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McRei's Weltreise

USA Osten / Mitte
Reisebericht 1 (49)



 

vom 01.12.2010 - 04.01.2011

Teilstrecke 3'456 Km
Kilometer 140'132 - 143'588

 

Wieder zurück in den USA,
führte unser Weg zuerst nach Burlington,

Nachdem wir von den US-Customs and Border Protection, in Highgate Spring, den Stempel für die nächsten 6 Monate erhalten hatten, folgen wir dem Highway 7 nach Burlington. Dies ist die grösste Stadt in Vermont und liegt am Lake Champlain, von dessen Ufer aus man auf den Staat New York, mit den Adirondack Mountains, sieht. An dieser Seepromenade fühlte man sich durch das angenehme warme Wetter bereits wie im Frühling, doch wie wir in den kommenden Tagen feststellen müssten war dies nur ein Vorgeschmack davon. In der dortigen kleinen Fussgängerzone rieselt einem aus Lautsprechern Musik und diese versprühten eine angenehme Atmosphäre als wir durch die Ladenpassage schlendern.

Kurz nach dem Städtchen gab es im Red Rocks Park einen kleinen Spaziergang durch den naturbelassenen Park und zu dessen Ufer am Lake Champlain, welche recht felsig waren.
 

Beim Reisen durch Vermont trifft man immer wieder auf kleine Artisanal Läden,

Wie schon beim ersten Besuch, vor dem Kanada Abstecher, sehen wir auch auf diesem Streckenabschnitt immer wieder kleine Artisanal Läden und in welche es immer wieder Spass macht hineinzuschauen. Dabei gibt es von ihren selber gemachten Produkten oft etwas zu verköstigen und diese Lebensmittel schmecken uns recht gut. Echt begehrt sind diese Läden nicht nur bei der einheimischen Bevölkerung, sondern auch bei manchem Touristen.


Electra-Webbs verrückte Sammelwut,

Weiter blieben wir dem Highway 7 bis nach Rutland treu, wobei wir diese Strecke mit einigen Zwischenstops unterbrachen. So gab’s die erste Unterbrechung bereits bei der Shelburne Farm, die einst ebenfalls der Family Vanderbilt-Webb gehörte.

In Shelburne gibt es zudem ein Museum in der Electra Webb, Tochter eines Zuckermagnaten und Sammlers europäischer Kunst, alles hortete was ihr in die Hände viel. So sammelte sie bis 1960 alles, sofern es rein amerikanisch war und so zeigt das heutige Museum Gegenstände und Gebäude aus allen Bereichen des amerikanischen Lebens. Das Museum war um diese Jahreszeit zwar bereits geschlossen, doch da der Highway 7 gleich daneben vorbeiführt sah man verschiedene Objekte ihrer Begierde. So etwa eine Covered Bridge, Shaker Scheune, alte Schule, Kirche und sogar ein Raddampfer mit einem Leuchtturm war von der Strasse aus zu erspähen.
 

Vermont Teddy Bear Company,

Nur unweit davon entfernt ist eine Teddybären Fabrik beheimatet und welche seit 1981 hier ihre handgemachten Teddybären, für die kleinen und grossen Liebhaber, herstellt. Bis zu 200‘000 Plüschtiere sollen hier pro Jahr hergestellt werden, erzählte man uns. Doch insgesamt waren wir etwas enttäuscht ab dem angebotenen Teddybären Sortiment. Erwarteten wir doch eine Vielzahl recht unterschiedlicher Teddybären, doch dies war weit gefehlt. So unterschieden sie sich hauptsächlich nur in Grosse, Farbe oder Bekleidung und nicht wie von uns erhofft durch ihre Gesichtsausdrücke.
 

Ein muss ist der Besuch einer Maple Syrup Farm,
einem „suger maker“;

Natürlich schauten wir auch ins Maple Syrup Museum in Pittsford und verköstigten dort die vier verschiedenen vorkommenden Ahornsiruparten. Dazu wird das süssliche Wasser den Bäumen ende Februar bis mitte April abgezapft und durch verdampfen des Wassers konzentriert. Da jeweils im Frühling die Sonnenscheinstunden ab Februar wieder etwas länger werden, aber die Nächte weiterhin frostig bleiben, beginnt der Saft langsam in die Bäumen zu steigen. Je fortgeschrittener die Saison dann ist, je dunkler wird die Farbe des produzierten Ahornsirups und der Sirup bekommt dadurch auch einen etwas anderen Geschmack. Vermont ist der Hauptproduzent von Maple Syrup und auf ihrer quarter Münze ist diese Tradition sogar abgebildet. Im dazu gehörenden Shop gibt es natürlich Ahornsirup in unzähligen Grössen und Formen zu kaufen.
 

Ebenfalls begehrt ist der Marmorstein aus Vermont,

Kurz vor Rutland schauten wir in Proctor ins Marmormuseum, denn diese Gegend ist auch ein grosses Abbaugebiet von Marmorgestein. Trotzdem das Museum geschlossen war erlaubte man uns es kurz zu besichtigen, da nebenan sich gleichzeitig noch eine Produktionswerkstatt befand. In dieser Ortschaft entdeckten wir zudem einige Gebäude die aus diesem edlen Stein gebaut wurden. So auch die geschwungene Brücke über den Otter Creek und welche dem ganzen ein richtig vornehmes Bild gibt.
 

In Rutland gab‘s unerhofft einen angenehmen Abend,

Darauf fuhren wir noch ins nahe Rutland, welches wir kurz vor dem Eindunkeln erreichten und wo wir uns inmitten der Stadt auf dem Parkplatz eines kleinen Einkaufszentrums für die Nacht hinstellten. So gegen sechs kam dann plötzlich, an diesem Freitag 3.Dezember, nochmals etwas Betrieb im dort sich anschliessenden winzigen Park auf, so dass wir neugierig wurden und wissen wollten was sich dort abspielte. Also zogen wir nochmals die Jacke an und machten die paar Schritte zum Park. Dort hatten sich in der Zwischenzeit viele Eltern mit ihren Kindern eingefunden und es gab ein gratis Kakaogetränk. Schnell einmal erführen wir, dass der Santaklaus im Anzug war um am hier stehenden Christbaum die elektrischen Kerzen zu entfachen. Kurz darauf wurde ein Weihnachtslied vorgetragen und gleichzeitig ertönten die Sirenen des sich nahenden Feuerwehrautos, in welchem sich der Santaklaus näherte. Nachdem der Santaklaus die Lichter des Christbaumes entfacht hatte, wurden die Anwesenden gebeten im ins nahe gelegene Kino zu folgen. Hier kam man in den Genuss von zwei kurzen Weihnachtsgeschichten. So präsentierten sie dem anwesenden jungen und alten Publikum zwei Zeichentrickfilme und zwar Charlie Brown und Frosty the Snowman.

