©

Als PDF

 

 

McRei's Weltreise

Honduras
Reisebericht 1 (72)



 

vom 07.03.2012 - 21.03.2012

Teilstrecke 1'078 Km
Kilometer 182'586 - 183'664

 

Und nun geht es in Richtung Karibik,

Von El Progreso waren es noch ungefähr 65km bis nach Tela und um diese Stadt zu erreichen führt uns die Strasse dem Bergzug Montana El Tiboron und am Rande der breiten Flussebene des Rio Ulua, entlang. Neben den Zuckerrohrplantaschen mischen sich hier immer mehr Ölpalmen in die Szenerie mit ein und so stehen diese zu tausend in Reih und Glied. In Tela treffen wir dann ein weiteres Mal auf die Karibik oder hier auch den Golfo von Honduras genannt. Der Strand hat aber, wie schon derjenige in Belize oder Guatemala, nichts gleichwertiges zu bieten wie der traumhafte Abschnitt des Staates Quantana Roo in Mexiko.

Wir spazieren aber dennoch ein Stück den Strand entlang und die Meeresbrise sorgte dabei für eine angenehme Abkühlung. Auf unserem Marsch passierten wir sogar ein Hotel mit einigen westlichen Touristen darin, welche gerade ein Sonnenbad genossen. Der Rückweg führte darauf durchs Städtchen und dabei kreuzten sich die Wege mit einem französischem Paar, welche von Süden nach Norden unterwegs sind und hier mit ihrem Wohnmobil bei einem Kanadier, für einige Tage, Unterschlupf gefunden haben. Wir durften uns vor der Eingangstür dazugesellen und plauderten danach bis zum eindunkeln mit ihnen über das erlebte und was einem noch so bevorsteht.

 

Von Tela erreichen wir nach gut 100km La Ceiba,

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns vom französischen Paar und zogen in Richtung La Ceiba weiter. Der erste Stop am heutigen Morgen gab’s in der Garifuna Siedlung Triunfo de la Cruz. Der Strand war dort nicht so viel anders als derjenige von Tela, doch das sich dahinter ausbreitende Dorf und die dort lebende schwarze Bevölkerung, bescherten diesem Fleck ein spezielles Flair. Hier wird noch im freien gekocht, das Süsswasser aus Brunnen geschöpft und es geht sehr beschaulich zu und her.

Die Strasse nach La Ceiba verlässt in der Folge die Karibik nähe und führt Landeinwärts zu dieser grösseren Stadt, welche von Tela gut 100km entfernt liegt. Dabei führt die Strasse der Cordillera Nombre de Dios entlang, in welcher die höchste Erhebung doch auch über 2400m aufweisst. Die Vegetation ist sehr grün und üppig und mit verschiedenen Laubbäumen und Palmen gespickt. Die Abhänge der Berge wurden meistens vom Dschungel befreit und so gedeihen nun dort verschiedenste Agrarwirtschaftsprodukte. Zudem ziehen überall Viehherden durch das hohe Gras. Entlang der Strasse kreuzen wir in regelmässigen Abständen auf kleinere Siedlungen und sie überquert auch manch einen Bach. Kurz vor erreichen von La Ceiba breiten sich unendlich erscheinende Ananasplantaschen aus.

An der Anfahrtstrasse nach La Ceiba treffen wir auf eine Mall in welche wir natürlich auch unsere Nase strecken müssen. So war diese doch ganz ansprechend und ringsum fehlten auch hier die amerikanischen Fast-Food Ketten nicht. So stehen hier Wendy’s, Burger King, Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken oder Popeyes, doch auf McDonald's trafen wir nicht. Direkt hinter dem Karibikstrand, beim verfallenen Pier, übernachteten wir neben der Municipal Polizei, die wir zuvor um Erlaubnis fragten.

