vom 11.11.2008 - 09.12.2008

Teilstrecke 3'304 Km
Kilometer 67'119 - 70'423

 
Nachdem es mit der Einreise so gut geklappt hatte, worüber wir natürlich sehr erleichtert waren, fuhren wir auf der Strasse #539 über Lynden nach Bellingham. In Lynden verbrachten wir die erste Nacht auf US Boden und schauten uns davor in den dortigen Einkaufsläden nach dem Angebot und Preisen um. Da es in dieser Gegend in letzter Zeit viel geregnet hatte, konnten wir die von uns gewünschte Küstenstrasse, wegen eines Felsstürztes, nicht folgen. So mussten wir auf dem Highway #5 nach Burlington fahren, um von dort aus auf die Whidbey Island zu gelangen. Dabei besuchten wir die Ortschaften La Conner und Anacortes, von welcher man per Fähre nach Victoria, auf Vancouver Island, British Kolumbiens Hauptstadt übersetzen kann. Unsere Fahrt führte danach der ganzen Insel entlang zum Fährhafen Clinton, wobei wir bei einigen kleineren State Parks anhielten, um die Landschaft zu geniessen. Von Clinton beförderte uns eine Fähre, in wenigen Minuten, wieder ans Festland nach Mukiteo.

Am Festland angekommen, war es nicht mehr weit bis in die Grossstadt Seattle. Hier hatten wir das Glück des tüchtigen und fanden auf anhieb einen super Parkplatz, von welchem wir zu Fuss in die Stadt gehen konnten und gleichzeitig als unser Nachtquartier nutzten. So konnten wir die zwei Tage und Nächte, die wir hier bleiben wollten, richtig geniessen. Der Aussichtsturm Space Needle fällt einem dabei sofort ins Auge und dieses Wahrzeichen Seattles gefiel uns ausgezeichnet. Rund um die Space Needle gibt es in verschiedenen Komplexen allerhand fürs Amüsement Herz. Von hier aus spazierten wir über den Olympic Sculpture Park an die Waterfront. Dieser folgten wir mit schönem Blick auf die Skyline bis zum Pike Place Market, der im Zentrum liegt. Wir schlenderten dann durch diesen Markt der allerhand Esswaren, Gemüse, Früchte, Fische sowie Meeresfrüchte anbietet. Besonders gut gefielen mir die aus den farbigen Pfefferschotten und Knoblauchzehen gebundenen Kränze und Girlanden. Auch sonst findet man in den vielen Shops über die Stockwerke verteilt und unter den Arkaden allerlei Schnickschnack und Kuriositäten. Weiter führte unser Weg zur Pioneer Square, wo der Historical District sich befindet. Ein ehemals vernachlässigtes Viertel voller Backsteinfassaden, das neu aufgepeppt und zum Leben erweckt wurde. In einem solchen Gebäude befindet sich auch das Museum des Klondike Gold Rush National Historic Park, mit einer Ausstellung zum Goldrausch, in welchem Seattle eine wichtige Rolle spielte. Nur wenige Schritte weiter befindet sich das immense Safeco Baseball Field. Danach ging es zurück in die Hochhausschluchten der Stadt, in welchen erstaunlich viel Betrieb herrschte und uns gefiel dieses bunte treiben. Auch begegneten wir Polizisten hoch zu Ross, oder auf ihren Drahteseln. Auf einem Platz im Zentrum verteilten sie Pizzaschnitten, Getränke sowie Äpfel an die Passanten, was uns eine willkommene Stärkung war,

Um 18.30Uhr wollten wir nochmals in den Olympic Sculpture Park gehen, um von der beleuchteten Space Needle eine schöne Nachtfoto zu schiessen. Dabei wurden wir von einem Securityangestellten auf seinem Velo angehalten der uns sagte, dass es dunkel sei und wir den Park sofort verlassen müssen, da dies nur eine Day use Area sei. Wir konnten es kaum glauben und so mussten wir den Park unverrichteter Dinge verlassen. An der Wasserfront angekommen, machten wir noch eine Foto der Skyline und begaben uns dann nochmals in die Stadt. Als wir uns gegen 22Uhr von der Innenstadt Seattles verabschiedeten und zu unserem Auto zurückkehrten, war immer noch einiges los. Da wir noch immer ein Foto der nächtlichen Space Needle wollten, marschierten wir unweit unseres Autos auf eine Anhöhe, von welcher man eine herrliche Sicht auf die Skyline geniessen könne.

