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McRei's Weltreise

USA Westen Teil 3
Reisebericht 3 (60)



 

vom 05.09.2011 - 07.10.2011

Teilstrecke 2'667 Km
Kilometer 167'386 - 170'053

 

Und weiter geht es in Nevada,

Nach dem Abstecher zu den bizarren und uralten Borstenzapfenkiefern führte uns die Strasse wieder zurück zur 168, welche uns in der Folge über den 1944m hohen Gilbert Pass zum Highway 264 und nach Nevada führte. Da wir in Nevada nicht auf dem direkten Weg nach Las Vegas gelangen wollten, folgten wir daraufhin dem Highway 264 durchs Fishvalley. So brachte uns dieser zwischen der Kalifornischen White Mountain Range und der Silver Peak Range von Nevada zum Highway #6. Im Fishvalley wird Heu produziert und so ziert ein grünes Bad den Talboden, in der ansonsten sehr kargen Umgebung sieht dies echt komisch aus.

Ansonsten verleihen die verschiedenfarbigen, steinigen, Anhöhen dieser Region unerwartete Farbtupfer und bescheren uns eine abwechslungsreiche Szenerie auf dem Weg nach Tonopah. Neben diesen farbigen Hügeln liegen riesige kahle weisse oder kiesige, mit kleinem Gestrüpp versehene, Flächen, zum Teil sind dies sicher auch ausgetrocknete Seen.

 

Die einzige nennenswerte Ortschaft dieser Region ist Tonopah,

Tonopah ist die grösste Ortschaft dieser Region und ist eine alte Minenstadt, welche etwas heruntergekommen daherkommt. So entdeckt man auf einem kleinen Rundgang viel liegengelassenes, halbverrostetes, Minenmaterial und manches Haus ist dem Zerfall übergeben. Aber auch ansonst sieht es nicht gerade sehr aufgeräumt aus. Auf einem ehemaligen Minenareal ist heute ein Museum entstanden, aber an diesem Wochenende des Labor Day war dies leider geschlossen.

 

Wegen eines aufgetauchten Problems am Fahrzeug,
ging‘s nicht wie geplant weiter;

Darauf folgten wir noch ein Stück dem Highway #6 und zwar bis kurz vor dem Saulsbury Summit auf 1988m wo wir auf einer Restarea übernachten wollten. Auf dieser planten wir zudem einen Tag zu bleiben um an unserer Homepage zu arbeiten, doch es kam wieder einmal ganz anders.

Als ich von der Toilette zum Auto zurück kam und dies etwas musterte, dachte ich wieso hat es so viele dunkle Flecken an der Hinterachse und schaute deswegen unter unser Fahrzeug. Mit schrecken sah ich, dass vom Untersetzungsgetriebe Öl hinuntertropfte und irgendetwas undicht geworden war. Obwohl es in der Zwischenzeit bereits 17.00Uhr war, entschlossen wir uns für die Weiterfahrt nach Las Vegas, da wir nicht wussten wie schlimm es war und das abschleppen von hier aus uns sicher eine Stange Geld kosten würde. Da wir zudem nicht sicher waren ob man uns in der vorbeigefahrenen Ortschaft Tonopah helfen konnte und auf der Karte keine andere Ortschaft auszumachen war, nahmen wir den 350km langen Weg, durch die Wüste, nach Las Vegas in Angriff. So bekamen wir von der geplanten Route, welche wir bereits angefangen hatten und bis hierhin sehr reizvoll war, nicht mehr viel mit, denn um 19.30Uhr wurde es bereits dunkel. Wirklich schade einfach die 350km abzuspulen, aber was sollten wir machen?

 

In Las Vegas führen wir gleich zur Toyota Garage,

Um 23.00Uhr erreichten wir Las Vegas und erkundigten uns dort nach einer Toyota Garage, wo wir uns darauf in der Nähe für die restliche Nacht hinstellten. Um 8.00Uhr standen wir dann bereits vor der Toyota Garage und erklärten unser Problem. Nach einem langen hin und her und den nicht findenden Ersatzteile gab’s keine Reparatur an unserem Fahrzeug, welch ein Frust. Mit den erhaltenen Ersatzteilnummern, die wir von Toyota Schweiz bekommen hatten, konnten sie hier nichts anfangen und ohne richtige Ersatzteilnummer ist das hier in den USA ein wirkliches Problem, da sie zusätzlich mit unserer Fahrgestellnummer ja nichts anfangen können. Das sind schöne Aussichten!

