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McRei's Weltreise

Kolumbien
Reisebericht 3 (81)



 

vom 18.08.2012 - 26.08.2012

Teilstrecke 831 Km
Kilometer 190'858 - 191'689

 

Von San Augustin nach Garzon,

Nach dem sehr interessanten Spaziergang im Archäologischen Park von San Augustin, kehren wir von der vergangenen Welt wieder in die Gegenwart zurück und folgen der gleichen Strecke wie auf dem Hinweg und gelangen nach 33km nach Pitalito. Wie gerufen kam uns dort der Exito, in der dort erst seit einigen Monaten neu eröffneten Mall, den wir für unseren Einkauf nutzen konnten. Seit wir in Kolumbien sind, decken wir uns in dieser Ladenkette regelmässig mit dem feinen Zopfbrot ein und die hiesigen waren besonders schön geraten. Da sie sogar noch leicht warm waren, mit Bestimmtheit auch ganz frisch. Darauf folgten wir der Strasse #45 noch ein Stück und übernachteten in der Ortschaft Garzon. Einige Kilometer davor bummelten wir noch durch das kleine Städtchen Timana, wo dir Durchgangsstrasse mittendurch führt.

 

Sonntagsbummel durch die Ortschaften Garzon und Gigante,

Bereits zeigt der Kalender wieder einen Sonntag an und diesmal war es der 19.August 2012 und die Zeit vergeht bei uns wie im Fluge und schon steht der nächste Sonntag vor der Tür. Bevor es weiter ging begaben wir uns ins Zentrum von Garzon und schlenderten durch den Markt, der laut einer Tafel heute nur bis Mittag geöffnet hat und danach noch durch die in umgrenzenden Gassen mit zwei Kirchen. Als ich ein Foto von einem Haus machte, zeigte sich der Besitzer darüber ganz erfreut und meinte spontan, dass es sich dabei um eines der ältesten Häuser der Stadt handelt. Kurz nach dieser Ortschaft dehnen sich grosse Tabakfelder aus und die gepflückten Blätter werden gleich vor Ort, mittels grosser Öfen, getrocknet.

Der Strasse#45 folgen wir nun noch ein Weilchen und diese führt uns durch das Flusstal des Rio Magdalena. Links von uns ragt die Cordillera Central auf, rechts werden wir von der Cordillera Occidental begleitet und welche zusammen mit der Cordillera Occidental Ausläufer des Andengebirges sind und sich fast durch ganz Kolumbien erstrecken. In Gigante gab's einen weiteren Zwischenstop und im Zentrum, um die Kirche und dem Marktplatz ging es, im Gegensatz zur ersten Ortschaft, recht lebhaft zu und her. Somit war natürlich das Treiben in und um die Markthalle sehr interessant zu verfolgen und die Marktbesucher erschienen überrascht ab dem erscheinen von Touristen zu sein. Musterten sie uns doch mit Argusaugen und waren auch ganz neugierig woher wir den kämen. Auf diese Frage mussten wir nämlich doch einige male Auskunft geben und so entnehmen wir der Neugier der Menschen, dass hierher sich nur selten ein westlicher Gast verirrt. Auf dem Kirchvorplatz steht, wie auch schon in Timana, ein mächtiger Ceiba-Baum und auf welchen sich unzählige Cattleya Orchideen eingenistet haben.

 

Über den Betania Stausee erreichen wir Neiva,

Die Landschaftsszenerie entlang der #45 nach Hobo bleibt weiterhin erfreulich und uns gefällt es durch die hiesige Gegend zu kutschieren. Bei Hobo wählten wir dann die Strasse die uns über den Stausee Betania nach Neiva führt und dieser staut das Wasser des hier durchfliessenden Rio Magdalena auf. Bei diesem verbringen wir auch eine Nacht und in dessen nähe eine weitere, weil wir uns die Zeit dazwischen für unsere Homepage nahmen. Je weiter wir durch dieses Tal fahren, je tiefere Höhenzahlen zeigt uns das GPS an und bei Neiva waren es gerade mal noch 450m. So zeigt sich die Umgebung auch immer trockener trotz des hier durchfliesenden Flusses. So sind wir auch hier ein weiteres mal überrascht, dass es bis zu den uns einrahmenden Bergketten grüne Teppiche von Reisfeldern gibt und was dazwischen liegt kommt dürr und vertrocknet daher.