Wir schätzten uns glücklich diesen Ort als Übernachtungsplatz ausgewählt zu haben und kamen somit unerhofft in den Genuss eines angenehmen Abends, der uns einen weiteren Blick ins amerikanische Familienleben gewährte.

Bevor es am nächsten Morgen weiter ging, spazierten wir noch durchs Zentrum und besuchten einen in einem Gebäude stattfindenden Farmers Markt.
 

Durch die Green Mountains Region in Richtung New Hampshire,

Da wir im taxfreien Nachbarstaat New Hampshire noch einiges kaufen wollten verliessen wir hier den Highway 7, um auf der 4, im kurvigen Verlauf, über die Green Mountains Region nach West Lebanon zu gelangen. Entlang dieser Strecke besuchten wir noch einige Kleinigkeiten, so etwa einen Weihnachtsmarkt oder die Mikro Bierbrauerei, Long Trail Brewery, in Bridgewater Corners. Dazu gab es einen Abstecher zur Sugarbush Cheese & Maple Syrup Farm. In dieser etwas abseits der Route gelegenen Farm, konnten wir uns nochmals einen Film über den Herstellungsprozess des Ahornsirups zu gemühte führen. Dazu gab‘s natürlich den hier produzierten Maple Syrup zu verköstigen und gleichzeitig auch noch ihren produzierten Käse zu geniessen.
 

Einkaufstour auf diesem Kurztrip durch New Hampshire,

Nach dem überqueren des Connecticut River standen wir das zweite Mal in West Lebanon und wieder im Staate New Hampshire. Hier folgten wir weiter kleineren Landstrassen auf denen wir uns gemütlich in Richtung Manchester aufmachten. Die Landschaft der ganzen Strecke war hügelig und bot dadurch immer wieder reizvolle Blicke. Dazu führte sie entlang Seen und Bachläufen. In Manchester, welches zugleich die grösste Stadt New Hampshire ist, wollten wir dann unsere Besorgungen machen. Da es Sonntag war und die Toyota Garage geschlossen hatte, begaben wir uns gleich in das vis-à-vis sich befindende Shopping Center. Bei Best Buy wollten wir uns nämlich die Canon PowerShot G12 besorgen, denn die alte Kamera ist nach rund 65‘000 Bilder langsam in die Tage gekommen. Dazu brauchte es eine neue Batterie, weil in der neuen nicht mehr dieselben sind wie in der alten Kamera und ein Schutzetui.

Bei der Toyota Garage bestellten wir am darauf folgenden Morgen, für unsere Reserve, nochmals 2Ölfilter und einen Dieselfilter. Zuerst schien uns der Verkäufer sehr kompliziert weil er laut unserer alten Rechnung keine Bestellung entgegen nehmen wollte, da er ja nicht sicher sei ob diese auch wirklich die richtigen für uns seien. Da er anhand der im darauf gegebenen Fahrgestellnummer nichts im Computer fand und wir im versicherten, dass es die Richtigen seien, nahm er die Bestellung entgegen. Er zeigte sich ab dem guten Preis der uns der andere Toyotahändler gemacht hatte überrascht, aber gab uns diesen ebenfalls nach kurzer Abklärung. Am nächsten Morgen holten wir unsere Bestellung ab und er war erfreut uns wieder zu sehen. Da er uns einen kleinen Augenblick warten lies, bat er uns doch in dieser Zeit einen Kaffee zu trinken. Unser cooles Auto, das gegenüber auf dem Wal Mart Parkplatz stand, hatte in der Zwischenzeit in der Garage die Runde gemacht und so wechselten wir nochmals einige Worte mit ihm und dem Teamleiter. Da wir den Computer mit dabei hatten, konnten wir hier doch ins Internet, zeigten wir ihnen unsere Homepage, worüber sie sehr entzückt waren. Doc, so wie der Man hiess, wollte darauf noch etwas mehr erfahren und so plauderten wir nochmals eine ganze Weile. Als er uns kurz darauf die Rechnung präsentierte gewährte er, zu dem bereits guten Preis, uns nochmals einen 15% Rabatt, worüber wir uns riesig freuten.
 

Darauf ging es nach Springfield in Massachusetts,

Beschwingt nahmen wir darauf den Highway 101/13 über Bedford nach Milford in Angriff. Hier besorgten wir uns noch 2 Bremsbacken bei Advance Auto Parts damit wir ein ersatzpaar zur Hand haben, wenn die jetzigen in einigen 10‘000km, so hoffen wir, wieder fällig werden.

Voll gepackt verliessen wir darauf den Staat New Hampshire und erreichten nochmals ein Ecken von Massachusetts. Nach erreichen Fitchburg und einer weiteren eisigen Nacht, folgten wir der 62 nach Barre. Die 32 brachte uns in der Folge nach Ware und die 9 gefolgt von der 202 nach Springfield. In Springfield besuchten wir auf unserer Durchreise die Armory National Historic Site. Die hier angesiedelte Waffenfabrik produzierte in seiner 174jährigen Firmengeschichte Millionen von Gewehren und schloss 1968 seine Tore. Im Museum steht unter anderem auch noch die Original Blanchard Maschine, welche ab 1820 die Automatisierung der Holzgriffverarbeitung einläutete und somit die Produktion markant steigerte. Ein Film gibt einem zudem einen Blick in die Geschichte dieser Waffenfabrik und die sonstige Kriegsmaschinerie.
 