Der Mann von den Ersatzteilen welcher für uns noch recht kompetent erschien meinte, dass wir den Schaden in Mexiko flicken lassen sollen, da sie ja dort mit unserer Fahrgestellnummer etwas anfangen können, wie wir ihm erzählt hatten. Die Mechaniker von der Garage wollten zudem alles ersetzen und der Mann von den Ersatzteilen konnte keine Garantie abgeben ob er diese auch wirklich findet, denn geschweige wie lange es dafür dauern wurde um alle und vor allem die richtigen, bis hierher zu bringen.

Da kam uns plötzlich eine Idee und wir ruften ein Freund von Justin an. Soni, ein ehemaliger Schweizer, gab uns dann eine Adresse in Tucson bekannt wo wir doch vorbeischauen sollten und so waren wir vorerst einmal etwas beruhigt. Wir müssen einfach schauen, dass im Gefäss immer genügend Öl vorhanden sei und so sei es auch kein Problem weitere tausend Kilometer zu fahren.

 

Die irreelle Welt von Las Vegas,
sollte uns dann auf andere Gedanken bringen;

Da unser Auto im Parkierten zustand noch kein Öl verliert, entschieden wir uns vor der Weiterfahrt doch nochmals Las Vegas anzuschauen und so blieben wir nach den 1½Tage in der Garage noch drei weitere in der irreellen Welt von Las Vegas. So streiften wir nach unserer Aufregung zuerst durch das alte Las Vegas. An der Fremont Street Mall genossen wir zudem die nächtliche Light & Sound Show, die uns auch diesmal sehr gut gefiel. Dem Strip von Las Vegas folgten wir an denn kommenden Tagen und da es gerade Wochenende war, herrschte viel Betrieb und wir konnten das ganze, trotz des Problems mit unserem Auto, geniessen. So schauten wir uns natürlich auch das erfrischende Wasserspiel vor dem Bellagio an. Zudem die nächtliche Show des rotglühenden Minivulkan vor dem Mirage, sowie die Sirens of TI Show vor dem Treasure Island Casino. Aber auch die sonstige Kasinokulisse am Las Vegas Blvd. war echt imposant und so zogen wir am New York, Paris, The Venetian und wie die Kasino sonst noch alle heissen, vorbei. Nicht viel weniger eindrücklich war im übrigen das Golden Nugget Casino im alten Las Vegas. Im Innenhof des Hotels steht im Bad integriert ein Aquarium, in welchem unter anderem auch Haifischen ihre Runden drehen.

Bei einigen Kasinos konnten wir auch hier nochmals unser Spielglück versuchen und mit den erhaltenen Gutscheinen blieben uns immer einige Dollar übrig, auch wenn gegen Schluss unseres Aufenthaltes das Spielglück nachliess. Genial war ein vor dem Planet Hollywood stehendes Glücksrad an welchem wir über diese Tage doch gut 100.- Dollar Kasinogutscheine erspielten. Zwar waren es nach dem Durchlauf durch die Slots Maschinen nicht mehr ganz so viele, aber auch diese nehmen wir gerne mit auf unsere Weiterreise. Einmal gab’s auch einen 20.- Dollar Essensgutschein und welchen wir nicht weniger schätzten.

In Las Vegas schauten wir zudem noch wegen eines neuen Computer, da einige Tasten unseres alten müde geworden sind und nicht mehr so richtig funktionieren. Doch bei Best Buy, einem grossen Elektronikgeschäft, hatten sie noch kein Nachschub erhalten nach ihrem Labor Day Wochenende und so waren die zwei von uns ausgesuchten Geräte nicht mehr vorrätig, obwohl es in las Vegas 5 solcher Läden gibt. Laut einer Verkäuferin soll es aber in Phoenix von einem dieser Geräte noch an Lager haben und diese Stadt liegt ja an unserem Weg nach Tucson.

 

Über die in Kalifornien gelegene Mojave National Preserve
geht es nach Arizona,

Obwohl der gebotenen Abwechslung, die uns Las Vegas bot, schleppten wir unser Problem weiter mit uns und hoffen nun, bei diesem Mann, in Tucson Hilfe zu bekommen. So verliessen wir Las Vegas auf der Interstate #15 und erreichten nach ungefähr 70km die Grenze zu Kalifornien, wo wir die Mojave National Preserve nach Needles durchquerten. Entlang dieser reizvollen Strecke sahen wir viele Yucca Bäume am Wegrand stehen und dieser Anblick erfreute unsere Augen. Die darauf folgende Stadt Needles liegt an der Interstate #40, unweit des Colorado Rivers und der Grenze zum Staat Arizona.

