Als PDF

 

 

McRei's Weltreise

Mexiko
Reisebericht 6 (40)

©



 

vom 24.03.2010 - 18.04.2010

Teilstrecke 1'675 Km
Kilometer 118'066 - 119'741

 

Agglomeration Mexiko-City;

Zur Sonnen- und Mondpyramide von Teotihuacan,

Nach dem wirklich gelungenen Aufenthalt in Mexiko Stadt, fuhren wir von Los Reyes, auf der Mex138, durch weitere Vororte zur gewaltigen Sonnen- und Mondpyramide von Teotihuacan. Erstaunlicher war das gute vorwärtskommen durch diese Agglomerationsgebiete und so erreichten wir schon bald einmal die Stadt San Juan Teotihuacan, an dessen Rande diese mächtige Ruinenstätte liegt. Da man hier neben den Eintrittsgebühren auch noch Parkplatzgebühren auszurichten hatte, stellten wir das Fahrzeug in eine ruhige Wohnstrasse des Ortes und welchen wir später gleich als unser Nachtquartier behielten. So marschierten wir entlang der Zufahrtsstrasse zum Eingangstor 1 und bezahlten die Eintrittskarten.

Wir rollten die Ruinenstätte so von unten her auf und standen zum Schluss auf der Mondpyramide, von welcher man als Abschluss den schönsten Blick auf die ganze Anlage mit der auf sie direkt zuführende „Strasse der Toten“ hatte. Nach dem Eingang der Puerta 1, warfen wir zuerst einen Blick ins kleine alte Museum und gingen darauf zu den Mauerresten der „La Ciudadela“ (Zitadelle) mit der herrlichen verzierten „Piramide de Quetzalcatl“. Diese Hofanlage wird von insgesamt 15 Pyramidenstumpfen umrahmt. Entlang der Treppe der Quetzalcoatl Pyramide „gefiederte Schlange“ zieren noch einige solche Riesenköpfe die Aufstiegstreppe und auf prächtigen Flachreliefs dekorieren abwechselnd Quetzalcoatl sowie Tlaloc noch einen kleinen Teil des Tempels. Diese Symbolisieren Götter und zwar die der Erde und die des Wassers.

Danach begaben wir uns auf die „Strasse der Toten“ die wie schon erwähnt bei der Mondpyramide endet und zirka 2km lang ist. Verschiedene weitere kleinere Ruinenstrukturen liegen entlang des leicht ansteigenden Weges, bis wir auf gut halber Strecke die rechterhand liegende grössere Sonnenpyramide erreichen. Diese Pyramide hat mit 225x222m etwa die gleiche Basisgrösse wie die grösste Pyramide der Welt, nämlich die Cheops Pyramide von Ägypten, ist aber mit 70m nicht mal halb so hoch. Über unzählige Stufen darf man sie besteigen und hat man es geschafft ist es ein schönes Erlebnis vom Top hinunter über die ganze Anlage zu schauen. Leider war am heutigen Tag die Sicht nicht so wie in den vorangegangenen Tagen, sondern vermutlich wieder einmal eher Mexiko Stadt würdig. So hüllte sich alles hinter einer rechten Dunstglocke und man hatte fast keine Fernsicht.

Von hier ging’s dann ins Museo de Sitio mit schönen Ausstellungsstücken und einem Modelnachbau dieser riesigen Anlage. Darauf machten wir uns zum Palacio de Tepantitla auf, welche Mauerresten schöne Wandmalereien zieren und gleich hinter dem Ein/Ausgang 4 liegen. Wieder zurück auf der „Strasse der Toten“, geht es vorbei an dem grossen Mural „del Jaguar“ und weitern Pyramidenstümpfen zur Plaza de la Luna, an welcher die Mondpyramide aufragt. Auch diese darf man ein Stückweit besteigen und von welcher die Aussicht um einiges grandioser ist als diejenige von der Sonnenpyramide. Man sieht von ihr direkt auf die auf sie zuführende „Strasse der Toten“ mit allen umliegenden Gebäuderesten, sowie auf die schräg gegenüber thronende mächtige Sonnenpyramide. Dieser Blick auf das Umland mit der Ruinenstätte im Vordergrund ist einfach bezaubernd.