Bevor wir von Neiva den Abstecher in die Tatacoa Wüste machten, besuchen wir die dort an der Strasse gelegene San Pedro Plaza. Hier erhofften wir Wi-Fi zu empfangen, wie dies in den anderen von uns besuchten Plazas auch der Fall war. Doch leider wurde nichts daraus und so muss ich das Geburtstagstelephon an meine Mutter verschieben. Gleichzeitig nutzten wir den Stop zum Einkauf, bei Exito natürlich und begaben uns darauf in die zirka 40km entfernte Tatacoa Wüste.

 

Anfänglich waren wir fast einwenig enttäuscht,
schlussendlich war es aber trotzdem der Hammer;

Zuerst waren wir fast einwenig enttäuscht, erwarteten wir doch eine Menschenleere sich vor uns ausbreitende Wüstengegend aus weiss-grau-roten Sandsteinfelsen mit verschiedenen Kakteen. Doch am Anfang steuert man direkt auf verschiedene kleine Behausungen zu, die als Camp und Restaurant geführt werden und über Kilometer scheint alles eingezäunt zu sein. Einige haben zum vergnügen sogar ein Bad eingerichtet und dies in der ansonsten dürren Umgebung, welche laut einer Tafel 1078mm Regen im Jahr erhalten soll. Dies zerstörte unsere anfänglichen Erwartungen von einer unberührten, einsamen Natur und desillusionierte uns. Zudem gibt's am Anfang der Wüstenregion auch noch eine kleine Sternwarte.

Dahinter breitete sich dann allerdings die erwartete weiss-grau-rot gefärbte, abgewaschene und verkrustete Sandsteinlandschaft auf. Die Erde ist voller risse und auch dies gehört zu einem faszinierenden Wüstenbild, wie die darin stehenden verschiedenen Kakteengewächse. Wir fuhren nun auf der Erdstrasse noch einige Kilometer weiter und über "Los Hoyos" erreichten wir das Valle de los Xilopalos unseren Endpunkt unseres Tatacoa Wüsten Abstechers. Auf dem zweiten Abschnitt fehlen zwar die weiss-grau-roten Sandsteingebilde, aber auch die sich hier ausbreitende grau-schwarze Steinwüste hat seinen Reiz. So anerbieten sich uns von der Erdstrasse fantastische weite Blicke über eine meist mit Säulenkakteen, Gestrüpp versehene trockene Steinwüste. Auf dem Rückweg fanden wir dann in diesem Gebiet auch den gewünschten Nachtplatz für die erste Nacht.

Am nächsten Morgen rollten wir weitere 7km des Weges zurück und stellten uns beim "EL Cusco" hin, um uns ins dortige "Laberintos del Cusco" zu begeben. Wie gesagt haben sich die hiesigen Behausungen natürlich die schönsten Plätze, direkt hinter der Abbruchkante, ausgesucht und erhoffen somit natürlich einige der Besucher, mit einem Getränk oder Nachtplatz, anzulocken. An diesen vorbei begaben wir uns in die Wunderwelt der weiss-grau-roten Sandsteinfelsen. Die verkrustete Erde voller risse und Gebilden zog uns völlig in den Bann. Die verschiedenen Kakteen und Gebüsche tragen ebenfalls zum interessanten und herrlichen Gesamtbild bei. Auf jedem Schritt gibt es etwas neues zu entdecken und so finden wir auf unserem Rundgang natürlich Fotomotive zuhauf, welches wirklich jedes Fotografenherz höher schlagen lässt. Das Wetter spielte zudem mit und beleuchtete das ganze prächtig, bis kurz vor Mittag sich der Himmel bedeckte und erst am späteren Nachmittag wieder aufriss.

