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McRei's Weltreise

USA Osten / Mitte
Reisebericht 3 (51)



 

vom 19.02.2011 - 22.03.2011

Teilstrecke 3'299 Km
Kilometer 147'211 - 150'510

 

Zurück in Georgia ging’s zuerst nach Albany,

Nachdem überraschend abwechslungsreichen Aufenthalt in Florida, blieben wir zuerst weiter auf der von Florida herkommenden 19 und erreichten über Thomasville, Albany. In Albany, welches die Geburtsstadt des blinden Musiker Ray Charles (1930-2004) war, gab’s einen Zwischenstop und wir schauten uns dort das gut plazierte Monument zu ehren ihres grossen Musikers an. Aus Lautsprechern wurde der Platz mit seiner Musik berieselt und dies verlieh dem ganzen eine besondere Atmosphäre. Zudem schlenderten wir auch noch durch die drei Räumlichkeiten des kleinen Museum of Art, bevor wir den Wal-Mart Parkplatz für die Nacht aufsuchten.
 

Weiter ging’s zum berüchtigten
Gefangenenlager des Bürgerkrieges in Andersonville,

Die Landschaft die wir bis hier durchfuhren war mit vielen Nussbäumen „Pecan“ versehen und wir sahen auch ansonst wieder vermehrt landwirtschaftlich genutzte Flächen. Von Albany aus, folgten wir verschiedenen Nebenstrassen um nach Andersonville zu gelangen. Hier besuchten wir die Andersonville National Historic Site & Cemetery, welches heute das Memorial to All Prisoners of War ist. An diesem Ort hatten die Konföderierten, während des Bürgerkrieges (1861-65), das berüchtigte Camp Sumter errichtet. Damals wurden hier um die 40‘000 Unionssoldaten gefangengehalten, wovon 29% die Freilassung nicht erlebten und nun im danebenstehenden Friedhof aneinander gereiht ruhen. Es war das grösste Gefangenenlager seiner Zeit und da es nicht für so viele Menschen gedacht war, sollen katastrophale Zustände geherrscht haben. Ein Film zeigte den Besuchern die Problematik der Kriegsgefangenen auf und es hinterleuchtet das ganze Kriegsgeschehen für einmal etwas kritischer als sonst. Zudem enthält es gute Dokumente verschiedener Schauplatze von Gefangenenlagern. In den USA bekommt man sowieso einwenig das Gefühl, dass der Krieg von vielen so richtig verherrlicht wird. So trifft man beim umherreisen auf unzählige Denkmähler und Monumente und es scheint, dass sich niemand das ganze auch nur ein bisschen hinterfragt.
 

Unweit davon lebt der ehemalige 39.US-Präsident,

Nach diesem traurigen, aber trotz allem aufschlussreichen, Geschichtsabschnitt der US-Geschichte, folgten wir dem Highway 49 über Americus nach Plains. Hier in mitten der Provinz von Georgia ist Jimmy Carter, der 1977-81 als 39.US-Präsident vereidigt wurde, 1924 geboren. In der ehemaligen Schule ist ein Museum untergebracht und dort erfahren wir mittels eines Filmes viel über sein bisheriges Leben, sehr interessant und aufschlussreich. Im einstigen Bahnhofgebäude, von wo aus einst sein Wahlkampf geleitet wurde, erhält man einen weiteren Einblick in seine Politkarriere und sieht viele Bilddokumente.

In den wenigen vorhandenen Läden, dieser winzigen Ortschaft, dreht sich denn auch fast alles um die prominente Persönlichkeit und natürlich auch die in der Region produzierten Erdnüsse, hier Peanuts genant. Die erhaltene Kostprobe, der so frisch geernteten Erdnüsse, schmeckte uns natürlich besonders gut. In einer danebenstehenden Fabrik, waren sie gerade daran die geernteten Erdnüsse zu entladen.

