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McRei's Weltreise

Mexiko Teil 2
Reisebericht 1 (61)



 

vom 07.10.2011 - 29.10.2011

Teilstrecke 3'133 Km
Kilometer 170'053 - 173'186

 

Nun beginnt unser drittes Mexiko Abenteuer,

Die Einreise nach Mexiko bescherte uns keinerlei Probleme und nicht einmal nach einer halben Stunde, konnte, auf dem Weg nach Mittelamerika, unser drittes Mexiko Abenteuer beginnen.

So begann unser Weg in den Süden bei der Ortschaft Agua Prieta im Staate Sonora und man spürte bereits hinter der Grenze das pulsierende mexikanische Leben. Die ersten Kilometer folgten wir darauf der Strasse #17, über Nacozari de Garcia, nach Moctezuma und wir fuhren dabei vorbei an verschiedenen kleinen Siedlungen. Die Landschaft welche an uns vorbeizog war überraschend abwechslungsreich und grün. Die erste Nacht verbrachten wir neben der Strasse #17 und dem Bahngleis, in der kleinen Siedlung Escueda.

Eine sehr einsame Strecke war der darauf folgende Abschnitt entlang der #117, die uns zur Strasse #16 brachte und welche uns darauf in den Staat Chihuahua bringt. Kaum eine Ortschaft kreuzten wir entlang dieser 210km langen Strecke, die wir landschaftlich sehr reizvoll empfanden. So führte uns diese durch leicht hügeliges Gebiet mit viel Gestrüpp, vereinzelten Kakteen und bot einem immer wieder weite Blicke über eine vom Mensch kaum berührte Region. Wir kreuzten einige kleine Wasserläufe und ein schön blauer Stausee sorge für ein zusätzlichen Farbtupfer. Die Auto die wir auf dieser Strecke, ausserhalb der Siedlungen, begegneten, können wir an unseren eigenen zehn Fingern abzählen. Zudem bescherte sie uns eine seltene Begegnung, denn ein Reh sprang einige Meter vor unserem Auto über die Strasse und dies war für uns die erste Begegnung dieser Art in Mexiko. Die Nacht die wir entlang dieser Strecke verbrachten war deswegen auch gespenstisch ruhig, einfach himmlisch. Dazu kühlte es, nach einem angenehmen warmen Tag, in der Nacht auf unter 15° ab, so dass wir herrlich schlafen konnten. Für eine solch einsame Strecke fanden wir den Strassenzustand erstaunlich gut, auch wenn man beim überqueren von Höhenzügen immer auf heruntergekommene Steine oder Geröll-Lawinen achten müsste.

 

Nun geht es ins Hochland des Staates Chihuahua,

Kurz nachdem wir in die Strasse #16 eingebogen sind und unsere Fahrt ins Hochland des Staates Chihuahua antreten wollten, stoppte uns die erste Militärkontrolle. Die jungen Männer waren für einmal ziemlich neugierig und wollten wissen was wir so mitführten. Dazu öffneten sie manch einen Schrank um einen kurzen Blick reinwerfen zu können. Darauf konnten wir die sehr kurvige Strasse in Richtung Chihuahua in Angriff nehmen. Die nun folgende Nacht, auf fast 1500m, bescherte uns den ersten kleinen Frost und so zeigte uns das Aussenthermometer am Morgen nur noch gerade 1° an. Brr und somit waren wir wieder einmal froh um unsere warmen Decken.

Auch auf dieser Strecke, bis Basaseachic, eröffneten sich uns immer wieder sensationelle Blicke über eine vor uns ausbreitende hügelige Region, wo eine Bergkette die andere jagt und dies so weit das Auge reicht. In der Zwischenzeit haben wir auch den Pinienwald erreicht und dieser wird uns nun bis nach Guachochi beleitet. Die Szenerie bleibt auch danach hügelig, nur die Bäumart verändert sich und man fährt an viel mehr Graslandschaft vorbei, wo man denn auch auf herumziehende Rinderherden trifft. Zudem gibt‘s dann auch vermehrt Maisfelder, die im Übrigen in dieser Region sehr dünn angesät werden. Bis nach Hidalgo del Parral werden aber weiterhin viele schöne felsige Höhenzüge für Abwechslung sorgen und diese Stadt ist nach gut 1200km nach dem Grenzübertritt erreicht. Diese nur schwach besiedelte Region der Sierre Madre Occidental gefällt uns einfach ausgezeichnet.

