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McRei's Weltreise

USA Westen
Reisebericht 4 (27)

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vom 22.04.2009 - 13.05.2009

Teilstrecke 3'033 Km
Kilometer 82'666 - 85'699

 

Nach der unkomplizierten Einreise von Tecate Mexiko, in die USA, können wir uns nun für die nächsten 6Monate genügend Zeit lassen um möglichst viel vom Westen der USA zu Gesicht zu bekommen. Die Strecke #94 führte uns dabei als erstes nach San Diego. Da wir vor gut 2Monaten San Diego bereits besuchten, liessen wir diesmal die Stadt links liegen und fuhren auf der Strassenkombination #101/5 direkt nach Los Angeles. Auch wenn wir nicht in den Vergnügungspark von Disneyland wollten, war er doch unser erster Anlaufpunkt der Agglomeration von Los Angeles. Wir wollten dort nämlich nur durch das Downtown Disney schlendern und uns die neue Kulisse der dortigen Souvenirladen anschauen, welche zwischen die beiden Vergnügungspark von Disneyland und California Adventure Park gebaut wurden. Es drängten sich sehr viele Leute in und um die Vergnügungsparks, auch wenn wir Mitte der Woche hatten. Von hier ist es nicht weit zur speziellen aus Glas gebauten Crystal Cathedrale, die im Garden Grove Park liegt.

Unser Weg führte dann nach Long Beach, zur Queen Mary und dem davor festgezurrten russischen U-Boot Scorpion. Ein riesiger schöner Sandstrand liegt vor der Stadt und Hunderte von Yachten liegen unweit im dortigen Hafen vor Anker. Gleich dahinter liegt das Shoreline Village mit Shops und Restaurante. Durch die belebte Town gelangten wir zum Auto zurück. Von Long Beach wählten wir die Strassen #47/100/1 die uns durch verschiedene Vororte nach Venice Beach und Santa Monica brachte. Dabei fährt man bei Long Beach zuerst über grosse Brücken und sieht direkt auf den gewaltigen Containerhafen von Los Angeles. Die zweite Nacht in der Agglomeration Los Angeles verbrachten wir in der Nähe des Internationalen Flughafen. Am kommenden Samstagmorgen ging es zuerst an die Venice Beach. Hier herrschte bereits reger Betrieb und vom Pier aus konnten wir Dutzenden von Surfern zuschauen, die auf die passende Welle warteten. Den Bordwalk teilten wir mit vielen Joggern, Velo und Rollbrettfahrern, sowie Spaziergängern die meistens mit ihren Hunden unterwegs waren. Der ganzen Promenade entlang waren Strassenhändler dabei ihre Stände aufzustellen. Auch der hiesige Sandstrand, mit seinen verschiedenen Spielplätzen, war sehr gepflegt. Wer Lust hatte konnte sogar in einem eingezäumten Feld, aber unter freiem Himmel, sich an Fitnessgeräten heranmachen.

Daraufhin ging es zum Vergnügungspier von Santa Monica und durch den im Zentrum stattfindenden Markt. Nach diesem abwechslungsreichen und lebhaften Vormittag begaben wir uns am Samstagnachmittag zum Getty Centers, dass auf den Ausläufern der Santa Monica Berge thront. Allein schön wegen der Aussicht auf die Agglomeration von Los Angeles lohnt sich dieser Besuch. Mit einer Elektrobahn wir man auf diesen Museumshügel befördert, wo die architektonisch interessanten Gebäude in einer schönen Parkanlage stehen. Für die Ausstellung hat es im Gegensatz zum alten Standort, in der wunderschönen Getty Villa, viel mehr Raum und die Kunstobjekte können im besten Licht präsentiert werden. Wir auch als Kunstbanausen genossen nicht nur die schöne Aussicht, sondern auch die Ausstellung.