Auf dem in Richtung Süden durchquerten wir auch noch den nordwestlichen Teil Connecticut,

Von Springfield folgten wir der 57 bis nach Malboro und gelangten von dort in den nordwestlichen Zipfel von Connecticut, denn in Salisbury wollten wir noch jemanden besuchen. Doch wie wir kurz vor unserem Eintreffen erst erfuhren, mussten sie wegen einer Familien Angelegenheit kurzfristig nach Vancouver verreisen. Trotzdem steuerten wir über diesen Zipfel Connecticut in den Staat New York und verliessen damit endgültig die New England Staaten. Wäre das Wetter nämlich etwas freundlicher gewesen, hatten wir hier den Mt. Frisset erklommen, dieser ist mit 2380Feet (725m) höchster Berg Connecticut und steht eben im Staatendreieck Massachusetts, New York, Connecticut. Da es aber leicht Schneite setzten wir unsere Fahrt gleich fort und erreichten über Millerton, Lafayetteville den Hudson River. Diesen überquerten wir noch am selben Abend um nach Kingston zu gelangen.
 

Auch ab diesem Teil der New England Staaten waren wir erfreut,

In den vergangenen Tagen führte uns unsere ausgewählte Strecke nochmals über viele kleine Strassen durch das Gebiet der New Englandstaaten. Dabei führten einem die kurvenreichen Nebenstrasse durch hügelige Gebiete mit vielen Seen und kleinen Bächen. Leider sorgte diesmal der bunte Herbstwald nicht mehr für die einmaligen Farbtupfer dieser Region, aber wir konnten uns gut vorstellen wie es hier im Herbst ausgesehen hat. Trotzdem fanden wir auch diesmal die Strecke recht Abwechslungsreich, da sich diese Zeitweise in einem leicht weissen Gewand zeigte und viele Bäche und Seen sich langsam mit einer Eisdecke zudeckten und sich für den Winterschlaf bereit machten. Nachdem in Burlington, am Lake Champlain, schon fast Frühlingsgefühle aufkamen, stieg dort das Thermometer auf 18°, folgten darauf umso eisigere Temperaturen und so stiegen diese in den kommenden Wochen nicht mehr über den Gefrierpunkt. Nachts erreichten sie gar einige male frostige minus 15°, so dass wir mit unserer Wasserpumpe Probleme bekamen und diese für einige Tage abstellen mussten. Nun geht es aber immer etwas Südlicher und zuerst weiter in New York.
 

Herzliche Begegnung mit Kobi und diese war nicht die Erste,

In Kingston wollten wir uns auf den Wal Mart Parkplatz für die Nacht hinstellen doch es kam nicht soweit, denn Adi sah kurz davor einen Aldi Laden den wir darauf ansteuerten. Kaum im Laden drin sprach uns ein Mann wegen unseres Autos an. Er erzählte uns, dass er einen kleinen Schokoladen- Laden besitze und dass er uns gerne zu sich einladen wurde, weil er etwas mehr von unserem interessantes Fahrzeug erfahren möchte. Da er mit den Worten Schokolade bei mir nicht auf taube Ohren stiess, folgten wir nach dem Aldi Einkauf seinem Wagen. Hier zeigte er uns seine kleine Schokoladenmanufaktur, stellte ein Karton mit selber gemachten Schokoladenpralinen für uns zusammen und bereitete danach ein Schokoladengetränk zu, welches uns einfach hervorragend mundete.

Da er sich erst kürzlich von seiner Frau trennte meinte er darauf ob wir mit ihm den Rest des Abends verbringen würden, denn er besitze ein Haus am Hudson River wo wir gut unser Auto hinstellen könnten und so könnte er in aller Ruhe mehr über unser Auto und die Reise erfahren. Am Samstagmorgen meinte er, dass wir hier in seinem Hause bleiben könnten wenn wir ins Internett oder Waschen möchten und diese Gelegenheit nutzten wir natürlich. Da wir einiges zu waschen hatten, kam diese Gelegenheit wie gerufen und so machten wir uns kurz darauf an die Arbeit. Da es vier Maschinen gab, weil wir das Bett auch gleich neu anzogen, verging dieser Samstag wie im Fluge. Da eine Waschmaschine über eine Stunde in Anspruch nahm und nicht nur etwa 30minuten wie in einem Waschsalon, dauerte das ganze eine schöne Weile. Dazu musste uns der Trockner die Kleider auch ganz trocken abliefern, da wir im Auto schon genügend Feuchtigkeit mit herumtransportieren und wir nicht noch mehr davon gebrauchen können, ansonsten es zu fest mit grauen anfängt. Da es darauf schon bald wieder eindunkelte, entschieden wir uns nach getaner Arbeit nochmals eine Nacht hierzubleiben, worüber sich Kobi sehr freute als er nach Ladenschluss wieder auftauchte. Er meinte darauf kurz entschlossen ob wir denn Sonntag auch gleich noch mit ihm verbringen würden, denn er hätte einiges ob und würde uns gerne mitnehmen, worauf wir fast nicht nein sagen konnten.

So starteten wir den Sonntagmorgen mit einer Tour in der Region um Kingston und machten einige Besuche oder Besorgungen. So nahm er uns mit zu einer Kaffeerösterei um seinen bestellten Kaffee abzuholen, den er in der kommenden Woche etwa für seinen Ladenverkauft benötigt. Auf dem Weg dorthin stoppte er bei einer Privatschule wo er einen Freund im höheren Kader hat und so kamen wir zu einem zweiten Frühstück. Darauf ging es an eine Geburtstagsparty eines einjährigen Knaben. Nach diesem Stop führte er uns zum Haus in welchem seine ehemalige Schokoladenfabrik war. Hier hatte er mit seiner Frau verschiedene Schokoladentaler herstellte und verkauft. Heute ist ein Tibetladen eingemietet und auch diesen Besitzer kannte er natürlich. So marschierte er mit uns durchs ganze Gebäude und zeigte uns mit Wehmut wo was stand und erzählte dem neuen Besitzer unsere Geschichte. Dieser fand dies unheimlich toll, so dass er uns mit verschiedenen Kleidungsstücken, seines Secondhndshops für den Tibet, eindecken wollte. Da wir aber wirklich kein Platz dafür hatten, mussten wir Dankend ablehnen. Darauf er uns einige Räucherstäbe mit auf den Weg gab, denn für diese würden wir bestimmt eine kleine Lücke finden.

Darauf führen wir noch durch verschiedene Quartiere von Kingston wo er sich vorstellen könnte zu wohnen, denn die Steuern für sein Haus am Hudson River seien viel zu hoch um diesen Besitz halten zu können. Dazu erinnere ihn dort viel zu viel an die Vergangenheit mit seiner Familie.