Des Weiteren besuchten wir sein Geburtshaus, welches etwas ausserhalb des Dorfkernes steht und in dessen Farm er mit seinen Geschwistern aufgewachsen ist. Neben der Farm betrieben sie an dieser Stelle auch einen kleinen Laden und verkauften unter anderem auch Benzin. Auf einem Rundgang durchs Haus und Gelände, trifft man immer wieder auf von Jimmy Carter selber besprochene Tonaufzeichnungen. Da Jimmy Carter und seine Frau immer noch leben, kann man sein jetziges Wohnhaus nicht besuchen, dies finden wir denn auch normal, obwohl es einem immer wieder und überall gesagt wird.
 

Ein Vorgeschmack auf die farbigen Sandsteinfelsen des Westens,

Von hier führt unsere Reise zum Providence Canyon State Park. Auch auf dieser kurzen Strecke treffen wir überall auf Spuren der Erdnussfarmer. Aber beim durchfahren erkennen wir auch viele letzt jährige Baumwollfelder, denn überall liegt noch etwas der weissen geernteten Baumwolle am Boden. Im Providence Canyon angekommen, erfreuten wir uns ab einigen farbenfrohen Sandsteinklippen. Auf unserem Rundgang herhaschten wir viele schöne Aussichtspunkte und da sich die Sonne auch gerade noch im richtigen Moment dazuschaltete, erhielten diese Felsen eine geniale Farbenkomposition. Diese Farbtupfer waren ein gelungener Abschluss durch diesen Ecken von Georgia, denn nach wenigen weiteren Strassenmeilen erreichten wir den Staat Alabama.
 

Die Afroamerikanische Historic Site
in Tuskegee Alabama war unser nächstes Reiseziel,

Die Landschaftsszenerie würde nach langem wieder einmal etwas hügeliger und eine kurvenreiche Strasse führte uns in der Folge nach Tuskegee. In dieser Stadt statteten wir zwei Afroamerikanischen Historic Site einen Besuch ab und diese waren das Tuskegee Institute und die Tuskegee Airmen National Historic Site. Dieses Institute wurde 1880 von Lewis Adams und George Campbell zuerst als eine Negro Normal Scholl gegründet. Booker T. Washington (1856-1915) wurde als erster Schulleiter ernannt und hatte diesen Posten bis zu seinem Tode im Jahre 1915 inne. In dieser Zeit errichteten die hiesigen schwarzen Schüler eigens ihre Unterrichtsgebäude aus selber gemachten Ziegelsteinen. George Washington Carver (1864-1946) war ein weiterer wichtiger Mann dieses Institutes, denn er war ein Botaniker sowie ein Agrarfachmann und wurde von Booker T. Washington 1896 hierher geholt. So wurden hier der Afroamerikanischen Bevölkerung unter anderem das Farmen nähergebracht, aber auch handwerkliches, wie Hausbau, Schreiner, Schumacher, Kochen und weiteres standen auf den Lehrplänen der lernbegierigen Jugend. Nach erfolgter Änderung, heisst das Institute, ab 1985, nun Tuskegee University.

In der Tuskegee Airmen erlernten ab 1941 schwarze das fliegen und ergänzten während des 2.Weltkriegers das Kader der gesuchten Piloten. Von den ersten 13 Flugschülern, welche ab Juli 1941 unter die Fittiche genommen wurden, erreichten am 7. März 1942 fünf ihr begehrtes Ziel.
 

Nochmaliger kurzer Stop in Montgomery,

Darauf ereichten wir auf der Interstate 85 Montgomery, die Hauptstadt Alabamas, wo wir bei der diesmaligen Durchreise noch in das 1st Withe House of the Confederacy schauen wollten, denn dieses war bei unserem 1.Besuch wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. In der Zwischenzeit erstrahlt das Haus, welches 1861 zwischen Februar und Mai für kurze Zeit das 1st Withe House of the Confederacy beherbergte, im neuen Glanz und auch dessen Innenausstattung ist sehr geschmackvoll.
 

