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McRei's Weltreise

USA Osten Teil 2
Reisebericht 1 (41)



 

vom 18.04.2010 - 18.05.2010

Teilstrecke 3'034 Km
Kilometer 119'741 - 122'775

 

Nach dem guten Grenzübertritt
geht’s über Texas Strassen nach Angleton,

Nachdem beim Grenzübergang alles gut funktioniert hat, geht es in den kommenden 6Monaten über die grossen Seen hinüber zu den New England Staaten. Dort möchten wir nämlich den Indian Summer verbringen. Am Anfang unserer weiteren Amerika Tour gibt es aber noch zwei Familien, in der Region Houston, zu besuchen und auf deren Zusammentreffen wir uns sehr freuen. In der Nähe von Angleton wohnt Justin. Er hatte uns vor gut zwei Jahren auf seinem Arbeitweg zur NASA, auf dem Freeway 45, gestoppt, weil er von unserem Fahrzeug so fasziniert war. Er lud uns damals zu einer NASA Tour ein und am Abend gab es ein Nachtessen bei seiner Familie. Da wir den Besuch über ein Wochenende geplant hatten, um mehr Zeit für einander zu haben, hatten wir genügend Zeit um von der Grenzstadt Laredo in das zirka 500km entfernte Angleton zu gelangen, da uns der Kalender erst Sonntag anzeigte. Da die Landschaft bis dort nicht viel aufregendes hergab, nahmen wir uns die Zeit um den letzten Bericht unseres Mexiko Aufenthaltes fertig zu stellen, um diesen dann bei Justin herunterzuladen. So führte uns das erste Teilstück von Laredo auf dem Highway 59 nach Freer. Darauf folgte die Strasse 44 nach Alice und zum Highway 77. Bis nach Refugio folgten wir diesem und über eine kleine Verbindungsstrasse ereichten wir die35, welche uns im Verlaufe nach Angleton brachte. Von Angleton waren es dann nur noch wenige Meilen bis zu seinem Haus und dass seiner Eltern.


Hier wurden wir herzlich empfangen und verwöhnt,

Beim Autofan Justin wollten wir neben dem Besuch auch noch die Keilriemen unseres Toyotas wechseln, welche er für uns im Voraus besorgt hatte. Leider erfuhren wir kurz nach unserem eintreffen, dass Justin kurzfristig wegen eines Arbeitsauftrages der NASA nach Yuma Arizona gehen musste und erst Anfang Mai wieder zu Hause sein wird. Da er wusste, dass wir bei ihm die Keilriemen wechseln wollten, dies aber noch nie selber gemacht hatten, sorgte er dafür, dass einer seiner Kollegen vorbeikam und dies für ihn erledigte. Patrick tauchte denn auch nur einige Stunden nach unserem eintreffen ein und machte sich gleich an die Arbeit. Wir schauten zu und hoffen nun, dass wir nach weiteren gut 150‘000km die Nächsten selber wechseln können, denn es sah gar nicht so kompliziert aus.

Von den Eltern Justins, Jimmie und Billy, wurden wir sehr herzlich empfangen und in den kommenden Tagen so richtig verwohnt. Wir erfuhren sehr viel über die Familie, unter anderem auch über die vielen indianischen Sachen die in ihrem Haus herumstehen und von Seiten seiner Frau stammen, da dort noch indianisches Blut der Vorfahren fliesse. Obwohl wir uns sozusagen nicht kannten, überliessen sie gar ihr Haus für einige Stunden in unsere Obhut und machten mit uns kleine Ausflüge. So ging es zu einem Fluss und Sumpfgebiet wo es ein Weisskopfadlerpaar, Alligatoren, Schildkröten und verschiedene Wasservögel gab. In dieser Gegend, sagte Billy zu uns, sei seine Frau aufgewachsen. Sie meinten wir sollten uns wie zu Hause fühlen und uns wie auch dort bewegen. So durften wir auch Duschen, die Kleider Waschen und reinigten unser Fahrzeug. Das Essen war so reichhaltig, dass es keinen kleinen Hunger zwischen durch gab und man manchmal fast zu wenig Hunger für das kommende Mahl hatte. Zudem erwartete uns hier noch ein mit Schokolade gefülltes Geburtstagspaket aus der Heimat. Für welches wir uns auch hier nochmals sehr herzlich bedanken möchten und werden von nun an jeden Tag etwas dieser Kilchberger-Schokolade geniessen. Wir freuten uns auch über die Begegnung mit seiner Frau und ihren 5Monate alten Sohn Nathan, der sehr lebendig war und einem immer wieder anlächelte. Billy war von unserer bisherigen Reiseroute so fasziniert und sagte uns zigmal, dass jeder Weg nach Argentinien über Houston führen würde und lud uns herzlich ein wieder vorbeizukommen und sei dies auch erst nach einem Jahr. Auch Jimmie meinte es währe schön uns wieder zu sehen und so viel einem Abschied zu nehmen wirklich nicht leicht. Zuerst wollten wir schon am Montag weiterziehen, doch wegen interessanten Besuchen wurde er auf Dienstag vertagt. Auf diesem Weg möchten wir uns nochmals bei Justin, seiner Familie und Eltern für die schönen Tage sehr herzlich bedanken, auch für die mitgegebene selber gemachte Konfitüre.