 

Wieder einmal in der Wüste
und es regnet wie aus allen Kübeln,

Was sich in Las Vegas bereits angekündigt hatte, erreichte uns nun über der Wüstenregion von Arizona und so regnete es zum Teil heftig an diesem Tag an welchem wir dem Colorado River entlang, über Lake Havasu City, nach Parker rollten. In Havasu City meinte jemand, dass dies der erste richtige Regen seit einem Jahr sei, denn im Frühjahr habe es nur sprühregen gegeben. In Lake Havasu City steht zudem eine Brücke aus Londen (England), welche dort 1831 über dem Thames River erbaut wurde und 1968 von dort hierher verpflanzt wurde. Seit 1971 steht die, Stein für Stein, wieder aufgebaute London Bridge am neuen Standort und überspannt einen nachträglich gebauten Kanal des vom Parker Dam aufgestauten Colorado River. Durch das regnerische Wetter bekamen wir leider nicht alle Landschaftsreize dieser Region mit auf den weiteren Reiseweg, aber die schroffen Felsen die wir trotzdem zu Gesicht bekalmen waren nicht schlecht. Entlang dieses Colorado River Abschnittes sahen wir viele RV Parks und so vermuten wir, dass gewisse Amerikaner ihre Winter hier verbringen. In Parker füllten wir noch unsere Gasflasche, damit wir in Mexiko nicht gleich von Anfang an auf die Suche gehen müssen.

 

In Phoenix fand Adrian seinen neuen Laptop,

Der Interstate #10 folgten wir darauf nach Phoenix und füllten entlang dieser nochmals das lecke Ölgefäss. In Phoenix erkundigten wir uns ab dem Standort des Best Buy Store und erhielten gleichzeitig eine weitere Adresse eines nur wenige Kilometer davon entfernten Elektrogeschäftes. So schauten wir bei beiden rein und Adrian entschied sich bei Fry’s für seinen neuen Laptop. Jetzt brauchen wir nur noch ein Standort zu finden, an welchem Adrian ungestört seine Programme installieren kann und was eignet sich dazu besser als das in der nähe gelegene Wildhorsepass Hotel und Casino. Mit diesem fanden wir tatsächlich den gewünschten Ort und Adrian konnte ungestört den neuen Laptop mit den nötigen Programmen füttern. Als er seine Programme installiert hatte und die Daten auf den neusten Stand gebracht hatte, nahmen wir mit dem Mann in Tucson Kontakt auf, um ihn von unserer morgigen Ankunft in Kenntnis zu setzten.

 

So viel sei vorweggenommen, es klappte nicht wie gewünscht;

Wie gesagt so getan und so standen wir am Montag 19.September bei ihm. Er schaute sich das ganze an, reinigte den öligen Block und wechselte die von aussen zugänglichen zwei Dichtungen aus. Darauf fuhren wir eine Runde um danach zu schauen wo das weitere Übel herkam. Dies machten wir zwei weitere male und er löste einige Schrauben, welche er mit einer Dichtungsmasse bestrich und dann wieder plazierte. Das zuvor ausgelassene Öl sah, zu unserer Freude, unproblematisch aus und so füllte er dieses wieder ein und meinte, dass es nun sicher in Ordnung sei.

Da wir aber auf ganz sicher gehen wollten und zudem noch ein Brief aus der Heimat erwarteten, werden wir die nächsten Tage in dieser Region bleiben. Doch am nächsten Morgen sah ich bereits, dass noch nicht alles im Lot war und so begaben wir uns am frühen Nachmittag nochmals zu ihm. Er war nicht gerade erfreut uns zusehen und schaute sich den Block erneut an. Darauf meinte er, dass er nichts weiteres machen könne ohne das ganze Gehäuse hinunterzunehmen. Aber ob er dann auch die richtigen Teile für unser Fahrzeug finden würde und ob es dann auch wirklich diese währen sei er nicht sicher und dies könnte sich zudem über eine ganze Weile hinziehen. Wenn nicht mehr Öl auslaufe als er jetzt sehe, können wir ungestört Tausende von Kilometern Weiterfahren. Einfach nicht vergessen ab und zu nachzuschauen und Öl nachzufüllen. Er auf jeden Fall würde es so machen.