 

Wie schon vor 2 Jahren genossen wir die herrliche Szenerie
und die ruhige, dünn besiedelte Region;

Von Basaseachic über San Juanito, Creel, Guachochi nach Hidalgo del Parral folgten wir der gleichen Strecke in den Süden wie schon vor fast 2 Jahren. Auch diesmal gefällt es uns hier ausgezeichnet und man spürt wie der Herbst langsam seine Fühler ausstreckt. Auch wenn sich dieser hier farblich, wegen des Pinienwaldes, nur in den vereinzelt dastehenden Pappeln zeigt, doch diese leuchten schon in einem schönen gelb. Dazu sind die Tage schön warm und die Nächte können bereits ganz schön kühl werden. Deswegen liegt in den Morgenstunden auch über den Siedlungen eine rauchgeschwängerte Luft.

Die Strasse ist über die ganze Distanz sehr, sehr kurvig und immer gibt es Höhenzüge zu überwinden und so führt einem diese Kurverei stetig auf und ab und man überwindet Täler von einigen hundert Metern Höhenunterschied und so bewegen wir uns in diesen Tagen immer zwischen 1600-2700m. Da es aber sehr wenig Verkehr hat, kann man ruhig sein gewohntes Tempo fahren und es kommt überhaupt kein Stress auf. Da wir das letzte Mal die Sehenswürdigkeiten dieser Region uns zu gemühte geführt hatten, geniessen wir diesmal einfach die Herumkurverei in dieser uns umgebenden herrlichen Landschaft, die wirklich viele schöne Gesichter hat. Dabei geniessen wir ruhige Plätzchen, auf welchen man fast nur den Wind hört wie er durch den Pinienwald bläst. In Creel aktualisierten wir wie schon das letzte Mal unsere Homepage und konnten auch wieder via Skype in die Schweiz telefonieren. Ansonsten geniessen wir, wie gesagt, die Ruhe vor dem Sturm.

In Hidalgo del Parral machten wir wie das letzte Mal einen kleinen Stadtbummel, die ersten Einkäufe und wechselten für die Weiterreise nochmals einige Dollar in Peso um.

 

Nach Zacatecas ging es diesmal über Jimenez, Gomez Palacio,
Rio Grande und Fresnillo,

Da wir von Hidalgo del Parral nach Zacatecas nicht weiterhin derselben Strecke folgen wollten wie vor 2 Jahren, nahmen wir diesmal zwar ebenfalls von beginn an die #45, doch diesmal führte sie uns zuerst in Richtung Osten nach Jimenez. Diese Route ist laut Karte ungefähr gleich lang, wie diejenige über Durango, aber so bekommen wir diesmal eine andere Szenerie vorgesetzt. Diese Route bot allerdings auf den ersten gut 300km, bis nach Gomez Palacio, nichts spezielles und war besser gesagt sehr öde. So führte sie uns über Duzende von Kilometern schnurgerade aus, vorbei an einer sehr kargen, fast topp ebenen, Wüstenlandschaft. Obwohl es in der Nähe eine Autopista gibt, zwängten sich zudem der Grosstteil des Lastverkehrs über diese kostenlose, dafür enge, Landstrasse.

Nach Gomez Palacio wird die Strecke etwas abwechslungsreicher und neben grossen Maisfeldern und Viehzuchtbetrieben sieht man auch Kleinbauern mit einer Handvoll Vieh, Ziegen, einem Ross oder Esel. Zudem ist es wieder hügeliger und grüner geworden. Fällt auf der Fahrt nach Gomez der Höhenmeter ständig und zwar bis auf fast 1100m, steigt dieser in der Folge wieder kontinuierlich und man erreicht mit dem Staate Zacatecas wieder die 2000m Marke. So sind wir in diesem Streckenabschnitt durch einen weiteren Teil des Staates Chihuahua gezogen und erreichten über den Staat Durango den von Zacatecas. Mit erreichen des letzten Staates fährt man, auf ungefähr 2000m, wieder vermehrt vorbei an flachem Agrarland und über Rio Grande erreichen wir mit Fresnillo die grösste Stadt dieses Staates. In Rio Grande gab’s einen Zwischenstop und so zogen wir dort einwenig durch die Gassen dieser Kleinstadt. Zudem kauften wir bei Soriana feine knusprige Brötchen für unsere Sandwichs.