Ab zur zweiten Familie in Cypress,

Nach diesen herrlichen Tagen machten wir uns auf die schweiz-brasilianische Familie auf der gegenüberliegenden Seite von Houston zu besuchen. Diese hatten wir im letzten Sommer beim Dinosaurier National Park getroffen und welche uns zu sich einluden. So führte uns der Weg auf dem Highway288 und verschiedenen kleinen Freeway abschnitten quer durch die Hochhaussilhouetten von Houston. Die 290 brachte uns danach aus der Stadt und zwar nach Cypress, wo Urs und seine Familie zu Hause sind. Da Adrian Dallas mit Houston verwechselte trafen wir zu Hause nur seine Frau und die Kinder an. Urs war nämlich Arbeit halber diese Woche in Dallas unterwegs und nicht hier anzutreffen. Trotzdem wurden wir herzlich empfangen und genossen einige angenehme Stunden und wir bekamen geschwellte Kartoffeln mit Appenzellerkäse und anderen genüsslichen Beilagen serviert. Zudem verwohnte sie uns noch mit einem Raclettekäse und anderen Migros –Produkten aus der Schweiz, welche sie uns mit auf den Weg gab. Selbstverständlich werden wir diese mit viel Freude geniessen und möchten uns auch auf diesem Weg nochmals recht herzlich dafür bedanken. Vielleicht gibt es ja auch hier im nächsten Frühling ein Wiedersehen.


Herrliche Frühlingswiesen,

Da es diesen Winter hindurch ziemlich viel regnete, zeigt sich die Landschaft schön grün. Zudem sind viele Wiesen in bunter Blumenpracht und macht das Umherfahren zum richtigen Augenschmaus, da ansonsten die Landschaft nicht sehr spektakulär ist. Wir staunen immer wieder über die phantastischen Wildblumenwiesen welche sich in uni gelb, rot, blau, weiss, rosa oder auch bunt gemischt zeigen. So viele hübsche bunte Wiesen haben wir auf unserer Reise bis jetzt noch nicht manchmal gesehen und sie sind einfach ein richtiger Sonnenschein. Da es uns in Richtung Norden zieht, hoffen wir dass uns diese Augenweide noch eine weile begleiten wird, denn meistens ist dies ja nur ein kurzes Vergnügen. Das letzte Jahr an der Westküste sind wir auf jedenfalls nicht auf solche prachtvolle Wiesen gestossen.

Auch streckten wir unsere Köpfe bereits in einige Food- Stores und fanden, dass die Preise schon wie das letzte Mal hier in Texas, tiefer sind als in den meisten anderen US-Staaten. Dazu ist auch das Früchteangebot sehr gross, ob dies an den vielen mexikanischen Mitbewohnern liegt?