Wieder zurück am Hudson River zeigte er uns noch wie er für eine Schokoladenbestellung eine Negativform herstellte, um danach diese mit ungefähr einem Kilogramm Schokolade zu füllen. Darauf fuhr er in sein Laden und kehrte gut eine Stunde später mit dem erstellten Muster zurück, denn der Auftraggeber, eine New Yorker Firma, wollte ein Foto ihres Endproduktes sehen. Die Schokoladentafel gab er uns zum Abschluss mit auf die Reise. Da er am Montagmorgen 600Pfund Schokoladenmasse, bei einer Firma in Pennsylvania, abholen müsste, verabschiedeten wir uns an diesem Sonntag gegen 9.00Uhr, da er ansonsten nicht früh genug aus den Federn steigen möge. Wir bedankten uns herzlich für die vergangenen Tage, worauf er meinte es sei ihm ein vergnügen gewesen diese Tage mit uns zu teilen.

Das Wetter sorgte im Übrigen über diese Tage für regelrechte Temperatursprünge. Schneite es noch leicht bei unserer Ankunft am Freitag, mit leichten Minustemperaturen, sprangen diese am Samstag in den zweistelligen Bereich und so regnete es heftig in der Nacht auf Sonntag, so dass Sonntagmorgen immer noch einiges recht eisig war. Am Montagabend fing es dann bereits wieder an leicht zu schneien und bescherte uns 2-3Zentimeter Schnee.

Am Montagmorgen machten wir zuerst nach einige Skype Telefonanrufe mit unseren Lieben daheim, bevor wir uns auf die Weiterfahrt machten und uns in Gedanken über die Telefonate und die herzliche Begegnung mit Kobi freuten.
 

Entlang des linken Hudson Rivers nach New Jersey,

So folgten wir dem linken Flussufer auf der 9W nach Newburgh und auf der 17 erreichten wir kurz darauf den Staat New Jersey. So fehlt uns auf der Reise durch die USA nun nur noch der Staat Kentucky und Hawaii und ansonsten haben wir alle Staaten mit weniger oder längeren Aufenthalten berührt.
 

Spannender Besuch in den Laboratorien von Thomas A. Edison,

Unser erstes Interesse galt dem in West Orange gelegenen National Historic Site von Thomas A. Edison. In seinen Laboratorien entwickelte er hier vieler seiner Ideen und die meisten ausgestellten Objekte sollen Originale sein. Mit 1093Patenten hatte er seine Ideen patentieren lassen und auch das erste Filmstudio befindet sich auf diesem Gelände. Der Besuch war äusserst interessant und so wendeten wir für unseren Rundgang weit mehr Zeit auf als wir für diesen Besuch zuerst angenommen hatten. Schuld daran war sicher auch der Knopf im Ohr, denn Dank diesem erhielt man sehr viele interessante Informationen und er war nicht nur der Erfinder der Glühbirne oder Musiktonträger. So machten wir uns darauf nur noch auf zum in Kearny gelegenen Wal Mart Parkplatz und verschoben den Blick auf die Skyline von Manhattan auf den morgigen Tag.
 

Von New Jersey aus, genossen wir einen herrlichen
Blick auf Manhattan;

Dieser neue Tag weckte uns mit Sonnenstrahlen, die uns aber leider nicht bis zum Sonnenuntergang erhalten blieben. So begaben wir uns von Kearny nach Hoboken, parkierten das Auto etwas abseits und marschierten zum Hudson River. Von der Flusspromenade genossen wir auf die Längsseite von Manhattan eine einmalige Sicht und bekamen von hier aus einen ganz anderen Blick auf diese Mega City geboten, als von Brooklyn oder der Staten Island Ferry aus. Da uns dieser Anblick so bezauberte begaben wir uns darauf noch in den in Jersey City sich befindenden Liberty State Park. Von dort sah man exzellent auf den unteren Bereich von der mit Wolkenkratzern bestückten Halbinsel Manhattans, auf das etwas weiter entfernte Brooklyn oder auf die wenigen Hochhäuser der daneben liegenden Stadt Jersey City. Zudem war man sehr nah der Liberty Statue und der Ellis Island, wo ab dem 1.Januar 1892 viele der Immigranten landeten. Die Ellis Island ist von dieser Seite aus mit einer Brücke verbunden, aber trotzdem kann man diese nur mittels einer Bootstour besuchen. Zum Liberty State Park gehören auch noch die Überreste der alten Fährstation und der dahinter sich befindende Zugterminal. Dort verliessen bis 1967 Züge, das mit 20 Geleisen versehene Zugterminal und verbanden das Hinterland New Jersey mit Manhattan. Da wir das Lichtermeer von Manhattan auch noch geniessen wollten, genossen wir hier zuerst noch unser Nachtessen und bekamen darauf diese funkelnde Skyline auch noch zu Gesicht.
 

In der Zwischenzeit war auch noch das Wohnhaus
von Edison für die Besucher geöffnet,

Da es in der Zwischenzeit Freitag geworden war, statteten wir nochmals der Edison National Historic Site einen Besuch ab. Denn heute konnten wir noch das in der Glenmont Estate stehende Wohnhaus besichtigen. Vor allem der Eingangsbereich dieses Hauses wirkt richtig vornehm. Überrascht waren wir vom schlechten Innenzustand dieses Hauses, wurde es doch erst 2003 Renoviert und trotzdem blättert bereits überall die Farbe der Wände wieder ab. Darauf machten wir uns auf die Weiterfahrt über Morristown nach Trenton.
 

Zwischenstopp in Morristown,

In Morristown unterbrachen wir unsere Fahrt nach Trenton und besuchten mit dem Fort Mansion die dortige National Historic Site. In diesem Haus residierte über den Winter 1779-80 George Washington und Plante die nahe Zukunft. Seine in der Nähe stationierten Truppen müssten hingegen draussen den härtesten bis dahin gesehenen Winter verbringen. Da es zudem wenig zu Essen gab, desertierten sogar einige seiner Soldaten. Zu Schlachthandlungen kam es in dieser Gegend aber nie. Dieser wichtigen Person der frühen US-Geschichte, begegneten wir im Übrigen auf unserer Reise durch diesen Teil der USA immer wieder.


