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USA Westen
Reisebericht 9 (32)

McRei's Weltreise

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vom 04.08.2009 - 31.08.2009

Teilstrecke 3'382 Km
Kilometer 97'507 - 100'889

 

Nach dem Landschaftlich sehr schönen Dinosaur National Monument ging unsere Route von Blue Mountain über Rangely, auf dem Highway #139, in Richtung Grand Junction. Diese Strecke führte uns zuerst durch schöne Felsenlandschaft, gefolgt von kleinen Ölförderanlagen nach Rangely. Im ersten Abschnitt des nun folgenden Highway #139 gab es immer wieder kleine Zwischenstopps, entweder wegen schönen Felsformationen oder den darin sich befindenden Felszeichnungen. Darauf gewinnt die Strasse an Höhe und man überfährt den 2517m hohen Douglas Pass und gelangt nach Loma.

Vom Nachbardorf Fruita genossen wir mit dem Colorado National Monument den ersten Höhepunkt von dieser uns durch Colorado führenden Reise. Die Streckenführung durch diese roten Sandsteinfelsen war einfach grossartig und so bekamen wir entlang der Strecke immer wieder sagenhafte Blicke in diese roten Fels Canyon geboten. Über diese schweiften unsere Blicke in die darunter liegende Ebene und auf das weit entfernte Bergmassiv. Auf kürzeren Wanderungen durchstreiften wir zusätzlich dieses Gebiet und standen immer wieder vor steilabfallenden Felsen, mit herrlichen Ausblicken. Viele knorrige Juniper zieren diese Felslandschaft und geben ihr zusätzlich ein schönes Flair. Nach diesem eindrücklichen Auftakt ging es auf einer Serpentinen geführten Strasse hinunter nach Grand Junction, wo wir kurz davor noch einen weiteren Fussmarsch zur sehr schönen Felsformation Devlis Kitschen unternahmen.

Nach unserem Einkauf bei Wal-Mart, verbrachten wir seit langem wieder einmal eine Nacht auf einem solchen Parkfeld, was uns noch so vielen schönen Übernachtungsplätzen aber nicht weiter störte. Auf dem Highway #50 gelangten wir danach zur Ortschaft Delta, wo wir uns im Postoffice nach der Anschrift erkundigten, wo man uns ein Packet von zu Hause hinschicken konnte. Diese Adresse ist sehr einfach und wir werden sehen ob das Packet, wenn wir in 14Tagen wieder hier vorbeikommen eingetroffen ist. Zuerst geniessen wir aber weiterhin das kreuz und quer durch Colorado und so folgten wir den Strassen #92 und #133 nach Carbondale. Am Anfang dieser Strecke fährt man an grossen Kohleförderanlagen vorbei, gefolgt von hügeliger Waldlandschaft und weiter ging es über den McClure Pass.

Von Carbondale nahmen wir die #82 in Richtung Aspen. Wir streiften durch diesen bekannten Skiort, bevor es über die zweithöchste durchgehende Passstrasse Nordamerikas ging. Aspen wirkte auf uns sehr angenehm und durch die Strassen zwängten sich viele Autos und Fussvolk. Aber im Vergleich zu Schweizerischen Skiorten fanden wir das Liftangebot eher bescheiden. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf die Weiterfahrt, um auf den 12095Fuss (3686m) hohen Independence Pass zu gelangen. Auf der Hinauffahrt machten wir einen Zwischenstop bei der gleichnamigen ehemaligen Goldsiedlung, die noch aus einigen mehr oder weniger intakten Gebäuden besteht. Dazu bot uns die Landschaft ganz erstaunliches für diese Höhenlage. Fuhren wir doch bis weit über 3000m durch mehr oder weniger dichten Wald und die ringsum liegenden Viertausender erschienen mehrheitlich nicht als mächtige felsige Bergspitzen, sondern wirkten hier fast als sanfte mit Grass bewachsenen Hügel, eine für uns ungewohnte Bergwelt dieser Höhenlage.

Auf dem 3686m hohen Pass angekommen reizt es einem natürlich schon, so einfach wie wahrscheinlich nirgendwo in Nordamerika, einen Viertausender zu erklimmen und so machten wir uns auf den Weg einer dieser umliegenden flachen Bergriesen zu besteigen. So erreichten wir nach knapp einer Stunde Fussweg eine Höhe von 4101m und genossen dort in luftiger Hohe, eine schöne Aussicht auf weitere so hohe Berghügel und es war zugleich unser höchster erreichter Punkt der bisherigen Reise. Von solchen gibt es hier in Colorado ja dutzende und der unsrige hatte als Krone einige sehr grosse Steinkolosse als Zierde. Da man in dieser Höhenlage doch etwas die dünner gewordene Luft spürt, machten wir uns nach genossener Aussicht und den geschossenen Erinnerungsbilder, wieder an den Abstieg zum 450m tiefer gelegenen Auto. Dieses bewältigte die Höhenlage ebenfalls nicht schlecht und so machten wir uns nach erreichen des Autos auf zu einem Übernachtungsplatz. Dieser lag nochmals rund 350m tiefer, aber mit 3300m war es immer noch der Höchstgelegene Nachtplatz. In dieser Gegend liegt mit dem Mt. Ebert der höchste Berg Colorados und dieser erreicht immerhin 14433Fuss oder 4399m.

