McRei's Weltreise

©

Als PDF

 
Reisebericht:  Mexiko Teil 3 2(148)  



 

vom 09.05.2016 - 27.05.2016

Teilstrecke 1'273 Km
Kilometer  282'283  - 283'556

 

Im Reisebericht 148 geht’s durch einen weiteren Teil von Mexiko,

In diesem Reisebericht folgen wir der Ruta #190 libre von Juchitán bis Puebla und nach Überquerung des Cortes Pass (3670m) führt unser Weg via Cuernavaca, Toluca nach Querétaro. Entlang dieses Weges legen wir verschiedene Zwischenstopps ein und geniessen einfach das mexikanische Leben. Der Start dieses Reiseabschnittes macht Matatlán und in welcher Kleinstadt wir verschiedene kleine Mezcal-Destillieren besuchen. Dieser Schnaps wir aus dem Saft der Agave hergestellt, heisst anderswo Tequilla und deren Produkt wir vor Ort ausprobieren können, doch der uns nicht sonderlich munden.

 

Mitla, Tlacolula, Teotitlán del Valle,
Tlacochahuaya und Santa Marta del Tule;

In Mitla liegt die zweitwichtigste archäologische Stätte von Oaxaca und über welche die Spanier eine Kirche bauten. An den noch vorhandenen Mauerresten sind aber nach wie vor wunderschöne Ornamente erhalten geblieben und die man den Mixteken zuschreibt. Als die Spanier im 16.Jahrhundert hier eintrafen, besiedelten im Übrigen Azteken das Gebiet.

Auf dem weiteren Weg nach Oaxaca, der Provinzhauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, gab’s noch Fahrtunterbrechungen in Tlacolula, Teotitlán del Valle, Tlacochahuaya und Santa Marta del Tule. Beim Bummel durch die Kleinstadt Tlacolula besuchen wir die dortige Kirche aus dem Jahre 1650, in der die überaus reichverzierte „Capilla del Santo Cristo“ sehenswert ist und den danebengelegenen kleinen Marktplatz.

In Teotitlán del Valle werden in unzähligen kleinen Familienbetrieben Webwaren hergestellt und auch hier thront über einem ehemaligen Zeremonialplatz der Ureinwohner eine mächtige Kirche. Daneben wird der Markt abgehalten und die meisten älteren Frauen haben in ihren zu Zöpfen zusammengebundenen Haaren Stoffbänder mit eingeflochten.

Die aus dem 16.Jahrhundert stammende Dorfkirche von Tlacochahuaya ist äusserst prächtig bemalen und eine Augenweide.

In Santa Marta del Tule steht am Zentrumsplatz eine über 2000 Jahre alte Zypresse und die während dieser Zeit mit Sicherheit schon einiges erlebt hat. Dieser imposante Baum hat eine Höhe von 42m, der Umfang ist 58m und um den Stamm mit Händen zu umspannen braucht es 30 Personen. Die Biomasse soll mehr als 800 Kubikmeter betragen, ein Gewicht von 600t haben und welche Angaben wir einer davor stehenden Tafel entnehmen.

 

Oaxaca,

Zwei Nächte verbringen wir darauf in Oaxaca und geniessen die reizvolle Atmosphäre der Innenstadt. Um den Zocalo ist bis in die späten Nachtstunden was los und auf welchem wir auch einige Tanzvorführungen miterlebten. Kurz vor 20Uhr verzogen wir uns dann, für eine gute Stunde, ins nahe Theater, hörten dort dem Orchester Sinfónica de Oaxaca zu und  was ein echter Ohrenschmaus war. Dazu schlendern wir durch unzählige Strassenzüge der Innenstadt, geniessen das Markttreiben und strecken unsere Nasen natürlich auch in einige der unzähligen hiesigen Kirchen. Der ganze Aufenthalt gestaltet sich also als sehr angenehm, während welchem es uns überhaupt nicht langweilig wurde, da es einfach überall etwas zu sehen und erleben gab.

 

Auf dem Weg nach Puebla gab’s weitere Zwischenstopp
entlang der #190 libre,

 Auf dem nun folgenden Streckenabschnitt Richtung Puebla gab’s den nächsten Stopp in Yanhuitlán, über dessen Ortschaft ein überdimensionales ehemaliges Kloster thront und welches von den Dominikanern 1570 auf prähispanischen Fundamenten errichtet wurde.

Von der #190 libre gibt’s kurz danach einen Abstecher zur Ortschaft San Pedro Teposcolula und auch in dieser Ortschaft steht ein sehr eindrücklicher Ex-Convento der Dominikaner. Dieser wurde bereits im Jahre 1541 gegründet, besitz eine „Capilla abierta“ und die der Versammlung und Bekehrung der Indigenas diente. Der angrenzende Kreuzgang wird im Moment restauriert und war deshalb geschlossen.

Mit erreichen von Atilxco fehlen nach Cholula (Nachbarstadt zu Puebla) nur noch 30km und welche Innenstadt ein Rundgang lohnt. Um den Zocalo ist das Erscheinungsbild äusserst gepflegt, die Hausfassaden kommen bunt bemalen daher, manch eine Gasse ist sogar mit Pflanzen geschmückt und das Munizipalgebäude bietet zudem eindrückliche Wandgemälde des mexikanischen Lebens.