Was diese Anlage so speziell macht ist ihre Mächtigkeit, denn sie hat nur wenig erhaltene Reliefs, die wiederum andere Ruinenstätte auszeichnen, zu bieten. Erwähnen sollte man bei dieser Anlage aber noch die etwas ausserhalb liegenden Gebäudekomplexe des Palacio de Tetitla und des Palacio de Atetelco. Hier gibt es weitere zum Teil sehr schöne Wandmalereien zu sehen und diese Ruinenhäuser befinden sich wirklich nur unweit der Hauptanlage und sind nicht weniger spektakulär wie die beim oben schon erwähnte Palacio de Tepantitla. Diese Besuchten wir am nächsten Morgen zusammen mit dem Museo de la Pintura Mural Teotihuacana, in welchem weitere sensationelle Wandmalereien dieser Stätte ausgestellt werden und einen Besuch lohnen. Da uns der Wettergott an diesem Morgen auch noch gut gesinnt war und wir Schützenhilfe vom Museumswärter bekamen der nämlich unsere Eintrittskarten vom Vortag genau über dem Datumsstempel lochte, so dass man dieses nicht mehr erkennen konnte und so ging es kurze Zeit später nochmals zum Eingangstor zur Ruinenanlage. Da der Mann bei der Eingangspforte auf unserem Ticket kein Datum mehr sah und wir ihm sagten dass wir im Museum gewesen seien, lies er uns ohne Probleme passieren. So konnten wir von der Mondpyramide aus nochmals einige Bilder, mit blauem Himmel und eines um einiges besseren Fernsicht, schiessen, einfach genial! Was an beiden Tagen uns sehr nervte waren Schulklassen deren  Kinder diese Anlage regelrecht stürmten und in als Spielplatz missbrauchten, überall hochstiegen und vor gar nichts Respekt hatten. Dazu beitrugen natürlich auch die vielen Souvenirverkäufer, die einem hier fast auf Schritt und Tritt folgten und den Kindern unter anderem auch Pfeil und Bogen verkauften.
 

Weiter zum Vorort Tepotzotlan,

Darauf ging es über kleinere Strassenverbindungen im weiteren Umfeld der Megaagglomeration nach Tepotzotlan. Hier im überschaulichen Dorfkern steht die herrliche Barockkirche San Francisco Javier. Der schön verzierte Kirchturm mit dem knallblauen Himmel als Hintergrund, sowie die Sonne im richtigen Winkel, gab ein schönes Bild ab. Sie bildet zusammen mit dem Ex-Convento heute das Museo Nacional del Virreinato. Das Kircheninnere ist mit vergoldeter Stuckornamentik, kunstvollen Retabeln, Gemälden und Altären prachtvoll ausgestattet. Ansonsten bot uns das Museum nicht viel aufregendes oder aussergewöhnliches.

Die hier umliegenden Strassenabschnitte gehörten zu den schlechtesten die wir bis jetzt in Mexiko vorgefunden haben. Auch die weitere erste Hälfte der Weiterfahrt nach Coyotepec, Huehuetoca bis nach Jorobas, würden wir eigentlich nicht als eine Teerstrasse benennen, wo sich doch so viele Autos und Lkws durchzwängen. Vermutlich würde man den Verkehr lieber auf der naheliegenden kostenpflichtigen Autopista sehen.
 

Ruinenstätte der Atlanten in Tula,

Von Jorobas nach Tula de Allende, im Staate Hidalgo, hatte die Strassequalität dann wieder ihren normalen Standart erhalten, denn wir auf den meisten von uns zuvor benutzten Strecken antrafen. In Tula de Allende besuchten wir die gleichnamige kleine Ruinenstätte. Die einstige toltekische Hauptstadt bietet auf dem Templo de Tlahuizcalpantecuhtli „Tempel des Morgensterns“ noch vier schöne Atlanten, sowie vier quadratisch schön verzierte Stützpfeiler. Diese menschlichen Kolossal-Statuen sind 4.60m gross und geben einen majestätischen Anblick ab. Zusammen trugen sie einst das Dach des Morgenstern-Tempels aus dem 10.Jh., bevor die Anlage von den Chichimeken zerstört wurde. Diese Atlanten konnte man aus dem Trümmerfeld des zerstörten Tempels, aus Einzelteilen, wieder errichten. An einer Wand der Pyramide sieht man noch Reliefs von Jaguaren, Kojoten sowie Adler die menschliche Herzen verschlingen. An der freistehenden „Coatepantli Wand“ kann man weitere schöne Stuckreliefs bewundern, die Totenköpfe in Rachen von Klapperschlangen zeigen und dazu gibt es zwei Ballspielplätze. Entlang des Weges zum Ein-/Ausgang hat es verschiedene blühende Sukkulenten. Das etwas veraltete Museum zeigt zudem noch vereinzelte Fundstücke dieser Ausgrabungsstätte.