Welch eine Beruhigung, jetzt haben wir 150.- Doller bezahlt und es leckt immer noch und trotz seinen Worten dreht mein Kopf Sturm. Obwohl wir in den USA bis jetzt mit unseren, von der Toyota Schweiz erhaltenen, Ersatzteilnummern etwas anfangen konnten, scheint hier nun wirklich ein Problem aufzutauchen. Mögen uns nun hoffentlich gute Sterne nach Südamerika begleiten, denn dort soll es ja unseren Wagentyp geben und somit hoffentlich auch die nötigen Ersatzteile. Mal schauen wie schlimm sich unser Problem in den nächsten Tagen entwickelt. Vielleicht können wir ja auch schon in Mexiko schauen, denn beim ersten Anfragen in einer dortigen Toyota Garage, in Guadalajara, waren wir erstaunt wie Kompetent und schnell sie mit unserer Fahrgestellnummer des Fahrzeuges die Ersatzteile gefunden hatten. Einzig die Lieferfrist mit drei Wochen war etwas lang, so dass wir damals die Ware nicht nahmen und erst wieder schauten als wir zurück in den USA waren.

Wohl oder übel werden wir uns auf den Weiterweg machen müssen, auch wenn mich die ganze Lage wirklich nicht befriedigt.

 

Darauf besorgten wir bei Toyota noch einen Kupplungsersatz, auch wenn es hierfür nicht alle Teile gab;

Bei Toyota bestellten wir darauf noch die Kupplungsersatzteile wovon eines auch nicht erhältlich war, oder besser gesagt, sie können mit unserer Ersatzteilnummer nichts anfangen. Jetzt hoffen wir, dass diese am Freitag hier eintreffen, ansonsten wir bis Montag oder Dienstag warten müssen. Für das fehlende Teil schauen wir dann wenn wir es wirklich benötigen. Die Kupplungsscheibe ist ja dabei das wichtigste Teil und die haben sie. Hätten wir zudem gewusst, dass die Lieferfrist hier in Tucson viel länger dauert als in Las Vegas, hätten wir diese dort bestellt. Tja wir werden sehen was Sache ist. Da wir aber hier auf den Brief aus der Schweiz warten müssen hatten wir damals gedacht, dass dies im gleichen geht, nur der Brief sollte eigentlich morgen Donnerstag oder Freitag hier eintreffen.

 

Somit erübrigt sich die Zusatzrunde,
da das Getriebe immer noch leckt;

Zuerst wollten wir noch unser Auto testen und eine Runde um Tucson drehen. Da dies nicht mehr nötig ist weil es immer noch leckt, auch wenn etwas weniger als zuvor, bleiben wir auf einem Parkplatz stehen und warten auf die Post aus der Schweiz und die Ersatzteile der Kupplung. So können wir in dieser Zeit an der Homepage arbeiten und diese bis Tucson vorerst einmal fertigstellen, wie gesagt so getan. So verbrachten wir den Mittwoch und Donnerstag ganz gemütlich in unserem Auto und hofften zudem, dass morgen Freitag beides eintreffen würde, ansonsten wir bis Montag warten müssen bevor wir uns zur Mexikanischen Grenze begeben können. Da es in Tucson nur eine Poststelle mit General Delivery Sendungen gibt, könnte es einen Tag länger dauern als erhofft, denn wir wählten eine andere Poststelle und so muss es von unserer ausgewählten noch zu der anderen weitergeleitet werden, so dass es zur Auslieferung womöglich einen Tag länger dauert.

 

Freitag und nichts ist eingetroffen,
also nun wird’s doch mindestens Montag;

Es ist Freitag der 23.September und weder der Brief noch die bestellten Ersatzteile sind eingetroffen. Beim Brief dauerte es das letzte Mal nur gerade 3 Tage und diesmal ist er schon mehr als eine Woche unterwegs und er hat sein Zielort noch nicht erreicht. Jetzt ist der nächste Termin Montag, mal schauen ob er dann in unseren Händen liegt. Die Ersatzteile sollten es mit Sicherheit bis Montag schaffen, so wie man uns auf jedenfalls versicherte. So bescheren uns die letzten Tage USA nicht gerade viel gefreutes. Da zudem auch noch der Wasserhahn abgebrochen ist und für welchen wir hier keinen Ersatz finden, erleichtert das Ganze auch nicht gerade. Somit funktionieren in der Zwischenzeit unsere beiden Wasserhahne nicht mehr richtig und auch ansonsten bräuchten wir noch zwei, drei Dinge. Aber in Nordamerika findet man überhaupt nichts was als Ersatz passen könnte. So wird langsam einiges ein richtiges Flickwerk, wo zu hoffen bleibt, dass es uns so noch möglich lange halten wird. Uns ist dabei auch klar, dass unser fahrendes Haus nicht jünger wird und es zudem sehr intensiv genutzt wird, aber trotzdem ist es schade wenn etwas kaputt geht, vor allem wenn man keinen Ersatz dafür findet.

Da wir nun für mindestens noch zwei Tage in Tucson ausharren müssen, werden wir noch einen Ausflug zum Mount Lemmon, auf 2791m, unternehmen und vielleicht darauf nochmals durch den Westteil des Saguaro National Park fahren.