 

Aussergewöhnliche Kirchen stehen in Acatepec und Tonantzintla,

In Acatepec und Tonantzintla befinden sich zwei Juwelen der Kirchenarchitektur aus dem 18.Jahrhundert und die man einfach gesehen haben muss. Das Kirchenschiff derjenigen von Acatepec ist etwas weniger überschwenglich mit verschiedensten Stuckornamenten ausgestattet als das zweit genannte, dafür ist beim erstgenannten das äussere Erscheinungsbild für uns klar das schönere, doch beide sind in ihrer Art einzigartig und ein wahres Kunstwerk.

Von hier aus würde man bei guter Sicht bis zu den weissen Schneehäuptern der Vulkanberge des Popocatépetl (5465m) und Iztaccihuatl (5230m) sehen, doch nicht einmal eine schwache Silhouette der beiden ist heute zu erkennen. Trotz der Regenschauer der letzten Tage bleibt die Sicht also sehr eingetrübt, dunstig und dass ist schade, denn wir hätten die bekanntesten mexikanischen Vulkanberge schon gerne nochmals gesehen, doch es herrscht einfach eine zu dichte Milchsuppe auch über dieser Region.

 

Schade dass wir von der umliegenden Landschaft nicht viel mitbekommen,

Auf der Fahrt hierher zeigt sich des Regen wegen zwar die Vegetation ziemlich Grün und nicht mehr in den gewohnten braun- gelb tönen , doch die Sicht läst weiterhin klar zu wünschen übrig und zum Glück hatten wir hier bei unserem ersten Besuch doch etwas besseres und sichtigeres Wetter.

Neben dem zart grünen Blätterkleid der Bäume und Sträucher, wachsen in der vorbeigefahrenen Region viele Agaven sowie gewaltige Kakteenbäume und welche zum Teil noch in Blühte stehen. Um Atlixco, dank verschiedener Wasseradern des Popo, gedeiht ein Garten Eden und so produziert man in der dortigen Region ganz verschiedenes Gemüse, sowie Blumen. Wir bewegen uns entlang der gesamten Stecke zwischen 1100-3670m, abgesehen vom Startpunkt dieser Reiseetappe und so kühlt es nachts zum Glück meistens etwas ab und dies nach warmen bis heissen Tagestemperaturen.

 

Cholula und Huejotzingo und von wo aus wir
den Cortes Pass in Angriff nehmen,

Wir schlendern durch die Innenstadt von Cholula, besteigen die Tepanapa-Pyramide die bei der Ankunft der Spanier 1519 bereits überwuchert war und auf welcher heute die Kirche Nuestra Señora de los Remedios steht, die dort oben von den Spaniern 1550 errichtet wurde. Mit ca. 420m Seitenlänge und 60m Höhe, soll diese Pyramide vom Volumen her gesehen einst die grösste der Welt gewesen sein. Vom Top überblickt man auf das am Fusse gelegene Cholula, auf die nahe Millionenmetropole Puebla und wenn das Wetter mitspielt, kann man von hier oben aus auch auf die Vulkanberge Popocatépetl, der mit 5465m zweithöchster Berg von Mexico ist und den Iztaccihuatl (5230m) blicken. Doch wir sind am heutigen Tag schon froh, dass wir etwas vom unter uns liegenden Dächermeer erkennen können.

Am Nachmittag schlendern wir dann noch durch Huejotzingo und wo ein Franziskaner-Kloster aus dem Jahre 1526 steht. Am heutigen Samstag findet hier zudem ein grosser Markt statt und dessen Treiben und Gedränge wir geniessen. Auch wenn wir im Moment den Popo nicht sehen können, wollen wir morgen den 22.Mai 2016 uns zum Cortes Pass aufmachen und wenn wir viel Glück haben, zeigt sich uns dieser vielleicht doch noch für einen kurzen Moment.

In den frühen Abendstunden fegt ein heftiges Gewitter über uns hinweg und solche Wetterkapriolen haben schon für mache Überraschung am nächsten Morgen gesorgt. So zeigt sich uns am folgenden Morgen denn auch ganz überraschen ein blauer Himmel und so machen wir uns schon kurz nach sieben Uhr auf den Weg zum Cortes Pass. Schon von der Ortschaft Huejotzingo aus, in der wir übernachteten, erblicken wir zu unserer Freude die weissen Vulkanriesen. Überrascht sind wir indes, als links und rechts der Strasse plötzlich Schneereste auftauchen und wir zuerst nochmals genau hinschauen mussten ob das wirklich der Tatsache entspricht. So muss es beim gestrigen Abendgewitter, unweit von unserem Nachtplatz also, gar gewaltig Gehagelt haben, so dass wir von diesem in den frühen Morgenstunden immer noch weisse Überreste sahen.