L.B. Johnson wurde 36.US-Präsident (1963-1969)
wegen Attentat auf J.F. Kennedy,

Von Cypress brachte uns weiterhin der Highway 290 in Richtung Austin, der Texanischen Hauptstadt, welche wir vor zwei Jahren besuchten und deshalb diesmal rechts liegen liessen. So folgten wir auf dem direkten Weg der Strassenkombination 21/71 um die Stadt, um im späteren Verlauf wieder auf die 290 zu stossen. Dieser Highway führte uns danach weiter über Johnson City nach Fredericksburg. In Johnson City besuchten wir den Lyndon B. Johnson National Historical Park, dieser wurde zu ehren des 36.US Präsidenten errichtet. Lyndon B. Johnson wurde nur wegen des tragischen Attentats, vom 22.November 1963, auf den damaligen Präsidenten J.F. Kennedy zum Präsidentennachfolger ernannt. 1964 würde er für eine zweite Amtszeit bestätigt. In dieser Zeit wurde unter anderem am 2.Juli 1964 der „Civil Rights Act“ unterzeichnet, welches den schwarzen US-Amerikanern die gleichen Rechte gab. Mit der Wahl von Barack Obama wurde am 22.Januar 2009 nun erstmals ein dunkelhäutiger Amerikaner Präsident, der auf dieses Gesetz beruht, ins Amt erhoben. Im Visitor- Center schauten wir uns zwei Filme über die Geschichte dieses Präsidenten und seiner Gattin „Lady Bird“ an. Darauf durchstreiften wir das Museum und schauten das in unmittelbarer nähe stehende Wohnhaus, in welchem er einige Jahre wohnte, an. Da wir bereits späteren Nachmittag hatten, besuchten wir seine Ranch und das Texas White House erst am nächsten Morgen. Dieses liegt 14Meilen von Johnson City entfernt und lag auf unserem Weg nach Fredericksburg.


Fredericksburg, Granitfelsen und Blumenwiesen
entlang des kommenden Streckenabschnittes,

Von Fredericksburg, eine von deutschen 1846 gegründeten Ortschaft, haben wir schon einiges interessantes gehört, so waren wir gespannt was uns dort erwarten wird. Wir fanden das dieser Ort doch heutzutage nicht mehr viel traditionell Deutsches aufweisst, ausser vielleicht einer winzigen Bierbrauerei und einigen Winzern fanden wir sie nichts besonderes. Doch denn Amerikanern muss es gefallen, bewegten sich an diesem Samstag viele Leute über die Trottoirs der Main Street, dessen Seiten durch eine 5spurige Strasse und zusätzlichen Parkstreifen getrennt ist. Diese nimmt für unsere Augen auch noch den restlichen Reiz dieser Stadt.

Von Fredericksburg aus folgten wir der County Road 965 über den mit schönen Granitfelsen aufwartenden Enchantet Rock State Natural Park nach Llano. Dieses hügelige Gebiet zeigte sich zudem schon bald einmal unter blauem Himmel und die schönsten Blumenwiesen zierten diesen Reiseabschnitt.


Weiterfahrt Richtung Nordtexas zum Caprock Canyon,

Nach den herrlichen Wildblumenwiesen, die den Weg leider nur bis etwa Brady zierten, folgte eine Steppenlandschaft und riesige bis zum Horizont reichende Getreidefelder sowie Viehweiden. Von Brady ging es auf der 87 und einigen kleinen County Roads über Ballinger nach Abilene. Von Abilene, einer Stadt von über 120‘000 Einwohner die einem aber so wenig bietet wie die vielen kleinen Siedlungen rundum, ging es über die Strassen 83/70 weiter Richtung Norden und zwar zum Caprock Canyon. Ohne dass man es gros bemerkte führt einem die Strasse in höhere Höhenlagen und so erreicht man beim Caprock Canyon schon fast die 1000m Grenze. Links wie rechts reihen sich weiterhin riesige flache Agrarfelder aneinander die nur durch wenige Schaf-, Ziegen- oder Viehherden unterbrochen wurden. Überrascht waren wir ab denn vielen kleinen Wassertümpeln die wir entlang der Strecke vorfanden und in welchen sich zum Teil gar Wasservögel tummelten. Vermutlich gibt es diese nur im Frühling und verschwinden im Verlaufe der heissen Sommer.