Nachdem die Strasse bis Parral sehr kurvenreich war, glich sich dieses auf den nächsten gut 600km wieder etwas aus, denn auf diesen ging es oft über Kilometer nur gerade aus. Darum wird sie vermutlich auch von so vielen LKWs benutzt, die manchmal in etwas gar waghalsiger Manier zu Überholungsmanöver ansetzten und manch entgegenkommendes Auto fast von der Strasse katapultieren. Trotzdem haben wir bis jetzt nur einen umgekippten Holzlaster und kein anderen Unfall, angetroffen. Die 3 Nächte welche wir entlang dieser Strecke verbrachten waren denn auch ziemlich laut und wir merkten vom Verkehrsaufkommen kaum einen unterschied zwischen Tag und Nacht.

Auf jedenfalls fanden wir die Strecke, welche wir vor 2 Jahren, über Durango nach Zacatecas nahmen um einiges attraktiver und auch der Verkehr war nicht so hektisch wie hier, denn auf der damaligen Route sahen wir kaum einmal einen LKW.

 

Da uns das letzte mal Zacatecas, die Hauptstadt des gleichnamigen Staates, so gut gefallen hat,
gab’s auch diesmal einen Stop;

In Zacatecas fuhren wir zuerst auf den Cerro de la Bufa, denn von dort aus hat man in den Morgenstunden die beste Sicht über das ganze Zentrum dieser Stadt. Darauf stellten wir unser Auto am selben Platz hin wie schon vor 2 Jahren und machten uns zu Fuss auf ins nahe Zentrum. Die hiesige Atmosphäre gefiel uns erneut sehr gut, so dass wir gemütlich durch die spanische Kolonialstadt schlenderten und dabei einen Grossteil des Tages in dessen Gassen genossen. Ab 18.00Uhr beglückte uns die Stadt mit dem, über diese Tage stattfindenden, Festival Theatro de Calle und an 3 verschiedenen Orten gab’s ein ungefähr einstündiges Spektakel zu sehen. Dabei stellte für uns die Truppe aus Québec „Circo Delicio y Rock & Roll den Höhepunkt dieses Abends und was diese Männer für Akrobatik im Clownstiel vorführten war wirklich schon höhere Schule und begeisterte nicht nur uns, sondern auch ein paar andere Hundert Schaulustige. Bevor es am nächsten Morgen weiter ging machten wir unsere Einkäufe und füllten noch unsere Trinkwasserreserve auf.

 

Jetzt machten wir uns auf zu Gumaro,

Von Zacatecas nach Aguascalientes nahmen wir nicht denn direkten Weg, sondern die selbe Strasse wie schon das letzte Mal und zwar weil wir Gumaro einen Besuch abstatten wollten. Dieser Junge Mann hatte uns das letzte Mal wegen unseres Autos angehalten. Als wir in La Higuera angekommen waren, erkundigten wir uns nach seinem Haus und jemand begleitete uns dorthin. Da er dort nicht anzutreffen war, wollten wir einfach warten bis er nach Hause kommt, doch sie wollten uns nicht einfach so stehen lassen und holten ihn. Darauf gab’s viel zu erzählen und wir erführen einiges über Mexico, seine Vergangenheit, sowie seine Hoffnungen für die Zukunft, da er in der PRI sehr politisch aktiv ist. Mit etwas stolz zeigte er uns auch seine Schweizergeissen, mit deren Milch er Käse herstellen will und zudem produziert er Honig für den Export nach Deutschland und Japan. Er sei auch froh wieder in Mexico zu leben, denn im gefalle es hier besser, auch wenn er in den USA geboren sei und dort 30 Jahre gelebt habe. Wir genossen diesen Tag in seiner Gesellschaft sehr, tauschten viele Erfahrungen aus und es ist eine weitere schöne Erinnerung unserer Reise. Ihm wünschen wir, dass er einen Teil seiner Ideen realisieren kann und dafür genügend Energie aufbringen kann. Zum Abschied schenkte es uns noch ein grosses Glas Honig und meinte, dass diese Region eine der besten für mexikanischen Honig sei.