 

Am 9.März gab’s einen Ausflug nach Yaruca,

Für diesen folgten wir nach dem Puente Saopin ein Stück dem natur belassenen Rio Cangrejal und dessen Piste. Der Fluss hat schön klares Wasser und mit seinen grossen Steinbrocken kommt er sehr natürlich daher. Der Fluss zwängt sich durch ein enges Tal und wird von steil aufragenden Berghängen eingerahmt. Die hiesige Vegetation ist dschungelartig und demzufolge wuchernd diese in verschiedensten Grüntönen. Entlang unserer abgefahrenen 25km langen Piste, treffen wir auf keine handvoller kleiner Siedlungen. Am Endziel unserer Strecke angekommen, machten wir einen Bummel durch das verschlafene Dorf Yaruca und unweit davon stellten wir uns am Rio Cangrejal für den Zmittag hin. Im Fluss badeten wir unsere Füsse, im angenehm kühlen Wasser und genossen die erste hälfte des angebrochenen Nachmittags in dieser schönen Umgebung. Anderswo wäre dies mit Sicherheit sogar unser Nachtplatz geworden, doch nachdem wir schon so viel gehört haben, getrauten wir uns nicht uns so abseits hinzustellen. So bevorzugten wir die Rückkehr nach La Ceiba anzutreten und uns dort nochmals bei der Municipal Polizei, direkt hinter dem Karibikstrand, hinzustellen. Zuvor streiften wir allerdings noch durch einige Strassenzuge dieser Stadt, wo ein reges Treiben herrschte. In dieser Stadt treffen wir auch seit langem wieder einmal auf ein so richtiges Elektrokabelwirrwarr.

 

Sambo Creek, ein Garifuna Dorf der besonderen Art;

Sambo Creek ist unser zweites Garifuna Dorf welches wir besuchten und dieses entführte uns in eine ganz andere Welt. Der Spaziergang machte uns hier viel Spass und in fast jedem Winkel dieser schwarzen Siedlung gab es etwas zu entdecken. So sahen wir Frauen welche in der dortigen Lagune ihren Abwasch tätigten oder ihre Kleider wuschen. Andere standen in ihren Innenhöfen hinter den Kochtöpfen, dem Waschtrog oder plauderten einfach einwenig mit den Nachbarn. Im kleinen Laden holten sie sich eine Kleinigkeit und verschwanden wieder im Hinterhof. Ganz unbeschwert tummelte sich hier die Jungmannschaft umher und es war einfach süss diesen spielenden Kindern zuzuschauen. Dieser Stop bescherte uns wirklich einige einzigartige Impressionen.

 

Von La Ceiba geht es nach Trujillo, unseren äussersten
Punkt an der Karibikküste von Honduras;

Von La Ceiba nach Trujillo gibt's für uns die längste Tagesetappe in Honduras und sie weisst 170km auf. In Peru machen wir dabei den ersten Abstecher ans Meer, gefolgt von einem weiteren in Sambo Creek. Einige Kilometer vor Sava gibt‘s grosse Orangen- sowie Bananenplantaschen und entlang der Strasse treffen wir auf einige Verkäufer der jeweiligen Früchte. Kurz vor erreichen von Sava überqueren wir dann zum ersten Mal den Rio Aguan. Ab dieser Ortschaft scheint es darauf nur noch Ölpalmen zu geben. Diese wachsen dafür im Flusstal des Rio Aguan gerade zu Zig Zehntausenden. So sahen wir an verschiedenen Orten Sammelstellen der Palmfrüchte, wo sie diese zum Teil noch mit Pferdegespannen ankarrten und dort in Lastwagen, für den Weitertransport, umluden.

Diesen Fluss überqueren wir mittels dem Puente La Burra ein zweites mal und erreichen nach weiteren 25km, mit dem Städtchen Trujillo, nochmals die Karibik. Da Trujillo an einer Bucht gelegen ist, ist das Meer glatt und schön blau. Die Bucht von Trujillo wurde 1502 entdeckt und 1525 entstand eine Siedlung. Diese war einst sogar die Hauptstadt von Honduras. Wegen ihres günstigen Seehafens musste sich die Stadt aber über viele Jahrhunderte gegen brandschatzende britische Eroberer und Piraten verteidigen. Mit dem Fort Santa Barbara erreichten die Spanier erst Ende des 18.Jahrhundert die Verteidigungsfähigkeit der Provinz Honduras.

Nach dem Rundgang durch die Stadt durften wir auch hier mit Polizei Erlaubnis direkt am Zentralpark und vis-a-vis dem Polizeibüro übernachten. Das dürfen wir nun doch auch einmal noch hinzufügen, dass neben den ersten zwei Vorfällen an der Polizei bis jetzt überhaupt nichts auszusetzen gibt und wir doch so schon einige angenehme und ruhige Nächte neben dieser verbrachten.