Auf weiteren Nebenstrecken geht es
zum Monolithen „Pena de Bernal,

Auf weiteren Nebenstrecken durchfuhren wir danach hauptsächlich karge hügelige trockene Landschaft, die zwischendurch von kleinen Stauseen und wenigen Agrarfeldern unterbrochen waren. Sie führt uns über Tepetitlan, Huchapan nach Tequisquiapan im Staate Queretaro. Von Tequisquiapan ist es dann nicht mehr allzuweit nach Bernal, wo der Pena de Bernal ein kegelförmiger 288m hoher Monolith steht. Bei unserem Besuch, der auf einen Sonntag viel, stürmten Hunderte von Mexikanern diesen hübschen kleinen Ort, oder bestiegen mit Kind und Kegel einen Teil dieses Monolithen. Wir taten dasselbe und genossen von oben, beim mitgebrachten Picknick, die herrliche Aussicht. Dieser spezielle Felsen verhüllte sich am Morgen, bei unserer Ankunft, noch im Dunst, doch im laufe des Morgens präsentierte er sich schon bald einmal im besten Licht, auch wenn die Fernsicht von Oben nicht ganz so optimal war. Das letzte Felsenstück zum Gipfel ist im Übrigen nur noch etwas für Kletterer mit Seil oder wirklich wagemutige, wie wir selber gesehen haben. Aber auch bis zur letzten Felsklippe geht es recht steil Bergauf und für manche Kleinkinder fanden wir es nicht ungefährlich, vor allem wenn man das Schuhwerk der Bergsteiger anschaute. Mit schönem Blick auf den Felsen fanden wir in dieser Ortschaft einen Übernachtungsplatz.
 

In den folgenden Kolonialstädte
war Silber ein begehrtes Handelsgut;

Die Erste war Queretaro,

Die nun folgende Strecke führt uns zu verschiedenen Kolonialstädten, in denen Silber eine wichtige Rolle spielte. Die uns begleitende Landschaftsszenerie fanden wir etwas weniger interessant und abwechslungsreich als auch schon, doch weiterhin bewegten wir uns zwischen 1800 und 2300höhenmeter. Die Erste Kolonialstadt auf unserem Weg war dabei Queretaro, die 1531 gegründete und welche zwischen den wichtigen Bergbauzentren und Mexiko-Stadt lag. Wir fanden sie nach der pulsierenden Metropole fast etwas verschlafen, doch gleichfalls sehr angenehm. Wir erreichten die Stadt auf der Einfahrtsstrasse entlang dem 1280m langen, aus 74Bogenbrücken bestehenden Wasseraquädukt, der zwischen 1726 und 1738 erbaut wurde. In der nähe des Aussichtspunktes über den Stadtteil mit dem Aquädukt, stellten wir unser Fahrzeug hin und machten uns zu Fuss auf ins Zentrum Historico.

Auf unserem Rundweg kreuzten wir so zuerst den Templo y Ex-Convento de Santa Cruz. Hier sagt man, dass 1531 die Priester der Konquistadoren die erste Messe lasen. Erbaut wurde das ganze 1654 und hinter diesen Mauern wurde Kaiser Maximilian gefangengehalten, bevor er 1867 hingerichtet wurde. Auf einem Rundgang durch die Klostermauern sahen wir das Zimmer, mit Originalmöbeln jener Zeit, in welchem er festgehalten wurde. Als weitere Attraktion des Klosters gilt der Dornenbusch in Kreuzform „Arbol de la Cruz“. Auf unserem Rundgang kamen wir des weitern an prächtigen Häuserfassaden ehemaliger Stadtpaläste vorbei und schauten in weitere Kirchen hinein. Das exquisite Casa de la Marquesa beherbergt heute ein schickes Hotel und in den Räumlichkeiten vom Ex-Convento de San Augustin, dass damals mit einem sehr hübschen Kreuzgang ausgestatteten wurde, ist ein Arte Museum untergebracht. Verschiedene einladende Plätze zum ausruhen gab’s dazu und auch die Fussgängerzone hatte ihren Reiz.
 