Am Sonntag fuhren wir zuerst zum Olympia Stadion von 1932 und 1984, darauf durchstreiften wir das Downtown Los Angeles. Im Zentrum war gerade ein mexikanisches Fest in gang, dass x-tausend Schaulustige anzog. Danach führen wir nach Hollywood um auf dem gleichnamigen Boulevard über die Messingsterne zu Spazieren. Hier drängten sich viele Leute entlang der beidseitigen Trottoirs und vor dem Mann’s Chinese Theatre schauten wir uns natürlich auch die Inschriften der Stars und Sternchens an. Besuchten das Entertainment Center mit dem Kodak Theater, wo alljährlich die Verleihung der Academy Awards, die sogenannten Oscars, stattfindet. Zum Abschluss des heutigen Tages durchstreiften wir noch die Art Deco Fassaden des Entertainment Citywalk, dass an die Universal City Studio angegliedert ist und den dortigen Besuchern zusätzlich noch ein Einkaufsvergnügen bietet.

Bevor wir die Gegend von Los Angeles verliessen, warfen wir noch einen Blick auf die Warner Bros. Studios. Fast am selben Ort befinden sich die Disney Studios, wo man aber kein Fuss auf das Gelände setzen darf. Da leider die Strasse #2 durch die San Gabriel Mountains gesperrt war, verliessen wir auf dem Freeway #10/15 die Gegend von Los Angeles. Der Interstate #15 folgten wir im Weiteren verlaufe bis Baker, gefolgt von denn Highways #127/178 die uns in das Death Valley brachten.

Das Death Valley bot uns viele schöne Landschaften, trotz der schlechten Fernsicht. Liegt hier am Badwater Point mit 85.5m unter Null der tiefste Punkt der Westlichen Hemisphäre und nur wenige Kilometer entfernt erreicht der Telescope Peak 3368m Höhe und ist damit der höchste Punkt des Parks, auf dem sogar jetzt noch etwas Schnee liegt. Auf kleinen Wanderungen gibt es viele schöne Punkte zu Besuchen, so die Natural Bridge, den Golden Canyon, den Zabriskie Point, Sand Dunes, Mosaic Canyon, Eureka Mine oder die von Schweizern konstruierten und von den Chinesen gebauten Charcoat Kilns, die zur Holzhohle Herstellung dienten. Aber auch die extremen Salzkrusten am sogenannten Devils Golf Course sind nicht schlecht. Schöne feine weisse Salzkristalle gibt es am Badwater Point zu sehen. Der Artists Drive, ein absolutes muss, führt durch eine sehr farbenfrohe Steinwüste und auch die kurze Twenty Mule Team Canyon Road ist nicht schlecht. Am Ende der 21km langen Stichstrasse zum Dantes View Point, genossen wir die schönste Aussicht auf das ganze Death Valley. Im Salt Creek sahen wir den kleinen „pup fish“, die von Kreaturen abstammen sollen, die vor 12000 Jahren in dem ehemaligen Fluss des Beckens lebten. Zudem genossen wir auch den schönen Film über das Death Valley im Visitor Center. Ein abwechslungsreiches und faszinierendes Zweitagesprogramm war dass. Am dritten Morgen beim verlassen des Parks gab es dazu noch einen kleinen Spaziergang zum kleinen aber hübschen Darwin Fall, an dessen Rand es Farne und Orchideen gibt. Neben dieser faszinierenden Wüstenlandschaft gibt es um diese Jahreszeit, in höheren lagen des Parks, auch viele Farbtupfer durch die Wildblumen und blühenden Kakteen. Wir haben nur einen kleinen Teil dieses grössten National Parks ausserhalb Alaskas gesehen. Es gibt hier unzählige Schotterpisten auf denen man den Park entdecken kann und manches Off Road Herz höher schlagen lasst, aber auf uns warten noch andere Naturschönheiten.