Nun folgt Trenton, bevor es an den Atlantik zurück geht;

Am Delaware River, mit Grenze zu Pennsylvania, liegt New Jerseys Hauptstadt Trenton. Hier besuchten wir das Staat Capitol und schauten danach noch ins Museum, bevor wir die Stadt wieder in Richtung Atlantikküste verliessen. Diese erreichten wir bei Ocean Grove auf dem Highway 33. Darauf folgten wir der Küstenstrasse, wo sich ein Haus an das andere reihte und man kaum merkte wann man die Ortschaften wechselte. Bei Seaside Heights verliessen wir die vorgelagerte Landzunge auf der 37 über die Barnegat Bay und erreichten bei Toms River die 9, welcher wir darauf etwas abseits der Küste bis nach Atlantic City folgten. Entlang dieser Strecke lag Smithville und dessen Historic Town nutzten wir für einen kleinen break.
 

In Atlantic City ragen viele Spielkasinos in die Höhe,

In Atlantic City ragen dann einige Hochhaussilhouetten verschiedener Spielcasinobetreiber in die Höhe. Davor führt ein kilometerlanger Bordwalk der Seafront entlang und versetzt einem durch die Kulisse der dahinterstehenden Gebäude in eine andere Welt. Da aber diese Gegend zu dieser Jahreszeit nicht mehr viele Touristen anlockt, sieht alles ziemlich verweist aus und viele der kleinen Shops haben gar geschlossen.

Wie schon in der Region um Nework, Jersey City oder Trenton fällt uns auch hier auf, dass es einen überdurchschnittlichen grossen Anteil Afroamerikaner gibt und diese Stadt hinter der modernen Hochhaussilhouette recht einfach wirkt. Überhaupt fanden wir, dass die Gebiete mit grösseren schwarzen Bevölkerungsschichten eher heruntergekommener aussehen, als diejenigen wo vermehrt weisse Bevölkerungsschichten zu Hause sind. Zudem sahen wir in diesen auch überdurchschnittlich viele deutsche Personenwagen durch die Strassen ziehen.
 

Nun geht’s auf zum zweit kleinsten US-Staat,

Wir folgten darauf ein weiteres Stück auf den vorgelagerten Inseln, bis wir diese Region bei Ocean City, einem weiteren Sommertouristen Ort, verliessen. Der Highway 50 brachte uns in der Folge nach Corbin City und die 49 zurück an den Delaware River bei Pennsville.

Über die Delaware Memorial Bridge verlassen wir New Jersey und erreichen mit Delaware denn zweit kleinsten US-Staat. Hier gelangten wir Mittels der schmalen kurvigen Nebenstrasse 9 in die Hauptstadt Dover. Dieser Streckenabschnitt war überraschen unbewohnt, führte durch viel Marschland und uns gefiel dies sehr.
 

Kurzbesuch in Dover,

Das Zentrum Dover, die Hauptstadt von Delaware, wirkte mit seinen roten Ziegelsteinbauten so richtig Englisch auf einem, denn ansonsten sind hier sehr viel Häuser nur mit Holz errichtet oder werden höchstens mit einer steinernen Aussenfassade überdeckt. Natürlich besuchten wir auch hier das State Capitol und zwar ging es zuerst zum Old State House von 1721. Durch diese Räumlichkeiten begleitete uns ein älterer Mann und dieser erzählte uns mit viel Freude einige interessante Details über die Vergangenheit dieses Gebäudes. Darauf führte unser Weg in das seit 1932 hier stehende neue State Capitol, welches nur einige Schritte vom alten entfernt errichtet wurde. Dieses durchstreiften wir, nach der Eingangskontrolle, auf eigene Faust. Auch hier schauten wir uns im nahegelegenen Museum um und genossen den Anblick einiger Bilder und alter Möbelstücke.

In Camden, nur einige Kilometer entfernt vom Zentrum, übernachteten wir ein weiteres Mal auf einem Wal Mart Parkplatz und schautem dem emsigen Treiben zu. Denn die Weihnachten stehen vor der Tür und dies merkt man am hektischer werdenden Einkaufsverhalten der Leute an.
 

Darauf ging‘s weiter nach Maryland,

Von Camden, einem Vorort Dovers, erreichten wir auf dem Highway 10 nach einigen Meilen bereits den nächsten Staat und dies war Maryland. Nach erreichen der Strasse 50 folgten wir dieser in einem Bogen über Cambridge, Salisbury nach Ocean City. Auch entlang dieser Beach ist alles überbaut, so dass ein Haus das nächste jagt. Wie schon einige Tage zuvor gesehen, gibt’s auch hier einen Kilometer langen Bordwalk der gleich hinter dem Sandstrand und noch vor den Häusern, Appartements, Motels, Hotels oder Shops durchführt. Wie aber schon in New Jersey ist auch an dieser Beachfront tote Hose, die meisten Shops haben ihre Rolläden heruntergelassen und man trifft kaum jemanden der die Promenade entlang spaziert.
 

Wildpferde in der Assateague Island National Seashore,

Von Ocean City gab’s darauf einen Abstecher zur Assateague Island National Seashore. Hier leben wie wir im Visitor Center erfahren haben, seit ca. dreihundert Jahren, Wildpferde und so hofften wir bei unserem Besuch einige von ihnen zu Gesicht zu bekommen. Im nördlichen zu Maryland gehörenden Teil der Insel sollen ungefähr 100 solcher Wildpferde leben. Zudem überwintern in dieser Küstengegend verschiedene Vögel. Nachdem wir uns im Visitor Center umgesehen hatten und den Film genossen, machten wir uns auf die hiesige Seashore Landschaft, auf den drei kleinen vorhandenen Spazierwegen, zu entdecken. Diese geschützte Seashore ist insgesamt 37Meilen (60km) lang und nirgends breiter als zwei, drei Meilen. Auf dem kleinen Teil den man ohne weiteres zu Fuss oder per Auto besuchen kann, entdeckten wir insgesamt 16 dieser Wildpferde. Zudem kreuzten wir 4 Rehe und verschiedene Vögelarten sowie Wasservögel. Aber auch über diese hübsche Marsch- und sandige Dünenlandschaft blies, an diesem sonnigen Nachmittag, ein eisig kalter Wind.
 