Für uns ging es am nächsten Morgen weiter auf Talfahrt und entlang des Twin Lakes zur #24, auf dieser folgten wir zur Ortschaft Leadville. Hier sahen wir, da der Dorfkern gesperrt war, dass irgendein Event im gang war und so stellten wir unser Auto hin und machten uns auf ins Zentrum. Viele verschiedene Stände standen entlang der Strasse und wir schlenderten an ihnen vorbei. Dabei hatte es sehr schöne Handwerkarbeiten, aber auch ab und zu was zum verköstigen. Der Höhepunkt dieses Samstagvormittags war natürlich ihre Parade. Diese, so sagte man uns, soll die guten Goldzeiten dieser Region aufleben lassen und für uns war es sicher die abwechslungsreichste der gesehenen Paraden. Was wir aber bei all diesen Paraden schade fanden, dass kaum Musik für etwas Auflockerung und Stimmung sorgt. Die vielen Kinder genossen auf jedenfalls die in rauer Menge ausgeworfenen Süssigkeiten. Wir spazierten nach dem Umzug nochmals durch das Festgelände, bevor wir uns auf den Weiterweg begaben. Dieser Stop, lieferte uns für einmal eine etwas andere Darbietung und bot nach der vielen herrlichen Natur eine willkommene Abwechslung.

Über die #91 und den 11318 Fuss (3450m) hohen Fremont Pass gelangten wir zum Interstate #70. Auf diesem gelangten wir mittels des auf über 3000m gelegenen Eisenhower Memorial Tunnel nach Idaho Spring und in ein mit weiteren Gold Towns gespicktes Gebiet. Von hier zweigt auch die Strasse zum höchst befahrbaren Punkt Nordamerikas ab und zwar die Strecke zum Mt. Evans auf 14264Fuss, was in Meter ausgedrückt stolze 4347m sind. Da uns unsere Reise in Colorado noch über einige hohe Pässe führen wird, liessen wir diese Strecke aus und widmeten uns lieber den hier gelegenen Gold Towns. So stehen auch in dieser Gegend noch viele Überbleibsel aus der Goldvergangenheit und diese sehen nicht schlecht aus. Auf einem Fussmarsch entlang eines Flusses, sahen wir einige schöne Erinnerungen an diese Zeit. Doch plötzlich riefen uns ganz aufgeregt zwei Personen, die sich auf der gegenüberliegenden Flussseite befanden, zu, dass dies Privat Land sei und fuchtelten mit Ihren Händen umher. Doch wir befanden uns ja auf einer öffentlichen Durchgangsstrasse, wie gesagt auf der gegenüberliegenden Flussseite und mussten nur den Kopf schütteln, da wir ja von ihrem „Goldland“ durch den Fluss getrennt waren. Darauf schlenderten wir noch durch die Strassen dieses Städtchens, Idaho Spring.

Von hier nahmen wir eine Schotterpiste um nach Central City zu gelangen. Auf fast jedem Meter dieser Strecke wird man an die goldige Vergangenheit erinnert. In diesen ehemaligen Goldsiedlungen Central City und Black Hawk sind nach einem Volksentscheid 1991 Spielkasinos hinter die alten Häuserfassenden eingezogen, die zu diesem Zweck schön renoviert wurden. Nun beleben sie die davor ausgestorbenen und vermutlich zum Tode geweihten Siedlungen. Diese Ortschaften liegen in der näheren Agglomeration von Denver und ziehen so viele Touristen an. Auch ohne Spielvergnügen genossen wir die Atmosphäre dieser Ortschaften und genossen bei einem Casino die offerierten Hamburger. Sie waren im Übrigen die Ersten auf unserer Reise. Bei einem Glücksrad gewannen wir gar einige Nickel, die wir aber danach nicht an die Slot Maschinen verfütterten, sondern lieber für uns behielten.

Weiter ging es auf der kurvigen #72/7, in dessen Wald viele verstreute Häuser liegen, zum Rocky Mountain National Park. In Colorado ist es Landschaftlich trotz der Höhenlage, wie schön gesagt sehr grün und bewaldet. Man merkt es dieser üppigen Vegetation an, dass es mehr Regnen muss als anderswo. Wir blieben bis jetzt davon aber zum Glück verschönt, auch wenn man uns sagte, dass es in diesem Jahr ein eher nasses Jahr sei und nur darum noch so grün aussehe. Was einem in gewissen Gebieten ansonsten noch auffällt, ist dass sehr viel Wald abgestorben ist. An manchen Orten mehr als die hälfte der Nadelbäume und so sehen die Wälder nicht gerade anziehend aus. Die Schuld an diesem aussehen trägt der Mountain pine beetle Käfer, der den Bäumen zu schaffen macht. Die abgestorbenen Bäume brennen bei einem Feuer dazu wie wenn man Öl beimischt. Da die Winter nicht lang genug anhaltende Kälteperioden haben, überleben diese Insekten und sterben nicht ab.

Der erste Abstecher in den Rocky Mountain Park gab es beim Longs Peak, wo zugleich der, gleichnamige mit 4346m, höchste Berg des Parks thront. Unsere dortige Wanderung brachte uns nach fast 7km zum 3600müM. gelegenen Chasm Lake. Von diesem wunderschön gelegenen Bergsee sieht man direkt an die mächtige Longs Peak Felswand, denn er schmiegt sich an diese. Auf der gegenüber liegenden Seite sieht man auf den darunterliegenden Peacoch Pool, sowie die niedrigeren meist bewaldeten Berghügel und ins Tal. Schon am überfüllten Parkplatz an, mussten wir am frühen Morgen bereits auf der Zufahrtsstrasse unser Auto hinstellen, ahnten wir wie viele Wandersleute es hier unterwegs haben könnte. So war es denn auch, zum ersten Mal seit wir unterwegs sind, tummelten sich auf einer etwas anspruchsvolleren Wanderung die Leute und manchmal sah es aus wie auf einer Rennbahn. Das mag zum Teil sicher am Wochenende und der nähe zu Denver gelegen haben. Wir müssen dazu noch folgendes sagen, dass wir bis jetzt noch in keinem anderen von uns besuchtem Staate so viele sportliche Leute gesehen haben, sind nämlich die Strassen voller Velofahrer und Fussgänger.