Weiter zur Mercedes-Benz Fabrik in Vance und Tuscaloosa,

Über die 82 ging es in der Folge nach Brent und die 5 brachte uns nach Vance, wo der Standort der US- Mercedes Benz Fabrik ist. Hier schauten wir uns im Museum um und ein 45minütiger Film zeigte uns den Fabrikations- und Montagevorgang der Autos und dies auf eindrückliche wiese, so dass man einen wirklich guten Eindruck davon erhielt. Unter anderem werden in dieser Fabrik die M-Klasse Modelle für die ganze Welt zusammengebaut.

Im einige Meilen entfernten Tuscaloosa gab’s darauf einen Spaziergang durchs Downtown, in welchem einige hübsche Häuser, neben vielen nicht viel aussagenden Gebäuden, stehen. Zudem zeugen Reste des einstigen State Capitol, welches einem an griechische Tempelruinen erinnern, an die Hauptstadtzeit von Alabama, die diese Stadt zwischen 1826-46 inne hatte.
 

Auf dem Weg nach Texas, folgt nun
die Durchquerung von Mississippi;

Auf dem Weg Richtung Westen erreichten wir nach weiteren 60Meilen (96km) bereits den Staat Mississippi und bald einmal die Stadt Columbus, die wir auf dem von Montgomery herkommenden Highway 82 ereichten. Diesem blieben wir auch quer durch den Staate Mississippi treu und zwar von Columbus bis zur etwa 220km entfernten Stadt Greenville, welche auf der gegenüber liegenden Seite am Mississippi River liegt. Da die Landschaft, entlang der 82, nicht viel Abwechslung bot, zogen wir für einmal ziemlich schnell durch dieses Gebiet. In Greenville erreichten wir wie oben bereits erwähnt den Mississippi River und dieser ist vom Golf von Mexiko bis hinauf nach St. Paul Minnesota schiffbar. So dauerte es denn auch nicht allzu lange, bis wir die ersten vollbeladenen Flossbarken zu Gesicht bekamen, die von den Towboats den Fluss hinauf gestossen wurden.
 

Greenville und das Vergnügen in den Spielcasinos,

Am Mississippiufer ankern in dieser Stadt auch Spielcasinos und eines davon ist in einem Raddampfer untergebracht. Bei einem weiteren Casino, etwas Flussabwärts, stellten wir unser Auto für die Nacht hin und da wir als New Club Member ein Coupon für die Spielautomaten erhielten, genossen wir einige Zeit unseres Abends an diesen Slots, hörten der Live Musik zu und genossen dabei die Gratisgetränke.
 

Entlang riesiger Agrarfelder und kleinen Sumpfgebieten
erreichten wir Vicksburg,

Am nächsten Morgen, bei herrlichstem Wetter, folgten wir der Strasse 1 nach Vicksburg. Entlang dieser Strecke hatte es endlos erscheinende Agrarfelder und immer wieder begegneten wir kleinen Sumpfgebieten in denen die hübschen Baldcypress Bäume standen. In einem Tümpel entdeckten wir gar einen kleineren Alligator und fast zur selben Zeit, zog ein riesiger Schwarm weisser Pelikane über unsere Köpfe hinweg. Auch einige ehemalige Plantationshäuser stehen an diesem Wegrand.
 

Das historische Vicksburg und dort gab’s
auch nochmals Gratis Spielvergnügen,

Da wir auf unserem Weg durch die USA auch schon einmal in Vicksburg vorbei gekommen sind, besichtigten wir diesmal den dort gelegenen Vicksburg National Military Park nicht mehr. Wir schlenderten so nur noch einmal durchs Zentrum dieser Stadt und genossen deren schöne Gebäude. Zudem schauten wir nochmals ins Haus in welchem die erste Abfüllanlage der Coca Cola stand und genossen von verschiedenen Orten den Blick über den breiten Mississippi River.

