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McRei's Weltreise

Reisebericht: Nicaragua 2  (144)



 

vom 09.03.2016 - 28.03.2016

Teilstrecke 662 Km
Kilometer   279'554 - 280'216

 

Nicaragua,

Nur wenige Meter nach dem Zollgelände von Costa Rica stoppt uns der erste Zollbeamte von Nicaragua und bittet uns mit dem Fahrzeug durch die Desinfektionsanlage zu fahren. Doch bevor dies geschehen kann, müssen wir im danebengelegenen Metallcontainer 3.-US-Dollar für dies abdrücken und wofür wir eine Quittung erhalten. Etwas dahinter stellen wir unser Fahrzeug dann ab und begeben uns zur Immigration. Beim betreten des Gebäudes wird uns ein weiterer Dollar abgeknüpft und erhalten als Empfangsbestätigung ein kleines Billet in die Hand gedrückt. In Nicaragua müssen wir keine Touristenkarte ausfüllen und der Beamte drückt einen Stempel über 90Tage in den Pass und welche Tage nun bis inklusive Guatemala ausreichen müssen. Für den 30ig tägigen Permit von Nicaragua bezahlen wir zudem je 10.-US-Dollar, dazu kommt nochmals eine Gebühr von Total 3.28, wofür er ebenfalls eine Quittung ausstellt und somit bezahlen wir an dieser Grenze alles in allem 28.28. Das Ganze müssen wir in Dollar bezahlen und nicht etwa in ihrer Landeswährung dem Córdoba (1.-US-Dollar ist im Moment um die 28.20).

Am Schalter der darauf folgenden Aduana sagt uns die Frau was sie von uns braucht und so müssen wir zuerst im Hof Ausschau nach einem Mann der Aduana halten, denn von diesem benötigen wir ein Formular. Nachdem der Zettel mit den nötigen Daten ausgefüllt ist, wird dieser vom Beamten visiert und dasselbe Papier muss nun auch noch von einem Polizisten visiert werden, bevor wir uns zum Schalter zurückbegeben können. Zurück im Office, welches im hinteren Bereich der Immigration liegt, nimmt die Angestellte den Zettel in die Hand und verlangt nun den Fahrzeugausweis, Fahrausweis und den Pass des Fahrzeughalters. Diese Dokumente liest sie via Scan in den Computer ein und so braucht es hier keine lästigen Kopien mehr, wau! Diese werden so dem erfassten Dokument angehängt und den Ausdruck muss Adrian nun nur noch visieren und fertig ist das ganze Zollprozedere. Echt zügig ging das Ganze von statten und was uns überrascht hat, denn einen so unkomplizierten Grenzübergang hatten wir zuvor in Mittelamerika noch nicht. Beim Verlassen des Zollgeländes nehmen sie einen Augenschein vom Autodokument, werfen einen Blick in den Pass und somit gehört eine weitere Grenze der Geschichte an.

 

Auf der Panamericana geht es nach Rivas,

Auf dem nun folgenden Abschnitt der Panamericana sehen wir immer wieder auf den neben uns gelegenen Lago de Nicaragua und bei Rivas, wo wir die erste Nacht in Nicaragua verbringen, geht es noch nach San Jorge und von wo aus man mittels einer Fähre auf die Vulkaninsel „Isla de Ometepe“ übersetzten kann. Der Volcán Concepcion ragt auf dieser Insel immerhin 1610m himmelwärts und von unserem Ufer aus erkennt man gut das nackte und verschiedenfarbige Lavagestein.

In Rivas durchstreifen wir darauf die Innenstadt und welche klar belebter daherkam als die zuvor besuchten Ortschaften in Costa Rica. Wir bummeln durch den Markt und besuchen die imposante Kirche am Zentrumsplatz. Immer wieder ziehen Pferdefuhrwerke oder Velotaxi an uns vorbei und was uns gefällt. Wir erkundigen uns bereits einmal bei Casa Pellas, welcher Toyota Ersatzteile vertreibt, über die Preise der von uns benötigten Artikel, um so eine Vorahnung zu kriegen was für Kosten in Managua denn auf uns zukommen.

 

Die Kolonialstadt Granada liegt ebenfalls am Lago de Nicaragua,

Auf dem Weg nach Granada gibt’s einen kleinen Abstecher zur Kraterlagune „Laguna de Apoyo“ und vom etwas erhöhten Aussichtspunkt haben wir eine schöne Aussicht auf diesen. Dazu treffen wir in dieser Region auf Pilger die mit einfachen Pferde- oder Ochsenkarren unterwegs sind und uns einen speziellen Anblick bieten.

