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McRei's Weltreise

Chile und bolivianische Lagunenroute
Reisebericht 2(101)



 

vom 12.07.2013 - 03.08.2013

Teilstrecke 2'111 Km
Kilometer 211'478 - 213'589

 

Der 2. Chileteil beginnt in Antofagasta,

Wir haben die Homepage in Antofagasta fertiggestellt, konnten sie wie gewünscht im dortigen Einkaufszentrum überspielen und auch der Nationalparkpass ist im Büro des Conaf eingetroffen. So haben wir das gewünschte alles erledigt und nach dem Einkauf können wir also Morgen, den Samstag 13.Juli 2013, beruhigt auf den 2.Teil unserer Chilereise gehen.

Von Antofagasta aus, folgen wir der Strasse zur Panamericana und folgen dieser ein Stück Richtung Süden und zwar bis wir die Skulptur "Mano del Desierto" erreichen. Diese liegt ungefähr 70km von dieser Stadt am Pazifik entfernt und ragt in mitten von nichts aus der steinigen Wüstengegend. Dort essen wir unseren Zmittag und sind überrascht wie viele Automobilisten hier einen Zwischenstopp einlegen um die Wüstenhand zu Fotografieren, welche 1992 der chilenischen Künstler Mario Irarrazabal erschaffen hat. Bei unserer Anwesenheit war dieser Ort kaum einmal eine Minute ohne Besucher und deshalb brauchte es sehr viel Geduld um ein Foto von dieser Skulptur ohne andere Person drauf zu knipsen. Doch das Vorhaben gelang, dank wir genügend Zeit mit uns brachten.

 

Darauf folgten wir einer Piste querfeldein nach Peine,

Darauf folgen wir einer guten harten Lehmpiste, über die ehemalige Siedlung Yungay, zur Teerstrasse und die uns in der Folge zur Mine Escondida bringt. Hier führt uns eine roffe Schotterpiste mitten durch das Minengelände zweier hier tätigen Minen und die Luft ist von Staub geschwängert. Es war sehr eindrücklich durch das Minengebiet zu Fahren und wir kreuzten manch einen dieser überdimensionalen mächtigen Trucks. Neben solchen Giganten fühlt man sich wirklich wie ein kleiner Zwerg. Doch das Ganze ist einfach faszinierend wie diese super Trucks, im Schneckentempo und wie an eine Schnur gereiht, an einem vorbeiziehen.

Nach einigen Kilometern haben wir das Hochtal mit den Minen verlasen und die Luft wird wieder klarer und beim Blick zurück bedeckt eine riesige Staubwolke das kurz zuvor durchfahrene Minengebiet. Die Strasse wird in der Folge auch wieder besser und zeigt sich bis zur Siedlung Peine, welche wir am nächsten Tag und nach 320km erreichen, insgesamt in einem recht guten Zustand. Die Landschaftsszenerie ist sehr abwechslungsreich und am Horizont tauchen über der Steinwüste bald einmal gezuckerte Bergriesen auf, die ihre Häupter bis auf über 6700m himmelwärts strecken und die Grenze zu Argentinien und Bolivien bilden. Ab 3000m mischt sich zudem eine karge Vegetation ins Landschaftsbild und viele der umliegenden steinigen Berghügel zeigen sich in ganz verschiedenen intensiven Farbschattierungen und geben zusammen ein sagenhaftes Bild ab. So geniessen wir auch von unseren Nachtplatz aus die herrliche uns umgebende Landschaft.

 

Entlang dieser Strecke gab's wieder einmal einen platten Reifen,

Leider haben wir entlang dieses Abschnittes wieder einmal einen platten Reifen eingefangen. Wir müssen einen Stein so unglücklich überfahren haben, dass er uns ein Loch in den Pneu gestanzt hat. Da das Loch zu gross ist, hat der erste sofortige Flickversuch nichts geholfen und es braucht dazu wohl etwas mehr. Jetzt hoffen wir, dass der zweite Anlauf mehr erfolg bringt und das Loch stopfen wird, ansonsten wir einen Pneuflicker aufsuchen müssen. Da wir auf der Piste den platten Reifen nicht gleich bemerkten, hat dieser auch sonst noch etwas schaden genommen. Trotzdem hoffen wir, dass er nach dem Flick uns noch einige tausend Kilometer weiter begleiten wird.