Am kommenden Morgen führen wir über das Städtchen Estes Park, das am Osteingang beim Beaver Meadows Visitor Center liegt, in den Rocky Park. Das Auto stellten wir unweit davon auf den Parkplatz des Moraine Park Museum, um ab dort im Shuttlebus zum Bear Lake zu gelangen. In diesem sehr beliebten Teil des Rocky Mountain Parks, tummelten sich ebenfalls bereits in den frühen Morgenstunden viele Touristen. Vom Bear Lake marschierten wir auf einem 6km langen Rundtrip zuerst zu den drei wunderschön gelegenen Bergseen Nymph, Dream und Emerald Lake. Darauf machten wir uns auf den 16km langen Fern Lake Trail und dachten hier etwas einsamer zu sein. Doch auch hier waren sehr viele Leute unterwegs. Dieser Weg führte uns durch eine Berglandschaft, vorbei an verschiedenen Seen zum Fern Lake Trailhead. Hier bestiegen wir den Shuttlebus um zu unserem Auto zu gelangen, dass wir einige Kilometer von hier entfernt parkiert hatten. Beim Moraine Park Museum angekommen schauten wir uns in diesem noch um, bevor wir im Beaver Meadows Besucherzentrum noch den obligaten Parkfilm uns zu gemühte führten. Darauf suchten wir in der Ortschaft Estes Park nach einem geeigneten Nachtplatz.

Am nächsten Tag, bei weiterhin sonnigem Wetter, machten wir uns auf zum Fall River Eingang, um auf der Trail Ridge Road den Park zu durchfahren. Diese Strasse führt einem über den höchsten Strassenpass von Nordamerika und erreicht 3713m und liegt kurz bevor man das Alpine Visitor Center erreicht. Auf der schön geführten Strecke hat man immer wieder eine herrliche Aussicht, auf die umliegende nicht viel Höher gelegene Bergwelt. Die beim Sheep Lakes oft anwesenden Mountain Sheep zeigten sich bei unserer Durchfahrt leider nicht. Doch sahen wir auf der Hinauffahrt einige Wapiti Hirsche, darunter befanden sich einige mit mächtigen Geweihen versehene Männchen. Die Hinunterfahrt war dann nicht mehr so spektakulär und so gab es auch weniger Zwischenstopps. Der eine darunter galt der Holzwarth Historic Site, wo einige alte Häuser standen. Hier in diesem Bergmassiv der Rocky Mountain, in den Never Summer Mountains, entspring der Colorado River, der auf seinem Weg in den Gulf of California viele schöne Landschaften durchfliesst. An diesem Ende des Parks liegt der Grand Lake und entlang diesem fuhren wir um auf einem kleinen Spaziergang den Adams Falls zu besuchen. Darauf hin verliessen wir dieses Gebiet in dem wir den Seen, Shadow Mountain und dem Granby Lake, auf dem Highway #34, folgten. Nach all den vielen und langen Wanderungen, der letzten Wochen, merken wir langsam unsere alten Knochen, die eine verdiente Pause benötigen.

Danach folgten wir der #40 und auf der #134 ging es über den Gore Pass nach Toponas. Auf der #131 und weiterhin hügeliger bewaldeter Landschaft, wie es sich für Colorado gehört, erreichten wir Steamboat Spring. Auf diesem Streckenabschnitt, bei einem Fotostop, schnappte ein Hund nach meinem Oberschenkel. Da es ein älterer Hund war sagte die Besitzerin zu mir, ich solle doch zur Sicherheit in Oak Creek im Medical Center vorbeischauen, was ich denn auch tat. Doch ich hatte Glück, entzündete sich die kleine Wunde auch in den kommenden Tagen nicht. In Steamboat machten wir einen Abstecher zum Fish Creek Falls und darauf statteten wir einer Amerikanischen Familie einen Besuch ab. Diese Familie hatten wir vor gut drei Wochen getroffen und bei denen wir einen kurzweiligen Augenblick verbrachten. Gleich vor Ihrer Haustüre führte dazu die von uns benutzte, ziemlich roffe, Schotterpiste zum gut 3100m hohen Buffalo Pass. Auf Passhöhe hatte es wie so oft verschiedene Seen, blühende Wiesen und einen lichten Wald. So fanden wir natürlich auch hier einen hübschen, einsamen und stillen Übernachtungsplatz.

Am nächsten Morgen begrüsste uns ein noch mit hellen Tupfen geflecktes junges Reh, doch leider nur für einen kurzen Moment. Wir machten uns nach dem Frühstück auf die Hinunterfahrt, die um einiges besser war als die Hinauffahrt und nach erreichen des Highway #14 gelangten wir nach Walden. Weiter folgten wir der #14 über den Cameron Pass, dieser führte uns ebenfalls über 3100m. Darauf folgt die Strasse dem Cache la Poudre River, der sich zeitweise durch einen schönen Felscanyon zwängt nach Fort Collins. In Fort Collins besuchten wir die Anheuser Busch Brewery, die an der Interstate #25 gelegen ist. In St Louis Missouri, besuchten wir vor schon langer Zeit der wunderschön aussehende Komplex des Mutterhauses. Diese Brauerei ist um einiges kleiner und in modernen Gebäuden untergebracht. Die Tour führte uns durch verschiedene Bereiche der Firma und es wurde einem auch hier das Brauprozedere vor Augen geführt. Am Schluss gab es natürlich das köstliche Bier zur Probe, wir als nicht Biertrinker genossen die Brezeln mit Pepsi!