 

Darauf geht es nach Aguascalientes,

Darauf nahmen wir den Weg in den Staat Aguascalientes unter die Räder. In der gleichnamigen Stadt stellten wir uns ebenfalls wieder in dieselbe Wohnstrasse wie damals. Nach dem Nachtessen marschierten wir noch ins Zentrum und siehe da, auf dem Zocalo kamen wir in denn Genuss eines musikalischen Abend und zwar unterhielt dort ein kubanischer Künstler gut 1000 anwesende Personen. Das leben in dieser Stadt wirkt schon sehr westlich und es ist recht Sauber, was man im übrigen auch von Staat und der Stadt Zacatecas sagen kann.

 

Nun geht's weiter in Richtung San Luis Potosi,

Am kommenden Morgen nahmen wir die Route über Ojuelos de Jalisco bis kurz vor San Luis Potosi, wo wir am Strassenrand übernachteten, in Angriff. Wir planten zuerst nicht auch noch einmal in dieser Stadt vorbeizukommen, doch als sich die andere Strasse, welche wir auf unserer Karte gesehen hatten, als eine kostenpflichtige Autopista herausstellte, nahmen wir schlussendlich doch lieber die „Libre“ und so landeten wir halt auch nochmals in dieser Stadt. Diesmal schlenderten wir aber nicht auch nochmals durch das Zentrum, nutzten aber die Gelegenheit für einen kleinen Einkauf, bevor es auf der #70 in Richtung Rio Verde weiterging.

Von Zacatecas bis San Luis Potosi bewegten wir uns weiterhin zwischen 1400-fast 2500m. Tagsüber wurde es weiterhin sehr warm und nachts fielen die Temperaturen jeweils immer noch unter die 20° Marke. Die Landschaft präsentierte sich abwechslungsreich und für unsere Augen ziemlich grün, auch wenn es laut Gumaro nicht so grün sei wie es eigentlich um diese Jahreszeit sein sollte, denn sie erhielten über die letzten Monate viel weniger Regen als gewöhnlich. Auf diesem fast 500km langen Abschnitt berührten wir mit Zacatecas, Aguascalientes, Jalisco und San Luis Potosi gleich vier mexikanische Staaten.

 

In den nächsten Tagen bewegen wir uns in der
Sierra Madre Oriental,

Auf dem Weg von San Luis Potosi nach Rio Verde verliert man zuerst einmal etwa 1000Höhenmeter und die kurvige Strasse führt einem von einem eher kargen Plateau, entlang Busch bewaldeter Hügel, auf ein Zwischenplateau um die 1000m und dies auf unserem Weg in Richtung Golf von Mexiko. Diese sehr hügelige Region, die wir in den nächsten Tagen mehrmals durchqueren wollen, ist die Sierra Madre Oriental und führt uns von Rio Verde weiter über Jalpan de Serra, Xilitla nach Tamazunchale den tiefsten Punkt dieses Abschnittes und dieser liegt unter 100m. Darauf wird uns die #85 wieder zurück ins Gebirge bringen. Entlang dieser sehr kurvenreichen Strasse anerbieten sich uns immer wieder herrlichste Ausblicke auf diesen Gebirgszug. Der einzige Wehmutstropfen ist der Dunst und dieser trübt die Weitsicht doch ziemlich stark ein.

Dementsprechend verändert sich auf dieser Route auch die Vegetation und dies gewaltig. Begann sie doch in einer kargen Hochebene um San Luis Potosi, gefolgt von den mit Büschen bewaldeten Hügeln und führt uns darauf nochmals über einen Höhenzug mit Pinienwald, bevor es endgültig Bergab und in eine wuchernde dschungelartige Vegetationszone übergeht. Dementsprechend veränderten sich auch die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit.

Entlang der gesamten Strecke sehen wir hier viel Agrarland und Vieh. Dabei wird vorwiegend Mais angepflanzt und dies auch noch an den steilsten Abhängen der Sierra. Im zweiten Abschnitt tauchen dann vor allem Orangen, Grapefruits, Limonen und Bananenkulturen auf, aber wir kreuzen auch einige grosse Tomatenfelder. Zudem wachsen in diesem warmen Klima auch noch andere Exotische Früchte, sowie viele verschiedene Gemüsesorten.

