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vom 15.09.2007 - 25.10.2007

Teilstrecke 4'956 Km
Kilometer 16'457 - 21'413

 

Quebéc verabschiedete sich bei uns mit heftigem Regenschauer und Ontario begrüsste uns mit solchen. Die erste Strecke auf Ontarios Strassen führte uns dem Ottawa River entlang, durch schön herbstlich gefärbte Wälder, nach Ottawa. Da wir für eine kurze Wegstrecke nochmals auf Québecer Seite wechselten, überquerten wir auf der Chaudiere Brücke kurz vor Ottawa den Ottawa River nochmals. Dank dieser Routenwahl wurden wir mit einer wunderschönen Sicht auf das Stadtzentrum belohnt. Nicht weit davon entfernt, am Ufer des Flusses, baute ein Künstler Steinfiguren auf. Er erstelle einzelne Figuren, aber auch ganze Steinfigurenkompositionen, die einfach sehr schön aussahen. Danach fuhren wir in die Stadt, um uns nach einem geeigneten Übernachtungsplatz umzuschauen. Nachdem wir etwas gefunden hatten, ging’s zu Fuss auf die erste Entdeckungsreise ins Stadtzentrum. Der erste Eindruck von Ottawa auf uns war, dass es hier nicht sehr hektisch zu und her ging, eine überschaubare Innenstadt hatte und mit vielen Parkanlagen versehen war. Mit dem auf dem Parliament Hill stehenden Gebäude fühlte man sich fast nach England versetzt. Bei einer Führung wurde uns das innere des Parlamentsgebäudes, inklusive deren sehr schönen Bibliothek, gezeigt und erklärt. Anschliessend konnte man noch mit einem Lift auf den Peace Tower gelangen, von wo man eine herrliche Aussicht über Ottawa geniessen konnte. Des Weiteren gibt es in der Hauptstadt Kanadas sehr viele Musen und Denkmäler. Eine weitere Attraktion ist der im 2007 125 Jahr alt gewordene Rideaukanal, der von Kingston am Ontariosee über 202 Kilometer nach Ottawa führt und hier in den Ottawa River mundet, der seinerseits dann bei Montréal in den St. Lorenz Strom fliesst. In den Kriegerischen Zeiten beider Länder, Anfang des 19. Jahrhundert, war dies eine sichere Verbindung und ausser Reichweite Amerikanischer Kanonen. Mit einer Treppe von 8 Schleusen, von insgesamt 49 und 24Höhenmetern endet hier der Rideaukanal sehr spektakulär. Die Schleusen dieses Kanalsystem  werden nach wie vor alle von Hand betrieben. In einer Saison können es um die 7000 Boote sein. Als wir Ottawa verliessen, folgten wir diesem Kanal bis Smiths Falls um von dort über Perth nach Peterborough zu gelangen. In Peterborough stösst man auf eine weitere sehr grosse zusammenhängende Wasserstrasse,  den Trent Severen Kanal. Diese Wasserstrasse verbindet fast 400 Kilometer entfernte Punkte und zwar Port Severn an der Georgian Bay (Lake Huron)mit Trenton am Ontariosee. Dieser Kanal hat hingegen verschiedene Schleusensysteme und insgesamt 41 Schleusen. Die meisten sind ganz normale Schleusen, doch in Peterborough steht zum Beispiel der Welthöchste Hydrauliklift der eine Höhe von 19.80 Meter überwindet. Einen ähnlichen Lift gibt es noch an der Kirkfield Schleuse, die Überwindung hier ist 14.80 Meter und ein ganz spezieller Marine Railway Lift bei Big Chut. Wir hatten trotz der ungünstigen Jahreszeit Glück und konnten alle diese Schleusen in Aktion sehen, ein eindrückliches Erlebnis. In Peterborough, wie schon an sehr vielen anderen Orten Canadas, trafen wir auf Leute die von unserem Fahrzeug so richtig begeistert waren. Al lud uns kurz entschlossen zu einem Nachtessen ein und wir könnten unser Fahrzeug  bei seinem Haus für die Nacht hinstellen. Von Peterborough führte unsere Route durch das Kawartha Seegebiet um eben einige dieser Schleusen zu sehen. Danach ging’s zum Algonquin Provinzial Park. In diesem Park hat es ein sehr interessantes Holzfällermuseum. Zuerst werden einem mit einem Film