 

Von Trujillo machten wir einen Abstecher
nach Santa Fé und Puerto Castilla,

Von Trujillo folgten wir am Sonntagmorgen den 11.März zuerst der 10km langen Piste nach Santa Fé. Die Piste ist in einem sehr guten Zustand und wir überqueren auf dieser Strecke X befestigte Wasserläufe. Santa Fé soll im übrigen das älteste Garifuna Dorf sein und dieses kommt erstaunlich ordentlich daher. Dementsprechend sieht auch der hiesige Strand recht einladend aus. Einzig dürfte es an diesem Sonntagmorgen etwas mehr Betrieb in dessen Gassen haben und so wirkte die Ortschaft fast wie ausgestorben, obwohl diese Siedlung doch eine stattliche Grösse hat.

Dies im Gegensatz zur nur einigen Stunden später besuchten Garifuna Ortschaft Puerto Castilla. Diese liegt auf der vorgelagerten Landzunge vor Trujillo und wurde dort auf der Meerabgewandet Seite aufgebaut. So liegt diese Ortschaft an der gleich schön ruhigen und blauen Bucht wie Trujillo. Während die Häuser in Santa Fé fast alle aus Stein gebaut sind und man dort kaum noch auf ein Holzhaus trifft, zieren in Puerto Castilla dagegen fast nur Holzhäuser die Strassenzüge. In Castilla ging es bei unserem Besuch zudem viel belebter zu und her und bei unserem Spaziergang durch diese Gassen kreuzten wir echt viel Volk. So waren sie hier unter anderem auch daran ihre Dorfstrasse zu Betonieren und so mischten sie hiefür den nötigen Beton. Für dies gab es natürlich viel mehr Zuschauer als Arbeiter. Aber auch sonst wirkte die Bevölkerung hier viel geselliger und ausgelassener.

Da wir für die Nacht nicht noch einmal nach Trujillo hineinfahren wollten, übernachteten wir bei einer Tankstelle mit einem kleinen Laden und hier hatte es sogar noch etwas wurstiges für den Znacht.

 

Darauf folgten wir durch das Departement Olancho,

Nach den Tagen entlang der honduranischen Karibikküste, verlassen wir diese wieder und zwar in Richtung Tegucigalpa, der Hauptstadt dieses Landes. Dazu ging es ab Trujillo zuerst auf der Strasse 13 zurück nach Corocito. Von hier bogen wir auf die Strasse durch das hügelige Gebiet von Olancho ein, welches mit 23900km² das grösste Departement von Honduras ist. So bringt uns ab Corocito eine Piste nach etwa 200km, via San Esteban und Gualaco, nach Juticalpa deren Departementhauptstadt. Die Piste fanden wir bis auf kleinere lehmige Zwischenstücke in einem erstaunlich guten Zustand vor. Doch gerade diese lehmigen Zwischenstücke können die Piste bei zu viel Regen unpassierbar machen und dies sehen wir in der Trockenzeit an den tiefen Fahrrinnen an. Da bei unserer Durchfahrt aber alles trocken und pickelhart war, sind diese schwierigen Passagen im Schrittempo ohne Probleme zu meistern. Wir mussten einfach aufpassen, dass wir nicht allzu fest ins schwanken geraten.

Ansonsten bot die hügelige Landschaft uns eine gefreute Szenerie und welche anfänglich noch sehr grün und üppig war. In den Bäumen entdeckten wir sogar violette Punkte und beim näheren hinschauen erkannte ich, dass es Cattleya Orchideen waren. Je weiter wir jedoch ins Landesinnere vorstiessen, je offener und trockener zeigte sich das Bild. Immer wieder kreuzten wir kleine Siedlungen und so war diese ganze Strecke gar nicht so einsam wie wir sie uns zuerst vorgestellt hatten. So starteten wir diesen Trip auf gut 20m und erreichen bei dessen höchsten Punkt doch fast 1170m. Dieses Gebiet von Honduras nennt man auch den wilden Westen und so treffen wir auf viele Cowboys mit ihren Viehherden. So scheint uns, dass dieses Gebiet fest in der Hand der Viehzüchter ist. Deshalb treffen wir immer wieder auf Pick-Up welche, mit ihren blauen oder schwarzen Behälter, am Milcheinsammeln sind und darauf das ganze zu grösseren Sammelstellen bringen.