 

3 Franziskaner-Klosterkirchen aus dem 18.Jahrhundert
und 2 bunte Märkte,

Neben der Abwechslungsreichen Landschaft besuchten wir entlang dieser Strecke 3 prächtige Franziskaner-Klosterkirchen aus dem 18.Jarhundert und ob diejenige in Conca, Jalpan de Serra oder Landa de Matamoros, alle hatten ihren Reiz. Diese Klosterkirchen gehören im übrigen auch seit einigen Jahren zum UNESCO Kulturerbe.

Die heutige Sonntagsmesse in Jalpan zog so viele Leute an, so dass sie nicht einmal mehr Platz im Kirchenschiff fanden und sich deswegen sogar noch um das Eingangstor drängen mussten. In den Gassen von Jalpan gab es zudem einen bunten Sonntagsmarkt und auch wir zwängten uns durch diesen.

Einen weiteren Sonntagsmarkt besuchten wir darauf in Xilitla, ein Dorf welches sich, wie so viele hier, an einen Berghang schmiedet. Sehr viele Leute zwängten sich auch hier durch die engen Marktgassen und es war für uns eine Augenweide den handelnden Personen zuzuschauen. Dabei stiegen immer wieder feine Düfte in unsere Nasen. Auf dem Dorfplatz hatte es Musik und einige nutzten dies zum Tanz. Wir setzten unsere Talfahrt nach diesem kurzweiligen Stop fort und fanden neben einer Pemex Tankstelle einen Schlafplatz und dies bereits auf unter 100m. Doch auch hier sank das Thermometer nachts unter die 20° und dadurch war unser Auto vom Morgentau klatsch nass.

 

Von Tamazunchale ging es zurück in die Sierre Madre Oriental,

Ab Tamazunchale führt einem die Strasse #85 wieder in Serpentinen in die Höhe und wir überschreiten schon bald einmal die 1000m Marke. Die ersten Kilometer führen einem dabei dem Rio Moctezuma entlang. Diese Strecke stellt sich schnell einmal als reinste Panoramastrasse heraus und bietet einem rundum herrlichste Ausblicke über diese verfurchte Region. Anfangs präsentiert sich, auch hier, die Weitsicht ziemlich trüb, doch mit der Höhenlage und vor allem mit dem wieder weiter ins Landesinnere vordringen der Strecke änderte sich dies zusehends. Dementsprechend verändert sich auch wieder die Vegetation und wir gelangen vom Dschungel zurück zum Pinienwald. An der darauf folgenden Westseite der Sierra Madre Oriental erreichten wir zum Schluss wieder das karge Hochtal. So trifft man hier, um die 2000m, neben einer steiniger werdenden Landschaft, vor allem Agaven, Kakteen und mit Büschen versehene Hügel an. Entlang der ganzen Strecke haben sich an vielen steilen Abhängen kleine Ortschaften eingenistet und wenn die Augen in die ferne schweifen entdeckt man über die ganze Region verteilt, kleine Weiler oder einzelne Höfe. Dies sah vor allem bei unserem Nachtplatz lustig aus, als bei Dunkelheit plötzlich an den unmöglichsten stellen Lichter anfingen zu funkeln. So wie die Ortschaften liegen, so bepflanzen sie auch jeden unmöglichen und steilsten Fleck mit der begehrten Maispflanze. Und wo kein Laden vorhanden ist, kommt der fahrende Markt vorbei. Dieser LKW verkauft dann seine mitgeführte Ware direkt am Strassenrand.

Die grösste Stadt entlang dieser sehr kurvigen Strecke ist Jacala und diese zählt um die 20‘000Einwohner und liegt im ersten Abschnitt in einem zwischen Tal. Mit Zimapan und Tasquillo gibt es zwar zwei noch etwas grössere, aber diese liegen etwas Abseits und nicht direkt an der Durchgangstrasse #85. Ab Zimapan wird die Gegend etwas offener und flacher und nach dem wir die Schlucht des Rio Tasquillo überquert hatten, erreichen wir bald darauf Ixmiquilpan.