Nun folgt bereits die Eastern Shore von Virginia,

Nach dieser hübschen Abwechslung folgten wir dem Highway 113/13 zum äussersten Zipfel von dieser von drei Staaten beanspruchten Halbinsel und diese gehört Virginia. Auf der 175 erreichten wir auf einem weiteren Abstecher den südlichen Teil der Assateague Island und hier nennt sich dieses Schutzgebiet Chincoteague National Wildlife Refuge. In diesem kleineren Schutzgebiet leben nochmals gegen die 150 Wildpferde und auch hier bekamen wir einige von ihnen zu Gesicht. Dazu viele Great blue heron, Snowy egret und viele andere nicht beim Namen kennende Wasservögel. Etwas Landeinwärts steht hier zudem seit 1866 das Assateague Lighthouse. Insgesamt aber hatte uns, bei weiterhin herrlichem Wetter, der Nordteil dieser geschützten Seashore besser gefallen.
 

Heiligabend und 25.Dezember,

Denn darauf folgenden Heiligenabend verbrachten wir auf einem Parkplatz eines Einkaufsladens und genossen bei Kerzenlicht unser gebratenes Steak und Salat. Zum Dessert servierten wir uns den bei Aldi Kingston gekauften deutschen Cherry Christstollen mit Marzipan.

Am 25.Dezember ist in Amerika für einmal fast nichts los und es gibt nur wenige kleine Einkaufsläden die geöffnet haben. Sogar einige Tankstellen mit ihren Shops hatten geschlossen und auf den Einkaufscenterparkplätzen herrschte gähnende leere. Uf, für einmal ein fast Busines freien Tag!
 

Über die Chesapeake Bay, zum Festland Virginias;

Unser Weg führte an diesem 25.Dezember weiter auf der 13 zum äussersten Zipfel dieser Eastern Shore von Virginia und überquerten dort die Chesapeake Bay mittels der 1964 fertig gestellten Chesapeake Bay Bridge - Tunnel. Diese gut 30km lange Brücken-Tunnel Konstruktion führt einem Flach über diese Bay von der Eastern Shore aufs mainland von Virginia. Dabei führt einem diese gesamte Konstruktion auch zweimal durch unterirdisch, mit Gegenverkehr, geführte schmale Tunnels. Auf dieser Seite liegt mit Newport, Virginia Beach usw. eine grosse städtische Agglomeration, in welcher wir 2007 schon einmal vorbeigekommen sind. So entschieden wir uns gleich für die Weiterfahrt, da ja am heutigen Tag eh nichts geöffnet hatte und folgten der 58 nach Emporia.
 

Der angekündigte Schnee folgte erst einen Tag später,

Hier erreichte uns am Abend der angekündigte Schneefall mit einigen winzigen Flocken und wir fragten uns schon ob dies alles gewesen sei. Doch musste sich das ganze um etwa 24Stunden verschoben haben und so schneite es dafür den ganzen darauf folgenden Tag, so dass wir mit anderen Wohnmobilen auf diesem Wal Mart Parkplatz, neben der Interstate 95, ausharrten. So standen 10Wohnmobile auf diesem Parkplatz und fanden, dass es nichts brachte bei diesen Konditionen weiterzufahren. So gegen die 20cm hat es sicher Geschneit, da die Temperaturen zu wenig kalt waren, war aber der gefallene Schnee recht pflutschig und so erkannte man nur auf den parkierten Autos oder Wiesen die echt gefallene Schneemenge. Die Zeit vertrieben wir uns an diesem Tag mit Lesen, Musiköhren und Spielen. Zudem amüsierten wir uns ab dem Schneepflüger der diesen Parkplatz so völlig unkordinierten Pflügte, so dass man am Abend von seinem Tageswerk nicht viel sah.
 

Uns für die richtige Richtung entschieden,

Am nächsten Morgen, nach dem Schneesturm, wussten wir nicht so genau was wir nun machen sollten, wie geplant in Richtung Appalachian und West Virginia oder doch besser weiter südlich ziehen. Da wir am Himmel einige blaue flecken entdeckten entschieden wir uns schlussendlich den Weg Richtung West Virginia wie geplant beizubehalten, auch wenn die Strassen anfänglich noch nicht ganz schneefrei waren. So wie oben bereits zu entnehmen ist verbesserte sich der Strassenzustand zunehmend, als wir auf der 47 Richtung Lynchburg fuhren. Auch auf den Wiesen bedeckte nur noch eine dünne Schneesicht das Grün und der im Verlaufe immer weniger wurde. Dazu trug auch die Sonne bei, welche in der Zwischenzeit vom knall blauen Himmel schien und man sah regelrecht wie es dem Schnee an den Kragen ging. So freuten wir uns natürlich ab der Entscheidung diese Richtung eingeschlagen zu haben und erfreuten uns der sanft hügeligen noch leicht gezuckerten Landschaft.
 

Hier endete am 9.April 1865 der Bürgerkrieg,

Kurz vor Lynchburg statteten wir dem Appomattox National Historic Park einen Besuch ab. In dieser Ortschaft Appomattox Court House viel nämlich am 9.April 1865 der letzte Schuss des amerikanischen Burgerkriegs. Zwei Kurzfilme und ein kleines Museum dokumentieren diesen für Amerika wichtigen Tag. Von der damaligen Ortschaft sind auch noch einige Gebäude erhalten geblieben und erscheinen unter dem National Park Service im neuen Glanz. Auf dem Rundgang kann man in einige Häuser hineinschauen. Auch das McLean House steht noch, wo General Grant und Lee den Vertrag unterschrieben und die Soldaten entliessen.
 

Über das Appalachian Gebirge nach West Virginia,

Von Lynchburg fuhren wir über Bedford weiter nach Roanoke und diese Ortschaft liegt bereits am Fusse des Appalachian Gebirgszuges. Auf dem Highway 311 überquerten wir einen Teil dieses Gebirgszuges und die enge kurvige Strasse führte uns einmal sogar wieder über 1000m. Dank dem die Bäume keine Blätter mehr trugen, bot sie einem immer wieder schöne weite Blicke durch die dort stehenden Baumgerüste. In den höheren Lagen und vor allem an den Nordhängen hatte es aber hier wieder etwas Schnee und dieser blieb uns auf dem Trip durch West Virginia erhalten. Die Strasse über diesen Höhenzug war zudem von Salz so weiss, dass man meinte auf Schnee zu fahren und solche Salzmengen begegneten wir auch schon an anderen Orten. Wir fanden dies manchmal schon etwas übertrieben.
 

