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McRei's Weltreise

Peru
Reisebericht 2(92)



 

vom 26.01.2013 - 10.02.2013

Teilstrecke 843 Km
Kilometer 200'390 - 201'233

 

Der zweite Teil von Peru beginnt
mit der ehemaligen Wüstenstadt Chan-Chan,

Nach dem Strandtag und der Fertigstellung des 1.Peru Reiseberichts, begaben wir uns am 26.Januar 2013 von Huanchaco in die daneben gelegene Grossstadt Trujillo und um welche einige bekannte alte Ruinenstätte liegen. So besuchten wir am heutigen Samstag zuerst einmal die Ruinenstadt Chan-Chan und welche im 13. und 14.Jahrhundert die grösste Stadt Südamerikas war. Chan-Chan war im übrigen die Hauptstadt des mächtigen Reiches von Chimor oder der Chimu und welche das Nachfolgevolk der Mochica war. Zudem gab's oder gibt's keine grössere Stadtanlage die nur aus Lehmziegeln errichtet würde.

So durchstreiften wir dort nicht nur durch den Palacio Tschudi, benannt nach einem Schweizer Südamerikaforscher, sondern auch durch weite Teile der zerfallenen Adobe Stadtanlage. Dabei staunt man nicht schlecht wenn man die Dimensionen dieser einstigen Stadt sieht. Bei einigen Bereichen erkennt man nicht nur noch die mehr oder weniger gut erhaltenen Ringmauer, welche einst die einzelnen Stadtteile einrahmten, sondern auch deren innere Strukturen. Im laufe der Jahrhunderte löste sich zwar vieles der immensen Adobestadt im nichts auf. Aber auch der heutige Anblick, was der Witterung getrotzt hat und somit immer noch erhalten geblieben ist, ist einfach faszinierend.

Im Palacio Tschudi sind zudem einige prächtige Wandreliefs dieser vergangenen Zeit erhalten geblieben und an Hand dieser man einige Rekonstruiert hat. Insgesamt bescherte uns die gesamte Anlage einen interessanten und hübschen Einblick in diese einstige grosse Wüstenstadt.

 

Die Tempelpyramiden Huaca La Esmeralda
und Huaca El Dragon,

In nicht allzu weiter Entfernung stehen da noch zwei sehenswerte Pyramidentempel und diese heissen Huaca La Esmeralda und Huaca El Dragon. Dabei sind vor allem die Wandreliefs der Huaca El Dragon sensationell erhalten oder ergänzt worden und auf jeden Fall einen Besuch wert und dies vor allem da alle diese 3 Komplexe im selben Eintrittsticket enthalten sind. Hingegen ist das dazugehörende Museo del Sitio, nähe der Chan-Chan Ruinenstätte, kaum einen Stopp wert, dies fanden wir auf jedenfalls.

 

Bummel durch Trujillo,

Nach diesen 2 besuchten Pyramidentempeln, schlenderten wir am Sonntagnachmittag noch durch das Zentrum von Trujillo und welche mit einer sehr herausgeputzten Innenstadt aufwartete. So befinden sich nicht nur um die Plaza de Armas einige sehr hübsch renovierte Kolonialgebäude aus dem 17. und 18.Jahrhundert, nein diese reichen sogar noch über diese hinaus und so machte es echt Spass durch einige dieser Strassenzüge zu ziehen. Zudem geben die Hausfassaden mit den kräftigen Farben und dem heutigen blauen Himmel, fast ein kitschiges Postkartenbild ab. Dazu gibt es viele prächtige Eingansportale, schön geschnitzte Balkonerker und die meisten Fenster sind hinter einem schmiedeeisernen Gitter verborgen, so dass das ganze wirklich sehr schmuckvoll daher kommt. So können unsere Augen auf unserem Rundgang immer wieder etwas reizvolles entdecken und so entgeht diesen auch nicht, dass zum Beispiel, Kanonenrohre in einige Häuserecken eingemauert worden sind. Einige dieser alten Kolonialhäuser beherbergen zudem noch Wandfresken jener Zeit und welche wir nach eintreten in die Innenhöfe zu Gesicht bekamen.