Wir fanden ein weiters schönes Plätzchen für die nun folgende Nacht und genossen schlussendlich die Zeit in dieser Wüste, auch wenn wir am Anfang ab den angetroffenen Behausungen und Zäunen einwenig enttäuscht waren. So ziehen von einem Teil der hiesigen Anwohner denn auch die Schafe, Ziegen, Kühe, Pferde, Maultiere und Esel durchs Gelände. Die Temperatur im Fahrzeug stieg auf 36° bei einer Luftfeuchtigkeit von 27% und einem immer leicht blasendem Wind. Die Wüste bedeckt, laut einer Tafel, eine Fläche von 56'576Hektaren, liegt zwischen 386-900Höhenmeter und beheimatet einen tropischen trocken Wald mit verschiedenen Kakteen und Gebüschen.

 

Weiter geht es auf der #45 in Richtung Espinal,

Da man uns zuvor in Neiva sagte, dass wir um nach Espinal zu gelangen, von der Wüste Tatacoa, wieder nach Neiva zurückkehren müssen taten wir dies auch. Doch für einmal stimmte die Auskunft nicht, denn von der später gefolgten Strasse #45 sahen wir einen Abzweiger mit der Aufschrift "Desierto de la Tatacoa" und so müsste doch auch von dieser eine hierher führen, auch wenn es nur eine Piste währe. Dies hätte uns die heutige Tagesetappe um vermutlich 70km verkürzt, na was soll's. Dafür dürften wir im Büro des National Park Service dessen Internet benutzen und wir konnten nochmals im Exito unser geliebtes Zopfbrot einkaufen gehen und erst noch einige Liter Wasser bunkern.

Entlang der #45 gab's dann beim Piedra Pintada einen kurzen Zwischenstop, um die dort hinterlassenen Petroglyphen anzuschauen. Die Strecke führt uns weiter durchs Tal des Rio Magdalena, begleitet von den Cordilleren Central und Oriental und immer grösser werdendem Reisanbaugebiet. Wir treffen Felder in jeglichen Wachstumsstadien und so werden neben den Erntereifen, andere neu bestellt und so sieht man immer irgend welche Feldarbeiter am Werk. Dazwischen sehen wir hier auch einige Baumwollfelder, wo per Traktor die geernteten Wattebausch in die Sammelstellen gefahren werden. Ansonsten ist das Land recht dürr und karg und die im gelb-braunen Land umherziehenden Kühe und Rinder finden nichts saftiges zum Fressen.

 

Von Espinal über Ibagué nach Mariquita,

Von Espinal nehmen wir nicht den direkten Weg nach Bogota, sondern fahren über Ibagué, Mariquita, Honda in Richtung Hauptstadt von Kolumbien. Dieser Abschnitt bot uns zwar nicht viel neues ausser, dass nun nicht nur die Reisfelder für das satte Grün der Landschaftsszenerie verantwortlich waren. Je näher wir nämlich Mariquita kamen, je üppiger wird wieder die Vegetation und so sind wir wieder von vielen Mangos, Bananen, Palmen und anderen Blätterbäumen umgeben. Die Rindficher dürfen wieder auf satt grünen Wiesen weiden und wir merken sofort, dass es hier wieder um einiges mehr Regnen muss als noch einige Kilometer weiter südlich.