Im Übrigen scheint der zweite Flickversuch gelungen zu sein und der Pneu verliert keine Luft mehr. Wir werden ihn aber erst nachdem wir die bolivianische Lagunenroute abgefahren haben wieder wechseln um ihn etwas zu schönen, denn es ist der gleiche Pneu den wir schon einmal Flicken mussten. Am Stift den wir damals im Pneu gefunden hatten, vermuten wir gar, dass uns beim Pneukauf in Panama ein defekter Reifen untergejubelt wurde und der Flick nicht gut genug war um dies lange genug zu verheimlichen. Doch da wir kurz darauf nach Südamerika zogen, konnten wir auch nicht mehr beim Pneuhändler vorbeigehen um zu reklamieren.

 

Peine und darauf folgen die hübschen
Lagunen Miscanti und Miñiques,

In Peine angekommen schlenderten wir durch die kleine einfache Siedlung am Rande des Salar de Atacama, genossen den Blick auf diesen und bestaunten einige farbige Petroglyphen, die Ureinwohner an einem der hiesigen Felsen hinterlassen haben. Die Nacht verbringen wir neben dem Fussballplatz am Ausgang des Dorfes.

Am folgenden Tag besuchen wir die Lagunen Miscanti und Miñiques und die beide nebeneinander, auf über 4100m, in einer wunderschönen Bergwelt liegen. Die gezuckerten Berghäupter, der unter anderem gleichnamigen Berge, spiegeln sich herrlich im dunkelblauen Wasser der darunterliegenden Seen und geben von der gegenüberliegenden Anhöhe aus einen fantastischen Anblick ab. Wir sind überrascht wie viele Touristen den Weg hierher finden und mit kleinen Minibussen von San Pedro de Atacama aus hierher gekarrt werden.

Da dieses Gebiet der Lagunen auch zu der Reserve Nacianal Los Flamencos gehört, war unser Parkpass des Conaf nicht gültig, obwohl dieser auch hier die Finger im Spiel hat. So erlaubte uns die Billetverkäuferin nicht zu den Lagunen hinunterzufahren wenn wir den Eintrittspreis nicht bezahlen. Doch wir durften hingegen einem Weg folgen von dem wir eine exzellente Aussicht auf die zwei unter uns liegenden Lagunen hatten und was will man mehr. Unweit der Ortschaft Socaire, dem dieses Lagunengebiet gehört, verbringen wir die Nacht auf 3200m mit herrlichem Blick auf das Becken des Salar de Atacama und dies bevor es zum Touristenort San Pedro de Atacama geht. Diese Gegend bietet im übrigen noch viele interessante Steinformationen in denen man auf Entdeckungstour gehen kann. Dazu ist die Hochebene mit gelben Grasbüscheln überseht und was mit den dahinter aufragenden, leicht weissen, Bergriesen einfach bezaubernd aussieht.

 

Auf dem Weg nach San Pedro de Atacama
gibt's einen Zwischenstopp in Toconao,

Am 17.Juli folgen wir der Teerstrasse nach San Pedro de Atacama und welche uns oberhalb des Salar de Atacama dort hinführt. Einen Zwischenstopp machten wir dabei in der Ortschaft Toconao und wo wir der, vor dem Jahre 1744 erbauten, Kolonialkirche einen Besuch abstatteten. Fotogen ist dort vor allem der freistehende dreistufige Glockenturm auf der Plaza mit seinem Dach aus Kakteenholz und der aus dem gleichen Material hergestellten Tür. Dieser Turm wurde im übrigen um 1750 aus Liparita-Gestein errichtet und welches ein weiches weisses Vulkangestein ist. Oberhalb der Ortschaft erhält man zudem noch einen schönen Blick auf die Oase des Quebrada de Jerez.

 

San Pedro de Atacama liegt in einer bezaubernden
badlandartigen Umgebung,

In San Pedro de Atacama eingetroffen, suchten wir zuerst das dortige Touristoffice auf um uns mit einer Umgebungskarte einzudecken und erhielten dort auch die gewünschten Auskünfte auf unsere offenen Fragen. Nach dem Zmittag machten wir uns auf zum Valle de la Luna weil wir von deutschen Langzeittouristen vernommen hatten, dass dort die Conaf-Karte funktioniere. Doch auch dort hatten wir kein Glück und sie liessen uns mit unserer Karte nicht rein. So entschieden wir dieses nicht zu besuchen und statt dessen ins Valle de la Muerte zu gehen und welches nicht viel weniger reizvoll daherkommen soll. Dies erfuhren wir von einem Reiseleiter welchen wir etwas später beim Coyote Rock trafen und welcher oberhalb einer weiteren bezaubernden, modellierten und schokoladenfarbigen Mondlandschaft liegt. Hier oben verbrachten wir auch gleich die Nacht, mit Blick auf eine herrliche Umgebung.