Wie im farbigen Westen präsentiert sich der Caprock Canyon,

Durch den Caprock Canyon State Park führt uns dann wieder einmal eine längere Wanderung. Der etwa 13km lange Rundtrip führte uns durch herrliche farbige sandsteinfelsige Landschaft, so dass man sich im Westen der USA wähnte. Die farbigen Felsen, mit den schönen Formationen, waren nach der Fahrt durch das flache Plateau eine willkommene sowie schöne Abwechslung und wir zogen dieses wunderschöne Gebiet so richtig in uns auf. Auch in dieser ansonst trockenen und kargen Felslandschaft machte sich der Frühling mit verschiedenen Blumen bemerkbar. Neben den dunkelgrünen Koniferen zeigte sich zudem das niedrige Gestrüpp in einem frisch erhaltenen hellgrünen Blätterkleid. Mit dem knallblauen Himmel und den schön farbigen Felsen gab dies einen herrlichen Kontrast ab. Natürlich gab es in dieser, der im Westen immer wieder anzutreffenden, Landschaft auch wieder einmal viele Fotomotive und für die zuletzt eher etwas vernachlässigte Kamera viel zu tun. So verbrachten wir in dieser farbigen Umgebung einen genussvollen Tag. Kurz nach dem Park überführen wir danach noch die 1000m Höhenmarke und fanden beim Tule Creek, inmitten einer ebenfalls herrlichen Felslandschaft, einen geeigneten Übernachtungsplatz.


Vom nichts taucht plötzlich der Palo Duro Canyon auf,

Am nächsten Morgen folgten wir weiter der Strasse 207, wo schon bald einmal nichts mehr an diese herrliche Felsenlandschaft erinnerte. So ging es wieder durch unendlich erscheinende Agrarfelder, Viehweiden gespickt mit Wassertümpeln über dieses auf gut 1000m befindende Hochplateau. Wie aus dem nichts taucht, nach einer weile, der Palo Duro Canyon auf. Dieser insgesamt fast 200km lange, 30km breite und etwa 250m tiefe Canyon durchbricht dieses Gebiet, mit zum Teil ebenfalls farbenfrohen Felsformationen. Die Strasse führte uns zum Red River hinunter und bot uns eine hübsche Szenerie. Auf kleinen Verbindungsstrassen ging es dann in Richtung des Palo Duro Canyon State Park. Hier wollen wir den angebrochenen Tag, in der für uns so schönen märchenhaften farbigen Felslandschaft, verbringen. Diese kommt aber erst so richtig zu tragen wenn man sich zu Fuss durch dieses Gebiet aufmacht und viele hübsche Details hautnah erlebt. So führte uns der Wanderweg über den Lighthouse Trail, vorbei an den schönen Sandsteinfelsformationen des Capitol und Castle Peak, zum namensgebenden Lighthouse Peak. Auf dem Rückweg ging’s danach durch die Cottonwood Flats zur Red Star Ridge. Dieser zusätzliche Loop folgte einer Abbruchkante und bot immer wieder schöne Blicke auf Hoodoos und andere schön farbige Steinformationen. Zum Schluss ging es einem Bach entlang zum Parkplatz zurück, den wir nach insgesamt 18 abwechslungsreichen Kilometern erreichten.


Heftiger Wind um Amarillo,

Die darauf folgende Grossstadt Amarillo mit 173‘000Einwohnern bot hingegen nichts. Ausser vielleicht die in der Zwischenzeit voll mit Graffitis besprayten 10 Cadillacs, welche in einem Feld etwas ausserhalb der Stadt stehen und aus der Zeit der gloriosen Zeiten des Automobils, von 1949-1963, stammen. Diese 10 Cadillacs stehen an der ehemaligen Route 66 und sollten damals im gleichen Winkel wie die Cheops Pyramide in die Erde gesteckt worden sein.

Im Amarillo Museum of Art besuchten wir für einmal eine etwas andere Ausstellung. Schulklassen hatten zu verschiedenen Themen ihre produzierten Kunstwerke ausgestellt, dies war ganz amüsant. In den letzten Tagen bläst immer ein recht heftiger Wind über diese Plains und natürlich, wie könnte es auch anders sein, nicht in unsere Fahrtrichtung. Zudem waren die Temperaturen anfänglich noch angenehm, wurden es mit dem immer heftiger auffrischenden Wind plötzlich richtig kalt. So braucht man nicht nur einen Pullover sondern gleich noch eine Jacke dazu.


