strassenabschnitten rechnen. In manch einem Abschnitten können da schon plötzlich Strassenunterschiede von 20-40cm, zwischen des Teerbelages, auftauchen.

 

Unterwegs in Medellin,

Am Rande der Stadt, in einem ruhigen Quartier, finden wir unseren Parkplatz und zugleich auch den kommenden Nachtplatz. Eine halbe Stunde ist es von hier ins Zentrum und zu Fuss entdeckt man ja sowieso immer am meisten. Die Stadt bietet uns nicht gerade viele Sehenswürdigkeiten oder reizvolle Häuserzeilen, kommt aber doch erstaunlich geordnet und sauber daher. So sehen wir auch rund um die Stadt keine Slumbehausungen und sie überrascht uns im positiven Sinn. Im Zentrum herrscht ein quirliges Treiben und jeder will dem anderen irgend etwas verkaufen. So waren denn auch die verschiedenen Plätze das interessanteste an unserem Stadtbummel und wir vergnügten uns doch einige Stunden darin. So wird in umfunktionierten Kinder- und Einkaufswagen verschiedenstes den Passanten angeboten. In Umhängeboxen werden Zigaretten, Bonbons, Kaugummi oder andere Kleinigkeiten verkauft und für den kühlen Genuss sorgen Eisboxen mit dem entsprechenden Inhalt. Manch einer nutzt die Gunst der Anbieter und kauft in einem Plastikbecher, für einige Pesos, einen heissen Kaffee oder sonst irgend etwas. Dementsprechend haben die Strassenkehrer Hochbetrieb und einiges zu tun, denn der entstehende Abfall landet doch meistens irgendwo in der Gasse.

Auf dem Rückweg statteten wir noch dem Carrefour einen Besuch ab, denn wir wollten wissen was die von Frankreich herkommende Ladekette hier so alles anbietet. Wir hatten Glück und es gab dort als Aperitif einiges zum Degustieren. Nach einem abwechslungsreichen, interessanten Tag, in den mit Menschen gefühlten Strassen und Plätzen von Medellin, kehrten wir zufrieden zum Auto zurück.

 

Von Medellin führt uns der Weg nach Manizales,

Nach Medellin folgen wir der Strasse nach Manizales und diese führt uns zuerst wiederum Bergauf und wir erreichen erneut Höhen von über 2400m. Folgen darauf einem Bergkamm, mit schöner Sicht auf beide Seiten, bevor es dann wieder bis auf gut 600m hinunter geht. Auch hier haben sich einige kleine Ortschaften direkt auf den Bergkämmen hingesetzt und so durchschneidet heute die Durchgangsstrasse diese und der gesamte Verkehr zwängt sich nun dadurch. So finden wir, dass in manch einer Ortschaft die Luft auch recht stinkig und nicht gerade die Beste ist. Aber trotzdem vertreten wir in einigen die Beine und irgend etwas gibt es dabei ja immer zu entdecken. Am tiefsten Punkt der heutigen Etappe, bei La Pintada, überqueren wir den Rio Cauca den wir nun schon zum dritten mal begegnet sind. Entlang der Strasse stehen immer wieder Essensstände für den Hunger zwischendurch und so muss hier wirklich niemand verhungern.

Zu der Hochebene, um Santa Rosa de Osos, hat sich das Landschaftsbild nun doch stark verändert, ist es zwar weiterhin grün und üppig, doch die Abhänge entlang der Flusstäler sind steiler geworden und werden deshalb anders genutzt. So begegnen wir an dessen Abhängen die ersten Kaffeeplantaschen und zu tausend stehen sie in Reih und Glied. Heute war auch der erste Tag, seit dem wir in Kolumbien eingetroffen sind, an welcher die Sonne sich nicht zeigt und es zwischendurch immer wieder leicht regnet. Darum zeigten sich auch die uns einrahmenden Berge der Cordillera Occidental und Central nicht.

 

Hola Colombia,

Schon sind wir fast 3 Wochen in Kolumbien unterwegs und uns gefällt es. Der Anfang in der Hafenstadt Cartagena war einfach grossartig und zum guten Start hat da wohl auch die einfache Auslösung unseres  Fahrzeuges beigetragen. Die folgende Strecke bis nach Medellin bot uns viele reizvolle Landschaftsszenerien und einige hübsche koloniale Ortschaften. In den kleineren Ortschaften geht es denn auch noch recht gemütlich zu und her und das ganze kommt erstaunlich geordnet und sauber daher. Auch die Qualität der Esswaren ist nicht schlecht und so richt es aus manch einer Bäckerei hervorragend. Das Wetter zeigte sich im Flachland recht gut und mit erreichen der Cordillera Occidental und Central bedeckt sich der Himmel immer mehr und so zeigen sich uns die Bergspitzen der Andenausläufer kaum einmal. Die Temperaturen schwanken der Höhenlage entsprechend recht stark und schwanken von heiss bis fast schon einwenig kalt. Wir freuen uns auf jeden Fall, auf den nächsten Teil von Colombia.

 


Zu dem Bilder Kolumbien 1 (79)

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