In Granada dürfen wir unser Auto beim Roten Kreuz für die kommenden beiden Nächte hinstellen, dies Kostenlos und damit können wir in vollen Zügen diese Kolonialstadt mit dem angenehmen Ambiente geniessen. In dieser ziehen, neben den bereits in anderen Städten gesehenen Pferdefuhrwerken, auch unzählige Pferdekutschen an uns vorbei und das durchstreifen der Innenstadt ist einfach interessant. Besonders auffällig ist die am Zentrumsplatz stehende gelb-weiss gestrichene Kathedrale, die dort umliegenden Häuser kommen mit Säulen verzierten Fassanden daher und was dem Ganzen einen imposanten, fast noblen, Anblick verleiht. Der hiesige Markt ist ebenfalls eine Augenweide, sehr belebt und durch die engen Marktgassen drängen sich dutzende von Menschen. Dazu kommen wir am Freitagabend in den Genuss von einer Tanzdarbietung und welche den schönen Aufenthalt perfekt abrundet.

 

Masaya,

Von Granada führt uns der Weg weiter ins benachbarte Masaya und wo wir uns nochmals wegen den Preisen der benötigen Autoersatzteile erkundigen. Dabei fragen wir auch nach einem Mechaniker nach, der die Fensterarbeiten ausführen könnte, denn Casa Pellas bietet diesen Service nur in Managua an. Wir erhalten eine Adresse und fahren sogleich dorthin um uns den Platz anzuschauen im Fall der Fälle es in der Hauptstadt nicht klappen sollte, denn diese Stadt liegt nur noch rund 30km von Managua entfernt. In Rivas hätten wir für die Arbeit 1600 Cordobas bezahlt und was ungefähr 57.-US-Dollar entspricht. Dieser hier wollte 1900 dafür haben und worauf ich ihm sagte dass er teuer sei. Er erwiderte aber, dass er ein Sicherheitsglas nehme und der andere dafür vielleicht nur ein normales Glas verwende und vorauf meine Ohren länger wurden. In Rivas hätten wir dies nämlich nur für die Arbeit bezahlen müssen und hier erhalten wir sogar noch ein Glas dafür und welches er mir auch sogleich zeigte. Das Glas käme also beim anderen noch dazu und somit hätte dort das Ganze fast 11‘000 Cordobas gekosten. Da wir Samstag haben, vereinbaren wir einen Termin für Montag und an dem wir auch noch die beiden Stossdämpfer auswechseln lassen. Dazu kommt noch ein V-Belt, den wir einst in Argentinien gewechselt haben und welcher nach nicht einmal 50‘000km bereits in einem überraschend schlechten Zustand war.

Da Werner bei seiner Arbeit immer wieder gestört wurde, dauert das Ganze etwas länger als erwartet und so entscheiden wir nach getätigter Arbeit, die Nacht auf Dienstag ebenfalls in Masaya zu verbringen. Dazu fahren wir nochmals zur Laguna Masaya, an welcher wir die vorangegangenen Nächte verbracht hatten und hängten dort also eine weitere dran. Von diesem Standplatz sehen wir auf den gleichnamigen Vulkan und der im Moment zu Aktiv ist um in den brodelnden Kraterschlund gucken zu können und darum ist auch der Park für jeglichen Besucher gesperrt.

Auf einem Stadtnahen Hügel steht zudem das „Fortaleza de Coyotepe“ und von welchem man eine schöne Aussicht auf die Umgebung geniest. Zudem ist diese Stadt bekannt für seine Hängematten, „Hamacas“ nennen sie diese hier und welche in verschiedenen Betrieben angefertigt werden.

 

Managua,

Am Dienstag legen wir die letzten Kilometer nach Managua zurück, was rund 30km sind und passieren auf dem Weg zur Nationalbank, von welcher ich gerne vom neuen Notensatz die 10er, 20er und 50er Note hätte, die Toyota-Garage der Auto Nica. Leider gibt‘s hier erst am Freitag einen freien Platz, da unsere angefragten Arbeiten einen vollen Tag in Anspruch nehmen sollen. Da wollen wir doch zuerst noch beim Casa Pellas vorbeischauen gehen und erkundigen uns was dieses uns anbieten kann. Dies war rein gar nichts, da sie dort nur ganze Servicearbeiten ausführen wollen und nicht nur einzelne Arbeiten, dazu fanden wir sie dort sehr unfreundlich. Zurück bei Auto Nica, einem weiteren offiziellen Partner der Toyota, bestätigten wir also den Termin vom Freitag, verbringen die Wartezeit in einem Einkaufszentrum, sowie in den Strassen von Managua und wir sind überraschen wie schnell die Zeit vergeht auch wenn die Hauptstadt von Managua nicht viel zu bieten hat.