Hier in Seattle erkundigten wir uns beim Automobilclub AAA wegen einer neuen Autoversicherung. Die nette Person unterbreitete uns sofort eine Offerte und sagte es sei kein Problem uns bei ihnen zu versichern. Da wir aber noch eine Vergleichsofferte haben wollten, sagten wir ihr dass wir uns wieder melden werden und waren fürs erste sehr zufrieden, da es so einfach schien. Dieser erste Schein trog allerdings gewaltig und es war dann eben doch nicht so einfach und so entschieden wir uns vom AAA Büro in Coos Bay Oregon aus, die Versicherung mit der Person von Seattle abzuschliessen.

Nach dem gelungenen Aufenthalt in Seattle, stand der 110km entfernte Mt. Rainier National Park auf unserem Programm. Wie schon an der Küste hatte es auch in dieser Region sehr stark geregnet und einige Strassen unpassierbar gemacht. Wir erkundigten uns deshalb in Enumclaw bei der Polizeistation nach dem Strassenzustand. Uns sagte man dort, dass die Strasse offen sei aber nur Einspurig befahrbar. Also machten wir uns guten Mutes auf den Weg und sahen an verschiedenen Orten noch Spüren der Naturgewalten. Leider kann man sich nicht einmal auf die Polizei verlassen, denn die Strasse #123 war für jeglichen Verkehr geschlossen. Wir führen anstelle auf den Chinook Pass und genossen dort, bei einem kleinen Spaziergang, den herrlichen Blick auf den schneebedeckten Vulkanberg Mt. Rainier. Dieser mächtige 4394m hohe Berg präsentierte sich so richtig majestätisch und er ist der einzige Schneeriese weit und breit. Uns blieb dann nichts anders übrig als wieder zurück nach Enumclaw zu fahren.

Über kleinere Strassen und mit immer wieder schönen Ausblicken auf den, im besten Licht stehenden, schneebedeckten Vulkanriesen, fuhren wir nach Elbe und auf der #7 nach Morton. Als dann auch noch eine Strasse in Richtung des Vulkanberges Mount St. Helens geschlossen war, entschieden wir uns dem Staat Washington den Rücken zu kehren. So liessen wir die von uns geplante Umrundung der Olympic Peninsula, mit dem Olympic National Park, fallen. Denn nach einigen schönen Tagen, haben sie in dieser Region bereits wieder heftiger Regenschauer angesagt und so verziehen wir uns lieber jetzt schon nach Oregon. Wenn wir im Frühling nochmals in die USA einreisen können, haben wir ja in den 6Monaten genügend Zeit das Versäumte hier oben nachzuholen. Mit dem Glacier NP. möchten wir so oder so nochmals in den Norden der USA kommen und da lässt sich das sicher irgendwie verbinden. Die Strassen sind in der Zwischenzeit sicher auch wieder in standgestellt worden. So fuhren wir der #12 folgend über Toledo nach Longview, das am Columbia River und an der Grenze zum Staate Oregon liegt.

Von Longview gelangten wir über eine Brücke, die den Columbia River überspannt, nach Rainier in Oregon. Dem Columbia River, der Strasse #30, folgten wir nach Astoria, wo der Columbia River in den Pazifik mündet. Vom Astoria Column Park, geniesst man eine schöne Aussicht und der riesige bemalte Astoria Column ziert den höchsten Punkt. Von hier ging’s zum Fort Clatsop National Historical Park, wo die auf dem Landweg den Kontinent durchquerenden Entdecker Lewis&Clark, im Jahre 1805, ihr Winterlager aufstellten, nachdem sie hier ihr Ziel erreichten. Im Visitoren Zentrum kann man dazu zwei Filme anzuschauen und das vor Ort stehende kleine Fort, dass nach den Originalplänen rekonstruiert worden ist, anschauen. Nur einige Kilometer weiter, im Fort Stevens State Park, blickt man auf einen schönen langen Sandstrand und den offenen Pazifik. Hier liegen sogar noch kleine Überreste des, vom Rost bald aufgefressenen, Peter Iredale Schifffrack. Wie es der Name des Parks verrät, gibt es auch noch Ruinen von Militärbefestigungen aus dem zweiten Weltkrieg.