In San Esteban, neben einer weiteren Polizeistation und dem Zentrumspark, verbrachten wir die Nacht. In dieser Siedlung gibt es noch kaum eine Betonierte, geschweige denn eine geteerte Strasse und dementsprechend ist die hiesige Luft, vom doch regen Verkehr, staub geschwängert. Auf unserem Spaziergang durch diese Gassen störte uns diese staubige Luft schon einwenig und so macht uns auch hier das draussen aufgehängte Fleisch sowie das in Kisten liegende Gemüse nicht sonderlich an. Nicht viel besser ergeht es dabei der frisch gewaschenen Wäsche, welche draussen zum trocknen hängt und somit richtig staubgestrahlt wird.

In Teilca erreichten wir die Strasse die von Catacamas nach Tegucigalpa führt und es ergab sich die Gelegenheit bei der dortigen Tankstelle Wasser zu bunkern und so pumpten wir weitere 50 Liter Wasser durch unseren Filter. Kurz darauf quatschte uns noch ein Honduraner wegen unserer Fahrzeuges an und daraus ergab sich ein längeres Gespräch und so stellten wir uns darauf direkt bei der dortigen Polizei für die Nacht hin.

 

Einen längeren Aufenthalt gab es in Juticalpa,

In Juticalpa wollten wir unsere Homepage mit dem ersten Bericht von Honduras aktualisieren und so machten wir uns auf die Suche nach einem Internet Café. So bummelten wir durch das Städtchen und fanden tatsächlich den gewünschten Raum wo wir uns hinsetzen konnten um dies zu erledigen. Da die Verbindung nicht schlecht war, nutzte ich diese sogar noch für einen Anruf in die Schweiz. Die Stunde war somit natürlich im nu vorbei und so mussten wir bereits wieder unsere sieben Sachen backen. Da alles gut geklappt hat, zogen wir aber zufrieden von dannen und erledigten noch unsere Einkäufe. Kaum hatten wir unsere Weiterfahrt in Richtung Tegucigalpa in Angriff genommen, sahen wir eine kleine Mall und so wollten wir doch auch noch in diese gucken. Ganz überrascht waren wir, dass wir in dieser auf einige Jugendliche stiessen die mit ihren Laptop an Tischen sassen und munter im Netz herumturnten. So zögerten wir natürlich keinen Moment und holten unseren, denn wir hatten vorhin ja noch nicht ganz alles erledigen können und haben es auf das nächste Mal verschoben. Dass sich dieses nur gut eine Stunde später schon ergab, mit dem hatten wir allerdings nicht gerechnet. Da es neben dem gratis Wi-Fi auch gleich noch einen Stromanschluss hatte war genial und so erledigten wir hier auch gleich noch denn vorgehabten Rest und ein bisschen mehr. Dafür führte uns danach der Weg am heuten Tag nur noch bis Campamento, wo wir nächtigten.

 

Heute näherten wir uns nur ein kleines Stück der Hauptstadt,

Die heutige Strecke brachte uns der Hauptstadt Tegucigalpa nur ein kleines Stück näher. Da wir noch etwas an der Homepage arbeiten wollten, machten wir einen längeren Zwischenstop und stellten uns dann etwa 30km vor dieser bei einer Tankstelle für die Nacht hin. Die heutige Strecke bot für einmal denn auch nichts spezielles und so fuhren wir anfänglich durch lockere Pinien Wälder. Dadurch gibt es in dieser Region auch einige kleine Holzverarbeitende Betriebe. Der zweite Teil des Abschnittes zeigte sich sehr trocken und dadurch eher karge. Das Wetter war über die ganzen letzten Tage mehrheitlich wolkig und die Temperaturen soweit angenehm warm. Sobald sich aber die Sonne zum Vorschein wagt, wird es schon heiss.

 

Nun ist die Hauptstadt an der Reihe,

Heute haben wir bereits den 16.März und die Hauptstadt Tegucigalpa ist nun an der Reihe. So nahmen wir die letzten 30km dorthin unter die Räder und wir waren gespannt wie diese Millionenmetropole auf uns wirken wird. Auf unserer Anfahrtsstrasse, von Juticalpa herkommend, steuern wir, mit den dort angesiedelten Vororten, auch gleich vorbei an vielen Recyclingbetrieben und dies lässt die Umgebung eher unordentlich aussehen. Doch finden wir dies eigentlich eine gute Sache, dass sie auch hier angefangen haben den Abfall zu trennen. So finden wir entlang dieser Strasse solche die Plastikflaschen, Karton, Metall usw. verwerten oder solche die einfach auch gleich das ganze Sortiment entgegennehmen. Da Tegucigalpa in einer Talsohle, auf etwa 930m, liegt und wir diese über einen umliegenden Höhenzug erreichen, anerbot sich uns bereits eine Sicht auf das darunter sich weit ausbreitende Stadtgelände.