1.       Darauf machten wir uns auf den Weg in das etwa 100km entfernte Denver, was die Hauptstadt und zugleich auch die grösste Stadt Colorado ist. Ab dieser Multi kulti Stadt waren wir sehr positiv überrascht. Bot sie doch ein sehr farbenfrohes kunterbuntes Treiben mit jeglichen Falsetten. Dies haben wir in noch nicht mancher US-Stadt gesehen und das gefiel uns einfach besonders gut. Dieses Treiben fand vor allem auf der 2km langen Fussgängerzone statt. Aber auch auf den umliegenden Plätzen und in den mit Blumen geschmückten Parkanlagen. Die 16th Street, die Fussgängerzone, beginnt so ungefähr beim State Capitol und endet an der Union Station. Auf dieser Strecke verkehren dazu freie Pendelbusse. Wir besuchten das State Capitol mit Besteigung der Kuppel und das dahinter gelegene Colorado History Museum. Leider konnten wir das US-Mint, die Münzprägeanstalt, nicht besuchen, da die wenigen Touren alle schon besetzt waren. Da wir von den nur zwei existierenden Münzprägeanstalten aber diejenige von Washington DC. gesehen haben, war es nicht so tragisch dass wir hier keinen Blick reinwerfen konnten. Wir streckten zudem unsere Köpfe in das schmucke Brown Palace Hotel und genossen die Skulpturen der schönen Parkanlagen. Am meisten Spass machte aber das bunte und lebhafte Treiben auf der Fussgängerzone, mit den Schachspielern, den Musikanten, den Strassenkünstlern und was sich sonst noch so anerbot. Am Freitag, denn Sommer hindurch, gibt es dazu um 17.00 und 19.00Uhr zwei Live Bands die für Unterhaltung sorgen. Um 19.00Uhr, wenn die Pendelbusse etwas weniger häufig verkehren, gesellten sich Pferdekutschen und rikschafahrer  in die belebte Fussgängerzone und wurden rege benutzt. Gegen 22.00Uhr trennten wir uns von dieser angenehmen Atmosphäre und kehrten zum Auto zurück.

Am Samstagmorgen gab es noch einen kurzen Abstecher in den City Park, wo wir das „I Have a Dream“ Memorial von Martin Luther King anschauten. Darauf fuhren wir mitten durch das Zentrum Denvers um nach Golden zu gelangen. Auf dem Weg dorthin erledigten wir noch unsere Einkäufe und fanden beim City Market die günstigste Tankstelle seit langem. So gegen 11.00Uhr trudelten wir in Golden ein und wollten dort zuerst in die Coors Brewery hineinschauen. Wir parkten unser Auto auf dem Besucherparkplatz und trauten unseren Augen nicht, als wir die Warteschlange für den Shuttlebus sahen. Lag es daran weil gleichzeitig ein Kunsthandwerksmarkt stattfand, es Samstag war, oder vielleicht schmeckt auch einfach dieses Bier so gut. Auf jedenfalls unterhielten wir uns eine ganze weile mit den netten Empfangsdamen, bis wir in die Nähe der Shuttlebushaltestelle kamen. Von hier ging es nochmals eine weile, bis wir in diesen steigen konnten. Im Bus machten wir zuerst eine kleine Rundfahrt durch die älteste Stadt Colorados, bevor wir auf das Brauereigelände gefahren wurden.

Mittels einer Self Guidet Audio Tour, besichtigten wir diese Räumlichkeiten und erhielten viele interessante Informationen. Vor allem der Brauereiraum, mit den kupfernen Braukübeln, war ein hübscher Anblick und dazu gefühlt mit einem wohlriechenden Duft. In diesem Raum sollen die meisten kupfernen Braukübel der Welt stehen. Am Schluss dieser sehr guten und interessanten Audio Tour, konnten wir selbstverständlich das wohlriechende Bier ausprobieren. Neben dem Pepsi probierten wir denn auch zwei verschiedene Sorten, nicht mehr da es ja nachher noch mit dem Auto weiterging und wir zudem wie oben schon bemerkt ja keine Biertrinker sind. Aber im Gegensatz zu der Budweiser Brauerei schwebte hier einfach ein sagenhafter Duft in der Luft, so dass wir uns eine kleine Kostprobe genehmigten.

Darauf hin wollten wir noch durch den Kunsthandwerksmarkt schlendern. Auf diesem wurden einem sehr viele schöne Sachen feilgeboten und viel Volk zwängte sich durch die Marktstände. Im Städtchen wurde dazu die Atmosphäre mit Live Musik aufgelockert. Von hier befuhren wir die sehr kurvige und steile Strasse auf den Hausberg von Golden und zwar den Lookout Mauntain. Auf diesem ist das Grab von Buffalo Bill beheimatet und ein kleines ihm gewidmetes Museum. Des weitern sieht man auf Golden und auf die bereits winzig erscheinende Hochhaussilhouette von Denver. Auf der gegenüberliegenden Seite zieren Berghügel die Szenerie.