Jetzt wissen wir auch wieso der Conaf gewisse Nationalparkkarten zurückgezogen hat, weil diese die Reserve Nacional Los Flamencos eingeschlossen hatte, aber die Kommunen fanden, dass sie ihres erachten zuwenig Geld dafür kriegten. So haben wir nun das Pech, dass wir mit der neuen Karte diese nicht mehr besuchen können und deshalb tun wir dies auch.

 

Abstecher ins Valle Catarpe und Besuch
des Museum Arqueológico,

Am folgenden Tag unternahmen wir noch eine 3stündige Wanderung im Valle Catarpe und von welchem Felsplateau aus wir nochmals eine wunderschöne Aussicht auf die unter uns liegende, verfurchte, badlandartige Landschaft präsentiert bekamen. Wirklich eine Augenweide, auch wenn die Weitsicht auf die dahinter aufragenden Bergriesen der Andengebirgskette nicht perfekt war.

Mitte Nachmittag besuchten wir dazu noch das Museum Arqueológico Padre Gustavo Le Paige und in welchem uns hauptsächlich die ausgestellten Mumien interessierten. Doch haben sie auf Druck einiger Anwohner die Mumien entfernen müssen und so bietet dieses Museum für uns nicht mehr gerade viel. Deshalb waren wir auch enttäuscht die "Miss Chile" nicht mehr zu Gesicht zu bekommen und teilten dies der Administration mit und vorauf man uns das Eintrittsgeld zurückerstattete. Sie baten uns aber trotzdem noch den Film anzuschauen um zu verstehen warum sie die Mumien entfernen mussten. Doch auch dahinter sehen wir eher ein Geldproblem als etwas anders, denn so alte Mumien haben ja schon lange keine Beziehungen zu irgend jemanden mehr und das Museum gehört eben nicht der Kommune. Darauf spazierten wir noch durch das belebte kleine Zentrum und in welchem sich die Souvenirläden, Touranbieter und Geldwechsler die Handreichen. Natürlich fehlen auch in grösserer Anzahl die Bars und Restaurants nicht.

Auf unserem Bummel entdeckten wir einen Wasserhahn und konnten so unsere Wasserreserven wieder nachfüllen und diesmal fehlten uns zur kompletten Laden doch immerhin 94Liter die gepumpt werden mussten.

 

Auf zum Geysirfeld El Tatio,

Am Freitag 19.Juli 2013 machten wir uns, des zu pumpenden Trinkwassers wegen, erst kurz vor Mittags auf den Weg zum El Tatio Geysirfeld und das Wetter zeigte sich bedeckt. Doch da wir einige blaue Flecken am Himmel ausmachen konnten, hofften wir, dass diese bald die überhand gewinnen würden und es wieder aufreisst. Der Zmittag gab's somit auf der Strecke und zwar dort wo der Rio Purifica einen schönen Canyon gegraben hat. Unzählige Säulenkakteen zieren dessen Felskanten und entlang des Bachlaufes wachsen Schilfpflanzen bevor das Wasser sich in den Canyon begibt.

In Machuca besuchen wir die dortige schmucke Adobe Kirche und das Wetter zeigt sich immer schlechter je nördlicher wir uns begeben. Es fängt sogar leicht an zu schneien, doch wir folgen weiter unseres Weges zu den Tatio Geysiren. Die Bergwelt hüllt sich nun komplett in Wolken und wir passieren Sumpfgebiete und kleine Lagunen in welchen sich verschiedene Wasservögel tummeln. Zudem kreuzen wir weidende Lamas, einige starr vor sich hin sinnierende Esel und kleine Gruppen von den zierlichen Vicuñas. Die am Wegrand gelegenen winzigen Siedlungen kommen mit wenigen Ausnahmen verweisst daher und so sind auch bereits viele dieser Steinhäuser halb zerfallen.

Beim Geysirfeld treffen wir auf keine Menschenseele und so waren wir überrascht, dass die Toilettentüren nicht verschlossen waren. Da in der Zwischenzeit der Schneefall immer stärker wurde und wir uns doch auf 4300m befanden, entschieden wir uns bis ins fast 40km entfernte Machuca zurückzufahren, denn wir wissen ja nicht wieviel Schnee dieser, im Anzug sich befindende, Sturm uns bringen wird. Auf dem Rückweg begegneten wir einem Truck aus Irland, doch auch dieses Ehepaar kehrte kurze Zeit später um und wir übernachteten am selben Platz, etwas oberhalb der kleinen Siedlung Machuca ,auf immer noch gut 4000m.