Nach dem verlassen des Death Valley folgten wir der #138 zur #395, die uns durch das Owens Valley führt, die hinter der Sierra Nevada liegt. Entlang dieser Strecke hat es verschiedene kleinere Sehenswürdigkeiten die uns aber allesamt sehr gut gefielen. Gleich bei Lone Pine begann es mit den Alabama Hills, in dessen faszinierenden Steinformationen wir ein reizvolles Nachtquartier fanden. In diesen Felsformationen wurden übrigens verschiedene Western gedreht. Von hier erblickt man zudem den Mount Whitney der mit 4418m höchster Berg der USA, ohne Alaska, ist. Als uns am nächsten Morgen die Sonne von einem Stahlblauen Himmel begrüsste, entschieden wir uns auf der Whitney Portal Road bis an dessen Ende auf 2550m zu folgen, was gleichzeitig unterhalb dieser mächtigen Bergriesen lag. Ein hübscher Wanderweg führte uns von dort auf etwa 3200m zum Lone Pine Lake, von welchem wir eine absolut sagenhafte Aussicht auf die Bergriesen und das Owens Valley genossen.

Zurück bei den Alabama Hills durchquerten wir diese auf einer Schotterstrasse und bekamen so viele schöne Ausblicke über diese Steinformationen. Beim Blick durch eine Steinarche, sieht man genau auf den höchsten Berg, den Mount Whitney. Unweit davon liegt die Manzanar National Historic Site, in welcher während des 2.Weltkrieges die US-Japaner interniert wurden. Nach dem Angriff von Japan auf Pearl Harbour, wurden in verschiedenen Camps 120‘000 US-Japaner aus Angst vor Spionage oder Sabotage interniert. Ein interessanter Film zeugt von diesen Ereignissen und im anschliessenden Museum werden weitere Details dazu geliefert. Kein US-Japaner wurde aber jemals für ein Delikt vor Gericht gestellt und 1988 erhielten die noch lebenden eine kleine Geldentschädigung als wieder Gutmachung.

Einen schönen Abstecher gab es den Rock Creek hinauf zum gleichnamigen, noch teilweise gefrorenen, See. Dann folgte das kleine Flusstal des Hot Creek, in dessen hübschem Fels Canyon heisse Quellen dampfen und brodeln. Leider mussten wir danach auf den Anblick der Säulenbasalt Felsen der Devils Postpile verzichten, da die Strasse von Mammoth Lake zu diesem National Monument noch nicht gänzlich vom Schnee geräumt war und so führte unsere Route gleich zum Mono Lake. Die dortigen viel fotografierten Kalksteingebilde, die sogenannten Tufa, findet man nur in der South Tufa Reserve, aber diese dort sind absolut spitze. Auf einem kleinen Weg kann man in Ufernähe durch diese Tufa Gestallten spazieren und mit denen im Hintergrund noch verschneiten Bergspitzen der Sierra Nevada ergibt es ein herrliches Gesamtbild. Die anderen noch vorhandenen Stellen mit Tufas kann man eigentlich vergessen, da sie praktisch inexistent sind. Unweit davon begaben wir uns noch auf den Panum Crater, wo es Glasbasalt gab. Am Black Point, dem gegenüberliegenden Seeufer des Mono Lakes, fanden wir einen herrlichen Übernachtungsplatz, mit Blick auf den See und die Sierra Nevada.

Weiter ging es am nächsten Morgen zum Bodie State Park, wo wir eine richtige Ghost Town, ohne Verkleidete Leute und Souvenir Shops, zu Gesicht bekamen. Von der um1870 erbauten Stadt der Goldboomjahre ist immer noch, dank der geringen Luftfeuchtigkeit, einiges erhalten geblieben und seit 1962 wird Bodie im vorgefundenen Zustand konserviert. Von der einmal über 10‘000Einwohner umfassenden Stadt, stehen noch viele interessante Gebäude und überall liegen verrostete Artefakten herum. In einige Gebäude darf man sogar noch hineingehen und bei anderen kann man durch die Fenster dessen Innenleben erspähen. Meistens stehen noch alte Gegenstände darin herum und die Decken sind halb heruntergerissen. Ein Eldorado für jeden Fotografen für das kleine Detail. Wir auf jedenfalls waren völlig begeistert, weil es so natürlich belassen wurde. Auch dass gute Wetter begleitet uns seit Mexiko und wir hoffen, dass es für die nun kommenden National Parks der Sierra Nevada so weiter geht.