Da es auch hier verschiedene Casinos gab, übernachteten wir auch hier auf einem dieser Parkplätze direkt am Mississippi und erhielten in zwei von diesen hier anwesenden Casinos auch einen Spielgutschein. So liessen wir uns dieses „Gratisvergnügen“ natürlich nicht entgehen und hatten am Schluss des verspielten Gutscheines wieder gleich viel in den Händen wie am Anfang des Abends. Diesen in Cash umgetauschten Gewinn, steckten wir, na klar, in unseren Sack.

Während unseres Frühstückes am folgenden Morgen, zogen auf dem Mississippi River weitere riesige aneinander gezurrte Flosskompositionen an uns vorbei und boten ein interessantes Bild. Dies vor allem deswegen, weil 2 dieser grossen Kompositionen gleich vor unseren Augen am flachen Ufer strandeten und dies vermutlich um von einen angekommenen Boot aufgetankt zu werden.
 

Langsam macht sich in dieser Gegend der Frühling bemerkbar,

Das Wetter welches wir über die letzten Tage hatten und wie wir in den kommenden Tagen noch erleben werden, war sehr wechselhaft. So wechselt nicht nur der Himmel von stahl blau zu blau grau, sondern auch die Temperaturen schwanken gewaltig. So wechselten diese Tagweise, je nach Windrichtung, zwischen 45-78 Fahrenheit, was einen Unterschied von doch immerhin 18° ausmachen und so gab‘s Tage in denen das Thermometer kaum über die 5° wärme stieg. Trotzdem macht sich der Frühling langsam bemerkbar und wir sehen überall wie die Bäume anfangen zu spriessen oder entzücken unsere Augen mit einer Blütenpracht. Auch in den Wiesen zeigen sich die ersten Frühlingsboten und die Blumen beginnen ihre Köpfe raus zu stecken.
 

Über den Mississippi River erreichen wir Louisiana
und den prächtigen Black Bayou Lake,

Bei Vicksburg überqueren wir den Mississippi River und erreichen mit Louisiana den letzten Staat auf unserem Trip nach Texas. Auf kleinen Nebenstrassen, vorbei an viel Agrarland und Wasserstrassen, in denen immer wieder die speziellen Baldcypressen standen, erreichen wir Monroe. Die Region in und um den hiesigen Black Bayou Lake bot dabei den absoluten Höhepunkt dieses Streckenabschnittes. In diesem See ragten dabei Hunderte solcher Baldcypress Bäume aus dem Wasser, was diesem für uns ein einzigartiges aussehen verleit. Wie ihr aus unseren Zeilen sicher entnehmen könnt, faszinieren uns diese Bäume sehr wie sie so in ihrer gewohnten Umgebung stehen.

Am nächsten Morgen umrundeten wir noch die in der Nähe gelegene D’Arbonne Wildlife Refuge und nahmen darauf, auf vielen weiteren kleinen Nebenstrassen, die südliche Richtung unter die Räder, um über Winnfield nach Natchitoches zu gelangen.
 

Durch die Cane River National Heritage Area,

In der Region um Natchitoches besuchen wir zwei ehemalige Cane River Creole Plantationen, die heute dem National Park gehören. In der Oakland Plantation stehen immer noch einige hölzerne Sklavenhütten und mit der Rangerin konnten wir das Main House besichtigen. Auf dieser Tour erfuhren wir einiges über die Vergangenheit dieser Plantation und über die ehemalige französische Familie Prud’homme, die diese über 8 Generationen inne hatte, bis sie 1994 in den National Park Service integriert wurde. Sie waren Creole, so nannte man die von denn ersten französischen oder spanischen Siedern abstammenden Menschen. In der etwa 15km entfernten Magnolia Plantation stehen noch 10 aus Backstein gebaute Sklavenunterkünfte und in der dortigen Scheune stehen noch die alten Gerätschaften mit denen die Sklaven die Baumwollballen gepresst hatten. Das dortige Main House ist leider noch in Privat Besitz, so dass man dieses nicht besuchen kann und wie wir sahen langsam am verfallen ist. Auf beiden Plantationen gab’s zudem einen Einkaufsladen mit alten Artikeln zu bestaunen.
 