Am späteren Nachmittag gab's dann noch einen Abstecher in die Mall Aventura Plaza und wo wir wie gehofft, unsere Homepage aktualisieren konnten. Dieses Einkaufscenter kommt vollkommen im westlichen Stiel daher und so treffen wir hier auch auf viele Läden und Restaurants welche wir von der USA her bereits kennen.

Am Montagmorgen begaben wir uns dann nochmals in die Innenstadt um dort noch etwas Geld zu wechseln und um nach dem eher verschlafenen Bild vom Sonntag, auch noch eine quirlige und pulsierende Stadt zu erleben. So zeigte sich heute die Stadt denn auch tatsächlich sehr belebt und so bummelten wir gerne nochmals durch die hübsche Innenstadt und streckten unsere Köpfe in einige der nun offen stehenden Türen der Kolonialhäuser. Dazu schlenderten wir durch den angrenzenden Markt und welcher sehr geordnet daherkam. Und somit war der 2.Besuch nicht weniger interessant als der erste bekommene Augenschein dieser Stadt.

Darauf begaben wir uns nochmals in die Mall, hängten uns dort bei Starbucks Caffee ans Netz und bei Tottus ergänzten wir unsere Lebensmittel. Da es darauf zu spät war um die Ruinen der Huaca del Sol und der Huaca de la Luna zu Besuchen, übernachteten wir nochmals in einem ruhigen Quartier der Stadt.

 

Über eine Toyota Garage und der Plaza Vea
näherten wir uns einer weiteren Ruinenstätte,

Da sich der folgende Morgen bedeckt zeigte, hatten wir es nicht sonderlich eilig zu der gewünschten Ruinenstätte zu gelangen und da wir am Vortag, auf unserem Rundgang, noch eine Toyota Garage gesichtet hatten, machten wir uns auf zu dieser. Dort wollten wir nämlich die Öleinlassschraube des Untersetzungsgetriebe wechseln, da ich gesehen habe, dass der Kopf zu diesem Gefäss vermorgst war und wir diese Schraube durch ein Original ersetzten wollten. Dort schien aber das Ganze anfänglich sehr kompliziert von statten zu gehen, doch nach der Eingabe der Fahrgestellnummer brachten sie uns die korrekte Schraube und wechselten diese auch gleich noch für den angegebenen Preis von 15.70Soles (ca.5.80ChF.). Dazu schenkten sie uns zwei Toyota T-Shirt und eine Baseballmütze, sowie einen 750g Panatone. Welch eine Freundlichkeit die sie schlussendlich uns gegenüber an den Tag legten und wir freuten uns natürlich sehr ab der angenehmen Überraschung.

Auf dem Weg durch die Stadt kreuzten wir dann auch noch eine Plaza Vea und in diesem Einkaufsladen sind unsere bevorzugten Brötchen zu haben und das dortige Wurstangebot ist ebenfalls nicht schlecht, so dass wir also auch hier noch einen Zwischenstopp einlegen mussten. Auf diesem Parkfeld genossen wir dann gleich noch unseren Zmittag, bevor wir die verbleibenden Kilometer zur Ruinenanlage auf uns nahmen. Erfreulicherweise lachte in der Zwischenzeit die Sonne vom Himmel und so präsentierten sich bei Ankunft die mächtigen Adoberuinen, der Huaca del Sol und Huaca de la Luna, in einem schönen Licht.

 

Huaca del Sol und Huaca de la Luna,

Das Adobebauwerk Huaca del Sol kann man zwar nicht mehr besteigen, doch auch von unten erkennt man deren einstigen gewaltigen Ausmasse und so umrundeten wir, den zerfallenen Adobeziegelbau, auf einem kleinen Spaziergang. Das nur wenige Schritte davon entfernte Huaca de la Luna überrascht uns hingegen mit absolut einzigartigen erhaltenen Wandreliefs und welche in einer kaum noch für möglich gehaltenen Schönheit und Farbenpracht daherkommen. Diese Pyramiden aus Adobelehmziegeln werden als Huacas bezeichnet und wurden meist am Rande der Flusstäler erbaut. Die hier erhaltenen Reliefs sind wirklich sensationell und haben den Wettereinflüssen der letzten Jahrhunderte getrotzt und werden nun durch Wellblechdächer von den zukünftigen geschützt. Die Sonne und Mondpyramide sollen im übrigen die grössten präkolumbischen Heiligtümer Südamerika gewesen sein und bestehen aus aber Millionen von Adobeziegeln. Die Erbauer waren die Mochica und welche ihre Blütezeit zwischen 200-800n.Chr. hatten.