Darauf folgte die Kolonialstadt San Miguel de Allende,

In San Miguel de Allende, einem weiteren sehr angenehmen Ort, warteten wir den Karfreitag ab, um den hiesigen bekannten Osterprozessionen zuzuschauen. In diesem überschaulichen und hübschen Ort war es denn auch kein Problem einen Tag dafür zu überbrücken. Es herrschte rings um den Zocalo immer viel Betrieb, so dass einem rein vom Zuschauen nicht langweilig werden konnte. Zur unserer Überraschung entdeckte ich hier am Zocalo Al. Dieser Kanadier, aus Peterborough, gabelte uns vor gut zweieinhalb Jahren in seiner Ortschaft auf und lud uns dort zum Essen ein weil er von unserem Auto so begeistert war. Diese Stadt und Umgebung ist im Übrigen bei den Nordamerikanern sehr beliebt und so Leben oder Überwintern gleich duzende hier. Al verbringt zum Beispiel schon seinen 22.Winter in dieser Gegend. An der Ecke zum Zocalo steht unter anderem das Wohnhaus Ignacio de Allende eines Freiheitskämpfers der ersten Stunde. Dem Haus gegenüber steht die sehr spezielle Kirche Parroquia de San Miguel aus dem 17.Jh., die gegen Ende des 19.Jh. eine neue Kirchenfassade erhalten hat und dies macht sie eben ziemlich einzigartig. Weitere hübsche Kirchen und viele interessante schmale kopfsteingepflasterte Gassen schmücken diesen Ort. Von einem Aussichtpunkt ergibt sich zudem einen herrlichen Blick über das Stadtgebiet. Was ich von den gesehenen Karfreitagsprozessionen halten soll weiss ich nicht ganz genau. Es war sicher interessant einige von diesen hautnah mitzuerleben, doch fanden wir dass sich das ganze meistens unheimlich in die länge zog und so vielleicht nicht das erwartete Bild abgab.
 

Die Wiege der Nation,

Über Dolores Hidalgo dem Geburtsort eines weiteren Freiheitskämpfers und Anführer der ersten Stunde, dem Pater Miguel Hidalgo, geht es zur Hauptstadt Guanajuato, welche den selben Namen trägt wie dieser Staat. In Hidalgo durchstreiften wir einige Strassenzüge und auf dem Plaza Principal thront das Denkmal des bannertragenden Don Miguel Hidalgo, der hier am 16.September 1810 eine flammende Rede an das Volk hielt und diese mit dem „Grito de Dolores“ dem „Schrei von Dolores“ zur nationalen Erhebung beendete, so sagt man dass hier die Wiege der Nation liege. Nicht ganz ein Jahr später wurden die Kämpfer der ersten Garde festgenommen und am 30.07.1811 in Chihuahua erschossen. Ihm gegenüber ist die doppeltürmige Parroquia de Dolores mit schöner Aussenfassade.
 