 

Ausflug auf den Mount Lemmon,

So machten wir uns am Samstagmorgen auf den Weg zum Mount Lemmon und der 44km lange Sky Island Scenic Byway führte uns von der Wüste in eine immer grüner werdende Region. Am Anfang begleiteten uns dabei die imposanten Saguaro Kakteen, welche mit erreichen höherer gelegenen Regionen durch einen Pinienwald ersetzt wurden. Entlang der gesamten Strecke anerbot sich uns ein herrliches Panorama über diesen Höhenzug und aufs Tal in welchem Tucson liegt. Dabei passierte man auch manch interessante Felsformation. Die Strasse führte uns bis auf ungefähr 2700m hinauf und dort machten wir einen Spaziergang und assen auf einer Felsklippe unser mitgebrachtes. Hier in den höheren lagen erfreuten sich unsere Augen zudem noch ab einigen blühenden Wildblumen und die Temperaturen waren zudem auch um einige Grad angenehmer. So war es für uns klar, dass wir hier oben für den restlichen Tag und die kommende Nacht bleiben werden.

Dabei schweiften, von unserem Kabinenfenster aus, unsere Augen immer wieder über einen Teil dieses Höhenzuges und auf das in der Fläche sich ausbreitende Tucson. Wir sind mal gespannt wie es aussieht wenn wir, in einigen Stunden, auf ein funkelndes Lichtermeer hinunterblicken können. Das Lichtermeer breitete sich denn auch, bei Dunkelheit, über das ganze Tal aus.

Da wir das Ganze so angenehm empfunden haben, hängten wir den Sonntag auch gleich dran und werden uns somit erst am Montag auf die Hinunterfahrt und in den Sabino Canyon begeben. Bei Toyota sagten sie uns ja sowieso, dass wir erst am Nachmittag vorbeischauen sollten.

 

Nach dem kühlen Mt. Lemmon, folgt der Abstecher
in den heissen Sabino Canyon,

Nach einer weiteren kühlen Nacht machten wir uns, nach dem Frühstück, auf die Hinunterfahrt zum Sabino Canyon. In einem Zeltplatz, entlang der Strecke, füllten wir dabei noch unsere Trinkwasserreserven und es gab auch nochmals einige Fotostops. Wieder in Tucson nahmen wir die Richtung zum Sabino Canyon, welcher in demselben Höhenzug, wie der Mount Lemmon, sich befindet. Hier in Tucson waren die Temperaturen denn auch wieder um die 10° wärmer und wir fanden es anfänglich richtig heiss. Als wir zufällig bei einem Safeway vorbeifuhren hielten wir noch kurz an um uns nochmals mit einem richtigen US-Steak einzudecken, denn in Mexiko findet man so etwas nicht und bei Safeway waren wir mit der Qualität bis jetzt immer zufrieden.

Als wir darauf den Sabino Canyon erreichten waren wir vom ersten Anblick enttäuscht, hatten wir diesen doch etwas felsiger und schroffer vorgestellt. Trotzdem begaben wir uns auf den Weg durch die Kakteenwelt in Richtung Canyon Eingang. Dabei kamen wir an einigen noch blühenden Barrel Kakteen, sowie Teddybear Cholla, Prickly Pear und natürlich den vielen imposanten Saguaro, vorbei. Der Weg wurde daraufhin immer interessanter und so folgten wir ihm schlussendlich doch bis zum Punkt bis wohin einem auch ein Shuttle Bus gebracht hätte. Auf diesem 6km langen Weg überquert man X-Mal den Sabino Creek, ein Rinnsal, welcher sich den Weg durch diesen Canyon in Richtung Tucson bahnt und einem auf diesem Weg immer wieder schöne Pools bietet. Auch die Felsen die nun den Canyon einrahmen werden, je länger der Weg dauert, schöner und die Umgebung ist gespickt von Saguaro Kakteen jeglicher Grössen. So bietet dieser Weg schlussendlich uns doch noch eine sehr reizvolle Szenerie. Entlang des Weges sahen wir noch einige Echsen, Schmetterlinge, dazu eine Schlange und ein kleiner Frosch, der vor uns gerade über die Strasse hüpfte.

Für die kommende Nacht stellten wir, wie schon einmal, unser Auto in der Nähe der Poststelle hin, wo wir hofften, morgen den Brief in Empfang nehmen zu können und genossen dort unser gegrilltes Steak.