Leider durften wir auf dem Parkplatz nicht für die Nacht stehen bleiben, so dass wir zur nahen Panamericana dislozieren und dort die Nacht neben einer Tankstelle verbringen.

 

Darauf folgen wir der Panamericana bis zur Tortugas Bucht,

Von Trujillo folgen wir nach dem Stadtbesuch und den dortigen verschiedenen angeschauten präkolumbischen Ruinen, weiter ein Stück der Panamericana südwärts. Bevor wir uns vorerst einmal von der Küste abwenden und dies wegen der dahinterliegenden Cordillera Blanca, wollen wir uns noch die Ruinenkomplexe Chanquillo und Sechin anschauen. Die Nacht davor verbrachten wir in der kleinen hübschen Tortugas Bucht. Dank Bewässerungsanlagen gedeiht entlang diesem Teilstück ganz verschiedenes und so zieren vielerorts grüne Bänder von Reis, Zuckerrohr und Spargeln die trockene Sand- und Steinwüste, in der sich ansonsten kein Pflänzchen hinwagen würde. Uns gefällt aber diese hügelige Wüstengegend und welche sich uns in ganz verschiedenen Farbtönen zeigt und so ein Wechselspiel der Farben zwischen weiss zu schwarz und beige bis braun hervorruft. Viele einfachste Behausungen liegen zudem am Wegrand und zum Teil bieten diese kleine Service an den Vorbeifahrenden an.

 

Festungsanlage Chanquillo,

Mit Hilfe der hiesigen Anwohnern fanden wir denn schlussendlich auch die gewünschte Festungsanlage Chanquillo, welche auf das 3.Jahrhundert v.Chr. datiert wird und einen wunderschönen Platz in der Wüste, etwas abseits der Panamericana, einnimmt. Die zum Teil noch bis zu 5m hohen stehengebliebenen Steinmauern bescheren der mehrheitlich eingestürzten Anlage aber immer noch einen mächtigen und faszinierenden Anblick. Dazu nimmt sie auf einer leichten Anhöhe einen herrlichen Platz ein und von wo unsere Augen in die Ferne schweifen können. Der Blick über die Wüste wird erst von den weit entfernten Bergen eingegrenzt und dies gibt dem ganzen Ensemble ein prächtiges Bild. Unweit der Anlage zieht durch das darunterliegende Tal ein grünes Band und welches eigentlich gar nicht in diese Gegend passt, doch Wasserkanäle machen's möglich. Nach dem gesehenen war unser Entscheid schnell gefällt und so verbringen wir hier auch gleich die Nacht und ziehen erst morgen zur Sechin Ruine weiter.

 

Ruinenstätte von Sechin,

Bereits vor 9Uhr standen wir vor der Ruinenstätte von Sechin und welche für einmal schon etwas früher geöffnete hatte, so dass wir gleich nach unserer Ankunft die hier gefundenen Reliefplatten anschauen konnten. Diese Anlage entstand etwa 1800-1300v.Chr., wurde 1937 von einem peruanischen Archäologen wiederentdeckt und war möglicherweise ein grosses religiöses Zentrum für Opferzeremonien. So sind auf den hier entdeckten Steinplatten Priester- und Kriegerfiguren zu sehen, sowie unzählige verschiedene Köpfe die irgendwie etwas kurliges und fast etwas comicmässiges auf sich haben, aber dem ganzen ein sehr interessantes Bild abgeben.

Von hier aus wollten wir dann noch die Petroglyphen aufsuchen und welche es entlang der Strasse nach Huaraz zu sehen gäbe. Doch da uns der Mann von dieser archäologischen Ausgrabungsstätte sagte, dass diese nicht ganz einfach zu finden seien und man sie nur von der angrenzenden Anhöhe aus sieht, liessen wir es bleiben und was auch gleich noch für die Tempelpyramide Moxeque galt.