So bekamen wir dies auch in der kommenden Nacht zu spüren, als sich ein heftiges Gewitter über uns entleerte. Da unsere Haustür in einer bestimmten Schräglage Wasser in die Kabine lasst, ist immer Vorsicht geboten. Als ich ab dem Gewitter erwachte kontrollierte ich denn auch sofort ob alles noch in Ordnung war, da wir für einmal wieder in einer etwas ungünstig Position zur Türe standen. Im ersten Moment schien denn auch alles in Ordnung zu sein und ich legte mich wieder in die Horizontale. Doch als das Gewitter immer stärker wurde und nicht mehr aufhören wollte, machte ich einen zweiten Kontrollblick und oh Schreck, hat es in der Zwischenzeit doch schon eine riesige Wasserlache über dem Fussboden ausgebreitet. Sofort machte ich mich an die Arbeit um das sich ausbreitende Nass zu stoppen, obwohl unsere Maskottchen meinten, es sei doch lustig Schiffli zu fahren. Adi setzte sich so schnell wie es nur ging ans Steuer um unser Fahrzeug in eine andere Position zu bringen, damit kein neues Wasser mehr in die Kabine eindringen kann. Dieses Ziel war zwar schnell erreicht, doch verteilte sich dadurch auch das bereits eingedrungene Wasser in der ganzen Kabine aus und ich beeilte mich mit dem Aufwisch, so dass man bei 28° echt ins schwitzen kam. So wurde der Boden mitten in der Nacht ungewollt gereinigt und die Maskottchen waren enttäuscht, dass das nasse Vergnügen nur von kurzer Dauer war.

Im Übrigen lag entlang dieser Strecke, bis im Jahre 1985, auch noch die Ortschaft Armero, bis sie von einer Schlammlawine des nahen Vulkanbergs von der Landkarte ausradiert wurde und die meisten Einwohner mit in den Tot riss.

 

Besuch von Mariquita und Honda,

Am Kreuzungspunkt wo unsere von Ibaque herkommende Strasse auf die #50 trifft, liegt die Ortschaft Mariquita. So gab's hier für uns in den frühen Samstagmorgenstunden den ersten Bummel durch eine sich erst im erwachen befindende Stadt. Aber auch so gibt es etwas zu entdecken. Darauf machten wir uns auf zur nur wenige Kilometer entfernten Kleinstadt Honda, welche am Zusammenfluss des Rio Gauli und des Rio Magdalena sich plaziert hat.

Dieses Städtchen soll eine hübsche Altstadt haben und so Parkierten wir am Rande der Kleinstadt unser Fahrzeug. Leider erfuhren wir, dass heute der kolumbianische Präsident auf Besuch kommt und so riegelten sie einen Grossteil der Altstadt ab. So konnten wir nur durch die am Rande gelegenen Gassen ziehen und mussten uns mehrheitlich mit der Neustadt begnügen. Doch es schien wie sich die Menschen aus der Stadt verzogen hätten und so kreuzten wir in den noch zugelassen Altstadtgassen kaum eine Menschenseele und auch der Markt kam fast verweist daher und so bleibt für einmal das Warenangebot liegen. Einzig die Fischer im Rio Magdalena schien das Ganze kalt zu lassen und einige versuchten ihr Fangglück mit ganz verschiedenen Fangmethoden.

 