Ganz überrascht waren wir von diesem östlichen Texas,

Auf der 119/8 nahmen wir durch Waldgebiet den letzten Reiseabschnitt durch Louisiana unter die Räder und dieser führte uns über Leesville nach Burr Ferry, wo wir Texas über den Sabine River erreichten. Anfänglich führte uns die Strasse 63/190 überraschenderweise weiterhin durch viel Wald- und Sumpfgebiet und wir erreichten über Jasper die Ortschaft Livingston. Der an dieser Strecke gelegene Martin Dies Jr. State Park, am B.A. Steinhagen Lake gelegen, präsentierte uns dabei nochmals eine herrliche Sumpflandschaft. Auch hier trafen wir also nochmals auf die im Wasser stehenden Baldcypress Bäume und diese hier unerwartete Szenerie, bot uns nun wirklich die letzte Augenweide dieser Art und ich fand es nochmals einwach traumhaft.
 

Auf zu unserem ersten Besuch,

Von Livingston folgten wir dem Highway 59 in Richtung Houston und erreichten auf der Umrundungsstrasse 1960 Cypress, wo wir einen Besuch bei der, einst im Dinosaur National Park getroffenen, Schweiz-Brasilianischen Familie machten. Wir genossen diesen Abend bei geschwellten Kartoffeln und verschiedenen Beilagen, dass der gute Schweizerkäse darunter nicht fehlen durfte ist ja klar. Zum Dessert gab’s Vermisselle mit Vanilleglace, was uns natürlich nicht weniger gut mundete. Zudem hatten wir genügend Gesprächstoff und die Zeit drehte sich wie im Flug. Nach dem Morgenessen verabschiedeten wir uns und nahmen die Fahrt in Richtung Angleton auf.
 

Mit den Konflikten in Nordafrika und dem Nahen Osten,
steigen die Treibstoffpreise ziemlich rapide,

Um Houston zu umrunden, folgten wir der Strasse 6 und entdeckten dabei noch eine günstige Tankstelle, an derer wir kurz entschlossen anhielten um unser Tank aufzufüllen, auch wenn nur noch knapp 30 Liter Platz hatten. In den letzten Tagen sind die Treibstoffpreise, wegen den Krisengebieten im Nahen Osten, markant angestiegen und so nähert sich der Preis per Gallone (3.785l) bald wieder der 4.00 Dollar Marke.
 

Die Texanische Familie erwartete uns bereits,

In Angleton erwarteten uns Jimmie und Billy bereits. Sie sind die Eltern von Justin, der uns vor etwa 3Jahren auf dem Highway Richtung Houston, wegen unseres Fahrzeuges, angehalten hatte. Die kommenden Tage genossen wir aufs Ganze, denn wir wurden von ihnen so richtig führsorglich umsorgt. Wir hatten interessante Gespräche, genossen kleine Ausflüge und Jimmie sorgte für das Leibliche wohl zu Hause. Einige male wurden wir von ihnen auch in ein Restaurant eingeladen und sie verwöhnten uns dort. Zudem reinigten wir das ganze Fahrzeug, wuschen die Kleider und nach langem gab’s auch wieder einmal einige TV-Bilder zu sehen. Auch mit Justin und seiner Frau Amanda verbrachten wir einige Zeit. Nicht zu vergessen ist da natürlich der kleine Nathan, der mit seinen ersten Schritten alles unsicher macht und einfach ein lebendiger, ungeduldiger, kleiner süsser Kerl ist.