 

Besique ist eine weitere hübsche Pazifikbucht,

So nehmen wir schon etwas früher als geplant den Rückweg nach Chimbote in Angriff, um uns kurz davor in eine weitere hübsche Pazifikbucht zu stellen. So verbrachten wir an der Bucht von Besique den restlichen Nachmittag und die Nacht mit den unendlichen Getöse des Meers. Trotz des nicht ganz ausgeschöpften Programms hat uns dieser Abstecher das gebracht was wir von diesem erhofft haben und werden nach dem verlassen der Bucht und denn getätigten Einkäufe in Chimbote, die Küstenregion vorerst einmal verlassen. Mit vollem Proviant begeben wir uns also für die kommenden Tage in die Cordillera Blanca, hoffen dort fest, dass wir an einem der folgenden Tage einer der peruanischen Bergriesen zu Gesicht bekommen und dies trotz der dortigen Regenzeit. Darauf führt der Weg zurück an die Küste und in die Hauptstadt Lima.

 

Dem Rio Santa folgen wir ins Hochtal von Huaraz,

Bevor wir dem Rio Santa ins Hochtal von Huaraz folgen werden, erledigten wir, wie oben erwähnt, die Einkäufe für die kommenden Tage und begeben uns am frühen Nachmittag auf die Strecke. Das Wetter zeigt sich recht gut und da wir die Sonne im Rücken haben, wurde die von uns passierte Landschaft ins perfekte Licht gesetzt. Am Anfang der Strecke reiht sich ein Agrarfeld ans andere und so gedeiht entlang dieser Strecke allerlei und über die grünen Teppiche ragen karge steinige Berghügel auf und an welchen höchstens noch einige Kakteen zu sehen sind. So wächst im Santa Tal für einmal nicht nur Reis und Zuckerrohr, sondern es gibt auch grosse Mais- und Baumwollfelder die vom Rio Santa das begehrte Nass erhalten. Im zweiten Teil des Flusstal wähnt man sich dann aber schon eher in einer grossen Kiesgrube mit grau braun tönen und umgeben von mächtigen Felsen, bevor sich, nach der Verengung durch die hier zusammentreffenden Cordilleren Blanca und Negra, im dritten Teil das Flusstal sich wieder öffnet und grüner wird. Hier oben auf 2200m wird wieder Landwirtschaftlich betrieben, aber auch ansonsten zeigt sich auf dieser Höhe die Umgebung grüner und zudem sehr bewohnt. Die Nacht vor erreichen der Hochebene verbringen wir im übrigen direkt neben dem reissenden Rio Santa.

Am nächsten Tag nahmen wir den 2.Teil dieser Strecke ins Hochtal in Angriff und da wir nicht all zu früh losfuhren riss die Wolkendecke teilweise auf und gab uns immer wieder schöne Blicke auf die felsige karge Landschaft frei. Die Strasse folgt weiter dem Rio Santa und mehrheitlich dem ehemaligen Bahntrasse. Deshalb ist die Steigung auch sehr moderat und wir durchfahren auf dem Weg nach Caraz über 35 einspurige in den Fels geschlagene Tunnels. Immer wieder passieren wir schwarze Steinfliese und so wird oder wurde bei diesen Steinkohle abgebaut.

Am engsten Punkt, beim Cañon del Pato, zwängt sich der Rio Santa durch eine sehr enge Schlucht und dies weil hier die Cordillera Negra und Blanca zusammentreffen. In der Cordillera Blanca erheben sich darauf, auf einer Breite von nur etwa 20km, über 50 Schneegipfel und Eisgletscher deren Höhe mehr als 5700m erreichen. Der Huascaran ist dabei mit 6768m der höchste Gipfel dieser Cordillera und gleichzeitig auch der höchste Berg von Peru. Die Gipfel der gegenüberliegenden Cordillera Negra reichen hingegen nur bis gute 5000m und bleiben deshalb meistens schwarz, wie der Name es denn auch bereits verrät.

Da sich die Strecke in einem recht guten Zustand präsentierte, kommen wir viel schneller voran als gedacht und höchstens einige der einspurigen Tunnels können ein Problem bei Gegenverkehr darstellen und dies weil einige der Tunnels eine Krümmung aufweisen. So bekommt man das Licht des Tunnelendes nicht von Anfang an zu Gesicht und in diesem Teil könnte ja ein Auto unterwegs sein. Tja da hilft vielleicht das Hupen, doch wir hatten zum Glück kein Problem und passieren alle Tunnels ohne erwähntes Problem. Insgesamt bescherte uns die Fahrt viel interessante und spektakuläre Abschnitte und es war eine Freude sie zu durchfahren. Trotzdem wir sehr gemütlich unterwegs waren, Zmittag assen und einige Fotostops einlegten, trudelten wir bereits mitte Nachmittag in der auf gut 2200m gelegenen Stadt Caraz ein.