Die New River Gorge,

Die darauf folgende Interstate 65 führte uns durch weiterhin sehr hügelige Landschaft, mit zum Teil herrlicher Weitsicht, nach Beckley. Ein Zwischenstop auf diesem Streckenabschnitt führte uns in einen Teil der New River Gorge, wo wir oberhalb des gleichnamigen Flusses, mit Blick auf den Sandstone Falls, übernachteten. Am nächsten Morgen genossen wir vom Grandview Overlook den schönen Blick auf den einige hundert Meter tiefer gelegenen New River, der hier in einer schönen Hufeisenform an einem vorbeizog. Da aber am Canyon Rim sonst gut 40cm Schnee lagen, blieb es bei diesem einzigen Aussichtspunkt und keiner weiteren Kurzwanderung.

Kurz darauf nahmen wir wieder den Asphalt unter die Räder und gelangten via Beckley zum etwa 30Meilen entfernten Canyon Rim Visitor Center. Kurz vor erreichen dieses Besucher Center überquert man auf dem Highway 19 die 3030feet (923m) lange Brücke, welche das Tal des gut 250m tiefer gelegenen New River überspannt. Da auch hier die Fusswege recht eisig waren konnten wir nur von einem Punkt aus den Blick auf diese mächtige, 1977 fertiggestellte, Brückenkonstruktion werfen und von dort kommt sie nicht so zur Geltung wie von anderen Punkten aus. Aber eben, diese waren wegen der eisigen Wege geschlossen. Dafür schauten wir uns noch den 20minütigen Parkfilm an und sahen darin, dass dieser mit stromschnellen versehene Fluss im Sommer ein begehrtes Vergnügen bietet. Dazu gibt es entlang dieser Gorge noch einige, nun überwachse oder verfallene, Orte, an denen früher nach Kohle gebaggert wurde.
 

Nun ging es nach Charleston,

Uns führt nun die Strasse 60 im kurvigen Verlauf dem Kanawha River entlang nach Charleston. Dieser Fluss wird an verschiedenen Orten aufgestaut, da er in seiner Vergangenheit schon mehrmals die entlang seines Flusslaufes gelegenen Ortschaften überflutete. Da die Landschaft in West Virginia sehr hügelig ist führen einem die kleinen Nebenstrassen stetig auf und ab und ab und zu überquert man die Täler mittels Brücken. Entlang der vielen Bachläufe schmiegen sich so immer wieder kleine Ortschaften. Überreste oder noch funktionierende Orte wo Kohlenabbau betrieben wird, begegneten wir in den folgenden Tagen überall und dies bis weit in den Staat Kentucky hinein.
 

Charleston,

So liegt auch Charleston, die Hauptstadt von West Virginia, an einem Fluss und zwar am oben erwähnten Kanawha River. In Charleston besuchten wir das in einer typischen Form dastehende State Capitol, welches eine überaus schmucke vergoldete Kuppel hat. Das innere ist mit verschiedenen Marmorsteinen ausgestattet worden und wirkt so auf uns eher kühl. Auch die beiden Regierungssaale wirken einfach und zweckmässig. Das Governor Empfangszimmer ist sehr gross, hell und dementsprechend feudal eingerichtet. In diesen Räumlichkeiten kreuzten unsere Wege mit einem Demokratischen Senator. Dieser lud uns kurz entschlossen in sein Büro ein und offerierte einen Drink. Mit auf den Weg gab er uns darauf, einen schönen Pin von west Virginia.

Mit diesem State Capitol haben wir nun 44 besucht und bei dieser Anzahl wir es wohl bleiben. So fehlen Alaska, welches auf einer Insel sich befindet, sowie diejenigen von North und South Dakota, die nicht entlang unserer Reiseroute lagen. Zudem kommt Kentucky, dieses hatte über die Jahresendfeiertage geschlossen und das von Idaho, welches wegen Renovation geschlossen war, so dass wir die Anfahrt zu diesen gar nicht erst antraten. Zum Schluss ist dann natürlich noch Hawaii. Natürlich kommt noch das US-Capitol in Washington DC dazu.

Gleich neben an steht das West Virginia Cultural Center and Museum. In diesem wird auf sehr interessante weise die Geschichte West Virginias erzählt und uns gefiel dieser Museumsrundgang ausgezeichnet. So schlendert man bei dessen Durchgang von der prähistorischen Zeit in die Gegenwart und erhalt dabei viele spannende Informationen.
 

Auf der 119 in Richtung Kentucky,

Darauf nahmen wir auf der 119 den Weg in Richtung Kentucky unter die Räder. Die Temperaturen sind nach Tagen im Minus wieder für einmal in den Plusbereich gestiegen und so regnete es über die Nacht. Am nächsten Morgen dampfte es deshalb wie in einer Waschküche, so dass man überall die feuchte Luft in Form von Nebel in die Höhe steigen sah. So waren wir angenehm überrascht, als vor Mittag die Sonne sich bereits wieder zeigte und es im verlaufe des Nachmittages immer schöner wurde. Die restliche Fahrt auch durch diesen Teil West Virginia war sehr hügelig und so wurde die Strasse hier regelrecht in die Flanken der Berge hineingespitzt. Entlang dieses Streckenabschnittes nach Kentucky wurden, auf dieser Strasse 119, sicher Millionen von Gesteinstonnen bewegt.

Wie schon im Gebiet des New River und entlang des Kanawha River Richtung Charleston gibt es auch entlang dieser Strecke viele Kohlenabbauminen. Diese begleiten uns auch durch den von uns durchfahrenen Teil von Kentucky. Mit erreichen dieses Staates lag für einmal auch wieder viel mehr Abfall entlang der Strassenborde und wir sahen viele zerfallene Häuser oder aufgegebene Trailer, was das ganze sehr unordentlich machte. Auch in den Einkaufsläden, vor allem bei Wal Mart, herrsche für einmal wieder ein grösseres Chaos und so fand man herumliegende Food-Artikel im ganzen Laden verstreut. Zum Teil waren sogar Verpackungen aufgerissen worden und dann einfach liegen gelassen.
 