Von hier aus folgten wir fast der ganzen Oregon Pazifikküstenstrasse nach Kalifornien, mit vielen spektakulären Felsformationen, Steilküsten und Kilometerlangen zum Teil unberührten Sandstrände. So führte unsere Strecke über Cannon Beach, wo uns die ersten Felsbrocken in der Meeresbrandung, ein langer Sandstrand, sowie Blicke über eine schön steilabfallende Felsküste erwartete. Die Strände kann man um diese Jahreszeit fast ganz alleine geniessen und man teil sie höchstens mit Hunderten von Wasservögeln.

In Tillamook besuchten wir die gleichnamige Cheese Factory und genossen nach einem Film und der Self-Guiding Tour, die hier produzierten Käsesorten. Vom Geschmack her kommen sie natürlich nicht an unseren Schweizer Käse heran, aber für Amerikanischen Käse ist er ok. Hier beginnt die Panoramastrasse, Three Capes Scenic Loop, die um das Cape Meares zum Cape Kiwanda führt. Da sie in dieser Gegend durch das Abfackeln der Böden viel Rauch produzierten, konnten wir den Anfang des Loops nicht so recht geniessen, da einfach zu viel Rauch in der Luft lag. Das bei Pacific City befindende Cape Kiwanda war das schönste, es bot fürs Auge sehr farbige und mächtige Sandsteinklippen, sowie für die Kamera schöne Fotomotive.

Die Strasse #101 führte uns weiter der Küste entlang über Lincoln City nach Newport. Bei kleinen Zwischenstops gab es immer wieder schöne Ausblicke auf das Meer und das nie endende Schauspiel der Wellen, wie sie auf die Klippen aufliefen und herrliche Wasserfontänen bildeten. Gleich zwei Leuchttürme gibt es in Newport, wobei das Yaquina Head Ligthouse mit seinen etwa 30m der Höchste und gleichzeitig der schönste an der Oregon Küste ist. Dieser schöne und klassische Leuchtturm leistet seit 1873 seine Dienste und thront an einem sehr schönen Küstenabschnitt. Weiter folgten wir der Küstenstrasse über die Ortschaften Waldport, Yachats nach Florence. Ab Florence beginnt der Gürtel mit den sogenannten grossen Oregon Dunes. Einen Teil dieser Dünen ist für den motorisierten Spass freigegeben und dessen verrückte Fangemeinde rast mit ihren lauten Vehikeln wie gestört über das Dünengebiet. Der für uns schönste Teil der Dünen befindet sich um den John Dellenback Trail. Von diesem Trail geniesst man herrliche Blicke über die Dünenlandschaft, kann über sie bis zum Pazifik spazieren und dass ohne einem lauten Gefährt zu begegnen, diese sind in diesem Areal nämlich verboten. Das interessante an diesem Weg ist, dass man bevor man die Dünenlandschaft erreicht durch einen Regenwaldgürtel spaziert.

Coos Bay ist die grösste Ortschaft an der sich über 560km hinziehende Oregon Pazifikküstenlinie. In dieser Ortschaft machten wir bei Wal-Mart den schon lange fälligen Ölwechsel. Beim zuschauen mussten wir sagen, dass er sehr sorgfältig ausgeführt wurde, gar besser als in der einen Toyota Garage. Hier wurde neben dem Ölwechsel auch ohne etwas zu sagen die verschiedenen Abschmierpunkte geschmiert und sonst noch auf verschiedene Kleinigkeiten geschaut. Wie, Pneudruck und deren Zustand, Scheibengeputzt, das Scheibenwasser nachgefüllt usw., worüber wir recht erstaunt waren. Der Abstecher von Coos Bay an das Cape Arago, bescherte uns mit einer wunderschönen Küstenszenerie. Die Felsen standen zudem gerade im richtigen Sonnelicht, was ihnen eine schöne Farbe verlieh. Auch das auf einer felsigen Insel stehende Cape Arago Lighthouse gefiel uns gut und in dessen nähe wir nur mit etwas Glück kamen, steht es doch auf einem Gebiet das der Coast Guard gehört und man normalerweise kein Zutritt hat.