 

So gab's sogar noch genügend Zeit
für den Sonntagsmarkt von Caraz,

Dank der frühzeitigen Ankunft hatten wir sogar noch genügend Zeit um durch den Sonntagsmarkt zu schlendern und auch wenn sich dieser bereits dem Ende zuneigte, bekamen wir noch einige tolle Marktbilder zu Gesicht. Und wie könnte es auch anders sein, waren es wieder die anwesenden Frauen die für interessante Farbtupfer besorgt waren und die dank ihrer traditionellen Kleidung uns natürlich sofort ins Auge stachen. So haben wir einige der farbenprächtig daherkommenden Frauen im Bilde festgehalten und was für uns ein weiterer toller Anblick war. Dazu tragen sie Zylinderhüte und welche uns fast einwenig an Harry Potter erinnerten. Aber es ist auch hier bereits so, dass diese Frauenkleidung klar ins hintertreffen geraten ist und wir fragen uns, wie lange wird es wohl auch hier noch dauern bis vollends der westliche Kleidungstrend Einzug gehalten hat.

 

Abstecher zur Laguna Paron,

Am nächsten Tag begaben wir uns zur Laguna Paron und welche von Caraz 32km entfernt liegt. Sie befindet sich auf 4170m und ist umringt von unzähligen 5 und 6000er und liegt im Huascaran Nationalpark. Da der Wasserstand des Sees sehr niedrig war, wird doch das Wasser zur Stromgewinnung genutzt, kommt leider die türkisfarbige Färbung des Wassers nicht mehr so zur Geltung, obwohl die Sonneneinstrahlen ihres dazu beigetragen hätten. Leider zeigte sich anfänglich auch keiner den ihn umrahmenden Bergriesen in seiner vollen Pracht und dies des Nebel wegen. Doch auf unserer Wanderung entlang des Sees, bekommen wir immer wieder Fragmente dieser Schneehäupter geboten und was das Ganze sehr abwechslungsreich macht. Der 6025m hohe Artesonraju zeigt sich uns dabei am eindrücklichsten und diesen Anblick gab's nach einer gut 2stündigen Wanderung am hinteren Ende der Laguna Paron. Hier endete denn auch unsere Wanderung wegen eines Baches der im Moment einfach zu viel Wasser führt und uns deswegen das überqueren verunmöglichte. Ansonsten hätte unser Weg erst bei einer kleinen Lagune am Fusse des Artesonraju geendet.

Vielleicht haben wir uns an diesem Tag aber auch so zu viel zugemutet und so ging's ja von Meereshöhe auf über 4150m innerhalb von nur 2 Tagen und dann gleich noch diese Wanderung. So spürten wir zurück beim Auto und in der Nacht, doch alle unsere Glieder und dank eines eingenommenen Aspirin gab's zumindest kein Kopfweh. Doch da sich der Tag danach vollkommen neblig und trüb zeigte, waren wir im nachhinein froh das anstrengende Programm am Vortag gemacht zu haben und uns nicht ein Tag langer für die Akklimatisierung genommen zu haben. Die Berge zeigen sich in dieser Jahreszeit ja sowieso eher selten und so waren wir trotz der etwas unruhigen Nacht zufrieden, da wir ja wie gesagt etwas von der hiesigen Bergwelt zu Gesicht bekommen haben.

Wenn man bei der Laguna Paron übernachtet zahlt man im übrigen für den Nationalpark zwei Tageseintritte von je 5 Nuevos Soles pro Person und deshalb entschieden wir, trotz der eher schlechten Witterung, bis zum folgenden Nachmittag hier zu verweilen. Man weiss ja schlussendlich nie, ob sich zwischen einer Nebellücke uns nicht doch plötzlich noch ein Berggipfel zeigt.

 

Der bunte Markt von Yungay,

Auf dem Rückweg von der Laguna Paron begegneten wir noch einem Leichenzug und bei dem vier junge Männer den Sarg auf ihren Schultern zum Friedhof trugen. In Caraz nächtigten wir dann nochmals an der selben Stelle wie die Nacht vor dem Abstecher in den Nationalpark und bevor unsere Reise weiter nach Yungay geht.