Nach der Hinunterfahrt erreichten wir den Highway #40 und fuhren auf ihm zum Red Rocks Natural Amphitheater, was eine grandiose Open-air-Bühne zwischen roten Felsen ist. Viele namhafte Musiker traten schon in dieser wunderschönen Umgebung auf und schwärmten von der Akustik welche durch diese Felsen entstehe. Von den Zuschauerrangen sieht man auf die entfernte Skyline von Denver. An diesem Sonntagmorgen hatte es Dutzende von Fitnessverrückten, die diese Anlage für ihren Zweck missbrauchten in dem sie auf den Treppen und Bänken herumturnten. Wir genossen diese Umgebung auf einem Spaziergang und schauten uns im Informationszentrum die vielen Bilder der mehr oder weniger bekannten Stars an. Ein Film zeigte noch die Geschichte dieser Arena auf. Ganz in der Nähe befindet sich ein Areal in dem man Dinosaurierfussspuren und Knochen entdeckt hat. Auf dem betreffendem Felsen haben sie die Abdrücke leicht eingefärbt, doch auch ohne dies erkennt man gut die verschiedenen Spuren. Auch die hier eingeschlossenen Knochen und andere Steinzeugen einer Millionenalten Vergangenheit sind gut zu sehen.

Unser Weg führte darauf von Morrison, durch einen weiteren Canyon, nach Evergreen. Über kleinere Strassen gelangten wir nach Conifer. Von Pine Junction ging es auf dem Highway #67 über Deckers nach Woodland Park, dabei begleitete uns eine abwechslungsreiche Landschaft. In Florissant besuchten wir das etwas ausserhalb gelegene Florissant Fossil Beds National Monument. Hier barg man bereits über 50‘000 Fossile Exemplare von Insekten, Fischen, Blättern und andere Lebensüberreste für Museen und Universitäten auf der ganzen Welt. Leider ist von all dem nur wenig hier zu sehen. Es stehen aber einige riesige Exemplare der mächtigen Redwood Bäume vor Ort, die von denn Schlammströmen eines hier grollenden Vulkanes zugedeckt worden waren. Nach dem Versteinerungsprozess vor Millionen von Jahren, kommen nun diese mit der Abtragung der Sedimentschichten wieder zum Vorschein, ein schöner Anblick. Entdeckt wurde dieses reichhaltige Fossilgebiet 1873. Von 1878 stammt noch das Siedlerhaus der Hornbeks, die hier Ackerbau und Viehzucht betrieben.

Unsere Reise führte uns dann nach Cripple Creek, einer ehemaligen Goldsiedlung, wo heute wie auch schon an anderen Orten in Colorado, hinter die schön renovierten alten Häuserfassaden, Spielkasinos eingezogen sind. Aber auch hier widerstanden wir dem Glückspiel und genossen nur die Popkorn und die Süssgetränke. Aber vom nur gerade 6km entfernten Victor darf man von einem richtigen Gold Town sprechen. Neben den alten halb zerfallenen Häusern, bietet es unzählige alte Minengebäude und herumliegende Artefakten dieser ehemaligen Goldrauschzeit. Auf einem Rundgang durch dieses Gelände, sahen wir so viele alte Gold Hinterlassenschaften wie wir bis jetzt noch nirgends zu Gesicht bekommen haben. Wir Übernachteten gleich auf diesem Areal und genossen diesen Spirit. Am nächsten Morgen fuhren wir noch auf den American Eagles Scenic Overlook, von welchem man eine geniale Aussicht nicht nur auf die ehemaligen Goldminen hat, sonder auch auf die gewaltige Tagbaumine gleich unterhalb. Hier werden mit riesigen Baggern und Mega Trucks die Steinmassen umgewühlt und nach Goldspuren gesucht. Diese auf 3100m gelegen Tagbaumine soll die höchstgelegene Nordamerikas sein. Wirklich eine eindrückliche Szenerie von den alten Holz- und Wellblechgebäuden auf der einen und dem gewaltigen Loch und die Mega Trucks auf der anderen Seite, einfach eindrücklich.

Nach dieser Mega Sicht, machten wir uns auf der Schotterpiste die auf der ehemaligen Bahnstrecke durch den Phantom Canyon, nach Florance, hinunterführt. Auf dieser Piste verloren wir gleichmässig an Höhe, wie es sich für eine Bahnstrecke gehört. Wir starteten bei über 3100m und erreichten am Schluss gerade noch 1800m. Dabei durchquerten wir eine absolut traumhafte farbige Felslandschaft und zwei ehemalige Bahntunnels. Nur leider spielte das Wetter nicht mehr ganz so mit, fing es gar leicht an zu regnen. Dabei müssten wir eigentlich zufrieden sein, hatte der Wetterservice, vom nahen Pueblo, das Radiprogramm mehrmals unterbrochen und vor Stürmen gewarnt, diese sind aber an uns glücklicherweise vorbeigezogen.

Von Florence folgten wir zuerst der #67, gefolgt von der #96 nach Westcliffe. Auf diesem Teilstück begegneten wir wieder einmal einer Herde von Mountain Sheep, welche am Strassenrand nach Mineralsalzen leckten. Die Tiere verzogen sich, nach dem der Verkehr immer dichter wurde, in das nahe gelegene Geröll. Der #69 entlang, mit Sicht auf den San Isabel National Forest, in dem es auch Erhebungen von über 4000m gib, gelangten wir nach Gardner. Hier nahmen wir eine Abkürzung über Red Wing, um auf die #160 zu gelangen, welche uns nach Fort Garland brachte. Hier liegt ein weiteres schönes Bergmassiv, mit dem 4372m hohen Blanca Peak. Dieses wir auf einer U-Form geführten Strasse umrundeten, um in das Great Sand Dunes National Park and Preserve zu gelangen.