Eine unglaubliche Frechheit legt vermutlich die
Sprengstoffpolizei an den Tag,

Eine Überraschung erlebten wir als wir bei unserem Auto zurück waren. Leider bemerkten wir es nicht gleich sofort, aber doch noch in dieser Ortschaft. So stand unweit unseres abgestellten Fahrzeuges eine Polizeistreife und draussen stand ein in schwarz gekleideter Spezialagent, doch wir ahnten noch von nichts. Als wir auf das Auto zusteuerten fragten sie uns ob es das unsrige sei, worauf wir nickten. Alles schien für uns und für sie in Ordnung zu sein und ich erkundigte mich bei ihnen welche die beste Ausfahrt aus der Stadt währe, da ja wegen des Präsidenten Besuchs einige Strassen gesperrt waren. Kurze Zeit später nahmen wir die von den Polizisten angegebene Richtung in Angriff. Um sicher zu gehen, dass wir uns immer noch auf dem Richtigen Weg uns befänden, erkundigte ich mich nochmals bei einem Passanten. Beim Wiedereinstieg ins Auto fragte mich Adrian dann, wieso mein Sitz denn so voller Haare sei. Dies machte mich stutzig und ich schaute sofort in die Holzkiste welche zwischen unseren Sitzen plaziert war. Da bemerkte ich also gleich, dass jemand darin herumgewühlt hat, denn nicht mehr alle Sachen waren am selben Platz, auch wenn auf den ersten Blick nichts fehlte. Adi sagte darauf, er habe sich noch gewundert wieso das Steuerrad eingerastet gewesen sei, denn dies tue er nie und so ging uns beiden ein Licht auf. Hat doch mit Sicherheit der gekreuzte Polizeibeamte unser Auto geknackt und ein Sprengstoffhund hat in unserem Auto herumgeschnuppert, ein Auto dieser Spezialeinheit haben wir nämlich gesehen. Da nichts fehlte und unser Auto auch wieder verschlossen daherkam, kann es sich nur so abgespielt haben. Zu dumm war nur, dass sie die Hundehaare auf meinem Sitzüberzug nicht entfernt hatten und wir die Sache uns so zusammen reimen konnten. Wenn nämlich die Hundehaare nicht da gewesen währen, hatten wir nicht in die Holzkiste geschaut und Adi hatte vom arretierten Steuerrad kaum etwas gesagt, auch wenn er es komisch gefunden hat. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es eine riesige Frechheit ist was sich da abgespielt hat, Präsident hin oder her. Doch auch wenn wir sie darauf angesprochen hätten, hätten sie es wohl kaum zugegeben und es währe wohl nichts dabei rausgekommen. Tja wir sind hier eben in Kolumbien!!!

 

Von Honda geht's nach Guaduas,

Von Honda, das auf ungefähr 240m liegt, geht es nun ab in die Berge und über verschiedene Höhenzüge der Hauptstadt Bogota entgegen, welche am Schluss auf zirka 2650m liegt. Bis dorthin entfernen uns noch gut 150 kurvenreiche Strassenkilometer, mit einem im ersten Teil stetigen auf und ab.

In Guaduas gab's einen weiteren kleinen Spaziergang durch die Ortschaft und eine Frau zeigte uns dort mit etwas stolz, dass neu renovierte Casa Real aus dem 18.Jahrhundert, welches heute ein kleines Museum und ein Restaurant beherbergt. Um den Kirchvorplatz reihen sich einige Restaurants aneinander und laden zum Verweilen ein. Auf dem Markt war auch hier für einmal nicht all zu viel los.

Nur wenige Kilometer ausserhalb brachte uns ein Abstecher zum Salto de Varsalles, der gar nicht ein so leider Anblick war. Die Nacht verbrachten wir darauf entlang der Strecke nach Bogota, mit herrlichem Blick auf die grün bewaldete Hügellandschaft.

 

Der Abschluss in diesem Bericht macht
der "Parque Arqueologico Piedras del Tunjo" in Facatativa,

Auf dem Weg nach Facatativa gab's noch zwei kleine Zwischenstopps und zwar in Villeta und Alban. Der Lastwagenverkehr quält sich denn auch im Schneckentempo über diese Höhenzüge in Richtung Bogota. Ein Überhohlmanöver bring ausser sich selber einer Gefahr auszusetzen nicht viel und so passen wir uns eben der gefahrenen Geschwindigkeit an. So führt einem die Strasse bis aufs Hochplateau von Bogota stetig auf und ab, links und rechts und erreicht bereits einmal 1800, um in der Folge wieder bis auf etwa 800m hinunter zuführen. Kurz vor Facatativa erreichen wir dann mit gut 2700m den höchsten Punkt der Strecke und wir pendeln uns darauf zwischen 2600-2650m ein. Dieses Hochplateau ist satt grün und es werden unter anderem Erdbeeren gezüchtet und meistens sieht man schwarz-weisse Kühe auf den Weiden. Die bewaldeten Berghänge werden von Nebelschwaden umgarnt und ein heftiger Wind bläst einem hier um die Ohren. Die hier wachsenden Pinien- und Eukalyptusbäume versprühen, trotz der stinkenden Laster, einen angenehmen duft.