die damalige und die heutige Holzwirtschaft gezeigt und am ende des Films geht dann unerwartet die Leinwand auf und man steht im Wald. Wo dann auf einem Kilometer Spazierweg nochmals die ganze Geschichte der Holzfäller, sehr eindrücklich aufgebaut, gezeigt wird. Auch das Visitoren Zentrum überrasche uns mit einem sehr schönen Film und einem gut aufgebautem Museum. Danach wollten wir natürlich, bei diesem schönen Herbstwetter, auch noch den schön gefärbten Laubwald geniessen. Auf einigen kleineren Wanderungen kamen wir dabei voll auf unsere Rechnung. Von Traumhaften Aussichtspunkten konnten wir diesen farbigen Wald geniessen. Wie auch in den meisten anderen Parks ist auch hier das Kanu fahren gros angesagt. Über Huntsville und North-Bay gelangten wir zur Nickelstadt Sudbury. Eine 9 Meter hohe 5 Cent Nickelmünze steht vor dem Dynamic-Earth Museum, in dem wir per Zufall kostenlos zu einem sehr guten Film über die Gold suche kamen. Auch Gold waschen durften wir noch. Dabei hatte ich sogar Glück, denn in meiner Goldwaschpfanne wusch ich 3 kleine Goldstücklein vom Kies frei, die ich als Souvenir auch mitnehmen durfte. Adrian hingegen hatte da kein Glück, oder nicht das nötige Feingefühl um die Goldwaschpfanne sorgfältig genug auszuwaschen.  Von Sudbury ging’s nach Killarney, wo uns eine wunderschöne Seelandschaft an der Georgian Bay(Lake Huron) erwartete. Der Georgian Bay entlang, führte unser Weg dann nach Parry Sound und von dort in die Muskoka -Seenplatte. In Gravenhurst besuchten wir noch das Geburtshaus von Dr. Norman Bethune (1890-1939). In einem guten Dokumentarfilm wurde über sein bewegtes leben  berichtet und seinem frühen tot in China. Jetzt wussten wir auch warum es vor diesem Haus eine Schlange von Asiatischen (Chinesischen) Besuchern gab. Wie schon im spanischen Bürgerkrieg setzte sich Bethune als Militärarzt auch im chinesisch-japanischen Krieg ein. Danach gelangten wir wieder an die Georgian Bay um von dort in Richtung Toronto zu fahren. Am 5. Oktober holten wir meine Eltern beim CN Tower in Toronto ab, Sie befanden sich auf einer 15tägigen Nordamerika Rundreise und begleiteten Sie in ihr Hotel. Von der Bar des Renaissance Hotel, das sich im Rogers Center (Sportpalast) befindet, hat man eine uneingeschränkte sicht auf das Spielfeld. Nach diesen bewegenden Momenten führte unsere Reise nochmals über den St Jacobs Markt, in der nähe Kitchener, an den Lake Huron und dann auf die Bruce Peninsula. Der St Jacobs Markt ist im „Mennonitenland“ und hauptsächlich ein von Mennoniten geführter Markt. Das Angebot an Gemüse und Früchten auf dem St Jacobs Markt war riesig, man merkt dass der Herbst angekommen ist. Aber auch sonst wurde viel mehr Ware feilgeboten, als bei unserem ersten Besuch im Mai. Der Besucherandrang  war dem entsprechen gross. In Port Elgin machten wir einen Zwischenhalt um das Kürbisfest zu Besuchen. Der Siegerkürbis wog sagenhafte 1378 Pfund (zirka 625Kg), ein gewaltiges Teil. In den letzten Tagen wurden wir vom Wetter so richtig verwohnt, man fühlte sich in den Sommer zurückversetzt, denn wir genossen Temperaturen um die 30 Grad. Als dann der kommende  Wetterumsturz uns wieder in den Herbst versetzte, fror man anfänglich trotz Pulli und Jacke, bei lediglich 10 Grad.  