 

Auch das Ausharren in Machuca brachte kein Erfolg,

Den Samstag und Sonntag blieben wir auf diesem Platz in Machuca und zwar weil es so stark windet, dass es uns nichts bringt einen 2.Versuch zum Geysirfeld zu unternehmen. Die Iren hingegen wagten diesen, doch kehrten sie nach nur 2Stunden wieder zurück und sagten uns, dass sie es nicht geschafft hätten zu den Geysiren zu gelangen, da der Wind den Schnee und Sand meterhoch in die Luft gewirbelt hat und dass sie deshalb nichts sehen konnten. Deshalb würden sie jetzt auch nach San Pedro de Atacama zurückkehren und wollen nicht wie wir noch einen weiteren Tag ausharren.

Da die Sonne, zwischen den in Windeseile vorbeiziehenden Wolken, immer wieder ihre Aufwartung macht, haben die Sonnenstrahlen den Schnee in dieser Region bereits wieder weggeschleckt und darum treibt der wirklich extreme Wind, hier bei unserem Platz, nur noch den Sand durch die Lüfte und das Auto schwankt wie ein Schiff auf stürmischer See. Deshalb wollen wir noch etwas abwarten und hoffen fest, dass dem Wind bald einmal der Schnauf ausgeht. So harren wir bei dieser Siedlung noch etwas aus, auch wenn die Temperaturen nicht gerade zum verweilen einladen. Wettertechnisch würde es zwar bereits gehen um den 2.Versuch zu starten, doch dieser extreme Wind vermisst einem dieser und deshalb haben wir einen Spieltag eingelegt, denn  das Auto schwankt zu fest um am Computer arbeiten zu können.

Ein chilenischer Automobilist, englischer Abstammung, klopfte am Sonntagnachmittag an unsere Tür und wollte wissen, wo man denn so ein tolles Auto kriegen würde. Ich gab ihm Auskunft und fragte zugleich ob er denn bei den Geysiren gewesen sei. Die Antwort war; dass er es versucht habe, doch 10km vor dem Ziel sei die auf die Strasse gewehte Schneedecke zu dick gewesen und er habe mit seinem Pick-Up keine Chance gehabt da durchzukommen. Ob es bereits morgen gehen würde sei er sich da nicht so sicher, auch wenn die Sonne weiter voll vom Himmel strahlt. So änderten wir für einmal wieder unseren Routenplan und packten sofort unsere 7Sachen. Folgen der Strasse zurück nach San Pedro de Atacama um von dort aus nach Calama weiter zu ziehen, damit wir uns dort wegen dem Minenbesuch erkundigen können. Denn 2.Versuch zu den Tatio Geysiren zu gelangen starten wir dann also von Calama aus und so verbrachten wir die folgende Nacht nicht mehr neben der Ortschaft Machuca auf gut 4000m, sondern auf dem Parkfeld in San Pedro de Atacama auf nur noch 2450m.

 

Die Farbenpracht es Valle del Arcoiris,

Auf dem Weg von San Pedro de Atacama nach Calama besuchen wir noch die farbigen Felsen mit dem Namen "Arcoiris" und in dieser Region auf Erkundungstour zu gehen ist einfach die Wucht. Davor gab's einen Zwischenstopp beim Petroglyphenfeld "Los Petroglifos Hierbas Buenas" und wo die Ureinwohner, unter anderem, einige Lamas verewigt haben. Der darauf folgende Aufenthalt im "Valle del Arcoiris" war einfach die Wucht und so gingen wir in verschiedenen der dortigen Seitencanyons auf Entdeckungstour. Überall wo wir hinschauen zeigen sich die Felsen in der reinsten Farbenpracht und begeisterten uns. Für uns war dies der schönste Abstecher um San Pedro de Atacama, also ein lohnender Besuch.

Mitte Nachmittag begaben wir uns zurück zur Teerstrasse San Pedro de Atacama nach Calama und legten, im starken Gegenwind, die noch verbleibenden 50km dieser angefangenen Strecke zurück und welche insgesamt zirka 100km lang ist.