Diese Dünen sieht man schon von weitem und sie schmücken den Vordergrund des Rio Grande National Forest. Die Höchste Düne in diesem 80km² grossen Gebiet, die Star Düne, erreicht eine stolze Höhe von 229m. Nach dem Besuch des Visitor Center mit dem obligaten Film, machten wir uns auf den Weg zu den Sanddünen. Dutzende tummelten sich auf ihnen herum und auch wir machten es Ihnen nach und wateten durch den Sand. Da wir aber dazu eine schöne Aussicht geniessen wollten, entschieden wir uns für den mühsamen Weg, der uns über mehrere Kilometer zur fast 200m hohen High Dune führte. Die Anstrengung ist sicher doppelt so hoch, als wenn es über Stock und Stein eines normalen Wanderweges geht. Die Aussicht über die Sanddünenwelt mit dem Bergmassiv, oder das auslaufende Dünenfeld mit der grossen Ebene dahinter, entschädigte uns für den mühsamen Aufstieg aber bei weitem. Das auf dem Sand wachsende Grass sorgte für schöne Farbtupfer. Vor allen weil der Sand dort noch unberührt war und man gut die vom Wind entstandenen Wellenbewegungen des Sandes sehen konnte. Ab den Sonnenblumen die wir mitten in dieser Wüste zusehen bekamen waren wir echt überrascht und dass die in dieser Hitze genügend Feuchtigkeit zum Überleben finden erstaunte uns, aber sie gaben ein klasse Fotomotiv ab. Der Abstieg mit dem Hinunterschlittern, Rennen oder Springen war dann recht spassig und dank dem guten Schuhwerk bekamen wir nicht einmal zu viel Sand in die Schuh. Am späteren Nachmittag verliessen wir dieses Gebiet und der Kontrast der Dünen, mit der tieferstehenden Sonne wurde etwas intensiver, als es noch bei unserer Ankunft war.

Jetzt wollen wir uns noch, nach einer 5km langen Wellblechpiste, den Zapata Falls anschauen, bevor die Nacht hereinbricht. Nach einem kurzen Wanderweg gelangen wir zu einem Canyon, in den man über das Wasser hineingehen muss um den Wasserfall zu sichten. Dieser stürzt sich dort über eine Felsklippe in diesen sehr schmalen Canyon, der auf einem wie eine Höhle wirkt, sehr speziell. Wenn dieser Zapata River zu viel Wasser führt, ist es sicher sehr schwierig in zu Gesicht zu bekommen. Auf der Hinunterfahrt, kurz vor erreichen der Strasse, Übernachteten wir, da wir am nächsten Morgen nochmals zu den Sanddünen fahren wollten.

Um 7.00Uhr marschierten wir bereits wieder durch die Sanddünen und diesmal noch ganz alleine. Diese Sanddünen mit der Aufgehenden Sonne wirkten ganz anders auf einem als noch am Vortag. Dazu hat der Wind einen teil der Fussspüren verwischt, aber nicht die des nächtlichen Treibens. So erkannte man ein wildes durcheinander unzähliger Tierspuren. So kreuzten wir Spüren von Rehen, Kojoten, Mäusen oder was da sonst noch gerade so kreucht und fleugt, faszinierend. Dazu mit den Augen die unberührten Wellenbewegungen des Sandes zu folgen, die intakten Dünenkanten zu sehen und natürlich diese Ruhe, einfach klasse! Wir standen auch nochmals auf der High Dune und genossen nochmals diese unberührte Natur. Nach diesem erholsamen Genuss, machten wir uns auf den Rückweg, wo wir dann den ersten Ankömmlingen begegneten.

Wir machten uns danach auf den Weg den Park zu verlassen um auf einer einsamen Querverbindung, durch Agrarland, Del Norte zu erreichen. Hier im Forest Center erkundigten wir uns nach der Wheeler Geologic Area, welche an unserer Strecke lag und wir als nächstes besuchen wollten. In diesem erhielten wir, wie schon ein anderes Mal in einem Forest Center, eine exzellente Auskunft und so machten wir uns auf den Weiterweg. Dem Highway #160 folgten wir bis South Fork und weiter ging es auf der #149 durch abwechslungsreiche Landschaft zum Wagon Whee Gap. Unweit davon zweigte unsere 18km lange geschotterte Stichstrasse zur Harsons Mill ab. Am Ende dieser Strecke begann unser 23km langer Rundtrip zur Wheeler Geologic Area. Auf dem Weg dorthin kreuzten wir noch eine Herde weiblicher Mountain Sheep mit ihren Jungtieren und genossen immer wieder schöne Blicke ins Tal. Der Fussweg führte uns dann auf und ab, durch leicht bewaldetes Gebiet, über Wiesen und an schönen Felsen vorbei ans Ziel. Was uns hier erwartete war einfach eine wahre Pracht und die herrlichen Felsformationen begeisterten uns so, dass es natürlich wieder einmal viel zu viele Fotos gab. Zurück bei unserem Auto, genossen wir diesen Platz zusammen mit den anwesenden Rindsfichern als Nachtquartier.

Über weitere gut 3300m hohe Pässe, führte unsere Reise abwechslungsreich zum Blue Mesa Lake. Die folgende #92 brachte uns entlang des Black Canyon Rim, auf grossartiger Strecke, zu dessen Nordeingang des Black Canyon of the Gunnison National Park. Hier genossen wir sagenhafte Blicke in eines der tiefsten Canyons Amerikas. Die Blicke der schwarzen senkrechten Felswand hinunter, zum River, waren zum Teil schwindelerregend.