Unsere Strasse endete mit einer T-Form und wir wählten den Weg geradeaus und womit wir direkt in eine Mall gelangten. Denn auf den ersten Blick sahen wir, dass es in dieser einen Einkaufsladen hatte und wir benötigten ja noch etwas für unser Mittagessen. Für hiesige Verhältnisse kam diese im übrigen ganz ansprechend daher. Darauf machten wir uns auf ins Downtown und der Verkehr in Richtung Zentrum war recht hektisch. Wir fanden aber mit etwas Glück den Richtigen Weg und überquerten nach einer Weile den Rio Choluteca um zum Zentralpark zu gelangen. Doch hier wählten wir fürs erste den falschen Weg und deshalb gerieten wir in sehr enge Strassen. An einem Ort hatten wir sogar unheimlich Glück und nur um Handbreite passten wir durch die Häuserecken einer weiteren Gasse. Etwa 1km vom Zentralpark entfernt fanden wir dann unseren Parkplatz, welchen wir auch als unseren Nachtplatz nutzen konnten.

So marschierten wir vom Zmittag gestärkt dem Zentralpark entgegen, wo an dessen östlichem Ende die schöne Kathedrale steht. Diesen Park ziert weiter ein Reiterstandbild des Befreiungshelden Francisco Morazan. Auf diesem Platz geht es zudem sehr rege zu und her und so fehlen natürlich in einer Ecke auch die Schuhputzer oder Losverkäufer nicht. Wir schlenderten darauf vorbei am Kongressgebäude, der Zentralbank zur Brücke Mallol, welche den Rio Choluteca überspannt. Diese überqueren wir um auf der anderen Seite uns ins Marktgewühl zu stürzen. Dieser hier durchführende Wasserlauf sieht aber schrecklich aus und wir finden, dass diese Kloake denn Namen Bach oder Fluss eigentlich gar nicht verdient und dementsprechend riecht es hier auch nicht sonderlich gut. So fliesst das Wasser kaum in diesem Bereich und zudem liegt einfach viel zu viel Müll im Flussbett. Schade, denn gerade dieser Fluss, mit den vielen Brücken, könnte einen herrlichen Akzent dieser Stadt geben.

Auf der anderen Flussseite angekommen, wo wir uns kurz zuvor noch mit dem Auto durchgequält hatten, begaben wir uns also ins Marktgeschehen. So reihen sich hier in vielen Gassen und Strassen die Marktstände dicht aneinander und wenn es dazwischen noch etwas freien Platz hat, schieben sich in diese Lücken Schubkarren auf denen sie Gemüse oder Früchten verkaufen. Das Volk zwängt sich dann auch noch irgendwie da durch und wie könnte es denn auch anders sein, wagen es auch noch einige wagemutige Autofahrer sich durch dieses Gewühl zu zwängen und machen somit das Chaos perfekt. Aber es machte uns echt Spass durch einige dieser vollgestopften Gassen zu schlendern. In der grossen hiesigen Markthalle hat es vor einem Monat einen Grossbrand gegeben und so sind die Aufräumarbeiten noch voll im Gang.

Nach dem wir vom Marktgewühl genug bekommen hatten, schritten wir über den Puente 12 de Julio wieder der anderen Flussseite entgegen und spazierten zum Park La Concordia weiter. Auf der einen Seite dieser Brücke haben sich auch einige Verkäufer hingestellt und versuchen irgendwelchen Kleinkram an die Passanten zu verkaufen. Bei einigen Ständen gab’s auch jeglichen Elektroschrott zu erstehen. Im Park Concordia stehen dann Mini-Repliken der grossen Maya Denkmähler, nicht einmal so schlecht und einen hämmernden Specht haben wir hier auch noch entdeckt. Von hier geht es auf die Anhöhe und somit dem Park La Leona entgegen. Dieser Park ist ein nicht allzu schlechter Standort um einen Blick auf das Dächermeer der Stadt zu erhaschen.