 

Calama und hoffentlich klappt es schlussendlich
mit dem Minenbesuch,

In Calama stellten wir unser Auto in einer Seitenstrasse, nahe der Innenstadt, hin und begaben uns zum Touristoffice, um zu schauen wann wir eine Tour in die noch grösste offene Kupfermine der Welt machen können und welche Chuquicamata heisst. Heute hatten wir Montag und erst Freitag hat es Platz, auch wenn nur für eine Person. Doch lieber einen als keinen und deshalb reservierten wir diesen in der Hoffnung, dass bis zum Freitag vielleicht zwei daraus werden.

Am Dienstag besorgen wir zuerst unser Kochgas, erledigten die Einkäufe und verbrachten einige Zeit im dortigen Einkaufszentrum am Internet. Ich spazierte zudem noch zum Office der Mine, denn von dort aus starten jeweils die Minentouren. Frederic machte mir dort gute Hoffnungen, dass es am Freitag für beide Personen klappen würde und dies laut seinen bisher gemachten Erfahrungen.

 

Wir starten unseren 2.Veruch zum El Tatio Geysirfeld
zu gelangen,

Am Mittwoch starteten wir den 2.Versuch die Tatio Gaysire zu besuchen und so folgten wir von Calama aus der Strasse über Chiu-Chiu um zum auf 4300m über Meer gelegenen Geysirfeld zu gelangen. In Chiu-Chiu, nach 33km, gab's dabei den ersten Zwischenstopp und zwar um die dortige 1672 erbaute Kolonialkirche zu besuchen. Die überaus wuchtigen Lehmziegelmauern geben der weiss getunchten Kirche ein richtiges bulliges Aussehen. Der Kirchenraum ist hingegen, zum äusseren Anblick, eher klein und kommt sehr schlicht daher. Das Dach und die Türen sind, wie bei schon einigen zuvor besuchten Kirchen dieser Region, aus Kakteenholz angefertigt worden und verleihen somit auch der Iglesia de San Francisco von Chiu-Chiu ein speziell aussehen.

Am Rande dieser geruhsamen Oasenortschaft stehen noch die Ruinen der "Fortaleza Pukara Chiu-Chiu" und die man auf die Jahre 800-1400nChr. datiert.

Von Chiu-Chiu folgen wir darauf einer guten festgefahrenen Lehmpiste, die auf dem Weg nach Toconce sogar einen längeren Teerabschnitt aufweisst. Die uns umgebende Landschaft ist die reinste Steinwüste und bietet somit anfänglich nicht viel Abwechslung. Einen Zwischenstopp gab's trotzdem und zwar bei der Lagune Inka-Coya und welche in mitten dieser Steinwüste fast einwenig fremdartig daherkommt und am heutigen Tag seine dunkelblaue Farbe zum besten gibt.

Ayquina, auf 3000m gelegen, liegt neben dem eindrücklichen Canyon des Rio Salada und besitzt eine Walfahrtskirche die jeweils den Ort am 7/8. September in einen Jahrmarkt verwandelt. Die Häuser dieser Ortschaft sind meistens aus Naturstein gebaut und auf unserem Rundgang trafen wir trotz einer beachtlichen Häuseranzahl kaum einen Anwohner.

 

Auf dies hatten wir verzichten können,

Von Toconce nach Linzor wird die Strasse abrupt schlechter und es sind in den kommenden Kilometern einige sehr heikle Passagen zu überwinden. Bei manch einem Ort hielt ich es sogar nicht einmal mehr im Fahrzeug aus und versuchte Adrian über den bestmöglichen Weg zu dirigieren. Wir hofften, dass dieser Abschnitt bald ein Ende nehmen wird, doch oplla was ist den dass; an einem steilen steinigen Abhang ist die Piste plötzlich gänzlich weggerutscht und es gibt für uns kein Weiterkommen mehr und dies bedeutet, welch ein Schreck, zurück zum Start. Dies geschah nach schrecklichen unendlich erscheinenden 10km Pistenfahrt mit kaum einer Stelle wo wir unser Auto hätten wenden können und ungefähr 30km vor dem Geysirfeld. Doch zum Glück gab's beim abrupten Ende wenigstens eine Möglichkeit das Auto ohne Probleme zu wenden. Bei der Rückfahrt waren dann nicht unbedingt immer die selben Passagen die schwierigsten. Doch so oder so, unser Fahrzeug rutsche und schaukelte auf dem sehr steinigen Untergrund beängstigend hin und her und 2 mal beruhten nur noch 3 Räder den Untergrund. Bei einer Hilfsbrücke fehlten gar nur wenige Zentimeter und der Abgrund war sehr nah. Wir waren froh als wir endlich die Teerstrasse wieder unter unseren Rädern spürten und wir uns heil von diesem Abenteuer verabschieden konnten. Auf der Teerstrasse angekommen nahmen wir den ersten Augenschein vom Fahrzeug und so wie wir es optisch beurteilen können, hat es keinen Schaden genommen. Doch so eine Piste brauchen wir wirklich nicht noch ein zweites mal und ich muss ehrlich sagen, dass ich einwenig Angst hatte und froh bin, dass unser Schutzengel gut über uns gewacht hat.