Die speziellste dieser Kolonial- und Silberstädte war Guanajuato,

Die letzten Kilometer zur Hauptstadt führte uns über einen Höhenzug in das trockengelegte Flussbett des Rio Guanajuato, in welches sich die Silberstadt eingenistet hat. In diesem Flusstal und dessen steilen Flanken hat sich also diese Stadt regelrecht eingepfercht und ist von unzähligen Tunnels durchlöchert worden, da es oberhalb für den Verkehr kaum Platz bietet. Auch wenn ein Teil des Verkehrs unter der Stadt durchgeführt wird, ergibt sich oberhalb immer noch ein Wirrwarr von Gassen und Strassen welches zu Fuss zu entdecken einfach genial ist. In der Innenstadt zu Fuss auf Entdeckungsreise zu gehen ist wie gesagt sehr interessant und man entdeckt neben den vielen schmalen Gassen und Strassen immer wieder angenehme kleine Plätzchen zum ausruhen und dass übers ganze Zentrum verstreut. Die Plaza de la Paz mit der Basilica geben wie auch der Jardin de la Union, mit dem schräg gegenüberliegendem Teatro Juarez, ein sehr hübsches Bild ab. Unzählige Restaurant umrahmen den kleinen Zocalo und man hört immer wieder Mariachi Musiker aufspielen. Unter einer Eisenkonstruktion, erbaut vor 100Jahren, ist der Markt zuhause. Im Gebäude Alhondiga de Granaditas, welches schon verschiedene Verwendungszwecke inne hatte, wurde unter anderem von den Spaniern genutzt um an den vier Ecken die Käfige mit den Köpfen der hingerichteten Unabhängigkeitsführer Hidalgo, Allende, Aldama und Jimenez aufzuhängen. Dies als Rache und zur Abschreckung gleich 10Jahre lang, von 1811 bis 1821, doch der Unabhängigkeitskrieg ging mit anderen Führern weiter. Heute ist es eine Gedenkstätte und Museum. Vom Monumento „El Pipila“ hat man eine geniale Sicht auf die sehr farbig bemalten Häuser der Stadt. Das Denkmal erinnert im Übrigen an den jungen indianischen Minenarbeiter Martinez, genannt „El Pipila“ der am Holztor des wuchtigen Alhondiga de Granaditas einen Brandsatz anbrachte, so dass die Angreifer die Festung schliesslich stürmen konnten. Es war der erste wichtige militärische Sieg der Aufständischen unter Hidalgo und Allende. Der bekannte Muralist Diego Rivera ist hier geboren, welcher unter anderem die sensationellen Wandgemälde im Palacio Nacional, in Mexiko-Stadt, gemalt hat.
 

Vom El Cubilete nach Leon,

Von einer der speziellsten und abwechslungsreichsten Städte machten wir uns auf zum Berg „El Cubilete“, wo mit 16m die zweitgrösste Christusstatue der Welt steht. Dieser Berg „El Cubilete“ bietet zudem eine hervorragende 360° Sicht. Darauf führt uns die Fahrt zur grössten Stadt Guanajuato und zwar Leon. Mit den vielen Einkaufsläden die wir hier vorfanden haben wir bereits einen Vorgeschmack auf die kommende USA erhalten. Auch hier machten wir einen kleinen Stadtrundgang der uns über die Fussgängerzone zum Zocalo führte und an der sehr schönen Kathedrale vorbei ging es danach wieder zum Auto zurück.
 

Unsere letzte Kolonial -und Silberstadt war San Luis Potosi,

Von Leon brachte uns die Mex45/80 zur letzten Kolonial- und gleichzeitig auch Silberstadt San Luis Potosi, Stadtgründung um 1590. Die Strecke führte uns weiter über das schon seid langem befahrene Hochplateau, wobei die Landschaft sicherlich schon spektakulärer war. Im Historischen Zentrum gibt es mit den hübschen spanisch anmutenden Häuserfassaden ein südeuropäisches Ambiente. Um den Plaza de Armas, dem Zocalo, steht Vis-a-vis dem Palacio de Gobierno die wuchtige Kathedrale. Auch das prächtige innere der Nuestra Senora de Carmen lohnt einen Besuch. Vor allem wegen des Eingangsportals zur Seitenkapelle Camarin de la Virgen. Auf den Strassen herrscht lebhafter Betrieb und so schauten wir von einer Bank dem Treiben zu. Beim durchstreifen des Marktes merkt man sofort, dass er hier nicht mehr die Pulsader des Stadtlebens ist und so verwundert es einem auch nicht, dass es hier nicht mehr so lebhaft, bunt und interessant zu und her geht wie anderswo. Hier in San Luis Potosi, bei einem guten Essen und Kuchen, feierte ich noch mein erstes Halbjahrhundert.
 