Via der Kirche Virgen de los Dolores geht es zurück ins Downtown und wir passieren dabei verschiedenste Gassen um am Ende wieder beim Zentralpark zu stehen. Auf diesem Weg gab’s denn auch immer wieder etwas Interessantes zu entdecken. Vor allem die Strassenverkäufer geben diesem Stadtbild etwas Reizvolles und dies egal ob sie Blumen, Früchte, Snacks oder sonstige Kleinigkeiten verkaufen. So war es immer wieder spannend denn Strassenhändler zuzuschauen, wie sie ihre Ware anpriesen und dabei deren Gesichtausdrücke zu studieren. Für einmal sind es nicht unbedingt Gebäude, Museen oder Parkanlagen welche aus dieser Stadt etwas Besonderes machen, denn von diesen gibt‘s hier nicht sonderlich viel Sehenswertes. Nein für einmal finden wir es sind die hier lebenden Menschen die dieser Stadt etwas Interessantes bescheren. So prägen verschiedenste Menschen die hiesigen Strassenzüge und hauchen ihr etwas Lebendiges und wirklich eindrückliches ein. Aus diesem Grund wurde es uns nicht langweilig durch diese Gassen und Strassen zu schlendern und dieses treiben in uns auf zu ziehen. Obwohl wir auch in dieser Stadt manch einem Strassenwischer oder Kübelmann begegnet sind, scheinen diese nicht her der Lage zu werden und so kommt insgesamt diese Metropole doch recht schmutzig daher und der Müll türmt sich an manch einem Ort.

Am Samstagmorgen machten wir nochmals eine kleine Tour durchs Zentrum und diesen nutzten wir zugleich für unseren kleinen Einkauf. Danach machten wir uns in Richtung Valle de Angeles auf und als wir auf diesem Weg nochmals bei einer Mall vorbeikamen, stoppten wir auch hier um reinzuschauen. Für hiesige Verhältnisse war auch diese ganz ansprechend.

 

Auf dem Weg nach Valle de Angeles,

Auf dem Weg nach Valle de Angeles machten wir den ersten Stopp bei Santa Lucia und so gab’s hier einen kleinen Bummel durchs Dorf. Dabei ist das innere der Dorfkirche recht hübsch und die Ortschaft kommt geruhsam und mit nicht schlechter Luft daher. So liegt diese doch auf gut 1500m und von Pinienwald umgeben. Von hier sieht man denn auch auf die im Tal liegende Hauptstadt, welche nur einige Kilometer entfernt und etwa 600m tiefer liegt.

Die Ortschaft Valle de Angeles erreichten wir nach weiteren 13km und diese kommt dagegen sehr touristisch daher. Um den Zentrumspark gibt’s kein Verkehr und so ist es hier angenehm dadurch zu spazieren. Der Rest war an diesem Samstag hingegen vollgeparkt und viele Honduraner spazieren von Shop zu Shop um ein Mitbringsel zu finden. In diesem Dorf sind verschiedenste Kunsthandwerkbetriebe beheimatet und dementsprechend viele verschiedene Läden haben sich hier eingenistet. So gib es neben dem normalen Souvenirkram auch exklusivere und hübsche Handarbeiten. Die Nacht verbrachten wir in einer Seitengasse dieses Dorfs, wie es für uns denn auch nicht anders sein könnte.

 

Von San Juancito geht es heute nur zu Fuss ins
3.5km entfernte El Rosario,

Am kommenden Morgen setzten wir die Fahrt in Richtung San Juancito fort und von dort legten wir die letzten 3.5km ins 300m höher gelegene El Rosario zu Fuss zurück. Es hat zwar eine Piste, welche dort hinauf führen würde, doch wegen einem neuen Betonbelag in San Juancito war die Durchfahrt gesperrt. Aus diesem Grund näherten wir uns im wahrsten sinne des Wortes im Schrittempo dieser einstigen Goldminensiedlung. Wie schon in all den vorangegangenen Ortschaften erinnert aber auch in El Rosario nicht mehr viel an die einstige rege Minenvergangenheit. So sollen doch in der 72jährigen Betriebszeit hier über 150 Mio. US-Dollar erwirtschaftet worden sein und El Rosario wurde in den 1950er Jahren fast komplett verlassen. Neben einigen typischen Wohnhäusern aus Holz, die ihre besten Tag aber auch schön lange hinter sich gebracht haben, steht in diesem kleinen Weiler nicht mehr viel und so leben nur noch wenige Menschen in diesem verschlafenen Nest. Dieses grenzt aber an den National Park la Tigra und zieht vielleicht dadurch noch einige Touristen an.