Im Andengebiet von Nordchile sind im übrigen die Pisten meist nur dürftig angeschrieben, doch in dieser Region hat es sogar am Strassenrand Tafeln mit touristischen Strecken und darauf befindet sich auch der Weg über Linzor nach El Tatio. So befindet sich auch am Anfang der Piste eine Hinweistafel, auch wenn nicht mehr gerade die neuste, mit der Aufschrift El Tatio. Nach unserem erachten würde aber auch noch eine Tafel dazugehören, dass dieser Weg nicht für jedes Fahrzeug geeignet ist und wie wir selber erfahren haben, ist diese heute ja sogar gar nicht mehr durchgehend befahrbar und dies mit Sicherheit nicht erst seit gestern.

 

Deshalb kommt es zur verspäteten Ankunft
beim El Tatio Geysirfeld,

In der Zwischenzeit zeigt uns die Uhr bereits 16.00Uhr und so galt es von hier aus einen 110km langen Umweg zu fahren um an unser Endziel den Geysiren zu gelangen und welchen Ort wir erst kurz vor 19.00Uhr erreichten. Auf den letzten 10km ging's dabei überraschenderweise immer noch durch Schneefelder die das Unwetter von der vergangenen Woche hier abgeladen hatte und der Wind den Schnee auf die tiefergelegte Piste verfrachtet hat. Beim Eingangstor zu den Tatio Geysiren trafen wir auf die Iren und die etwa eine Stunde vor uns eingetroffen sind. Die Nacht schliefen wir beide nicht sonderlich gut, zu fest sass der schrecken noch in unseren Köpfen.

 

Das El Tatio Geysirfeld,

Am Donnerstag, den 25.Juli 2013, machten wir uns um 6.30Uhr zu Fuss auf den Weg zum etwa 1km entfernten Geysirfeld. Wir waren überrascht wie viele Touristen den Weg, in zig Minibussen, hierher gefunden hatten um dem allmorgendlichen Spektakel der dampfenden Geysiren beizuwohnen. Aus Zeitgründen, aber vielleicht auch sonst, interessiert sich diese Touristenschar nur gerade für die Dampfwolken der Morgendämmerung und als diese um 10Uhr langsam verschwanden, waren wir schon fast mutterseelenallein auf dem Tatio Geysirfeld. Uns interessierten hingegen nicht nur die dampfenden Geysire, sondern auch die blubbernden Schlammbecken, die mini Schlammgeysire, die kochenden Wasserbecken und natürlich die Geysire welche das Wasser himmelwärts schleudern. Dazu hat es auch in diesem Areal wunderschön farbige Pools und welche in der Mittagssonne die besten Farben erhalten. So bescherte uns der Rundgang viel gefreutes und erst um 15Uhr waren wir bei unserem Auto zurück. Dazu kreuzten wir auf unserem Weg noch 2dutzend Vicuñas.

Am späteren Nachmittag folgten wir dann, aus dem etwa weiter oben erwähnten Grund, der selben Strecke zurück und übernachteten kurz vor der Ortschaft Caspana.

 

Vor dem Kupferminenbesuch gab's noch einen
Zwischenstop in Caspana,

Bevor es nach Calama und für Adi zum Minenbesuch ging, statteten wir der urchigen Siedlung Caspana einen Besuch ab. Ich war überrascht als ich auf meinem Rundgang noch einige Aymara Frauen in ihrer traditioneller Kleidung begegnete. In den davor besuchten Aymara-Dörfern, der nördlichen chilenischen Andenregion, bekamen wir nämlich keine mehr zu Gesicht und im Gegensatz zu diesem noch lebendigen Dorf, kommen viele dieser Andendörfer eh fast vollkommen verweist daher.