Am folgenden Morgen zeigt sich uns die Sonne schnell einmal, doch die Berge wollten ihre Gesichter uns trotzdem nicht präsentieren. So fuhren wir nach Yungay und von wo aus wir der Strasse zu den Lagunen Llanganuca folgten wollen. Zuvor streifen wir aber noch durch die kleine Ortschaft und entdeckten schnell einmal den dortigen Markt. Diesen hier fanden wir, dank den Marktfrauen, noch traditioneller und bunter als derjenige von Caraz und so verweilten wir eine ganze Weile in diesem und fanden es spannend dem regen Treiben zu zuschauen. Zudem kauften wir Brot, Eier, Kartoffeln und Karotten für die kommenden Hochlandtage ein.

 

Darauf machten wir uns auf zum Eingang
des Huascaran Nationalpark,

Nach diesem bunten Zwischenstopp machten wir uns auf zum Parkeingang des Huascaran Nationalpark, in welchen wir aber erst morgen hineinfahren wollen und uns darum kurz davor in eine Nische hinstellen. Von Yungay gibt es zwei Strassenverbindungen in den Park und wie sich später herausstellte war unser Weg die erdigere Variante und so mussten wir durch einige schlammige Passagen fahren, doch die uns zum Glück keine Probleme bescherten. Denn bei unserem Nachtplatz sahen wir die andere Anfahrtsstrasse und welcher Untergrund viel steiniger war und deshalb auch vom Durchgangsverkehr genutzt wird, denn über den hiesigen gut 4700m hohen Portachuelo de Llanganuco Pass kann man auf die andere Andenseite gelangen. Wir waren überrascht was da für grosse Lkws und Busse sich auf diesen Weg machten und dies ruft in mir wieder ein alter Gedanke hervor. Ich hatte nämlich einmal die Idee über diesen Pass zu fahren und verwarf diese Routenwahl wieder, doch wenn ich diese Fahrzeuge anschaue, müsste dies doch auch für uns möglich sein, doch vorerst wollen wir mal schauen was der Park uns so beschert. Von unserem Fenster aus konnten wir zudem unzähligen Andenkolibris zuschauen wie sie um die nahen Proteablüten zirpten, ein echt amüsanter Anblick wenn man die kleinen lebendigen Vögel beobachtet.

 

Nach dem regnerischen Donnerstag,
ging es erst am Freitag den 8.Februar 2013 in den Park;

Am folgenden Morgen regnete es und bis dieser aufhörten wollte, zeigte unsere Uhr bereits etwas nach 13Uhr und somit verschoben wir die Einfahrt in den Park um einen Tag. Wir waren erstaunt wie schnell sich nach dem Regen zwar die Sonne zeigte und wir von unserem Stellplatz sogar ein Schneehaupt zu Gesicht bekamen, aber wir fanden es trotzdem schon etwas zu spät um in den Park zu fahren und waren guter Dinge für den morgigen Freitag.

Da es in der Nacht nicht mehr regnete, standen wir bereits um 8Uhr des 8.Februars 2013 beim Parkeingang um die Eintrittstickets zu kaufen. Darauf führen wir bei dichtem Nebel schon einmal zum ersten See, die Laguna Chinancocha und wo wir eine Zeitlang ausharrten bevor wir uns zum grösseren dieser Lagunen begaben, da sich der Nebel beim ersten See nicht lichten wollte. Bei der Laguna Orconcocha blieben wir dann bis zum frühen Nachmittag stationiert und obwohl die Sonne durch den Nebel drückte war nichts zu machen und der vorbeiziehende Nebel war am heutigen Tag klar stärker als die Sonne. So gab's denn auch nicht einmal ein Fragment eines Schneegipfels zu sehen und über die Seen, die auf einer Höhe von 3850m liegen, zogen immer wieder Nebelschwaden hinweg. Deswegen unternahmen wir denn auch nicht die gewünschte Wanderung zur Lagune 69 und welche schön eingebetet zwischen hohen Berggipfeln liegen soll. Darum entschieden wir uns auf den Weg zum 4730m hohen Portachuelo de Llanganuco Pass zu machen und hofften dort oben vielleicht einen Blick auf die Bergwelt zu bekommen. In zig Serpentinen klettert unser Auto ohne grosse Schwierigkeiten auf die Passhöhe und wo wir dann natürlich einen Zwischenstopp einlegten. Doch auch auf dieser Höhe deutete heute nichts darauf hin, dass sich noch einer der Berge sich uns zeigen möchte und so nahmen wir die Hinunterfahrt auf die andere Andenseite in Angriff und die uns zur Ortschaft Yanama brachte und welche dann noch auf etwa 3400m sich befindet.