Das Highleit auf der Bruce Peninsula war der gleichnamige National Park. Diese auf einer Wanderung zu sehende Küstenlandschaft mit überhängenden Felsen, Höhlen, stillen Buchten war grossartig. Auch die Wassertransparents dieses Sees, erinnert einem schon fast an die Karibik. Von Tobermory, am Ende der Bruce Peninsula, genossen wir wahrscheinlich für längere Zeit die letzte Fährfahrt. Sie führte uns auf die Weltgrösste Insel in einem Süssgewässer und heisst Manitoulin Island und liegt im Lake Huron. Die Insel ist 140Kilometer lang,  40Kilometer bereit, hat eine Küstenlinie von 1400 Kilometer und über 100 kleinere Seen übersähen die Insel. Auf kleinen Umwegen durchführen wir einen kleinen Teil dieser Insel. Genossen einige schöne Aussichtspunkte, kleine Wasserfälle, Menschenleere Sand- und Felsbuchten. In einem Bach konnten wir sogar Lachse beobachten die sich zu ihren Leichplätzen hoch kämpften. Auch die Wetterstimmung und die schön gefärbten Wälder, genossen wir auf unserm einsamen Streifzug durch die Insel. Etwas vor Espanola gelangte man wieder ans Festland und von dort auf den Trans-Canada-Highway. Dieser führte uns dem North Channel vom Lake Huron nach Sault Ste. Marie einer Grenzstadt zu den USA und gleichzeitig zwischen den zwei grossen Seen Lake Superior und Lake Huron gelegen. Der nun folgende Streckenabschnitt am Lake Superior entlang nach Thunder Bay bot uns sehr schöne Landschaft. Es begann mit schönen Sandstränden und einem schönen Wasserfall. Der darauffolgende Lake Superior Provinzial Park gefiel uns besonders gut. An einem felsigen Küstenabschnitt am See, konnte man auf einem kleinen Spaziergang alte Felsmalereien sehen. Ein sehr schöner Fussweg gab’s auch entlang des Sand River, mit seinen Stromschnellen oder zu den Aussichtspunkten des Orphan Lake Trail. Bei der Durchfahrt durch den Park, passierte man immer wieder schöne Sandstände, Felsige Küstenabschnitte und kleine Seen. Auf drei Kurzwanderungen Besuchten wir die sehr schöne Küstenlandschaft des Pukaskwa National Park, am Lake Superior. Auch die Wasserkaskaden des Rainbow Falls PP. und die riesige Schlucht des Ouimet Canyon waren einen Besuch wert. Kurz vor Thunder Bay gab es dann noch einen Abstecher zum Sleeping Giant PP. Da es die zwei vorangegangen Tage ununterbrochen geregnet hatte und der Boden total sumpfig war entschieden wir uns den geplanten Tagestripp „Top of the Giant Trail“ nicht zu unternehmen. Als kleine Entschädigung sahen wir ein im Wasser stehendes Felsentor. Auf dem Retourweg ging’s dann noch, auf einer Abenteuerlichen Fahrt, zum Thunder Bay Lookout.  Wer keine Höhenangst hat, kann hier auf einer nach unten offenen  Metalplattform etwa 4 Meter über die 200 Meter hohen Felsklippen hinaus die Landschaft geniessen. Ehrlich gesagt musste man sich dazu schon etwas Überwinden, aber wir wagten es. Kurz vor Thunder Bay statteten wir dem Terry Fox Monument einen Besuch ab. Eine bewegende Geschichte eines jungen Krebskranken Mannes der mit 18 Jahren ein Bein Amputieren lassen musste. Um Lebensmut zu demonstrieren und Geld für die Krebsforschung zu sammeln, startete er den Marathon of Hope, der von St. John’s Newfoundland über den gesamten Trans Canada Highway bis zu dessen Endpunkt auf Vancouver Island führen sollte. Er brach am 12.04.1980 auf und nach 143 Tagen und 5373 km knapp vor Thunder Bay musste er aufgeben. In Canada schmückt sein Porträt zwei Briefmarken und eine 1$- Münze und ein Gipfel in den Rocky Mountains trägt seinen Namen. Kurz vor seinem 23ten Geburtstag verstarb er. Der Kakabeka Wasserfall in der nähe von Thunder Bay war wegen der vorangegangenen Regenfälle so richtig mächtig. Für die Weiterfahrt entschieden wir uns dann, für die einsamere Alternativeroute des TCH, über Fort Frances nach Kenora. Kenora ist die letzte kleinere Stadt in Ontario die wir Besuchten. Nach weiteren 50km geht unsere Reise in Manitoba weiter, wo wir die restliche Zeit vor der Überfahrt in die USA verweilen werden. Ja sind doch schon fast 6 Monate seit der Einreise in Canada vergangen.

 

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