Alibates Flint Quarries National Monument,
Lake Meredith und der unfreundliche Wind,

Von Amarillo folgten wir dem Highway 126 zum Alibates Flint Quarries National Monument, welches bei der Lake Meredith National Recreation Area liegt. Nur mittels einer geführten Rancher Tour darf man dieses Gebiet betreten, in dem diese seltenen bunten mineralisierten Steine liegen. Der Vorgang für diese Mineralisierung der Steine ist derselbe wie der des versteinerten Waldes und passierte mit Hilfe von Vulkanasche. Da dieser bunte Stein sehr hart sei, erklärte man uns, wurde er für Waffen und Gerätschaften der Urbevölkerung in ganz Amerika genutzt und war ein sehr begehrtes Handelsgut. Da der Rancher sah das wir interessiert waren und nur zu dritt im auf die Tour folgten, waren seine Erläuterungen zu diesem Fundort der Alibates Flint Quarries sehr ausführlich. Zudem erführen wir einiges über die hier wachsenden Blumen und lebende Tierwelt, sowie über die National Parks im Allgemeinen.

Diese baumlose Gegend, in dem der Canadian River zum Lake Meredith aufgestaut wurde, ist sehr hügelig und bietet ein schönes Panorama, auch wenn die Färbung des Wassers braun ist und einem dadurch nicht gerade zum Baden einlädt. Entlang des Sees gibt es vom National Park Service verschiedene Bootsrampen und gratis Campingplätze, von welchen man auf den darunterliegenden See sieht. Also geeignet um einige Tage, am wenn auch nicht blauen See, zu verweilen. Leider war es an diesem schön eingerichteten Platz durch den Wind so unfreundlich und kalt, so dass wir auf den dastehenden Grills kein Texanisches Steak grillieren konnten. Schade! Am Montag blies gar ein so heftiger Wind, dass man sich kaum draussen aufhalten konnte und man im Fahrzeug richtig durchgeschüttelt wurde und beim Kochen das Wasser über den Pfannenrand schwappte. Erst am Dienstag beruhigte sich das Ganze wieder, wo wir uns auf den Weiterweg machen wollten. Im Übrigen sagte man zu uns, im nicht allzu weit entfernten Amarillo, es winde nicht nur in Chicago, da kenne man nicht die Plains von Amarillo!


Auf zum Top of Oklahoma,

Von der Lake Meredith National Recreation Area fuhren wir nach Dumas, um von dort auf der 287 nach Boise City, in Oklahoma, zu gelangen. Hier wollten wir den höchsten Punkt von Oklahoma erwandern und dieser befindet sich hier in der Nähe. Dieser Höhenzug liegt im Staatendreieck zu Colorado, New Mexiko und erreicht mit 4973Fuss (ca. 1515m) den höchsten Punkt, mit der Erhebung vom Black Mesa. Zum Glück hat der stürmische Wind der letzten Tage nachgelassen und so konnten wir den 13km langen einsamen Wanderweg so richtig geniessen. Er führte uns durch Steppenlandschaft auf ein Felsplateau und bot neben Frühlingsblumen eine schöne grüne hügelige Landschaft. Den Top markiert im übrigen ein gravierter Granitstein. Neben diesem lag eine Metallbox in welcher sich ein Gästebuch befand und in dem wir uns verewigten. Auf der Hin- und der nicht ganz identischen Rückfahrt, nach Boise City, hatte es am Wegrand zudem interessante Felsformationen.