Sensationeller Abstecher zum Bergdorf Real de Catorce,

Darauf nahmen wir den letzten Teilabschnitt dieses Mexikoabschnittes unter die Räder, die uns auf der 49/63 in Richtung Matehuala führte. Das Wetter zeigte sich ab Mexiko-City wieder vermehrt wechselhaft und über dem letzten Reiseabschnitt Richtung US-Grenze ergossen sich immer wieder zum Teil heftige Gewitter über uns. Von Matehuala ist es nicht sehr weit zur sehr hübschen Gegend um die ehemalige Silberstadt Real de Catorce, die versteckt in den Bergen der Sierre de Catorce auf 2700m liegt und der letzte Höhepunkt dieses Reiseabschnittes ist.

So führte einem eine auf den letzten 20km mit Naturpflastersteinen gebaute Strasse und über 1000Höhenmeter steigend, in eine andere Welt. Die letzten 2km zum heutigen Dorf, der ehemaligen über 40‘000sielberschurfenden Menschen zählenden Stadt, geht durch ein für unser Auto zu niedriges Tunnel, so dass wir nicht durchfahren konnten. Da wir für die Strecke bis hierhin uns etwas mehr Zeit gönnten als zuerst geplant, entschieden wir unser Auto beim hübschen Aussichtspunkt hinzustellen und den Fussweg durchs Tunnel erst am nächsten Morgen unter die Füsse zu nehmen. So haben wir einen ganzen Tag Zeit um das Dorf und die Umgebung, mit den verstreuten Silberminen, zu entdecken und müssen nicht stressen. Vom Auto aus, mit schöner Aussicht, genossen wir den angebrochenen Nachmittag und schauten den schnell wechselnden Wetterstimmungen zu, welche über diesem Gebirgszug dahinzogen und das mit dem Cerro Grande 3180m den höchsten Gipfel hat.

Am Morgen genossen wir von unserem Platz den Blick aufs Nebelmeer und begaben uns nach dem Frühstück auf den Weg durch den urchigen naturbelassenen Tunnel. Nach gut 20Minuten marsch erreichten wir wieder das Tageslicht und das heute vielleicht noch 1000Seelen zählende Dorf. An diesem Ende des Tunnels hat man schnell einmal einen schönen Blick auf das, um eine grosse Kirche gebaute, am Berghang liegende Dorf. Auf den ersten Metern begrüssten einem auch bereits die Stände mit Souvenirs. Doch als wir um 9.00Uhr im Dorf auftauchten erwachte es erst so langsam und wir hatten unsere Ruhe von den Souvenirverkäufern. Der Rundgang durchs Dorf bescherte uns viel Interessantes und man sah viele alte, meistens verfallene, Bausubstanzen. Aber auch vielerorts waren sie daran diese wieder zu nutzen oder neu zu erstellen. Ein herrlichern Blick gab’s vom Ende des Dorfs auf die umliegende Bergwelt, wo sich langsam der Nebel Richtung Dorf bewegte und dieses einzuhüllen begann, so dass es eine interessante Wetterstimmung gab. Wir marschierten kreuz und quer durchs ganze Dorf und es anerboten sich immer wieder schöne Fotospots. Leider hatte es für uns ein wenig zu viel herumliegenden Abfall, der auf das ansonsten hübsche Gesamtbild doch etwas störend wirkte. Darauf verabschiedeten wir uns vom Dorf in verschiedene Himmelsrichtungen und es wurden einem genussvolle Szenerien vor Augen geführt. Wobei die zweite Rundwanderung von vielen Bauruinen ehemaligen Silberminen gespickt war und ein richtiges Eldorado fürs Entdeckerherz war und uns völlig begeisterte. Über den Bergkamm ging es dann zum Auto zurück, mit immer wieder herrlichsten Ausblicken auf diese wirklich zauberhafte Umgebung. Eine Eseltruppe kreuzte dabei unseren Weg und diese musterten uns neugierig. Nach diesem sehr angenehmen Tag, im ehemaligen Silberland um den Cerro Grande, genossen wir beim Essen, vom Auto aus, die tolle Sicht ins Tal. Da es uns hier so gut gefiel hängten wir gleich noch ein Tag dran und am darauf folgenden Morgen ging es von La Luz nochmals in die Höhe zu weiteren Überresten ehemaliger Silberminen. Bei der Hinunterfahrt ins Hochtal kreuzten wir viele blühende Yuccas und Kakteen.
 