Nachdem wir den Felsspalt des Passes durchfahren haben, eröffnete sich vor uns wenigstens noch ein schöner Blick ins sich vor uns ausbreitende Tal und durch welches wir auf den nun kommenden Kilometern fahren werden. So führt uns die erstaunlich gute Piste an unzähligen Seen und Wasserfällen vorbei in die Tiefe und kurz vor der Ortschaft Yanama stellen wir uns zwischen Eukalyptusbäumen für die sich nähernde Nacht hin.

 

Die Sonnenstrahlen zeigen sich für uns einen Tag zu spät,

Der kommende Morgen begrüsste uns dann mit einigen Sonnenstrahlen, doch von hier aus gab's, durch den aufsteigenden Nebel, keine genug grosse Lücke um einen der Berggipfel vollends zu Gesicht zu bekommen und so spielte auch hier der Nebel den Spielverderber. Mich wurmte es natürlich schon einwenig, denn so wie es von hier aus heute ausgesehen hätte, währen die Chancen sehr gut gewesen einer der peruanischen Berggiganten zu sehen, doch wir waren bereits zu weit weg und Nebelbänke lagen zwischen uns und den Bergen. Wir spazierten indes durch das urtümliche kleine Andendorf Yanama und liessen uns von den Sonnenstrahlen erwärmen. Die Leute sind hier sehr freundlich und alles scheint in sehr gemächlichen Bahnen zu und her zu gehen. Die Landschaftsszenerie war mit der Wolken und Nebelstimmung sehr interessant und der Himmel trug eine tiefblaue Färbung.

 

Die Erdstrasse führt uns danach in das Städtchen San Luis,

Von hier aus folgen wir nun wieder einer erdigeren Piste und auf welcher es manch eine schlammige Passage zu durchfahren gab. Doch all diese Stellen, auf dem Weg nach San Luis, waren für unseren Toyota kein Problem und wir genossen die Andenfahrt die uns vorbei an unzähligen kleinen Höfen und Siedlungen führte. So folgten wir in langsamen Tempo der genanten Piste und welche uns von anfänglichen 3400 auf 2600m brachte und dann wieder auf gute 3100m hinaufklettern lies. Da sich das Wetter den ganzen Tag über nicht allzu schlecht zeigte, konnten wir die Strecke geniessen und bekamen einen hübschen Einblick in ein bis heute von uns noch nicht gesehenes ländliches Peru. Wir stellten uns das Ganze zwar fast noch etwas einfacher vor und waren ab dem gesehenen echt überrascht und welches auch erstaunlich gepflegt und ordentlich daher kam. Ein Problem finden wir hingegen der erdige Untergrund der Strassen und sei dies auf den Verbindungsstrassen oder in den Ortschaften selbst, die nach einem heftigen Regenguss echt schlammig daherkommen und ein umherlaufen doch sehr erschweren. In der Trockenzeit werden diese dann wohl mit Sicherheit zu einer sehr staubigen Angelegenheit führen.

 

Von San Luis nach Huari,

In San Luis durchstreiften wir das Zentrum und fanden die Leute auch hier äusserst freundlich. Zudem wollte hier manch einer seine Neugierde stillen und fragte uns, von wo wir den herkommen würden. Die Frauen zeigten sich in dieser Region überraschend westlich gekleidet und kommen nicht mehr so bunt und traditionell daher, wie wir diese zuvor noch in Caraz und Yungay angetroffen haben. Das Warenangebot in den unzähligen kleinen Dorfläden ist sicher bescheiden, doch auch hier findet jeder etwas zum Essen. So genossen wir den Spaziergang in dieser Ortschaft und waren überrascht wie viele Strassenkehrer wir auf unserem Rundgang angetroffen haben. Die Häuser sind aus Adobeziegel gebaut und die Dächer sind noch fast alle mit Dachziegelsteinen oder Grass gedeckt, was dem ganzen denn auch ein urchiges Bild abgibt. Zudem treffen wir in der Umgebung manch ein Vierbeiner und auch die Hühner sind fleissig unterwegs. Die Agrarfelder an den steilen Abhängen sind kleiner als anderswo und mit Sicherheit auch strenger zu bewirtschaften.