Durch das „Red Carpet Country“, der Nordwesten von Oklahoma,

In den kommenden Tagen erreichten uns die ersten Regenfälle, seitdem wir nun schon seit fast einem Monat wieder in den USA unterwegs sind und die Temperaturen erreichen gerade mal noch gute 10°. Der Weg führte uns weiter durch den nordwestlichsten Zipfel Oklahomas und zwar von Boise City nach Woodward. Am Wegrand hatte es weiterhin riesige Getreidefelder, nur war die Topographie nicht mehr ganz so Flach wie in Nachbarstaat Texas und in die leicht gewellte Landschaft betteten sich auch immer wieder Bäume oder kleine Waldpartien mit ein. Eine kleine Abwechslung gab es dann beim Beaver Dunes State Park, der wie der Name es schon verrät, mit einer kleinen sandigen Abwechslung aufwartete. In diesem, sowie im Little Sahara State Park, der etwa 180km davon entfernt liegt, kommen die Sandenthusiasten mit ihren Geräten voll auf ihre kosten. So blochen sie, im Little Sahara State Park, mit ihren verschiedensten sandtauglichen Boliden über dieses immerhin 1400Aaren grosse Sandgebiet. Schon von weitem hört man das aufheulen der Motoren und es machte Spass den jung und alten Off-Road verrückten Drivern zuzuschauen wie sie über die Sanddünnen düsen. Zudem war in einer kleinen Waldpartie ein Spinnennetz von Spuren auszumachen, auf denen sie einander jagten und richtige Rallyes untereinander machten. Auch ein kurzes Gewitter lies die Fangemeinde von ihrem genüsslichen herumkurven nicht abbringen.


Die farbenprächtigen Gloss Mountains,

Am späteren Nachmittag ging es für uns weiter zu den Gloss Mountains. Dieses badlandartige Gebiet erhielt vom Nachmittagsgewitter so richtig intensive Farben und welche durch die tieferstehende Sonne gar noch verstärkt wurden. Nach einem kurzen Aufstieg, auf das einst etwas höher gelegene Plateau, erhielt man einen schönen weiten Rundblick. Auf dem Picknickplatz, der zwischen diesen roten Felsen liegt, übernachteten wir denn auch gleich.


Digger Glück in der Salt Flat,

Am nächsten Tag stand die Area der Salt Flat, welche in der Great Salt Plains National Wildlife Refuge ist, auf unserem Programm. Hier darf man in einem kleinen abgesteckten Gebiet nach Selenit Kristallen Diggen. Da wir über diese grosse weisse Salzfläche, wegen allfälligen Fotos, nicht Fahren wollten, legten wir den letzten Kilometer zu Fuss zurück. Es ergaben sich denn auch immer wieder herrliche Ausblicke über die Flache leicht verkrustete weisse Salzdecke. Durch die am Himmel schwebenden weissen Quellwolken wurde dieser weitschweifende Blick noch verstärkt und es ergab zusammen eine herrliche Tiefenwirkung. Bei der Digging Area angekommen, hielten wir Ausschau nach den Selenit Kristallen. Dieses Gebiet war mit Löchern von ehemaligen Glücksrittern übersäht. An der Oberfläche entdeckten wir schon bald einmal einfache Plättchen von solchen Seleniten. Bei einem Loch versuchte ich dann mein Glück etwas tiefer und grub mit meinen Händen sowie einer gefundenen kleinen Plastikschaufel den harten salzhaltigen Sand um. Mit dem vorhandenen Wasser wusch ich auch gleich einige kleine Selenit Kristalle frei, welche ich ganz stolz zum Auto mitnahm um sie Adrian zu zeigen. Er wollte nicht auf den Digger warten und machte sich schon vorab auf den Rückweg. Nach dem Mittagessen meinte ich zu Adrian, dass ich noch etwas Lust verspürte nach weiteren solchen Kristallen zu graben. So blieben wir vor dem Eingangstor zur Wildlife Area Parkiert, wo wir danach auch gleich noch die Nacht verbrachten. Ich machte mich also ein zweites Mal auf den Weg, um in der freigegebenen Digging Area nach weiteren Kristallen zu suchen. Dort angekommen, begab ich mich zum gleichen Loch und fand weitere kleinere Exemplare. Als ich bei anderen Diggern recht grosse Kristallklumpen zu Gesicht bekam, fand ich meine kleinen zwar immer noch recht niedlich, doch hätte ich auch gerne einen etwas grösseren Klumpen gefunden und machte mich weiter auf die Suche. So wie es aussieht hat noch lange nicht jeder das Glück solche Kristalle zu finden, dies sagten mir auf jedenfalls Digger die sich hier nicht zum Erstenmal ans Werk machten und eben nicht immer welche fanden. Ich aber hatte Glück und fand nach einer Weile noch einige etwas grössere Stücke. Darüber freute ich mich natürlich sehr auch wenn es nicht gerade riesige Kristallklumpen waren. Diese habe ich jetzt in eine Schachtel verpackt und finden, so hoffe ich, irgendwann einmal den Weg zurück in die Schweiz, sofern sie auf dem langen Weg nicht kaputt gehen. Zudem haben wir einige Fundstücke auf Fotos festgebannt.