Wie gesagt macht Facatativa den Abschluss des 3.Reiseberichtes von Kolumbien. Genauer gesagt ist es der sich hier befindende "Parque Arqueologico Piedras del Tunjo", in welchem Petroglyphen sich befinden. Im unteren Teil des Parks hat es einige sehr spektakuläre Steinformationen, an denen es einige Petroglyphen hat. Doch von den Petroglyphen ist nicht mehr viel erhalten geblieben, sind die meisten von irgendwelchen Idioten und Ignoranten übermalt worden. Dazu sind an einem Felsen verschiedene Präsidentenköpfe verewigt worden, doch auch diese Porträts haben die besten Tage bereits hinter sich gebracht. So scheint dies den kolumbianischen Besuchern auch nicht sonderlich zu stören und das Sonntagsvergnügen heisst hier vielmehr Drachen steigen zu lassen. Darum zieren die Lüfte über dem Park denn auch duzende farbiger Punkte und dies sieht auch bei einem bedeckten Himmel gar nicht einmal so schlecht aus.

 

Eine kleine Polizeigeschichte,

Noch eine kleine Polizei Anekdote; wurden wir doch beim Mittagessen von einigen Polizisten gestört die wissen wollten woher wir kommen, wohin es geht und sie kontrollierten so pro forma halber dann auch noch unsere Papiere, die sie aber eigentlich gar nicht so richtig zu interessieren schien. Als wir darauf sagten, dass wir in den oben erwähnten Park wollten, führen sie uns als Polizeieskorte vor. Gleich bei diesem Park befindet sich denn auch ein grosser Sandplatz wo wir danach übernachten wollten und so fragten wir die dort anwesenden Polizisten und die meinten, dass dies kein Problem sei. Kaum zwei Stunden später tauchte ein Polizeifahrzeug auf und klopfte an die Tür, ich sagte ihm was Sache ist und die Antwort lautete wiederum kein Problem und sie verabschiedeten sich freundlich. Zum Schluss, eine weitere Stunde Später, wir hatten in der Zwischenzeit etwa 21Uhr, tauchte noch ein Motorrad mit zwei weiteren Polizisten auf und die meinten wir sollten ihnen doch zur Polizeistation folgen, denn dort sei es doch sicherer für die Nacht. Also, so richtig umsorgt wurden wir hier von der Polizei.

 

Schon der dritte Teil von Kolumbien ist bereits Geschichte,

Der Höhepunkt dieses Abschnittes war die Tatacoa Wüste, auch wenn wir anfänglich fast etwas desillusioniert wurden. Schlussendlich zog uns aber die Wüstenregion völlig in den Bann und ein vielseitiges Bildpotpourri kam zusammen. Dazu gab es immer wieder Spaziergänge durch Ortschaften, die durch ihr buntes Treiben uns gefielen. Auch die Landschaft entlang der ganzen Strecke war sehr Abwechslungsreich und uns gefiel es hier umherzukurven. So jetzt wartet nur noch die Hauptstadt Bogota und die Strecke in Richtung Venezuela auf uns. Wir sind gespannt was diese uns noch bieten.

Noch das zum Wetter: dies zeigte sich in diesem Abschnitt eher von der bedeckten Seite, mit einigen sonnigen Abschnitten. Ausser in der Wüstenregion gab's immer wieder nieselregen und auch ein heftiges Gewitter prasselte über unsere Köpfe hinweg. Die Temperaturen schwankten je nach Höhenlage, von frisch bis sehr warm, das heisst so ungefähr zwischen 10-35°.
 

 


Zu dem Bilder Kolumbien 3 (81)

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