Nach dem Zmittag begaben wir uns wieder auf den Rückweg und schlenderten unten angekommen noch durchs Dorf San Juancito. Darauf ging es am heutigen Nachmittag noch via San Juan de Flores nach Villa de San Francisco, wo wir uns für die Nacht hinstellten. Die verbleibende Tageszeit, bis zum Nachtessen, nutzten wir um die Bilder für den 2.Teil von Honduras auszuwählen und etwas Text in den Computer einzutippen. Wir möchten doch diesen Bericht beim Grenzübertritt nach Nicaragua auch schon fast fertig haben und dieser folgt ja bereits in den nächsten tagen.

 

Abstecher zur kolonialen Stadt Yuscaran,

Von Villa de San Francisco gelangten wir ins letzte von uns besuchte Departement Honduras und dies ist El Paraiso. So erreichten wir nach einigen Kilometern die Strasse #6 welche über Danli, El Paraiso uns im späteren Verlauf zur Grenze von Nicaragua bringen wird. Zuvor gab's aber noch einen Abstecher in die 1744 gegründete Stadt Yuscaran, welche gleichzeitig die Provinz Hauptstadt ist. Der Grund dieser Stadtgründung waren die erheblichen Silbervorkommen der Region. Dieses koloniale Städtchen mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen strahlt eine hübsche Atmosphäre aus und so schlenderten wir durch einige Gassen um diese auf uns wirken zu lassen. An diesem Ort befindet sich im übrigen auch eine Schnapsbrennerei, die aus Zuckerrohr den 45° Yuscaran herstellt.

Auf der Rückfahrt zur Strasse #6 füllen wir, bei einer Quelle, noch unsere Wasserreserven, aber auch diese 30Liter Wasser gehen natürlich durch unseren Katadyn Filter.

 

Auf das hätten wir so kurz vor der Grenze verzichten können,

Durch ein trockenes mit Pinienwald versehenes hügeliges Gebiet nähern wir uns Danli und die Erosion bildet in dieser Gegend immer wieder schöne Sandsteingebilde. Nach einem Fotostopp fand ich beim Wiedereinstieg ins Auto, dass der Aussenspiegel plötzlich in Schieflage sich befindet und fragte Adi ob er denn hier überhaupt noch etwas sehe. Als ich die Sache kurze Zeit später anschaute, viel mir dieser denn auch direkt in die Hände ohne gross etwas daran manipuliert zu haben. Scheisse sagte ich und streckte das Teil Adi entgegen und so ist nun schon zum zweiten mal die Befestigung gebrochen. Nur diesmal scheint, im ersten Blick wenigstens, die Reparatur nicht mehr ganz so einfach zu sein. Das uns dies so kurz vor der Grenze noch passieren musste passte uns auch nicht sonderlich, denn so wie wir von mach einem Reisenden gehört hatten, soll der nun kommende Grenzübertritt eher einer von der komplizierteren Sorte sein und so waren wir doch aus diesem Grund schon genug angespannt.

Nach dem wir in Danli unseren Nachtparkplatz gefunden hatten, begaben wir uns noch am selben Abend auf die Suche nach dem nötigen Teil welches gebrochen war. Da es aber schon 17.00Uhr war, hatten nicht mehr alle Läden geöffnet und diejenigen die noch offen hatten, hatten nichts gleichwertiges an Lager. So studierten wir nach dem Nachtessen wie wir unser eingefangenes Problem möglichst gut lösen können. Am nächsten Morgen zeichnete ich unser ausgetüfteltes Ergebnis auf einen Karton um zu Zeigen was wir wollten. Wir bekamen eine Schlosseradresse und nachdem wir dort die Sache mehrmals erklärt hatten, machte sich der Arbeiter ans Werk und fertigte uns die gewünschten Metallteile an und bohrte das nötige Loch in die Mitte. Darauf kauften wir bei einem Eisenwarengeschäft die passende Schraube und wir Montierten, zurück beim Auto, den Aussenspiegel wieder. Wir können sagen, dass unsere Lösung einen recht soliden Eindruck hinter lässt und wir sind echt zufrieden mit der Arbeit. Wie lange diese aber hält steht in den Sternen, doch wir hoffen einfach möglichst lange. Ich fand dann, dass wir den Fahrerspiegel auch gleich unter die Lupe nehmen sollten, im Fall der Fälle und tatsächlich entdeckten wir auch dort bereits die ersten Anzeichen eines baldigen Bruchs. So wiederholten wir das ganze Prozedere und kurz vor Mittag waren beide Aussenspiegel neu fixiert und wir wieder Startbereit. Denn ohne Spiegel in diesen Ländern herumzukurven ist nicht sonderlich angenehm.