Angekommen in Calama erkundigte ich mich schnell möglichst im Office der Minengesellschaft ob es für die Minentour von heute noch einen freien Platz hat und es klappte. So nahm Adi und ich im Bus Platz der um 13.30Uhr den Weg zur Chuquicamata Mine auf sich nahm und wir waren überrascht dass der Bus bei weitem nicht complet gefüllt war. Die der Mine näher gelegene Stadt Chuquicamata wurde 2008 aus Sicherheitsgründen geräumt und die dortigen Anwohner mussten nach Calama umziehen. Deshalb durchfahren wir heute dort eine Geisterstadt und von derer bereits ein Teil unter Schutt der nahen Mine begraben liegt. Die Tour fanden wir insgesamt eher enttäuschend, auch wenn der Blick in die noch grösste Kupfertagbaumine der Welt ein sehr eindrücklicher Anblick war.

Darauf verbrachten wir die Nacht nochmals in der nähe der verschiedenen Einkaufszentren von Calama und wo wir nach unseren Einkäufen am Samstag, den 27.Juli 2013, unseren Trip zu der begehrten bolivianischen Lagunenroute starteten. Das Wetter schein laut Vorhersage nicht schlecht zu sein und wir freuen uns sehr auf diese Tour.

 

Von Calama nach Ollagüe,

So folgen wir am nächsten Morgen der fast 200km langen Strecke von Calama nach Ollagüe und in welcher Siedlung sich die chilenische Zollbehörden befinden. Die Strecke bringt uns von anfänglichen 2200m wieder auf bis gut 3700m hinauf und sie führt uns durch eine einsame karge Steinwüste. Wie an vielen Orten in Nordchile fehlen auch entlang diesem Abschnitt die Minentätigkeiten nicht. Dazu führt sie vorbei an verschiedenen leicht gezuckerten Vulkanbergen und deren einstigen Lavaströme. Auch Salar Lagunen fehlen nicht und in diesen entdecken wir, wie auch schon anderswo, einige Flamingos herumwaten. Dem aussehen nach zu beurteilen Leben in der Grenzortschaft Ollagüe nicht mehr viele Menschen und wir sehen vermutlich mehr kaputte Bahnwagen und Holzschwellen der Bahnlinie herumliegen.

Als wir den Grenzposten erreichen, stehen da immer noch die Busse und Autos stationiert welche uns vor einiger Zeit auf der Fahrt hierher überholt hatten und unzählige Personen sonnten sich. Da kam in uns natürlich sofort der Gedanke an eine Blockade hoch, doch dies war zum Glück nicht der Fall.

So wie wir etwas später bemerkten, mussten sie im Immigrationsbüro ein Problem mit dem Computer haben und so dauerte es nochmals eine Weile bis sie mit der Arbeit begannen, denn laut der Anschrift währe das Office seit acht Uhr geöffnet und wir hatten ja bereits 10.30Uhr. Bis die Beamten dann alle auftauchten, vergingen weitere 30Minuten und es konnte mit dem stempeln der Dokumente begonnen werden. Beim Zoll fürs Auto ging's etwas schneller, doch auch dort fand er erst im fünften Anlauf unser Dokument im Computersystem. Nachdem er dieses abgestempelt hatte, öffnete er uns den Schlagbaum und wir durften passieren.

Die Einreise nach Bolivien folgte zirka nach einem guten Kilometer und war insgesamt kein Problem, auch wenn der Beamte der Immigration zuerst meinte, dass wir unser Jahressoll von 90 Tagen bereits erhalten haben. Als ich im darauf erwiderte, dass wir von diesen 90Tagen aber erst 76 aufgebraucht hätten und somit noch 14Tage übrig bleiben, meinte er; einverstanden, er gebe uns noch einen Stempel über 10Tage, ansonsten wir eine Busse bezahlen müssen wenn wir nämlich länger als die 90Tage in Bolivien bleiben würden. Beim ausfüllen der Zolldokumente fürs Auto ging es sehr rasant und der Beamte gab uns nochmals 30Tage. Jetzt kann es also losgehen mit unserem bolivianischen Lagunen Abenteuer und wir können nur hoffen, dass das Wetter einigermassen mitspielt, denn mehr als 6Tage haben wir ja für diese 327km lange Strecke eh nicht geplant.