Um von hier in den per Luftlinie nur wenige Miles entfernten Yosemite National Park zu gelangen, mussten wir einen Umweg von fast 500km in kauf nehmen, da der direkte Weg über den Tioga Pass sowie die Strassen #108 und #4 noch geschlossen waren. So fuhren wir zuerst weiter auf der #395 bis zur Abzweigung mit der #89 und dort über den Monitor Pass zur Strasse #88. Die Strasse #89 wurde wegen Schnee, so sagte man uns, erst am Vortag dem Verkehr wieder freigegeben, doch als wir über den gut 2500m hohen Monitor Pass fuhren sahen wir überhaupt kein Häufchen Schnee und fragten uns was dass wohl für Scherzbolde seien und wie wohl die anderen Strecken wirklich aussehen täten. Auf der folgenden #88, der uns ebenfalls auf Höhen von über 2500m führte, hatte es wenigstens entlang der Strasse noch etwas Schnee und wir fuhren auf dieser bis Jackson.

In Jackson angekommen, fuhren wir auf dem 49er Highway, der während der California Gold Rush Zeiten die damaligen Städte miteinander verband, in Richtung Yosemite. Auf dem Highway #120 ereichten wir den National Park und gelangten nach weiteren 24km zum Yosemite Village, dem Herz dieses Parks. Nach den ersten schönen Blicken auf eine Anzahl von Wasserfällen und mächtigen Granitfelsen, steuerten wir das Camping Reservationsbüro an und schauten ob noch etwas frei war. Wir hatten Donnerstag, kurz nach 9.00Uhr und es hatte nur noch eine Handvoll freier Stellplätze. So hatten wir Glück noch einen, der insgesamt 379, ergattert zu haben. Beruhigt begaben wir uns kurz darauf auf die erste Wanderung, zu den beiden Wasserfällen Vernal und Nevada. Da wir den etwas längeren Weg für den Aufstieg wählten trafen wir fast keine Leute. Dazu hatten wir unsere ruhe und immer eine herrliche Sicht auf die verschiedenen Felsen und bald auch einmal auf den Nevada Fall. Bei diesem, dem oberen der beiden Wasserfälle, assen wir unser Picknick und immer mehr Leute die den kürzeren Trail gewählt hatten gesellten sich zu uns. Bevor wir uns auf dem kürzeren steileren Weg auf den Rückweg machten, genossen wir noch von der Abbruchkannte das sich in die Tiefe stürzende Wasser und die schöne Sicht ins Tal. Was uns auf diesem Abstieg an Leuten entgegen kamen glich schon fast einer Völkerwanderung und wir waren wirklich froh den anderen Weg als aufstieg gewählt zu haben. Auch beim unteren, den Vernal Fall, drängten sich die Leute auf dem Aussichtsfelsen. Eine Treppe, unweit des Wasserfalles, führt einem von dort durch die Felsen in die tiefe. Da so kurz nach der Schneeschmelze die Wasserfälle richtig prall gefühlt sind, speist ein regelrechter sprühregen die Luft und welcher einem auf dem Abstieg so richtig klatsch nass machte. Da die Sonnenstrahlen im richtigen Winkel in die aufwirbelnde Gicht strahlten, ergibt sich am Wasserfallboden sogar noch einen schönen Regenboden. Wenn man umherschaut ergiesst sich das viele Schmelzwasser über fast jede Felswand ins Tal.

Daraufhin machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum Mirror Lake und besuchten das Visitor Center. Hier führten wir uns den Film über den Yosemite Park zu gemühte. Danach ging es in den Camping, wo wir unser grosses Steak auf dem Grill brutzeln liessen und den Abend genossen.