 

Die Post ist immer noch nicht da, aber wir hoffen weiter;

Da die Post immer noch nicht da war, fuhren wir zu Toyota um dort die Ersatzteile Abzuholen und um von dort aus meine Eltern anzurufen, um so nachfragen zu können wie denn der Brief ausgesehen hat. Da sagte meine Mutter, dass es ein Maxi Brief, mit nicht ganz einem Kilogramm, gewesen sei. Doch da sah sie plötzlich, dass auf einem ihrer Zettel nur der Postcode 8545 und nicht 85745 stand. Somit war sie nicht mehr sicher welche Zahl sie wirklich auf den Brief geschrieben hatte und auf dem von der Post erhaltenen Zettel stand keine Nummer darauf. Jetzt hoffen wir trotzdem, dass die Sendung den Weg nach Tucson finden wird und wir werden mindestens noch einige Tage hier warten, da er vielleicht auch als kleines Paket hierher unterwegs ist.

 

So entschieden wir uns auch noch durch den Westteil
des Saguaro NP. zu fahren,

Deswegen machten wir uns auch noch auf um durch den Westteil des Saguaro National Park zu fahren und finden wir auf diesem Weg ein schönes Plätzchen zwischen den Saguaro Kakteen, werden wir auf diesem bis Freitag verweilen. So verliessen wir Tucson auf dem Speedway Boulevard in Richtung Westen und gelangten via den Gates Pass, zu diesem. Auf dem Gates Pass hat man eine schöne Sicht auf die umliegenden, steinigen und mit Kakteen versehenen, schroffen Bergspitzen. Danach fährt man an dem Old Tucson Studio und dem Arizona-Sonora Desert Museum vorbei, um in den Westteil des Saguaro National Park zu gelangen. Auf der Hohokam Gravel Road, vorbei an vielen Saguaro Kakteen, ging es in der Folge wieder in Richtung Tucson. Leider fanden wir kein geeignetes Plätzchen für die Nacht, so dass der Lowe Parkplatz herhalten musste. Auf diesem Platz blieben wir auch denn ganzen Donnerstag stationiert, bevor wir uns am Freitag wieder zur Poststelle begaben.

 

Judihui die Sendung ist da!

Hier strahlten wir, als der Postbeamte mit unserer Sendung auftauchte und unser erster Blick galt der Adresse und welche vollkommen Richtig war. So vermuten wir, dass die Amerikaner diese Sendung nicht als Maxi Brief, sondern eher als Paket behandelt haben und es deswegen etwas länger als normal für eine Priority Sendung gedauert hat. Hin oder her wir haben es und nun können wir uns auf den Weg nach Mexico machen.

 

Und trotz der angekommenen Postsendung
bleiben wir weiter hängen,

Da auf unserem Weg in Richtung Süden noch zwei Garagen am Wegrand lagen, welche unser leckes Getriebe eventuell wieder flott kriegen könnten, steuerten wir diese auf unserer Ausfahrt in Richtung Douglas an. Beim ersten erhielten wir ebenfalls eine Absage und der zweite meinte, ohne das Auto gesehen zu haben, dass er dies reparieren könne. Ich erklärte ihm daraufhin unser Problem und dass wir nicht bis Montag warten möchten, um dann doch eine Absage zu kriegen. Er meinte, dass er eben im Moment keine Zeit habe unser Auto auf dem Lift genaue anzuschauen, aber am Montag habe er Zeit und er sei sich wie gesagt sicher, dass er die Reparatur erledigen könnte, denn er sei ja für solche Arbeiten da. Darauf könne er uns auch einen Preis sagen und wir könnten danach immer noch entscheiden was wir machen wollten.

Was sollen wir nun tun; Ok. wir hätten da ja noch einen Waschtag einzulegen und so hängen wir halt nochmals zwei Tage an unseren Tucson Aufenthalt dran. So machten wir aus dem Samstag einen Wasch- und Reinigungstag und denn darauf folgenden gemütlichen Sonntag rundeten wir mit einem grossen Glacekübel ab. Für die Fenster schnitten wir zudem noch Kartone zurecht, welche wir mit einer Alufolie überzogen. Somit hoffen wir die zukünftigen Temperaturen im Fahrzeug um 2,3° tiefer halten zu können. Auf jeden Fall fanden wir am Sonntag, dass es etwas bewirkt hat. Mal gespannt was die Zukunft dazu meint.

 

So nun geht es doch noch an unser Problem
mit dem leckenden Untersetzungsgetriebe,

Kurze Zusammenfassung unserer Odyssee:

Nach der Anfrage bei der X-ten Garage wurden wir doch noch fündig und kurz vor der Aufgabe nahm sich doch noch eine unseres Problems an und so hoffen wir, danach beruhigt weiter Reisen zu können.