Dazu wechselten wir mit Hilfe von Justin die Fensterscheibe der linken Türseite. Diese war in Mexico nach dem Einbruch nur durch ein Sicherheitsglas, welches wir nicht offnen konnten, ersetzt worden und diese hat mittlerweile durch die Spannungen einen riss bekommen, so dass wir diese hier durch eine Original Toyota Scheibe ersetzten. Diese wollten wir hier ja so oder so wechseln, damit wir wenn jemand in der Zukunft etwas von uns will, aus Sicherheitsgründen, nicht immer die Türe öffnen müssen und so sind wir nun froh wieder eine Original Fensterscheibe zu besitzen. Wir mussten zudem die Flex-Kupplung des Auspuffs wechseln, da die Aufhängung gebrochen war, ist diese durch die Vibrationen kaputt gegangen. So wechselten wir hier auch gleich noch die verschiedenen Getriebeöle und machten kleinere Reparaturen in der Kabine. Jetzt hoffen wir für die nahe Zukunft gewappnet zu sein und dass für die kommenden Monate, oder Jahre, alles Tip Top über die Bühne geht und keine zu grossen Probleme uns plagen werden.

Da Justin, auf Wunsch eines Krebskranken Mannes ein Armee Maschinengewehr organisierte, wollte er unbedingt, dass wir dieses ausprobierten. So zog er mit uns ins Gelände und dort sollten wir unter seiner Anleitung eine Salve abfeuern. Eine echt Powervolle Angelegenheit, doch wird es für uns sicher eine Ausnahme bleiben. Zum Andenken gab er uns drei leere Patronen mit auf den Weg.

Der Höhepunkt unseres Besuches war das Houston Rodeo, zu welchem uns Justin am Dienstag 8.März einlud. Bevor das Rodeo um 6.45pm startete, durchstreiften wir mit Billy und Jimmie das Festgelände. In der Ausstellungshalle sahen wir neben schon geputzten Bullen, viele verschiedene Stände die allerlei feilboten. Dabei kamen wir ganz unerhofft zu einem gratis Imbiss, dieser war vermutlich nicht für uns gedacht, welcher uns aber trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, mundete. Auf dem ganzen Gelände hatte es natürlich auch viele verschiedene Reitschuhlen. Das Indoor Rodeo, welches das grösse der USA sein soll, bot dabei verschiedene Wettbewerbe, in denen man sich für das Finale zu Qualifizieren versuchte. Wir waren überrascht wie wenig Volk diese Qualifikationen anzog und erst auf das Ende der Veranstaltung die Leute ins Stadion strömten. Der Grund dafür war die anschliessend aufspielende Band vom Gitaristen Keith Urban, die das Publikum zu verwöhnen versuchte. Da die Musik extrem laut und rockig war, zog sich Billy schnell einmal zurück und nach denn ersten Paar Stücken folgten wir ihm, so dass wir uns auf den einstündigen Heimweg machen konnten. Die verschiedenen Rodeo Wettbewerbe, mit den kleinen Feuerwerken dazwischen, waren sehr interessant auch wenn wir für die Punktewertung echt gesagt keine Ahnung hatten und nur bei den Wettkämpfen mit Zeit einen wirklichen unterschied sahen. Auf davon rennenden Schafen, versuchten gar einige Kinder sich möglichst lange oben zu halten. Das Bull Riding war dabei sicher der schwierigste Wettkämpf und an diesem Abend konnten sich nur zwei von acht Cowboys, über die 8 Sekunden, auf den Stieren halten.

So genossen wir diese Zeit hier in Angleton und die Zeit zog wie im Fluge an uns vorbei, so dass der Abschied nach diesem 10tägigen Aufenthalt einem so richtig schwer viel. An die ganze Familie nochmals einen herzlichen Dank und wir werden Euch, sowie diese Zeit hier, sicher nie vergessen!
 