Am nächsten Morgen stellten wir unser Auto auf den Tagesparkplatz und nahmen um 7.00Uhr den ersten Shuttlebus zum Yosemite Fall Trailhead. Dies ist einer der höchsten Wasserfälle der Welt und nach fast 6km und einer Höhendifferenz von etwas mehr als 800m erreichten wir den Top des Wasserfalles. Mit den Augen kann man den Wassertropfen folgen, bis sie unten aufschlagen und eine riesige Gichtwolke versprühen. Das tosen und zischen dieses um diese Jahreszeit imposanten Wasserfalles begleitet einem während des ganzen Aufstieges. Als wir am Mittag bei unserem Auto zurück waren, fuhren wir zum Glacier Point, der hoch über dem Yosemite Valley liegt. Von diesem auf etwa 2200m hohen Aussichtspunkt genossen wir eine traumhafte Aussicht aufs Tal, die vielen Wasserfälle und die mächtigen Granitfelsen. Dieser Blick war für uns etwas vom schönsten was wir auf der bisherigen Reise geboten bekamen. Eine 3.5km lange Wanderung führte uns dann von dort noch auf den Sentinel Dome, aber die vorherig genossene Aussicht war nicht zu überbieten.

Auf der Parkstrasse fuhren wir zum Südeingang weiter, wobei wir noch beim Pioneer Yosemite History Center einen Zwischenstop einlegten. Gleich vor dem Südeingang zweigt eine Strasse zur Mariposa Grove ab, wo die ersten riesigen Mammutbäume „Sequoia Gigantea“ stehen. Mit dem Grizzly Giant steht einer der mächtigsten und ältesten Baumgiganten hier, einfach ein schöner Anblick. Ein schöner Parkbesuch, es hatte für uns nur schon zu viele Leute unterwegs, wie muss es hier erst im Sommer zu und her gehen? Die #41 brachte uns danach in die grössere Stadt Fresno, wo wir wieder einmal unser Proviant auffüllen konnten. Von hier über die #180 erreichten wir den Kings Canyon und Sequoia National Park.

Am ersten Tag besuchten wir die General Grant Grove, mit vielen schönen Sequoia Bäumen. Vom nicht weit entfernten Panoramic Point, genossen wir die Aussicht in Richtung Kings Canyon. Die Strasse führt dann durch den angrenzenden National Forest zum Kings Canyon. In diesem, auf einer Schotterstrasse zu erreichen, besuchten wir den Chicago Stump. In dieser Gegend stehen die Überreste der Mammutbäume, die während der ehemaligen Holzwirtschaft zwischen 1868-1905 abgeholzten wurden. Die zum Teil recht mächtigen Baumstrünke auf den grünen Wiesen sehen irgendwie eindrücklich aus. Auch wenn für mich diese Bäume lieber noch stehen würden, kann man so sich die riesigen Dimensionen noch besser vorstellen. Danach fuhren wir hinunter zum South Fork Kings River, dem wir durch einen eindrücklichen Canyon zum Parkeingang folgten. Auf der kurvenreichen Strasse, gab es immer wieder Stops um die eindrückliche Landschaft zu bestaunen, so auch beim herzigen Grizzly Falls. Im Park besuchten wir einen weiteren Wasserfall, den Roaring River Falls und am Endpunkt der Strasse begaben wir uns auf den gut 7km langen Weg zum Mist Falls. Dieser nicht sehr anstrengende Weg führte uns durchs Paradise Valley und zwar entlang des South Fork Kings River. Entlang des reisenden Baches gab es immer wieder schöne Wasserkaskaden zu sehen bis unser Endpunkt beim Mist Falls erreicht war. Hier entdeckten wir noch eine Schlange, die sich von den Sonnenstrahlen wärmen lies. Auf dem ganzen Weg hatte es unzählige wirklich riesige Zapfen der Suger Pin Trees, von welchen ich am liebsten einige mitgenommen hatte. Da wir aber eher an Platzmangel leiden und man von einem National Park eigentlich nichts mitnehmen darf, lies ich sie schweren Herzens liegen.