Von Tamazunchale nach Ixmiquilpan ist es die reinste Kurverei und man kommt nur langsam voran. Dafür wurden wir mit einer der schönsten Szenerien die man direkt vom Autofenster aus geniessen kann beglückt. So zählt für uns diese fast 200km lange Fahrt zu den schönsten und abwechslungsreichsten Strecken, welche wir in Mexico bis jetzt abgefahren haben.

 

Weitere ehemalige Klosteranlagen, Tonsteinhersteller
und der bunte Markt in Actopan,

Von Ixmiquilpan führt uns die #85, die nun etwas breiter geworden ist, über Actopan nach Pachuca und dies ist die Hauptstadt des Staates Hidalgo. In Ixmiquilpan, sowie in Actopan stehen zwei alte Klosteranlagen aus dem mitte des 16.Jahrhundert. In der Klosterkirche von Ixmiquilpan gab es dabei noch alte Mauerfresken zu sehen und diese waren noch sehr gut zu erkennen. In Actopan hatte es zudem einen riesigen Markt und es machte Spass dem kunterbunten Treiben zuzuschauen, so dass man nicht bemerkte wie schnell die Zeit verging. Auf diesen Markt gab es neben den obligaten Früchten und Gemüsen auch Kleider, Schuhe und allerlei Hardware zu erstehen. Backwaren und viele verschiedene Garküchen sorgten für das leibliche wohl und so duftete es hier an allen ecken und enden. Entlang der Strecke sahen wir auch verschiedene Ziegelsteinhersteller und welche in Steinöfen, schwarzqualmend, ihre Ziegelsteine brannten.

 

Der Abstecher nach Mineral del Monte,

Von der Pachuca Umfahrungsstrasse, nach Mineral del Monte, hatten wir eine exzellente Sicht auf die Stadt und das sich davor flach ausbreitende Hochtal von um die 2400m. Zum ehemaligen Silberminenstädtchen, Mineral del Monte, führt einem die Strasse noch etwa 400m hoher und dieses kommt sehr schmuck daher. Neben dem Minenmuseum und den drei noch stehenden Fördertürmen erinnert aber nicht mehr viel an diese vergangene Zeit, auch wenn in vielen Läden Silberschmuck angeboten wird.

 

Einen weiterer folgte ins Valle de las Piedras Encimadas,

Nach dem Abstecher zur Ortschaft Mineral del Monte und dem Hausberg von Pachuca, wo ein x-Meter grosser Christo Rey steht, geht es in den kommenden Tagen bis an den Golf von Mexico und dazu folgen wir vorerst der #130 zur Staatsgrenze von Puebla. An der Strassenkreuzung #130/119 gibt es einige Food- und Souvenirverkäufer, welche auf einen Zwischenstop der Autofahrer hoffen.

Bei dieser Kreuzung beginnt ein weiterer kleiner Abstecher und zwar zu den Steinformationen im Valle de las Piedras Encimadas. Hier machten wir im Park einen Rundgang und entdeckten dabei einige lustige Steinformationen. Doch insgesamt hatten wir mehr erwartet und so waren wir eher etwas enttäuscht. Dazu beigetragen hat sicher auch das Wetter, welches bedeckt und neblig war. Dies war nach 3Wochen der erste schlechte Tag in Mexico, also was soll’s. Demzufolge bekamen wir darauf auch von der bergigen Szenerie auf der Hinunterfahrt nach Boza Rica nicht viel mit, denn diese hüllten sich fest im Nebelshand.

 