So begann unser Marathon bei der Toyota in Las Vegas, wo wir keine Hilfe um unser leckendes Getriebe zu flicken bekamen und dies obwohl wir ihnen die Ersatzteil Nr. gaben, die wir von der Toyota-Schweiz bekommen hatten, da sie diese in ihren Computern nicht fanden. Darauf folgten verschiedene kleinere, denn wir wollten beruhigt nach Mexiko einreisen, da das Umherfahren mit einem nicht ganz einwandfreiem Auto kein Spass macht. Der erste Versuch bei einer Garage, die wir von einem Toyota Fan bekamen, stellte sich als absoluter Flop heraus, der neben den 150.- bezahlten Dollar nichts brachte. Also suchten wir weiter und gingen zur nächsten Garage, da hier das Einfahrttor zur Garage zu klein war, wollten sie das defekte Teil nicht mal erst anschauen. Das war nicht das erste Mal, dass wir so etwas in den USA erlebt hatten und in diesem Dilemma ging es weiter. Wir konnten es wirklich nicht glauben, dass sich niemand dieser Sache annehmen wollte oder konnte.

Wir wollten schon Aufgeben, doch auf der Ausfahrtsstrasse nach Süden hatten wir noch eine Adresse und so fuhren wir auch diese Garage noch an, auch wenn es Freitag bereits um 16.30Uhr war. Hier waren sie schon fast auf dem Sprung ins Wochenende und hatten keine Zeit mehr unserer Sache sich anzunehmen und vertrösteten uns auf Montag, aber sie seien sich sicher, dass sie uns dann helfen könnten. Wir dachten so ein Schei.... doch warteten wir schlussendlich bis Montag und nutzten diese Gelegenheit wie oben schon erwähnt um unsere Wäsche zu waschen und die Kabine aufzuräumen.

Montagmorgen bei der Werkstag; unser Fahrzeug wurde auf den Lift gefahren und nach kurzer Diagnose meinten sie, dass sie das ganze Getriebe herunter nehmen müssen um das Ölleck zu finden. Für die darauf folgende Reparatur müssten wir das Auto bis Morgen bei ihnen lassen und sagten, dass das ganze 600.- Dollar kosten würde. Was machen wir? Nach kurzem überlegen sagten wir zu und gingen für die Nacht in ein nahe gelegenes Motel. Er meinte zudem, dass wir um 15.00 Uhr vorbeischauen sollten, damit wir sehen woran es gelegen hat und dass wir zusammen auch noch die Kupplungsscheibe anschauen könnten, denn diese liegt nach dem herunternehmen des Getriebes frei und man könnte diese eventuell im gleichen Arbeitgang wechseln.

Gespannt gingen wir am Nachmittag zur Garage zurück, wo bereits alles in Einzelteile demontiert war. Er zeigte uns den defekten Dichtungsring und meinte, dass alle anderen Teile in einem guten Zustand seien. Darauf ging er zum Auto und zeigte uns die Kupplungsscheibe welche ebenfalls in einem einwandfreien Zustand war und wir getrost nochmals so viele Meilen fahren können, meinte er. Zufrieden und mit gutem Gefühl machten wir uns auf den Rückweg zum Motel, wo wir den restlichen Nachmittag am Pool verbrachten.

Da wir das Motel, am darauffolgenden Tag, vor 12.00Uhr verlassen mussten, tauchten wir bereits kurz vor Mittag in der Garage auf und mussten deswegen noch einige Zeit warten bis wir unser Auto wieder in Empfang nehmen konnten. Er zeigte uns davor noch das wieder zusammen gebaute Getriebe und war von sich überzeugt, dass wir damit keine weiteren Probleme haben werden. Als alles wieder am richtigen Ort montiert war, fuhren wir mit dem Auto zum Einkaufsladen Fry’s wo wir die Nacht verbrachten, um dann am nächsten Morgen die Testfahrt zu starten.

Doch welch ein Schreck, als wir am nächsten Morgen unter unserem Fahrzeug ein erneuter Ölfleck entdeckten. Als ich darunter kroch sah ich bei der Auslassschraube entweichendes Öl und somit galt unser erster Stop der Garage, um dies zu zeigen. Doch er nahm dies ziemlich gelassen und sagte, dass dies sicher nur an der nicht ganz fest zugeschraubter Schraube liege. So zogen sie diese an und gaben uns darauf freie Fahrt für unseren Test.