Bei Bandon gibt es am Strand unzählige schön geformte Felsen und auch der weitere Verlauf der Küstenlinie ist sehr schön. Da uns die Anblicke der Leuchttürme immer wieder faszinieren, besuchten wir auch das kleine Cape Blanco Lighthouse, das auf einem Grashügel steht. Uns führte dann die Route noch bis Gold Beach, von wo wir auf kleinen Strassen in das Landesinnere abbogen. Die Küste Oregons bescherte uns viel Abwechslung mit immer wieder schönen Blicken aufs Meer, Steilküsten, bizarr geformte Felsen, Sandstrände und einigen Leuchttürme.

Auf der Bear Camp Coastal Route, die uns auf einer sehr schmalen und extrem kurvenreichen Strasse auf eine Höhe von über 1400Meter führte, gelangten wir wie gesagt ins Landesinnere. Die folgende Taylor Strecke brachte uns dann zum Highway #199 und welche der erstgenanten in nichts hinterher steht. Diese Strecke bescherte einem immer wieder schöne Ausblicke über hügeliges unberührtes Waldgebiet. Auf dieser Strecke kreuzten wir gerade mal eine handvoll Autos und sie ist doch immerhin 180km lang. Dem Highway #199 folgten wir nach Cave Junction, von wo uns ein Abstecher zu der Oregon Cave führt. Dieses Hohlensystem ist ein National Monument und wurde 1874 wie so oft nur durch Zufall entdeckt, als ein Hund Namens Bruno, einem Schwarzbären in die Höhle folgte. Auf dem Rundgang sahen wir einige schöne Stalagmiten, Stalaktiten und Kolumnen. Durch einen Teil des Höhlensystems fliesst auch ein Bach und es leben zudem verschiedene Fledermausarten und sonstiges Kleingetier in der Höhle. Von einem kleinen Spaziergang, befindet sich die Höhle doch etwa auf 1200m, konnte man auf das Nebelmeer hinunterschauen, welches das Illinois Valley unter sich begrub. Wieder zurück in Cave Junction erreichten wir, unter der Nebeldecke, in wenigen Kilometern die Staatsgrenze zu Kalifornien.

Als wir zur Staatsgrenze von Kalifornien kamen gab es einen kleinen Stop bei einer Agrikontrollstelle. Hier wurde nachgefragt ob wir Gemüse oder Früchte mit uns führen und da wir beides beneinten, durften wir gleich Weiterfahren. Kurz darauf durchquerten wir den Collier Tunnel und wir glaubten es kaum als wir auf der kalifornischen Seite das Tunnel verliessen, begrüsste uns ein stahlblauer Himmel, der uns natürlich willkommen war. Der Strasse #199 im Tal des Smith River folgten wir bis Crescent City, das wiederum an der Pazifikküste liegt.

Kurz vor dieser Ortschaft liegt der nordöstlichste Park mit Redwood Bäumen und zwar der Jedediah Smith State Park. In einer Kombination von State und National Parks werden die letzten grossen Redwood Bäume Nordkaliforniens geschützt. Diese Baumgiganten können bis zu 2000Jahre, über 100m Höhe und 6m Durchmesser am Boden erreichen. Auf der geschotterten Strasse Howland Hill, die das ganze sehr urtümlich macht, durchführen wir den Jedediah Smith SP. Die Strasse führt manchmal hautnah zwischen solchen Baumriesen hindurch und zum Glück ist unser Auto nicht zu gross, denn diese Durchfahrt war wirklich ein herrliches Erlebnis. Auf einigen Spaziergängen durchstreiften wir das Unterholz. Dies war hauptsächlich mit Farnkraut bedeckt und man fühlte sich wie ein Zwerg zwischen diesen Baumriesen. Wir staunten immer wieder ab diesen Stammdurchmessern, der schön gefaserten Rinde und ab interessanten Wucherungen der meist gebrannt markten Bäume. Zum Teil sind die Baumstämme am Strunk total hohl und bieten so einem grosse Höhlen. Es ist schon überraschend dass solche Bäume überhaupt noch stehen und die Baumkronen noch voll im Saft sind. In dieser Vegetation fehlten nur noch die Dinosaurier. Auch das Wurzelwerk der entwurzelten und am Waldboden liegenden Baumgiganten war immer wieder ein faszinierendes Bild, denn so sah man erst recht die riesigen Dimensionen.