Auch wenn es uns schwer viel, nun geht es ab in den Westen;

Nach diesen genossenen Tagen galt es für uns die Zelte abzubrechen und unser Leben wieder der Landstrasse zu widmen, auch wenn am 1.Tag unsere Gedanken fest in Angleton, bei unserer Gastfamilie, blieben. Unsere verbleibende Reisezeit in den USA möchten wir aber dazu nutzen um nochmals einige Naturschönheiten des Westens zu bestaunen und so nehmen wir diesen Weg unter die Räder. Auf dem Weg dorthin steuerten wir die Carlsbad Caverns, in New Mexico, als erstes Reiseziel an und so hiess es den ganzen Staat Texas zu durchqueren.
 

Auch über die kommenden Tage, folgten wir
lieber kleinen Nebenstrassen als der Interstate 10,

Da wir um dorthin zu gelangen nicht der stressigen Interstate 10 folgen wollten, benutzten wir lieber die gemütlicheren Landstrassen durch verschiedene kleine Ortschaften. So können wir auch alles etwas mehr geniessen und einfacher anhalten wenn wir mal eine schöne Landschaft oder sonst was entdecken was uns gefällt. So folgten wir ab Angleton der 35/1301/102 zur alt 90 und diese brachte uns in der Folge bis nach Seguin.

Über New Braunfels, wo wir uns wegen des Mittagessens im Kreise drehten und so beim Wal-Mart landeten und wo wir deswegen gleich für die Nacht blieben, Fredericksburg, Mason, Menard gelangten wir auf der 190, 16km nach Iraan, trotzdem noch für eine kurze Zeit auf die Interstate10. Auf dieser fuhren wir die folgenden Meilen nach Fort Stockton und zweigten von dort auf die 285 in Richtung Carlsbad Caverns.
 

Dieses westliche Gebiet von Texas
ist recht karge und fast menschenleer,

Das Landschaftsbild zeigte sich nicht wie im letzten Frühling so farbenfroh, dies vielleicht auch weil wir 2 Wochen früher unterwegs sind, aber sicher auch weil es in diesem Jahr nicht so oft geregnet hat und man sieht wie alles viel trockener aussieht als im Jahr zu vor. Zudem fahren wir mit Richtung Westen auch bald einmal nicht mehr in dieselbe Fahrtrichtung und so zeigt sich die Gegend hier je westlicher wir vorankommen je trockener und steppenartiger wird die Vegetation. Der Boden zeigt sich steiniger und neben verknortzten Eichen sehen wir vor allem niedrige Koniferen, Agaven, Yucca und bodenbedeckende Feigenkakteen. So wird die Fläche hier hauptsächlich als Weideland für Ziegen, Schafe und etwas Vieh genutzt. So treffen wir hier, im Gegensatz zum letzten Jahr in Richtung Norden, nur selten auf grosse Flächen welche für Saatgut genutzt werden.

Vor allem entlang der 190 Fährt man Hunderte von Kilometer gerade aus und bewegt sich in einer Schlangenbewegung, zwischen 500-800höhen Meter, auf und ab. Zwei, drei kaum nennenswerte Siedlungen liegen am Strassenrand und auch ansonsten ist dieses Gebiet kaum besiedelt, so dass wir kaum auf Strassenverkehr in dieser fast menschenleeren Gegend stossen. Trotzdem sind wir überrascht wie viele tote Tiere, vor allem Rehe, am Strassenrand bis zur ihrer totalen Verwesung herum liegen. Gerade deswegen aber erkennen wir die Anzahl dieser Überfahrenen Tiere und wir sind von dieser Anzahl wirklich überrascht, wenn wir bedenken kaum Fahrzeuge angetroffen zu haben. Lebend haben wir indes aber auf diesem Streckenabschnitt keines zu Gesicht bekommen.