 

Auch wenn hier unzählige LandCruiser
herumfahren klappt nicht alles reibungslos,

Am Freitag, vor 7Uhr, fahren wir in den Hof des Autohauses ein und kurz darauf nimmt man unser Fahrzeug in Empfang. Doch bis die Arbeiten am Fahrzeug tatsächlich beginnen zeigt die Uhr bereits kurz vor 10Uhr. Man sagt uns dann, dass sie am heutigen Tag nur die Arbeiten an den 4 Räder schaffen würden und für das abdichten des Getriebes wir am Montag nochmals vorbeikommen müssten. Da wir nicht direkt dabei sein dürfen, mussten wir ihnen natürlich auch unseren Spezialschlüssel für die Radmutern geben damit sie mit der Arbeit beginnen können, obwohl wir die Räder selber herunternehmen wollten und dies ihnen auch mitteilten. Kurz danach war es dann auch schon passiert und das Vorderteil des Spezialschlüssels war abgebrochen weil eine Mutter zu streng angezogen war, einfach gewürgt wurde und das Dilemma begann.

So waren am späteren Nachmittag erst die hinteren Räder fertig, da man zusätzlich die in Bolivien gewechselten Bremsbacken austauschen musste. Obwohl diese noch nicht heruntergefahren waren, haben sie die Bremsfläche der Bremstrommel in Mitleidenschaft gezogen und darum mussten zuerst diese ausgedreht werden, um danach wiederum die volle Bremswirkung erzielen zu können. Das Teil des kaputten Schlüssel kriegten sie in der Zwischenzeit aus der Schraube, aber um die Arbeiten der Vorderräder noch zu erledigen fehlte ihnen um 16Uhr die Zeit und so wollen sie dies nun am morgigen Samstag tun. Am Samstag lief das Ganze besser und um 11Uhr waren die Arbeiten erledigt und so kommt am Montag also noch das Getriebe dran. Wenn man die nicht gearbeitete Zeit vom Vortag dazuzählen würde, hätten sie die Schmierarbeiten bei den Rädern in einem Tag erledigen können, aber was soll’s!

Am Montag standen wir also erneut auf dem Garagengelände und auch an diesem Tag begann man mit der Arbeit erst kurz vor 10. Aber noch vor Mittag sagten sie uns was für Ersatzteile sie für das Getriebe benötigen, doch mit dem Nachschub klappt es echt nicht und so bekamen sie eine Dichtung erst am Dienstagmittag, obwohl sie mir von dieser bereits am Montagvormittag erzählten. Da sieht man wie das Ganze einfach nicht funktioniert und das Ganze unkordiniert daherkommt. Man wagt sich darüber auch kaum aufzuregen, obwohl einem die Haare schon lange zu Berge stehen, denn in diesen Ländern haben wir schon lang vorher erlebt wie die Menschen auf solche Situationen reagieren. Doch endlich, sie haben es geschafft und am Dienstag um 16Uhr ist unser Auto endlich fertig geworden und aus dem zuerst versprochenen Tag sind 4 geworden.

Auch mit der Rechnung stimmt nicht alles, auch wenn diese, im Vergleich zu Bolivien, Moderad ausgefallen ist und dies mit Original Ersatzteilen. Doch wollen wir für einmal nicht kleinlich sein und hoffen einfach, dass die ausgeführten Arbeiten uns befriedigen werden und das währe ja schlussendlich das wichtigste. Ein bisschen enttäuscht über das Ganze sind wir aber trotzdem, haben sie doch in diesem Land unser Fahrzeug, deswegen klappt nach unserer Sicht noch lange nicht alles besser als an anderen Orten und auch hier ist ein stetiges hin und her.

Den kaputten Zehnkantschlüssel, für die Felgenschrauben, konnte ein Taller uns herstellen und den wir nach den geführten Diskussion wenigstens nicht bezahlen mussten. Die nun noch klemmenden Schraubenmuttern, die sie am Samstag mit Hammergewallt geöffnet hatten, konnten sie uns am Mittwoch noch so herrichten, dass sie nun auch mit dem neuen Schlüssel zu öffnen sind.