Darauf machten wir uns auf nach Delta, wo wir unser vor 2Wochen abgeschicktes Packet aus der Heimat abholen wollten. Doch leider war es noch nicht eingetroffen und so blieb uns nichts anderes übrig als auf dieses zu warten, in der Hoffnung dass es bald hier eintreffen werde. So stellten wir uns wieder einmal auf einem Wal Mart Parkplatz für die Nacht. Am nächsten Morgen lachte uns Rebecca hinter dem Schalter schon von weitem an und so wussten wir bereits, dass es geklappt hat und unser Packet eingetroffen ist. So war es denn auch und überglücklich machten wir uns auf die Weiterfahrt, über Montrose zum South Rim des Black Canyon of the Gunnison National Park.

Von dieser Seite bekamen wir überraschenderweise ganz andere Eindrücke geboten, als vom North Rim und welche wir ebenfalls sehr genossen. Auf dem spektakulären Million Dollar Highway fuhren wir über den 3355m hohen Red Mountain Pass nach Silverton. Bevor es durch ein weiteres mit Schürfaktivitäten übersätes Gebiet ging, durchstreiften wir das hübsche Quray. Unzählige Überbleibsel zeugen bis heute von der Gold und Silber Vergangenheit, entlang dieser Strecke zwischen Quray nach Silverton. Wo wir auch hinschauten entdeckt man irgendetwas aus dieser ausbeuterischen Zeit, wo unglaubliche Reichtümer der Erde entzogen wurden. Auf 2700m liegt die ehemalige Silberminenstadt Silverton und diese erwacht jedesmal wenn die alte rauchende Dampflokomotive aus Durango mit den Touristen eintrifft, für einen Moment aus ihrem Dornröschenschlaf. Nach der Abfahrt des Zuges kehrte in den Strassen gespenstische Ruhe ein. Die Bahnlinie Durango-Silverton soll mit ihrer Streckenführung die beste historische Eisenbahn des US-Westens sein.

Wir machten uns darauf hin auf den Weiterweg, um in der einsamen Natur ein schönes Plätzchen zu finden. Leider riss die Wolkendecke erst gegen Abend auf, so dass bei der Passfahrt die schönen farbigen Bergspitzen und die vielen Minenruinen nicht so zur Geltung kamen. Nach erreichen Durangos spazierten wir durch das Zentrum zum Bahnhof, in dessen Räumlichkeiten ein sehr interessantes Museum beheimatet ist. Wir schauten uns in diesem um, genossen zwei Kurzfilme über die Renovierung einer Dampflok und die Strecke, bevor es wieder zum Auto ging. Darauf machten wir uns auf den Weg zum letzten Höhepunkt unserer Colorado Rundreise und zwar den Mesa Verde National Park.

Bereits vor 7.00Uhr passierten wir die Eingangspforten des Parks. Auf kurviger Strecke gewannen wir wieder einige Höhenmeter, bis wir nach etwa 24km das Visitor Center erreichten. Seit Mitte der neunziger Jahre benötigt man neben den zu bezahlenden Parkgebühren, Eintrittstickets um die drei grössten und schönsten Ruinen des Parks, hautnah, besuchen zu können. So waren wir natürlich noch zu früh und mussten bis 8.00Uhr warten bis sie die Türen öffneten. Nach einer nicht gerade berauschenden Beratung, entschieden wir uns zwei der drei Touren mitzumachen. Durch diese Unkompetenz dieser Rangerin schafften wir es auch nicht alles an einem Tag zu besuchen, was durchaus möglich gewesen währe und dabei hätten wir die meisten Ruinen bei bestem Licht zu Gesicht bekommen, so wie wir feststellen mussten. Einverstanden der sehr schöne, inmitten der Klippen durchführende, Petroglyph Trail währe dabei auf der Strecke geblieben. Wir begaben uns so am nächsten Tag nochmals in den Park und Besuchten das noch nicht gesehene in aller Ruhe.

So machten wir die erste Tour um 10.00Uhr im Long House, was im Wetherill Mesa bereich liegt. Da die Barriere zu diesen Ruinen erst um 9.00Uhr aufging, mussten wir ein weiteres mal warten um nach fast 20km zum Trailhead zu gelangen. Hier durfte man die anderen in diesem Bereich liegenden Ruinen aber auch erst um 10.00Uhr besuchen, so dass wir ein weiteres mal warten mussten. Wenn uns die Rangerin bei der Planung auf all diese Punkte aufmerksam gemacht hätte, hätten wir den Parkbesuch an einem anderen Ort begonnen wo man bereits verschiedene Ruinen anschauen konnte. Na was soll’s! Um 10.00Uhr ging es dann mit einem Tram, bis zum Startpunkt des kurzen Trail zur Long House Ruine. Im gemütlichem Tempo marschierten wir zur längsten Alkovenbehausung des Parks. Die Rangerin erklärte einem die Geschichte dieser eindrücklichen um 1250 gebauten Felswohnung. Wieder zurück, besuchten wir in diesem Bereich noch die früher entstandene Badger House Community, sowie mit dem Kodak und Step House zwei weitere Cliff Dwellings. Die in den roten Sandsteinalkoven eingebetteten Behausungen sind einfach grossartig. Danach genehmigten wir unser Mittagessen, bevor es am Nachmittag in den anderen Bereich des Parks ging.

Wir schauten uns vor der Tour durchs Balcony House das Chapin Mesa Museum an, in welchem die Geschichte der ehemaligen hiesigen Bewohner aufgezeigt wird. Einige sehr schöne schwarz weisse Porzellangefässe, die typisch für dieses Gebiet sind, werden dort Ausgestellt. Dieses sicher sehr interessante Museum bräuchte aber wieder einmal ein Facelifting. Vis-à-vis liegt mit dem Spuce Tree House eine weitere schöne Felswohnung, die auf eigene Faust besichtigt werden kann. Darauf machten wir uns auf den Weg zum Cliff Palace Loop.