Trotzdem bescherte sie uns Abwechslung,

Auf der Hinunterfahrt besuchten wir in Huauchinango und Nuevo Necaxa noch deren Märkte und wenige Schritte vom Zocalo entfernt verbrachten wir, in der zweit genanten Stadt, die Nacht. Der gesamten Strecke entlang gab's all paar Kilometer Stände, an denen sie die orangefarbigen Tagetes, für den Tag der Toten vom kommenden 1.November, anboten. Zudem standen bei den Dorfdurchquerungen jung und alt bereit, welche, bei den Strassenschwellen denn sogenannten "Topas", die hier wachsenden Früchte verkaufen wollten. Einen Fotostop legten wir bei den Kaffeesträuchern ein, welche voll von fast pflückbereiten Fruchten waren. Ein Mann sah uns beim Fotografieren und war darüber sehr erfreut, so dass er gleich auf uns zusteuerte. Er erklärte uns einiges über den Kaffee und zeigte uns die voll behangenen Sträucher und sagte das zum Beispiel diese Grösse etwa 15kg Kaffee abgebe (siehe Foto). Zudem mussten wir im ein kleines Stück zu einem Aussichtspunkt folgen, denn von hier sah man über seine Plantage und auf das Tal mit dem Rio San Marco. Mit seinen Fingern deutete er dabei auf eine sich in Konstruktion befindende Brücke und meinte, dass dies die zukünftige Autobahnbrücke sei. Dabei strahlte er übers ganze Gesicht.

 

Die Ruinenstätte El Tajin macht den Abschluss
dieses 1.Mexiko Abschnittes,

Der Abschluss dieses 1.Mexiko Abschnittes macht die Ruinenstätte El Tajin, bei Papantla im Staate Veracruz. Da sich gerade im richtigen Moment die Sonne wieder zeigte, bekamen wir diese gepflegte Anlage in einem sehr guten Licht präsentiert. Vor allem die Piramide de los Nichos ist sehenswert und mit Sicherheit das Prunkstück dieser Ruinenstätte. 364 fensterähnliche Nischen zieren die 6 Plattformen dieser Pyramide und mit dem obenliegenden Tempel symbolisieren die Nischen die 365 Tage eines Jahres. Im Edificio I sahen wir noch einige bemalte Mauerresten und mit diesen kann man sich gut vorstellen wie prächtig das ganze wohl einmal ausgesehen hat. Da es zudem nicht all zu viele Besucher hatte, machte es wirklich Freude durch diese Ruinenstätte zu Spazieren. Diese Anlage wurde im übrigen von den Totonaken zirka 200v.Chr. gegründet und um 1200n.Chr. aufgegeben.

Vor dem Eingang steht ein etwa 20m hoher Mast der von den Voladores "fliegende Menschen" für ihre Vorführungen genutzt wird und gerade als wir die Anlage verliessen war eine Gruppe daran sich Kopfüber zu Boden gleiten zu lassen. Zuoberst auf dem Pfahl stand dabei ein Flötenspieler und begleitet das ganze Zeremoniell. Dieses Zeremoniell findet man heute an vielen Touristischen Orten und geht auf eine kultische Handlung der Totonaken zurück. Die Souvenirverkäufer und Garküchen fehlten natürlich auch hier nicht.

Danach führen wir in die Stadt Papantla, wo wir übernachteten. Nach dem Nachtessen begaben wir uns dort noch auf den Zocalo und genossen auf diesem das rege Treiben. Viele nutzten das Angebot der Schuhputzer, oder genossen irgend etwas vom reichen Essensangebot. Auf den Kirchvorplatz sahen wir nochmals eine Vorführung einer Gruppe Voladores wie sie vom Pfahl hinuntersegelten und dies gerade bevor es eindunkelte. Zusammen mit dem Kirchturm gab dies ein recht hübsches Bild ab.

 

Viel abwechslungsreiches erlebt während den ersten
3 Wochen Mexiko,

Schon sind 3 Wochen vergangen seit wir in Mexiko eingereist sind. Während dieser Zeit haben wir viele herrliche Landschaften durchfahren und mit Zacatecas eine schöne Kolonialstadt besucht. Entlang unserer Route lagen auch einige alte Kirchen und bunte, belebte Märkte, von dessen Garküchen uns meistens feine Düfte in die Nasen stiegen. Interessant zu sehen waren auch die wechselnden Vegetationszonen der Sierre Madre Occidental und Oriental. Sie führte uns die Strecke vom kargen Hochland zum Garden of Eden, wo alles wuchert und es viele exotische Früchte gibt. Die Ruinenstätte El Tajin machte dann den Abschluss des ersten Mexiko Abschnittes. Das Wetter präsentierte sich schön, mit warmen Temperaturen tagsüber und kühlen Nächten, so kann es getrost noch eine Weile weiter gehen.

 


Zu dem Bilder Mexiko Teil 2  1 (61)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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