 

Die bolivianische Lagunenroute zwischen 3700m-5040m,

Diese bot uns in jeglicher Hinsicht viel Abwechslung und das Wetter spielte über unseren Zeitraum auch nicht allzu schlecht mit. Tagsüber war es meist angenehm warm, wenn der Wind nicht gerade im Spiel war und die nächtlichen Temperaturen schwankten zwischen -2.7° bis -16.1°. Die Piste zeigte sich von gut, über steinig roff, bis hin zu wellblechartigen abschnitten. Dazu mussten Schneefelder und schlammige Passagen überquert werden. Insgesamt hatte aber die gesamte Strecke keine extrem heiklen Abschnitte zu bewältigen und brauchte somit nicht allzuviel Nerven. Die Landschaftsszenerie bot viel Abwechslung und wir konnten neben den unzähligen Lagunen, in denen sich meistens Flamingos aufhielten, auch zwischen interessanten Steinformationen auf Erkundungstour gehen. Für weitere Abwechslung sorgte das Geysirfeld Sol de Mañana, mit seinen unzähligen blubbernden Schlammbecken. Die meisten der uns umgebenden Berggipfel waren weiss gezuckert und was mit dem leicht wolkigen Himmel echt bezaubernd aussah. So bescherte uns also die bolivianische Lagunenroute viel gefreutes.

 

Die Zollformalitäten,

Der bolivianische Ausreisezoll fürs Auto ist an diesem Ort von der Immigration getrennt und befindet sich etwa 80km vor diesem und zusätzlich 5km abseits der Durchgangsstrasse auf 5025m. Der Beamte erledigte seine Arbeit in Minuten und überreicht uns die verlangte Kopie. Beim Immigrationsbüro erwartet uns der Beamte etwas ausserhalb des Office und meinte, dass wir 15Bolivianos zu bezahlen hätten. Auf meine Antwort, dass dies so viel ich wisse gratis sei, lies er die Forderung sogleich fallen, stempelte denn Pass und beförderte uns darauf schnell möglichst aus dem Büro, wo der die Pässe abstempelte und in dem sich weitere Touristen aufhielten. So wie es uns schneit probiert dieser Beamter bei jedem Touristen der hier vorbeikommt die selbe Masche und wenn es nicht funktioniert ist es für in kein Thema mehr, ansonsten er sicher hartnäckiger bleiben würde.

Darauf folgen wir der Strasse nach San Pedro de Atacama (2450m) und auf den 50 kommenden Kilometern verliert diese rund 2000Höhenmeter und wo wir darauf die Zollformalitäten für Chile erledigen müssen, auch wenn wir gleich weiter nach Argentinien reisen wollen. Am heutigen Samstag ist an diesem Zollamt das grösste durcheinander und so wie uns scheint haben die Beamten nichts mehr so richtig im Griff. So dauert das Ganze gute zweieinhalb Stunden bis wir diesen wieder verlassen können und dieser war damit der schlimmste unserer ganzen Reise. Höchstens die Ausreise, in der Osterwoche, von Nicaragua nach Costa Rica kann dieser das Wasser reichen. Auch für den Ausreisestempel warten wir am Sonntagmorgen eine Stunde und wir können endlich die letzten 160km zur argentinischen Grenzstation in Angriff nehmen.

 

Auch der letzte Abschnitt bietet Landschaftlich einiges,

Auch die letzten Kilometer in dieser Region gefallen uns sehr gut und bieten viel Abwechslung. An manch einem Ort am Strassenrand türmt sich noch der Schnee vom letzten Schneesturm und ohne man diesen Weggeräumt hätte, währe dieser Jama Pass (4200m) nach Argentinien immer noch geschlossen und welche am höchsten Punkt gute 4800m erreicht. Speziell erwähnen möchte ich die an dieser Strecke liegenden "Monjes de la Pacana" und welches aufrechtstehende, bis über 20m hohe, Felsformationen sind.

Soviel ist bereits vorweggenommen, die Einreise nach Argentinien beim Paso de Jama (4200m)war der schnellste und einfachste aller bisherigen Grenzübertritte und dauerte mit der Zollabfertigung kaum eine Viertelstunde.

 

Uns gefällt es in Nordchile,

Weiterhin macht uns das Umherziehen viel Spass und auch der 2.Chileteil, mit dem Abstecher zur bolivianischen Lagunenroute, beschert uns viel Abwechslung und gefreutes. Deshalb verwundert es uns auch nicht, dass bereits wieder so viele Bilder zusammengekommen sind.

 

Zu dem Bilder Chile 2 (101) und bolivianische Lagunenroute
   

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Reisebericht von:   

Chile 1 (100)
Argentinien 1 (102)