Bevor wir uns zur letzten Station in Honduras aufmachten, durchstreiften wir noch einige Strassenzüge Danlis und streckten unsere Köpfe dabei auch noch in eine Tabakfabrik. Hier sahen wir denn auch wie die Belegschaft daran waren Zigarren von Hand zu drehen und einige Mitarbeiter Testeten sie gleich und dies während sie eine neue drehten. So kamen wir ganz am Schluss von unserer Reise durch Honduras auch noch in diesen Genuss.

Zudem setzten wir uns noch in der kleinen Mall an den Computer um zu schauen was mein Lieblingsferien der HC Lausanne im Finalspiel so macht. Leider bescherten sie mir am heutigen Nachmittag kein Glücksgefühl und verloren zu Hause im Penaltyschiessen gegen Langenthal. Nun führen sie nur noch 2:1, doch auf den B-Meistertitel darf weiter gehofft werden.

Nach all diesem stellten wir uns im 18km entfernten El Pariso für die Nacht hin und somit können wir uns morgen den 21.März doch noch wie geplant an den Grenzübertritt wagen.

 

Vor der Grenze gab's noch einen unerwarteten
Besuch bei der Kaffeefabrik Indio,

Bevor wir aber die letzten 10km auf Honduras Strassen unter die Räder nahmen, zeigte uns in El Paraiso ein begeisterter Mitarbeiter der Kaffeefabrik Indio das Gelände. So können wir sogar am letzten Tag nochmals ein schönes Erlebnis verbuchen und kamen zu einer kurzen Privatführung durch diese Fabrik. In dieser Gegend sehen wir im übrigen noch einige andere kleine Kaffeefabriken.

Mit etwas mulmigen Gefühl erreichen wir die Grenze zu Nicaragua, denn über diesen Grenzübertritt haben wir schon einiges eher negatives gehört. So nähern wir uns durch viele geparkte Lkws dem Grenzposten und stellen unser Auto direkt vor diesem ab. Nach dem ersten Augenschein begeben wir uns zur Migration, wo wir innert kürze den Ausreisestempel in den Pass kriegen und bei den Wagenpapieren liessen die vielbeschäftigten Zöllner uns warten, obwohl niemand vor uns am Schalter steht. Doch eine Frau nahm uns nach einer Weile dran und stempelte die Annullierung in den Pass. Nach wenigen Minuten erscheit die Frau im freien, drückte uns den Pass in die Hand und entschuldigte sich auf englisch für die entstandene Wartezeit. Aber trotz dem hat das hiesige Prozedere nicht viel mehr als eine Viertelstunde gedauert und dabei wurden wir von Geldwechslern oder anderen Grenzhelfern kaum bis gar nicht behelligt. Nachdem wir die wenigen Metern zur Grenze von Nicaragua gefahren sind, werden wir dort freundlich empfangen und sie zeigten uns wo wir unser Auto abstellen müssen. Wie es uns hier weiter ergangen ist, steht natürlich erst im Bericht von Nicaragua.

 

 

Dieser zweite Teil von Honduras bescherte uns
überraschend viel Abwechslung.

So ging es nach dem Pulhapanzak Wasserfall an die Karibik und dieser folgten wir bis nach Trujillo. Dabei besuchten wir einige Garifuna Siedlungen die uns in eine andere Welt katapultierten. Die Landschaftsszenerie, wie auch die Vegetation, blieb auch während unseres ganzen zweiten Streckenabschnittes sehr abwechslungsreich und bot verschiedenste Falsetten. Eine Piste führte uns darauf durch das Departement Olancho, welches auch als wilder Westen oder Cowboyland bezeichnet wird. Die darauf folgende Hauptstadt bot uns zwar nichts besonderes, doch die dort lebenden Menschen machten aus ihr trotzdem etwas spezielles. Das Wetter war über die ganze Zeit meist wolkig und angenehm warm. Also, neben den schlechten und mit Schlaglöcher versehenen Strassen, viel gefreutes und neben denn wenigen anfänglichen Ärgernissen doch fast nur schöne Erinnerungen. Gerade deswegen gab's nochmals unzählige Bilder und ab der Anzahl sind wir selber überrascht.

 

Zu dem Bilder Honduras 2 (72)

Hier zu der bis jetzt gefahrenen Route:

Weiter zu
Reisebericht von:   

Honduras 1 (71)
Nicaragua 1 (73)