Ende gut alles gut, dies offen wir nun einmal. Zumindest fährt sich das Auto auf den ersten Kilometern gut und wir offen, dass es beim guten Eindruck bleibt.

 

Über Matagalpa erreichen wir Esteli,

So ist es bereits Mittwochmittag bis unsere Reise endlich weiter geht, wir erledigen davor noch einen kleinen Einkauf und folgen danach der Panamericana bis Sébaco. Im ersten Bereich sehen wir auf den Lago Managua und worauf die Landschaftsszenerie hügeliger wird. Die umgebende Natur zeigt sich aber weiterhin in verschiedenen gelb-braun tönen und erst kurz vor Matagalpa wird es etwas grüner. Um Matagalpa gibt es grosse Kaffeeplantaschen und welcher in dieser Gegend auch verarbeitet wird.

Wenn wir von Sébaca aus weiter auf der Panamericana geblieben währen, währen wir auf dem Weg nach Esteli an grossen giftiggrünen Reisplantaschen vorbeigefahren, diese haben wir das letzte Mal auf dem ersten Teilstück gesehen. Da uns aber die gebirgige Strecke via Matagalpa gut gefallen hat, wählten wir um nach Esteli zu gelangen erneut diese Strecke und welche am höchsten Punkt fast 1500m erreicht.

In Jinotega verbringen wir den Karfreitag, an dem es in dieser Kleinstadt sehr ruhig zugeht und erst am Samstagmittag machen wir uns nach Esteli auf. Die Fahrt dorthin bleibt hügelig, dank einem Stausee wächst in dieser Region viel Gemüse, auch wenn ansonsten wiederum die Farbtöne gelb-braun vorherrschen. Den Sonntag nutzen wir um unsere Homepage auf den aktuellen Stand zu hieven und nehmen darum die verbleibenden Strassenkilometer bis zur honduranischen Grenze erst ab Montag auf uns. Damit hoffen wir auch, dass die Ostertage an den Grenzen endgültig vorüber sind und es dort keine langen Staus mehr gibt.

 

Von Esteli geht’s via Somoto zur honduranischen Grenze,

Um Esteli gedeihen grossblättrige Tabakpflanzen und deren grüner Anblick, in einer ansonst gelb-braunen Landschaft, einem fast komisch daherkommen. Die gepflückten Blätter werden nach dem trocknen gleich vor Ort zu Zigarren verarbeitet und in eine dieser kleinen Fabriken stecken wir unsere Nasen.

Sehr hügelig und trocken zeigt sich auch die Landschaftsszenerie der verbleibenden 90 Strassenkilometer bis zur Grenze von Honduras und alles scheint hier auf die bald kommende Regenzeit zu warten. Interessant wäre es danach mit den Auen über diese Region schweifen zu können, kommt doch im Moment alles sehr karge daher und nur um die letzten nassen Überbleibsel zeigt die Vegetation ein matt grünes Kleid. Ansonsten stehen die Bäume oder Sträucher nur noch als Skelette da und man fragt sich echt, sind diese dürren Äste nicht endgültig abgestorben?

In Somoto verbringen wir die letzte Nacht in Nicaragua und schlendern am späteren Nachmittag durch das Dorf in welchem es äusserst gemütlich zu und her geht.

Wie es uns an der Grenze Nicaragua – Honduras ergangen ist, steht am Anfang des nächsten Reiseberichts, denn zuerst wollten wir die Durchfahrt dieser beider Länder zusammen auf eine Seite nehmen. Doch da wir mehr Fotos geknipst haben als zuerst angenommen, Teilen wir nun das Ganze doch auf zwei verschiedene Berichte auf und somit gab’s einige Arbeiten um sonst.

 

Im 144.Reisebericht durchqueren wir Nicaragua,

In diesem mittelamerikanischen Land lassen wir einige Arbeiten am Auto ausführen. Dieses nimmt mehr Zeit in Anspruch als vermutet, obwohl sie hier diesen Wagentyp haben und dazu nehmen wir entlang der Panamericana von verschiedenen Ortschaften nochmals einen Augenschein. Granada versprüht dabei ein sehr angenehmes Ambiente und auch die Tage um Rivas, Masaya, Matagalpa, Jinotega, Esteli und Somoto bleiben in angenehmer Erinnerung.

 

 Zu dem Bilder Nicaragua 2 (144)

  Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

Weiter zu Reisebericht von:   

 Costa Rica 3 (143)
Honduras 3 (145)