In Crescent City steht ein schöner kleiner Leuchtturm von 1856 und zwar auf einer kleinen vorgelagerten Felsinsel, auf die man bei Ebbe zu Fuss gelangen kann. Am schönen Pazifikstrand genossen wir hier einen schönen Sonnenuntergang. Kurz darauf klopfte bei uns ein Polizist, er meinte wenn wir hier Übernachten wollen sollen wir doch lieber auf den Wal-Mart Parkplatz gehen. Dieser Aufforderung wir prompt folge leisteten. Im Übrigen war es das erste Mal wo uns jemand bat das Auto irgendwo anders hinzustellen. An diesem Tag hatten wir Thanksgiving und der Parkplatz, sowie der Laden, war fast ganz verweisst und so stellten wir uns am Rande hin. Am Freitagmorgen, so um 4Uhr, begann es zu rumoren und als wir aus dem Fenster schauten glaubten wir kaum was sich da abspielte. Hatte sich doch der Parkplatz in der Zwischenzeit bis auf den letzten Platz gefüllt und die Leute stürmten den Laden und verliessen diesen oft nicht nur mit einem Einkaufswagen. Diese verrückten Amis!

Wir machten uns als die Sonne zum Vorschein kam auf dem Weg und folgten dem weiteren Verlauf der von Oregon kommenden Küstenstrasse #101 in Richtung Eureka. Dabei durchquert dieser Highway Teile des Redwood NP. und angegliederte State Parks. Dabei genossen wir auf weiteren Wanderungen das Feeling durch diese Baumriesen zu Spazieren. Auch wenn uns der Wald im Jedediah Smith SP. gesamthaft besser gefallen hat, war die Wanderung, vor allem, durch den Tall Trees Grove sehenswert. Ein schöner Übernachtungsplatz fanden wir an einem Flussbett, gleich ausserhalb des National Park.

Etwas nach Eureka verliessen wir den befahrenen Highway und machten auf kleinen Nebenstrassen einen grossen Bogen um diesen, um im späteren Verlauf, im Humboldt Redwood SP. der Scenic Avenue of the Giants, einer Nebenstrasse der #101 zu folgen. Von der schönen Ortschaft Fortuna gelangte man auf schmalen und zum Teil sehr steilen Strassen zur Pazifikküste und schraubt sich von dort über Petrolia und Honeydew wieder in die Höhe, zum oben genanten State Park. Auf der Scenic Strecke diesen State Park zu durchfahren war, wie der erstbesuchte Redwood Park, ein rissen Genuss. Man fuhr an diesen Baumriesen hautnah vorbei und auf einigen Spaziergängen konnte man es nochmals so richtig geniessen. Denn diese gigantischen Bäume faszinierten uns immer noch. Ein Teppich aus Kleeblättern überdeckte hier den Waldboden. Am Ende der Avenue of the Giants gelangt man automatisch wieder auf den Highway#101, dem wir bis kurz vor Ukiah folgten. Einige Verkaufstände entlang der Strasse, boten einem aus Redwoodholz geschnitzte Figuren an. Die geschnitzten Bären, die wir bei einer solchen Verkaufstelle sahen, gefielen uns besonders gut. Da es aber nicht heimgeht sind diese Figuren einfach etwas zu gross um mit ihnen umherzureisen. So begleiten uns diese hübschen Bären nun auf einem Foto.

Anstelle der #101 folgten wir zuerst der #20 dann der#29, die uns im späteren Verlauf durch das Napa Valley führen wird. Hier hat es beidseitig des Highway Rebberge so weit das Auge reicht. In unzähligen Weingütern entlang der Strecke kann man Wein degustieren. In einigen stehen sogar schöne Herrenhäuser. Da wir aber keine Weintrinker sind und man zudem für eine Degustation etwas bezahlen müsste, schauten wir uns auf dem Weingut der Beringer Familie nur um.