Durch die Salt Plains National Wildlife Refuge,

Am kommenden Morgen umrundeten wir diese Gegend um die Salt Plains National Wildlife Refuge. Im angrenzenden State Park füllten wir zuerst unsere Trinkwasserreserven und machten uns danach auf ins Wildlife Refuge, wo wir auf dem Eagle Roost Nature Trail einen kleinen Spaziergang machten. Die Rangerin dieser Wildlife Refuge erklärte uns zudem das entstehen dieser Selenit Kristallen und das zusammenhängende Kristalle je nach Grösse zwischen 2und5 Jahren bräuchten sich zu formen. Aus diesem Grunde haben sie sechs Felder angelegt, damit man in einem danach wühlen darf und dass sich das Feld in den kommenden 5Jahren wieder erholen kann. Da diese Felder in einem Wildlife Gebiet sich befinden, sind die Felder zudem nur vom 1.April bis zum 15.Oktober geöffnet und danach wegen seltener Vögelarten die hierher zum Überwintern kommen geschlossen. Hier und auf der folgenden Harold F. Miller Road, vorbei an Sumpfgebieten, sahen wir verschiedene Vögelarten. Diese Gravelroad führte uns direkt zum Highway 11, dem wir darauf folgen wollten. Auf dieser und der Nummer 8 verliessen wir nämlich Oklahoma in Richtung Kiowa im Staate Kansas.


Überall trifft man auf Ölförderanlagen,

Seit wir wieder in die USA eingereist sind, treffen wir entlang unserer bisherigen Reiseroute immer wieder und überall auf die in vielen Feldern verstreut liegenden Ölpumpanlagen. Zum Teil stehen in deren Nähe riesig grosse Tankanlagen. Wir fragten uns manchmal wie ergiebig sind solche Anlagen und was passiert mit dem geförderten Öl? Dazu trafen wir per Zufall den richtigen Mann. Dieser kam auf uns zu, weil er unser Auto so toll fand und unser Kennzeichen erkannte. Er meinte, sein Traum wäre einmal mit seinem Wohnmobile durch Europa zu ziehen, mal schauen ob ich dass in meinem Leben noch schaffen werde. Er gab mir eine Visitenkarte auf der stand „Oil Marketing“ und so sprach ich in wegen diesen Ölpumpen an. Er meinte eine kleine Anlage brächte es auf 10 bis 30Barrel Öl pro Tag und eine gute Grosse gar bis zu 400Barrel. Er sei für den Abtransport dieses Öls in eine Raffinerie in Oklahoma besorgt und dass solche Anlagen wegen des guten Ölpreises wie Pilze aus dem Boden schiessen. Zudem gibt es in diesem Gebiet Unmengen von Erdgas Reserven, sagte er. Nach einer Weile verabschiedete er sich von uns, da er noch in sein Office gehen müsse. Wir aber blieben gleich auf dem Picknickplatz für die kommende Nacht stehen.


Gespannt wie es weiter geht,

Bereits ist wieder ein Monat vergangen und er bescherte uns nicht mehr so viele spektakuläre Landschaften, bunte Märkte, lebendige Dörfer oder Städte wie auf der bisher von uns durchreisten Strecke. Dafür aber bis zum Horizont reichende unendlich erscheinende, einsame, unendliche, flache Weiten und riesige Agrarfelder. Dazu herrliche Wildblumenwiesen und immer wieder kleinere reizvolle Abwechslungen. Ganz besonders herzlich waren die zwei Familienbesuche in Texas. Wir sind mal gespannt was uns die Reise durch Kansas und die kommenden Staaten bieten werden.

 

Zu dem Bilder USA Osten Teil 2; 1 (41)

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Mexiko 6
USA Osten / Mitte Teil 2;  2 (42)