An vielen Orten spülten zudem die Wassermassen Dreck auf die Strasse, doch die Passstrasse war unbeschadet und in einen soweit guten Zustand. Die letzten rund 15km bis zur Passhöhe (3670m) sind zwar etwas rumpelig, doch für eine Erdstrasse durchaus ok. Bis um 10Uhr konnten wir uns ab den Anblick der Vulkanberge erfreuen, danach war es aber bereits wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Kurz vor der Passhöhe, auf 3550m, stellen wir unser Auto für die Nacht hin, verbringen einen ruhigen Nachmittag und hoffen, dass sich uns der zweithöchste Berg morgenfrüh nochmals zeigt, denn bei unserem Besuch im März 2010 tat er dies. Das wir den Popo nochmals so gut zu Gesicht bekamen hat uns gefreut, denn damit haben wir fast nicht mehr gerechnet und dazu ist die Luft hier oben einfach erfrischend.

 

Der folgende Abschnitt bringt uns nach Tepoztlan,

Der kommende Morgen zeigt sich aber wieder im gewohnten trüben Kleid und deshalb nehmen wir die Hinunterfahrt nach Amecameca bereits vor 8Uhr in Angriff. In der genannten Stadt erledigen wir die Einkäufe, tanken Diesel (zurzeit ist ein Liter 13.77 Peso, Umtauschkurs zum Franken rund 18.20) und lassen die Gasflasche füllen, was uns 5.-Franken die 6kg kosten, bevor es in Richtung Tepoztlan weitergeht.

Hier verbringen wir die nächste Nacht und schlendern davor durch die engen kopfsteingepflasterten Gassen dieser Ortschaft, in welcher ein weiterer imposanter Ex-Convento der Dominikaner steht. Beim Kreuzgang dieses Klosters sind nach wie vor alte Wandfresken erhaltengeblieben und was ein sehr eindrückliches Bild abgibt.

 

Wallfahrtsort Chalma,

Via Cuernavaca führt uns der Weg am folgenden Tag zu den Lagunas de Zempoala und welche Seen auf rund 2800m liegen und von einem dichten Wald umgeben sind.

Via Santa Martha erreichen wir darauf den Wallfahrtsort Chalma, gelegen auf 1700m und der  umringt von Bergen ist. Um zur Wallfahrtskirche zu gelangen muss man sich zuvor durch enge Gassen voller Souvenirstände zwängen und auch ganz verschiedene Süssigkeiten gibt’s hier im Überfluss zu kaufen. Vor Ort werden solche mit Erdnüssen und Honig angefertigt und welche man dann in jeglicher Grösse erstehen kann. In dieser Wallfahrtkirche wird ein aus dem Jahre 1533 stammendes Christusbild verehrt und das jedes Jahr x-tausende von Pilger und andere Besucher anzieht. Unterhalb der Kirche zieht ein Bach Richtung Pazifik und dessen Wasser zum kühlen Bade genutzt wird. Deshalb reiht sich in dieser Ortschaft ein Bad an das andere und überall brutzeln kleine Garküchen. Was uns hier aber wirklich stört ist der herumliegende Abfall, dies scheint hier ein grösseres Problem als anderswo zu sein und verschandelt das Ganze. Doch so wie es aussieht scheint dies hier niemanden gross zu stören und man hat nur Augen für das Geschäft.

 

Der letzten Kilometer dieses Reiseabschnittes
bringen uns bis kurz vor Querétaro,

Durch ländliche Idylle nähern wir uns danach Metepec und via das Grossstadtgewühl von Toluca führt unsere Strecke weiter zur Millionenstadt Querétaro. Auch auf diesem Abschnitt gibt’s nochmals einige Stopps und wir sind überrascht, dass wir im Bundesstaat Querétaro sogar noch auf einige bunt gekleidete Indigenafrauen treffen. Dazu passieren wir einen Steinbruch in welchem der Fels in Handarbeit in kleine Stücke zerkleinert wird und entlang der Strasse werden zuhauf Tonartikel den vorbeifahrenden angeboten. Einen markanten Vegetationswechsel gibt‘s zudem beim  Wechsel vom Bundesstaat Estado de Mexico in den von Querétaro, zeigt sich der erste noch satt grün, wird die Umgebung nun wieder karge und gelb-braun. Die Kleinstadt Amealco versprüht ein angenehmes Ambiente und wo kurz dahinter dieser Reiseabschnitt endet.

 

Ein weiteres mexikanisches Potpourri steht bevor,

Dieser Reisebericht führt uns von Juchitán bis kurz vor Querétaro und auf dem 1273km langen Weg besuchten wir verschiedene interessante Ortschaften, wobei wir diesmal vor allem das quirlige mexikanische Leben genossen. Trotzdem kommt auch auf diesem Weg ein kunterbuntes Bilderpotpourri zusammen und obwohl die Sicht auf die Umgebung meist nicht optimal war, zeigt sich uns bei der Überfahrt des Cortes Pass (3670m) der rauchende Vulkanberg Popocatépetl (5465m).

 

 Zu dem Bilder Mexiko 3 2(148)  

  Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

Weiter zu Reisebericht von:   

Mexiko Teil 3 1 (147)
Mexiko Teil 3 3 (149)