Von Pikeville ging’s durch den Daniel Bonne National Forest
nach Middlesboro,

So führte uns der kurze Weg durch Kentucky zuerst weiter auf der 119 nach Pikeville. Von hier wählten wir die 80 die uns über Hazard durch den Daniel Boone National Forest nach Harlan brachte. Die letzten Meilen folgten wir dann wieder der 119 nach Pineville und weiter nach Middlesboro. In Hazard, einer kleinen Ortschaft, verbrachten wir den Silvesterabend und stiessen um sechs in Gedanken mit unseren Freunden in der Schweiz, oder wo gerade auch immer, auf das neue Jahr an. Am 1.Januar regnete es wie aus Kübeln und so blieben wir nach kurzer Fahrt auf den Wal Mart Parkplatz in Middlesboro für den Rest des Tages stehen.

Auch über den Jahreswechsel machte sich das Wetter mit seinen Eigenheiten bemerkbar und so stiegen die Temperaturen auf sagenhafte 64F ((18°) und wir wähnten uns wie schon einmal im Frühling. Doch bereits auf den 3.Januar kehrten, mit minus 6°, auch diesmal die frostigen Temperaturen schneller zurück als uns lieb war.

Mit dem kurzen Abstecher über Kentucky haben wir nun alle 49 Staaten inklusive Washington DC. zumindest gestreift und sie zwischen wenigen Tagen, bis zu einigen Wochen erkundet. Somit fehlt als letzter Staat nur noch Hawaii und dieses Abenteuer werden wir mit Sicherheit nicht auf dieser Reise unternehmen.
 

Cumberland Gap National Historic Park im Dreistaatendreieck,

Am Sonntag 2.Januar machten wir uns dann auf zum Cumberland Gap National Historic Park und die Sonne lachte bereits wieder vom Himmel. Im Visitor Center schauten wir uns zuerst die 2Filme über die Geschichte dieses Parks und das kleine Museum an, bevor wir uns zum Pinnacle Overlook aufmachten. Dieser Abschnitt gehört auch zum Appalachian Gebirge und bildete bei der Westbesiedlung eine mühsame Barriere. Von Pinnacle Overlook kann man seine Augen über drei Staaten schweifen lassen, denn hier treffenden die Staaten Kentucky, Tennessee und Virginia aufeinander. Da wegen eines kleinen Felssturzes die Gap Cave geschlossen wurde, riet uns der Ranger eine Wanderung zur Sand Cave. Da es aber bis zum Trailhead noch 30km zu fahren gab und die Rundwanderung immerhin 16km war, entschieden wir die Wanderung erst am kommenden Tag zu unternehmen.
 

In diesem Park gelangten wir auf einer Wanderung
zu den White Rocks Cliffs und der Sand Cave,

Dieser Tag belohnte uns dann mit einem wolkenlosen Himmel und so starteten wir um 9.00Uhr in unser Wanderabenteuer, nachdem wir von Middlesboro zum Trailhead gelangt waren. Der Weg führte uns in Serpentinen zuerst durch den blätterlosen Wald, bis hinauf zu den mächtigen White Rocks Felsen. Von dieser schroffen, imposanten Felsklippe aus, würde man eine hervorragende Sicht auf Virginia geniessen, währe da nicht die im Osten stehende Sonne gewesen die so einem die Weitsicht trübte. Vermutlich kommt man erst am Nachmittag in den vollen Genuss dieser Aussicht, aber so lange wollten wir nicht warten und so genossen wir das gebotene, welches trotz allem nicht allzu schlecht war. Dazu herrschte eine angenehme Ruhe auf dieser erklommenen Felsenwand.

Nach einer weile machten wir uns auf den Weiterweg zur Sand Cave und ich war überrascht über die vielen Rhododendronpflanzen die am Wegrand standen. Durch die frostigen Temperaturen waren die Blätter stark nach hinten gebogen und rollten sich zudem ein und man sah ihnen an, dass sie die kalten Temperaturen nicht unbedingt lieben. Bei der Sand Cave angekommen erfreuten wir uns über den Wasserfall der sich am unteren Ende über den Sandsteinfelsen stürzte und dieser entstand durch die Regenfälle der letzten Tage und dies machte das ganze noch reizvoller. Durch die wieder kälter gewordenen Temperaturen bildeten sich zudem überall Eiszapfen, was das Ganze sogar in ein märchenhaftes Licht rücken lies. Darauf floss das Wasser über den hier mit Moos und Sand bedeckten Boden und verschwand im Unterholz.

Wir machten uns nach diesem entzückenden Anblick auf in das innere dieser riesigen sandigen Grotte und waren von deren Ausmasse echt überrascht. Es war die grösste dieser Art welche wir auf unserer bisherigen Reise gesehen haben, so dass wir in diesem Eisgefrierfach auch gleich noch unser mitgebrachtes genossen, bevor wir sie verliessen. Nach diesen reizvollen Augenblicken machten wir uns langsam auf den Rückweg zum Auto. Leider konnten wir am Trailhead nicht, wie gehofft, für die Nacht bleiben und so mussten wir noch einige Meilen Weiterziehen.
 

Und so ist der erste Monat bereits wieder zu Ende,

Dieser erste Abschnitt des am 1.Dezember begonnenen 6monatigen USA Aufenthalt ist bereits wieder zu Ende und brachte erneut viele gefreute Erlebnisse. Über diesen Reiseabschnitt begleiteten uns nicht nur frostige Temperaturen, wurden diese doch unterbrochen von einigen Wetterkapriolen die bereits Frühlingsgefühle hervorriefen. So mischten sich zu kleinen Schneefällen auch heftige Regenschauer. Jetzt geht es aber langsam immer südlicher und damit wird es bestimmt wärmer und die Schneefallgefahr nimmt dadurch sicher auch ab. Da wir genügend Zeit haben werden wir vermutlich doch der Küste entlang Florida umfahren, bevor es uns in Richtung Huston und weiter westlich zieht. Mal gespannt wo es uns effektiv während des nächsten Monates verschlägt.

 

Zu dem Bilder USA Osten Mitte 1 (49)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Reisebericht von:   

Canada Osten Teil 2 1 (48)
USA Osten / Mitte 1 (50)