Auf dem Weg nach Monterrey,
welches die drittgrösste Stadt Mexikos ist,

Auf der einsamen Strassenkombination 62/54 nahmen wir dann die Fahrt in Richtung Saltillo, Provinzhauptstadt des Staates Coahuila, auf. Diese Strecke führt einem durch trockene Hügelige, mit vielen Yuccapflanzen übersäte, Landschaft. Nach einem kleinen Stadtrundgang ging es in die gut 80km entfernte Provinzhauptstadt Monterrey im Staate Nuevo Leon und welches zudem die drittgrösste Stadt Mexikos ist. In Monterrey gab es einen weiteren Stadtbummel und im Palacio de Gobierno besuchten wir ein gut aufbereitetes Audiovisuelles Museum der Geschichte um Monterrey. In den letzteren von uns besuchten Städten merkt man den Wandel zum westlicheren Lebensstiel an und dementsprechend verändert sich auch das Stadtbild dieser Städte im Gegensatz zu südlicher liegenden Städten Mexikos. Die Mex85 brachte uns danach durch karges trockenes immer flacher werdendes Gebiet nach Nuevo Laredo im Staate Tamaulipas. Dieser Staat liegt am Rio Grande und Teilt die Grenze zum grossen Nachbarn, den USA.
 

Von Nuevo Laredo wieder in die USA,

Das Border-Town Nuevo Laredo getrennt durch den Grenzfluss Rio Grande zum US-Town Laredo bietet nichts Spezielles. Auf Spaziergängen beider nicht viel sagender Towns bemerkten wir doch markante unterschiede, so merkt man dass die mexikanische Seite um einiges belebter ist und die Läden hatten am Sonntag, im Gegensatz zur US-Seite, alle geöffnet. Auch der Musikpegel war ein markanter Unterschied zum ruhigen US-Nachbar.

Über die Brücke 2 nahmen wir dann die Fahrt Richtung US-Zoll auf und nach etwa 2.5 Stunden fuhren wir wieder auf US-Strassen. Das Auto wurde zuvor geröntgt, dann von einem Officer nochmals von Hand angeschaut aber es ergaben sich, wie es eigentlich auch sollte, keine Probleme. Danach holten wir unsere Permits. Der Mann hinter dem Schalter schaute unsere Pässe an und meinte zu uns, wie zu seinem Arbeitskollegen, wozu wir eigentlich ein Visum bräuchten. So erklärte ich ihm dass wir 6Monate in den USA verweilen wollen und deshalb ein Visum im Pass benötigenm. Sein Kollege meinte darauf ob wir denn auch genügend Geld auf uns hätten, worauf ich im seine Frage beantwortete. Kurz darauf verschwand unser Beamter mit den Pässen und kam nach einer Weile wie verwandelt zurück. Er machte mit uns gar kleine Witze und fand was wir da täten ganz toll und gab uns den Zettel mit dem Permit. Wir bezahlten die 12Dollars, verliessen das Office, stiegen ins Auto und fuhren aus dem Zollgelände in eine nahegelegene Seitenstrasse von Laredo. Hier verdrückten wir das längst fällige Sandwich und streiften darauf durch die Strassen zur Fussgängerbrücke nach Mexiko. Alles in allem eigentlich eine Problemlose Sache.

Nun geht es zuerst zu Freunden in Houston und dann in Richtung den grossen Seen, so dass wir im Herbst die New England Staaten durchreisen können. Der Mexikoaufenthalt hat neben denn zwei erlebten dunkeln Flecken doch meistens viele schöne, interessante, farbenfrohe, abwechslungsreiche Falsetten in unseren Köpfen als Souvenirs hinterlassen. Dazu gehören auch die feinen Brötchen, Blätterteiggebäcke und auf den Märkten die wohlriechenden Früchte. Natürlich dürfen wir auch die vielen eindrucksvollen Menschenbilder nicht vergessen. Was uns mit Sicherheit nicht fehlen wird sind die vielen und oft auch übertriebenen Strassenschwellen, die sogenannten Topes und die zum Teil staubige Luft. Bevor es mit einem weiteren Teil Mexiko und danach in weiter südlichere Gefilde geht, geniessen wir vorerst nochmals den nördlicheren Bereich Amerikas.

 

Zu dem Bilder von Mexico 6 (40)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

Weiter zu
Reisebericht von:

Mexiko 5
USA Osten Teil 2  1 (41)