Die kommende Nacht verbrachten wir im National Forest gleich neben dem tosenden South Fork Kings River. Am nächsten Morgen nahmen wir die Rückfahrt in Angriff und machten bevor es in den Sequoia NP. ging einen weiteren kleinen Abstecher zum Boole Tree und den Meadows Stump. Der Boole Tree ist der älteste Sequoia der im National Forest steht und es ist ebenfalls ein sehr gewaltiger Baum. Beim Meadows Stump hingegen sieht man die eindrücklichen Überreste der einstigen Abholzung dieser Baumriesen. Dutzende solcher Baumstrunks stehen auch hier in schön grüner Wiesenlandschaft inmitten anderer gerade kleiner Bäume. Auf einer Schautafel wird einem erklärt, dass alle Sequoia dieser Gegend abgeholzt werden sollten. Dabei hatten drei Glück, weil die Sägerei vorher abbrannte und man sie deshalb stehen lies. Zu diesen gehört eben auch der oben erwähnte Boole Tree. In anderen Gegenden des National Forest gibt es aber noch einige dieser Mammutbäume.

Danach begaben wir uns auf die Fahrt zum Sequoia National Park und durch diesen hindurch. Beim Dorst Creek entdeckte ich in der Wiese einen Schwarzbären, der auf Futter suche war und dieser Anblick erfreute uns natürlich sehr. Kurz darauf marschierten wir zum pittoresken Tokopah Falls. Auf dessen Rückweg konnten wir unser Glück kaum fassen, begegneten wir doch nochmals einem Bären und diesmal nur gerade einige Metern von uns entfernt. Dieser Bär war so richtig emsig und riss mit seinen Krallen die Baumrinde von den am Boden liegenden morschen Bäumen ab, um nach essbarem zu suchen. Diesem herrlichen Spektakel schauten wir eine ganze weile zu, bevor wir unseren Weg zum Auto fortsetzten. Im folgenden Giant Forest stehen einige sehr mächtige Sequoia Bäume, unter anderem auch der General Sherman der Weltgrösste noch lebende dieser Giganten. Er ist zwar mit seinen 2200Jahren nicht der älteste, aber mit seinem Durchmesser von zirka 12m und seiner Höhe von 83m der voluminöseste. Diese Bäume sollen bis zu 3200Jahre alt werden können. Auf verschiedenen Trails marschierten wir an vielen solchen Bäumriesen vorbei und staunten immer wieder mit den Augen gegen den Himmel gerichtet. Aber auch der Strunk dieser Bäume anzuschauen war immer wieder ein Genuss. Manche Bäume sind völlig gebrandmarkt, andere stehen unbeschert mit schöner brauner Rinde da und mit dem alter ergibt es bei weitern interessante Wucherungen.

Auf dem kurzen Weg, zum Moro Rock, überwindet man meist mittels Treppen 91Höhenmeter und geniesst oben einen herrlichen Blick auf die Sierra Nevada und auf die darunterliegenden Wipfel der Sequoia Giganten. Unweit davon, hat man vor manchen Jahren, in einen abgestorbenen und am Boden liegenden Baum ein Tunnel für die Autofahrer gebaut. Binnen weniger kurvenreichen Kilometer, verloren wir 1400Meter bis zum Ash Mountain Entrance und verlässt die Höhen der Mammutbäume. Auf der Hinunterfahrt passiert man den Hospital Rock, wo die hier lebenden Indianer ihre Spuren hinterliessen, in dem sie einen Felsen bemalten und in einem Stein erkennt man verschiedene Mulden in denen sie Eicheln zu Mehl verarbeiteten. Auf der #198 verliessen wir die Sierra Nevada und den Sequoia National Park in Richtung Visalia. Entlang dieser Strecke hat es unzählige Orangenplantagen und sonstiges Agrarland. Beim ersten abschnitt unserer Kalifornienreise stimmte fast alles und wir genossen dieses herrliche Gebiet. Wenn es in diesem Stiele weitergeht können wir uns nicht beklagen.

 

Zu dem Bilder von USA Westen 4 (27)

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Mexiko Baja California 2
USA Westen 5