Danach fuhren wir weiter bis Napa, um von dort auf kleinen Nebenstrassen zum Point Reyes National Seashore zu gelangen. Hier wollten wir uns nochmals die Küste anschauen und da sich der Morgennebel im Landesinneren bereits lichtete waren wir guten Dinge diese auch zu sehen. Dieser Küstenabschnitt ist bekannt für seinen Nebel und auch bei uns machte er keine Ausnahme. Der Nebel war sogar so dicht, dass wir das Point Reyes Leuchtturm auf dem nahe gelegenen Felsen nicht einmal zu Gesicht bekamen. Wir hörten nur das Dröhnen des Nebelhorns und so entschlossen wir uns gleich wieder den Rückweg unter die Räder zu nehmen und keine weiteren Punkte dieser Seashore anzufahren. Der Küstenstrasse #1 folgten wir dann in Richtung San Francisco. Bevor wir die Golden Gate Brücke erreichten, machten wir noch einen Abstecher zum Mount Tamalpais. Hier genossen wir die herrliche Sonne und schauten auf den sich auflösenden Nebel hinunter. Einen weiteren Stop gab es noch im Muir Woods National Monument. Auf einem kleinen Waldspaziergang kann man auch hier durch ein mit Redwood geschütztes Bäumengebiet spazieren. Wenn man aber die nördlicheren gelegenen Parks bereits gesehen hat, bietet einem dieser Spaziergang durch weniger mächtige Bäume nicht so viel. Dieser Park ist mehr als Abstecher für die Touristen des nahen San Francisco gedacht.

Bei der Golden Gate Bridge angekommen zeigte sich diese mit der späten Nachmittags Sonne und leichtem Dunst. Es ist einfach ein herrlicher Anblick diese rote Hängebrücke, über die Bay von San Francisco, von der Anhöhe aus zu sehen. Wir fuhren dazu noch den Loop der Marin Headlands Golden Gate National Recreation Area ab und von welcher man immer wieder schöne Ausblicke auf die Brücke und die dahinter liegende Stadt geniessen kann. Entlang dieser Strecke und über das ganze Kap verstreut trifft man immer wieder auf Spuren gebrauchter Militärbunker. Wir begaben uns auch zu Fuss auf die Brücke, um von dort das Feeling dieser magischen Brücke zu spüren. Von der Aussichtplattform auf der anderen Seite der Schnellstrasse genossen wir beim eindunkeln die Lichterkette des abendlichen Stossverkehres und den Blick auf das Lichtermeer der Hochhaussilhouetten. Am Strassenrand in Sausalito Parkierten wir dann unser Auto für die Nacht und genossen den Blick auf das nächtliche San Francisco.

In Sausalito besuchten wir am nächsten Morgen noch das Bay Delta Model. Dies ist ein von der US Army massstabgerecht nachgebildetes Model, der Bay von San Francisco und welches den Effekt der Ebbe und Flut nachsimuliert. In einem Film wird einem das ganze Ökosystem dieser Bucht aufgezeigt, sehr interessant. Bevor es mit dem Auto über die 2700m lange Golden Gate Birdge ging, mussten wir natürlich nochmals einen Blick auf sie werfen, mit der Stadt im Hintergrund. Auf der anderen Bay Seite angekommen, bezahlten wir den Brückenzoll und stellten uns gleich dahinter auf einen Parkplatz. Von hier marschierten wir zum alten Fort Point, das seit dem Brückenbau, im Jahre 1937, unter dieser seinen Standort inne hat. In den Jahren 1853 bis 1861 wurden das zerfallene Fort Joaquim und die Felsklippe gesprengt und das heutige Fort aus Backstein errichtet. Dabei genossen wir immer wieder die schönen Ausblicke auf die Brücke. Danach machten wir uns auf den Weg zum Golden Gate Park, an welchem wir vor 19Jahren unser Auto für einige Tage hingestellt hatten und es auch diesmal tun möchten, was zum Glück in dieser Gegend immer noch möglich ist.

Von hier machten wir uns zu Fuss, wie damals auf den langen Weg in die Innenstadt. Dabei besuchten wir alles was diese Stadt so faszinierend macht und marschierten uns in den nächsten zwei Tagen unsere Füsse wund. So ging es entlang der Market Street, das Chinatown, durchs Italiener Viertel zur Fisherman’s Wharf. Aber auch vorbei an den viktorianischen Häusern an der Alamo Square mit Blick auf das Zentrum, ins Maritim Museum, aufs Pier 39, über den Coit Tower ins Bankenzentrum und vieles mehr mussten unsere Füsse erdulden. Aber auch die hierher gehörenden Cable Car und dessen Museum standen natürlich auf unserem Programm. Mit dem Auto durchfuhren wir sogar den Golden Gate Park und gelangten so über das Haight Ashbury und Castro Quartier, mit der Mission Dolores wo im Jahre 1776 die Geschichte San Francisco begann, auf den Twin Peaks. Von hier oben geniesst man einen fantastischen Blick auf die Landzunge mit San Fransisco, dessen Bay und die umliegenden Städte. Hier oben genossen wir unser Nachtessen, um beim eindunkeln auf das Lichtermeer der Grossstadt blicken zu können. Das einzige das wir nicht besuchten war Alcatraz. Dieses legendäre Inselgefängnis besuchten wir das letzte Mal und ehrlich gesagt fanden wir die 26Doller pro Person für die Überfahrt zu bezahlen einfach etwas überrissen, da der Besuch des Gefängnisses ja Gratis ist. Über die fünfspurige doppelstöckige Oakland Bay Bridge verliessen wir das sonnige San Fransisco, in der wir einen herrlichen und anstrengenden Aufenthalt genossen.