Hier liegen wohl die zwei schönsten und bekanntesten Cliff Dwellings der Anasazi. Wenn man zum Cliff Palace Overlook kommt und nach dem kurzen Fussweg, die unter einem schönen Alkoven stehende Ruine entdeckt, braucht man für mich das Wort wau nicht zu unrecht, wirklich ein fantastischer Anblick. Wir begaben uns nach dem ersten Augenschein weiter zum Balcony House, welche vom Rim, gleich oberhalb, nicht ersichtlich ist. In diese Felswohnung gelangt man nur mittels einer geführten Tour und eine weiter unten stehende Leiter. Diese Ruine liegt spektakulär in einer Felsnische inmitten einem riesigen Felsen und wie gesagt kann nur mittels Leitern besucht werden. Die Felswohnung, die etwa Platz für 40Personen bot, ist nicht sehr gross, aber sicher eine der speziellsten, dazu bietet sie eine herrliche Aussicht. Diese Behausung beherbergt gar eine eigene Quelle, die im Monat ungefähr 1500Liter Wasser produzierte. Über den natürlichen Einstieg verlässt man danach diese Cliff Dwelling, in dem man zuerst hinter einem sehr schmalen Felsbogen sich durchzwängt und mittels verschiedener kleiner Leitern wieder zum Rim emporsteigt. Ein genialer Besuch!

Jetzt fuhren wir nochmals zurück zum Cliff Palace. Diese Felswohnung wird in der Zwischenzeit von der tief stehenden Sonne voll bestrahlt und erstrahlt in einem schönen rötlichen Licht. Mit diesen zauberhaften Bildern im Kopf machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Schlafplatz.

Am nächsten Morgen machten wir uns zuerst auf den kurzen Soda Canyon Overlook Trail, von welchem wir auf das Balcony House blicken konnten, die gerade von der Sonne bestrahlt wurde. Ebenfalls warfen wir nochmals einen Blick auf den Cliff Palace. Darauf fuhren wir den Mesa Loop ab, wo mit dem Square Tower House ein weiteres Bijou auf uns wartete. Mit dem Oak Tree House und dem Fire Temple warteten noch zwei weitere kleinere Felswohnungen von uns entdeckt zu werden. An diesem Loop gibt es zudem noch verschiedene Pithäuser, diese waren einige hundert Jahre früher ihre Behausungen, bevor diese Menschen die Cliff Dwellings errichteten. Hier auf dieser Hochfläche hat man über 4000 Stätten gefunden, die zwischen 550 und 1270 n. Chr. datiert werden.

Vom Chapin Mesa Museum gelangten wir dann noch auf den 4km langen Petroglyph Point Trail. Der spektakuläre Weg führte uns gleich unterhalb des Felsbandes durch, in einem ständigen auf und ab, zu einer Petroglyphenwand. Unter einer Felsnische entdeckten wir auch hier noch Überreste von alten Ruinen. Beim Hinausfahren vom Mesa Verde National Park statteten wir noch zwei kleineren Ruinenfeldern, dem Cedar Tree Tower und der Far View Sites, einen Besuch ab. Danach ging es endgültig zurück zum Highway #160 und folgten diesem nach Cortez.

In Cortez machten wir wieder einmal einen grossen Einkauf und zwar weil es bald in die einsame und unberührte Gegend des südlichen Utah’s geht. Mit etwas Glück fanden wir auch den am Nachmittag verlorenen Fotochip wieder, es befanden sich doch einige schöne Fotos vom Mesa Verde NP. darauf. Von Cortez folgten wir der Canyon of the Ancients National Monument Road nach Dolores. Hier besuchten wir das interessante und sehr gut präsentierte Anasazi Heritage Center. Danach folgten wir kleineren Strassen um zum Sand Canyon Pueblos zu gelangen, von welchem man allerdings nicht mehr gerade viel sieht. Hier beginnt aber der im Verlaufe immer spektakulärer werdende Sand Canyon Trail. Dieser führte uns durch einen farbigen Sandstein Canyon wo wir in dessen Klippen immer wieder sehr hübsch gelegene Ruinenstätte entdeckten. Eine sehr abwechslungsreiche Wanderung, an diesem Tag nur etwas zu schweisstreibend für uns. An diesem einsamen Örtchen übernachteten wir denn auch gleich und führen erst am nächsten Morgen zum Lowry Pueblo. Etwas abseits der Road #10, die uns im weiteren Verlaufe nach Utah führte, besuchten wir noch das Cutthroat Castle.

Auf der Road #10 ereichten wir Utah und fuhren an dem mit schönen Anasazi Ruinen versehenen Hovenweep National Monument vorbei, welches wir im letzten Dezember bereits besucht hatten. Diese 4Wochenrundreise durch Colorado brachte uns überraschend viel Abwechslung und wunderschöne Erlebnisse, die wir in dieser Fülle nicht erwartet hätten. Auch der Wettergott meinte es mit uns nicht schleckt und so konnten wir auch von dieser Seite die Reise mit wenigen Ausnahmen geniessen. In dieser Jahreszeit merkt man aber bereits sehr stark wie die Tage kürzer werden und so gehen sie noch schneller vorbei als sonst schon. In den kommenden 3Wochen geht es nochmals durch den Süden Utah’s. Dort hoffen wir, dass die Schotterpisten sowie die noch nicht gesehenen Naturschönheiten, die das letzte Mal unter Schnee begraben waren, wir noch entdecken können.

 

Zu dem Bilder von USA Westen 9 (32)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

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Reisebericht von:

USA Westen 8
USA Westen 10