Bei unserer Texas Durchquerung bläst zudem ein starker Wind in nördliche Richtung und der Himmel zeigt sich dadurch mehrheitlich von der bedeckten Seite, oder genauer gesagt, bis mindestens in die frühen Nachmittagstunden hinein. Die Temperaturen sind durch diesen Südwind dafür recht warm. Entlang dieser ganzen Strecke, gibt es durch die oben beschriebene Gegebenheit, nur wenig zu besuchen und wenn etwas sind dies meistens Forts die um 1850 zur Besiedlung von Westtexas gebaut wurden, um die neuen Siedler vor Angriffen der Indianer zu schützen.
 

Hinterlassene Spanische Machenschaft und Fort Stockton,

In Menard unmittelbar neben dem Highway 190, stehen noch eindrückliche Mauerresten der 1757, von den Spaniern, gebauten Mission Santa Cruz de San Saba. Leider haben wir durch diese Wüstengegend keinen einzigen der sogenannten Roadrenner gesehen, dieser Vögel flitzt im Eiltempo über den Boden und dass sieht echt witzig aus, wie wir von einer früheren Reise her noch in Erinnerung haben. So mussten wir uns diesmal mit einer riesigen Plastik, in der Ortschaft Fort Stockton, begnügen. Der dortige laue Abend, bescherte uns zudem eine herrliche Abendstimmung.
 

Der letzte Abschnitt führte uns über den Highway 285
nach New Mexico,

Auf dem Highway 285 rollten wir das letzte Teilstück über Texas Strassen. So brachte uns dieser in den Staat New Mexico und zwar wie bereits geschrieben zu den Carlsbad Caverns. Die letzte Siedlung an dieser Route ist Orla, sie wurde 1890 gegründet und ist heute eigentlich mehr zu einer Geisterstadt verkommen als noch eine lebendige Ortschaft. Ich vermute, dass kaum noch ein Dutzend Seelen hier ihren dauerhaften Wohnsitz haben, doch ein funktionierendes Postoffice haben wir zwischen den verfallenen Holzhäusern entdeckt. Auch dieser letzte Abend in Texas bescherte uns nochmals eine grandiose Abendstimmung und sie passte Richtig zu diesem Ort und zu der unendlich weiten Steppenlandschaft.
 

Auch dieser 3.Reiseabschnitt brachte viel gefreutes,

Dieser Abschnitt führte uns von Florida nach Texas und bescherte uns immer wieder hübsche Sumpflandschaften mit den darin stehenden Baldcypress Bäumen. Aber auch andere kleine Sehenswürdigkeiten die am Wegrand standen haben wir genossen. Darunter mischten sich auch einige geschichtsträchtige Orte und wir amüsierten uns kostenlos in einigen Casinos. Der Frühling machte sich mit seinen Boten bemerkbar und bescherte manchen zusätzlichen Farbtupfer. Sie brachte uns mit der Schweiz-Brasilianischen und vor allem aber mit der Texanischen Familie wunderschöne zwischenmenschliche Momente. So wurden wir von dieser Texanischen Familie so richtig verwöhnt, so dass es uns darauf richtig schwer viel von dannen zu ziehen. Der Abschluss machte dann die grossen steppenartigen Weiten des, fast menschenleeren, westlichen Texas.
 

Die Abschlusstour durch den Mittleren Westen kann beginnen,

Auf der nun folgenden Abschiedstour durch den Mittleren Westen, machen die Carlsbad Caverns den Anfang und wir sind gespannt zu welchen weiteren Naturwundern uns der Weg in den verbleibenden zwei Monaten nochmals führen wird. Des weitern hoffen wir, in diesen Gebieten wieder auf herrlichste Übernachtungsplätze, in der Natur, zu stossen. Dazu mehr in den letzten zwei oder vielleicht auch drei USA berichten, denn wir sind überzeigt, dass wir nochmals viel knipsen werden und ab dem 31.Mai geht es dann ab nach Mexico.

 

Zu dem Bilder USA Osten Mitte 3 (51)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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USA Osten / Mitte 2 (50)
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