 

Auf zur Testfahrt des Transfer Case,

Da wir wirklich auf sicher gehen wollten, entschieden wir uns nicht nur gerade um den Häuserblock zu fahren, sondern den Weg zum fast 200km entfernten Globe zu unternehmen, damit wir ein eindeutiges Bild der Reparatur bekommen. Bevor wir los fuhren kontrollierte ich das ganze Gehäuse und rieb es allenfalls trocken wenn ich etwas öliges entdeckte.

Da beim schein einer Taschenlampe die Ölflecken glänzen, wartete ich am Zielort bis es eindunkelte bevor ich mich ans Werk machte. Mit dem ersten Augenschein war ich sehr zufrieden, dann sah ich aber doch noch an zwei Orten ölige Spuren und so war ich mir der Sache nicht mehr ganz so sicher. Ich rieb diese darauf mit einem Tuch erneut trocken, so dass wir nach der Rückfahrt nochmals schauen konnten was Sache ist.

Nach der Ankunft in Tucson stellen wir uns bei einem Einkaufsladen hin um das Gehäuse nochmals zu prüfen bevor wir uns zur Garage aufmachten. Ich war darauf überrascht, als die am Vorabend trockengeriebenen Flecken immer noch trocken waren, aber sah bei dieser Kontrolle, dass eine Mutter lose war. Darauf gingen wir zur Garage wo sie mit mir nochmals alles durch gingen und die lose Mutter anzogen. Sie meinten darauf, dass es gut aussehe und dass ich mir wegen allfälligen leicht öligen Stellen keine Sorge zu machen brauche, da solche bei einem Getriebe schnell einmal vorkommen könnten und dass ich mir erst wieder Sorge machen müsste wenn ich wirkliche Tropfen sehen täte. Zufrieden und beruhigt machten wir uns nun auf den Weg in Richtung Douglas, wo wir die Grenze nach Mexico überschreiten wollten.

 

Auf der #80 machten wir die letzten Meilen in den USA
und diese führten uns zur mexikanischen Grenze,

Dazu folgten wir zuerst dem Interstate #10 nach Benson und auf dem Highway #80 ging es darauf über Tombstone, Bisbee nach Douglas, welche die Grenzstadt zu Mexico ist. In dem Western Town Tombstone gab’s dabei einen kleinen Zwischenstop. Bisbee, eine alte Minenstadt, ist entlang eines Hügels gebaut und erinnert einem an viele in Mexico gesehene Siedlungen. Bei der Ausfahrt in Richtung Douglas passiert man zudem die ehemalige Tagbaumine „The Lavender Pit“ mit seinen Terrassen und einem kleinen Tümpel in dessen Schlund.

Kurz vor Douglas verbrachten wir dann die letzte Nacht in den USA. In Douglas waren wir froh, dass wir in letzter Minute doch noch unsere Trinkwasserreserve auffüllen konnten. So müssen wir in Mexiko nicht gleich Ausschau halten und es erspart uns manche Handbewegung beim Filtern. Beim Wal-Mart gaben wir unsere letzten Dollar aus und wechselten in einer Wechselstube noch einige Dollar in Peso. Nach dem Zmittag machten wir uns auf zur Grenze, wo alles reibungslos über die Bühne ging und nach kaum einer halben Stunde konnte unser drittes Mexiko Abenteuer beginnen.

 

Der letzte US-Abschnitt bescherte uns noch ein Problem,

Der letzte US-Abschnitt führte uns zuerst nach Las Vegas und auf dem Weg zur mexikanischen Grenze durchstreiften wir nochmals einen Teil von Arizona. Dabei bescherte uns das lecke Transfer Case unseres Toyotas einige Sorgen, da uns lange niemand helfen wollte oder konnte und mit einem leicht lädierten Fahrzeug umherzukurven macht kein Spass. In Tucson gab’s noch einige Ausflüge unter anderem auf den 2791m hohen Mount Lemmon, wo die Temperaturen sehr erfrischend waren. Immer wieder ein gefreuter Anblick, in dieser Gegend, waren die Saguaro Kakteen. Das etwas verspätet eingetroffene Paket aus der Heimat, sowie das schlussendlich doch noch reparierte Untersetzungsgetriebe, sorgten für die letzten Highlights, denn die letzte Garage die wir noch anfuhren, bevor wir aufgeben wollten, nahm sich diesem Problem an. So können wir nun beruhigt den Weg nach Mexico und Mittelamerika in Angriff nehmen und müssen uns dort nicht gleich mit alten Sorgen umherschlagen.

Wie es uns beim dritten Mexikoabschnitt ergeht und wo es uns diesmal überall hintreibt, erfährt ihr in einigen Wochen.

 


Zu dem Bilder USA Westen Teil 3  3 (60)

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