Auf dem Freeway#580 fuhren wir durch Oakland und dessen Agglomeration. Diesem folgten wir bis zur Kreuzung mit dem Freeway #205 und folgten dann der Strasse #120 nach Oakdale, welche im weiteren Verlauf in den Yosemite National Park führt. Wenn man einmal auf einem Freeway fährt, ist es immer schwierig die richtige Ausfahrt zu nehmen die einem zu einem Einkaufszentrum führt. So entschlossen wir dies etwas ausserhalb zu erledigen, um bei diesem Strassenwirrwarr keine allfällige Irrfahrt zu machen. Dieser Strasse wollten wir in den Yosemite NP. folgen, um über den Tioga Pass zum Mono Lake zu gelangen. Diese Strasse hatte aber bereits die Wintersperre und so fuhren wir über die Kombination #49/#4 über die Sierra Nevada, mittels des Ebbetts Pass, in Richtung Nevada.

An der Strasse #49 liegen einige Ortschaften des California Gold Rush von 1849. In Sonora kamen wir mit James ins Gespräch, der unser Auto so toll fand und ebenfalls ein Reisebegeisterter Man war. Da er in dieser Gegend wohnt, meinte er dass wir unbedingt den Columbia State Historic Park anschauen müssen. Columbia war in den Jahren 1850-1870 eine der wichtigsten Goldminenstädte Kaliforniens. Ihr damaliger Zustand wurde wiederhergestellt und als authentisch wirkendes Living Museum lebendig erhalten. Wir müssen sagen dass sich dieser Besuch wirklich gelohnt hat. Danach lud er uns zum Familiengrundstück ein und bot uns eine Dusche an. In der Zwischenzeit wusch die hiesige Waschmaschine unsere Kleider. Als Weltenbummler meinte er, sei man ja immer froh um solche Kleinigkeiten. Nachdem wir noch etwas zusammen gegessen hatten, verabschiedeten wir uns mit herzlichem Dank, für seine Herzlichkeit. Wir folgten dann bis Angles Camp der #49 und bogen dort in die Strasse #4 ein. In Murphys steht aus dieser Zeit (1856) das nostalgische Murphys Hotel mit einem sehenswerten Saloon.

Auf der im Verlauf immer einsamer werdender Strecke, überquerten wir die Sierra Nevada über den 2660m hohen Ebbetts Pass. Aber auch auf dieser Höhenlage musste man den Schnee noch suchen, begleitet einem seit längerem doch schönes trockenes Herbstwetter. Wir fragten uns gar, ob es über den Tioga Pass im Yosemite NP. wirklich nicht möglich gewesen wäre und sie diesen nur einfach von der Saison her schliessen. Auf der #89, gefolgt von der #50 gelangten wir zum Lake Tahoe der auf guten 1900m liegt und die Grenze mit Nevada teilt. Das krasse an dieser Kalifornischen Ortschaft ist die extrem vielen Motels, Inn und Hotels die es hier gibt. Ist doch alles auf den Sommer und Wintertourismus ausgelegt und auf der Grenze zu Nevada steht dann bereits das erste einiger weniger Spielkasinos, für den nächtlichen Spass. Hinter einem solchen Kasino konnten wir unser Wohnmobil mit einer Bewilligung Gratis für die Nacht hinstellen, was uns gerade recht kam.

Nach diesen schönen Erlebnissen der letzten Wochen, begleitet vom schönen Wetter, freuen wir uns auf die Wüstendurchfahrt Nevadas. Vor allem aber auf das Landschaftlich sehr reizvolle Utah mit den vielen zauberhaften National Parks. Diese wollen wir uns unbedingt anschauen, da wir ja nicht wissen ob uns die Amerikaner nach dem Abstecher nach Baja California nochmals reinlassen.


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