Nach dem Bummel durch San Luis folgen wir der Piste weiter nach Huari und diese führt uns über den 4350m hohen Huatsucocha Pass. Ebenfalls dieser Abschnitt beschert uns unzählige landschaftliche Reize der Andenregion und welche uns in diesem Bereich als eine leicht hügelig und liebliche Graslandschaft daherkommt. Entlang der ganzen Strecke kreuzen wir, so also auch hier, immer wieder einfache Höfe und kleine Siedlungen und es wird im kleineren Stiel Landwirtschaft betrieben. So sehen wir hier neben Mais, Getreide nun auch Kartoffelfelder und sonstiges Gemüse. Unzählige kleine Tümpel und Seen entdecken unsere Augen beim überschweifen dieser Landschaft und Wasser läuft denn auch sonst fast jeden Berghang hinunter und welche oft auch von Nebelschwaden umgeben sind.

 

Die Kleinstadt Huari,

In Huari tauchen wir dann wieder in eine andere Welt und diese Stadt auf 3150m gelegen, wird bereits wieder von peruanischen Touristen besucht. Dementsprechend kommt das Stadtbild anders daher als die Vorangegangenen, der Kleidungsstiel der hier umherspazierenden Leute ist sehr unterschiedlich und auch die Läden haben wieder ein reichhaltigeres Angebot.

Von Huari führt uns danach auch wieder eine Teerstrasse in Richtung Chavin weiter. Trotzdem muss man ein wachsames Auge haben, ziert dieses schwarze Band doch manch ein Schlagloch oder eine Bodenunebenheit und lässt dadurch nicht unbedingt ein schnelles vorankommen zu. Die Landschaftsszenerie ist weiterhin erfreulich und wir sind zufrieden mit der gebotenen Szenerie. Der Zustand der Piste seit wir Yungay auf der anderen Andenseite verlassen haben war insgesamt ganz ok, bescherte uns nirgends Probleme und die gesehenen Eindrücke dieser Andenregion waren schön. So bringt uns dieser 2.Teil, mit noch verschiedenen Stopps, bis zur Ortschaft Chavin, von wo dann der 3.Teil unserer Reise durch Peru beginnt.

 

Viel Abwechslung bot uns dieser 2.Teil von Peru,

Der 2.Teil von Peru bescherte uns viel Abwechslung und führt uns von Meereshöhe bis auf über 4700m hinauf. Am Anfang standen einige Ruinenstätte sowie die Grossstadt Trujillo auf unserem Reiseprogramm und wir nächtigten unter anderem auch an zwei hübschen Pazifikbuchten. Darauf folgten wir dem Rio Santa ins Hochtal von Huaraz und zu den Cordilleren Blanca und Negra. In Caraz und Yungay bekamen unsere Augen zwei bunte Markte zu Gesicht und vor allem die dortigen Marktfrauen waren das Tüpfelchen auf dem i. Dazu führte unser Weg vorbei an Lagunen und unzähligen Bergriesen, auch wenn sich von diesen bis jetzt nur der 6025m hohe Artesonraju ansprechend zeigte. Einverstanden, wir sind eben auch in der falschen Jahreszeit unterwegs, doch immer in der richtigen zu Reisen ist eben schwer. Die Fahrt über den gut 4700m hohen Portachuelo Pass führt uns danach auf die andere Andenseite und in ein sehr ländliches Peru. Trotz des nicht genialen Wetters bescherte uns diese Fahrt viele schöne Eindrücke und führt uns in diesem Abschnitt noch bis zur Stadt Chavin.

Der 3.Teil wird also im Andenhochland beginnen und uns zur Hauptstadt Lima führen.

Viel Spass beim abwechslungsreichen Bilderprogramm des 2.Teil von Peru.

 

Zu dem Bilder Peru 2 (92)

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