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McRei's Weltreise

Guatemala
Reisebericht 1 (67)



 

vom 03.01.2012 - 14.01.2012

Teilstrecke 1'028 Km
Kilometer 178'153 - 179'181

 

Hola Guatemala,

Nach der schnellen und einfachen Ausreise aus Belize waren wir gespannt wie es uns bei der Einreise nach Guatemala ergehen wird. Nachdem Adrian mit dem Auto durch den Belizer Zoll gefahren war, hüpfte ich auch wieder ins Fahrzeug und bereits nach wenigen Metern durchfuhren wir das Desinfektionstunnel zu Guatemala.

Nach der feinen Dusche, Parkierten wir das Auto und mussten bereits die ersten 39 Quetzales (1US= 7Q) für die Desinfektion unseres Autos abdrücken. Nach erhalt der Quittung konnten wir uns zur Immigration begeben. Da es hier gerade kaum jemand am Schalter hatte, ging das ganze Einreiseprozedere ziemlich zügig von statten und für den Stempel der uns erlaubt 90Tage in Guatemala zu bleiben wollte die Frau hinter dem Schalter je 20 Quatzales. Als ich darauf erwiderte, dass dies doch gratis sei, meinte sie nicht hier zur Grenze von Belize, denn die Beziehungen zu diesem Land seinen nicht gerade gut. Von anderen Reisenden, die von Mexiko nach Guatemala eingereist sind, haben wir zwar erfahren, dass sie dort nichts bezahlen mussten. Als ich eine Quittung wollte meinte sie ganz Cool, dass ich aber für eine Quittung etwas mehr bezahlen müsse, denn dies gäbe ihr zusätzliche Arbeit. Wie es aussieht sind die Zollner hier mit allen mitteln gewaschen, oder es gelten tatsächlich für die Einreise ab Mexiko nicht die gleichen Regeln. So blieb uns nichts anderes übrig als zu Bezahlen, ob richtig oder nicht spielt in diesem Falle keine Rolle.

Darauf mussten wir noch die Einreiseformalitäten für unser Fahrzeug erledigen. Obwohl der Zöllner sich einige male anderen Einreisenden widmete, dauerte das Ganze vielleicht zwanzig Minuten um die Dokumente auszustellen und die Fahrgestellnummer am Auto zu kontrollieren. Darauf gab es ebenfalls einen Sticker an die Windschutzscheibe und wir bekamen vom Zollbeamten grünes Licht. Auf meine Frage wegen einer Fahrzeugversicherung meine er, dass diese in Guatemala nicht Obligatorisch sei und wir nicht unbedingt eine benötigen. Ach ja, für die Autodokumente bezahlten wir zuvor am dortigen Bankschalter nochmals insgesamt 160 Quetzales. Auf meine Anfrage am Bankschalter ob sie denn hier auch Dollar in Quetzales umtauschen würden, sagte sie nein, denn dafür gäbe es draussen genügend Geldwechsler und für die Reisechecks gibt es in der nahen Ortschaft eine Bank. Sehr zufrieden setzten wir uns nach erledigter Arbeit ins Auto, schätzten uns glücklich ab der insgesamt schnellen und einfachen Abwicklung der Zollformalitäten und werden nun in den kommenden zirka 5Wochen ohne Fahrzeugversicherung in Guatemala umherkurven.

 

Der erste Augenschein war gar nicht so übel,

Nachdem wir die Brücke zur Ortschaft Ciudad Melchor de Mencos überquert hatten, wollte von uns noch eine Frau 20 Quetzales für die Gemeindekasse, doch ich winkte ab und sagte nein, nein und wir führen ins Zentrum weiter.

Hier war unser erster Gang zur Bank wo wir nochmals etwas Geld wechseln wollten und für unsere US-Reisechecks erhielten wir in dieser nicht nur 7Q sondern 7.74Q für einen US-Dollar. Sicher war dieser bessere Kurs auch mit etwas mehr Wartezeit verbunden als bei den Strassenhändlern. Darauf schlenderten wir durch einige Strassenzüge der Stadt und fanden hier ein Mix zwischen Belize und Mexiko vor. Die Preise die wir hier für manch ein Lebensmittel sahen waren denn auch um einiges teurer als erwartet und ähnelten eher denjenigen von Belize denn denen von Mexiko. Dies trifft auch für den Treibstoff zu, wo der Diesel dabei noch um einiges günstiger ist. So kostet umgerechnet ein Liter (denn hier sind es Gallonen) 8.98 Quetzales (1.16 US-Dollar). Im Verlaufe unseren ersten Tage sahen wir Preise zwischen 8.24Q - 9.16Q.

 

Der erste Streckenabschnitt brachte uns zum Lago Petén Itza,

Vom Grenzort folgten wir, nach der ersten geschnupperten guatemaltekischen Luft, der Strasse nach Flores und diese war trotz den 2-3 holprigen Unterbrüchen recht gut im Schuss. Wieso man immer wieder auf solch kleine ungeteerte staubige und holprige Teilstücke trifft, bleibt vermutlich wie viele Sachen in diesen Ländern ein Geheimnis. Die Landschaft entlang der Strecke war sehr offen, schön grün und alles sieht hier sehr friedlich und angenehm aus. Zwischen den mit lockeren Palmen und Laubbäumen versehenen Wiesen grasten, wie überall in den tiefer gelegenen Regionen Guatemalas, weisse Zeburin Rinder, welche aus Afrika hierher Importiert wurden.

Ein schöner Nachtplatz fanden wir am Lago Petén Itza bei La Reforma, von wo die Strasse zur 34km entfernten Ruinenstätte Tikal abzweigt.

 

Mit Tikal steht eines der Guatemala Highlight
ganz am Anfang unserer Reise,

Da der Wettergott es nicht schlecht mit uns meinte, nahmen wir am 2.Tag diesen Abstecher wie geplant in Angriff und erreichten kurz nach 8.00Uhr die Grenze zum National Park von Tikal. Hier mussten wir je 150 Quetzales Eintritt bezahlen, welches doch fast 20US-Dollar sind, ein wirklich stolzer Preis fanden wir. Auf den nun folgenden 17km muss man zudem gut darauf acht geben, dass man sich an die vorgeschriebene 45kmh hält, denn wenn man zu schnell beim Parkplatz bei der Ruinenstätte eintrifft bezahlt man eine Strafe. Dies ermitteln sie mit einem am Anfang abgegebenen Zettel wo sie die Abfahrtszeit notieren wann man die Barriere verlassen hat. Beim Ankunftsort sollten dann Zwanzig Minuten verstrichen sein, sagte uns der Mann beim Ankunftsposten. Doch dank Mithilfe eines vor uns schleichenden Fahrzeuges war dies zum Glück für uns kein Problem.

Darauf packten wir das Picknick ein und machten uns auf den Weg, den wir hatten vor den ganzen Tag in der Anlage zu verbringen. So Spazierten wir zuerst durch den Dschungel zu den Komplexen R, Q, O und zur Gruppe H, welche die Nördliche Zone ist. Diese Strukturen sind noch meist fest in Dschungels- Hand und es gibt einen sehr urchigen Eindruck. Auf diesem Abschnitt trafen wir denn auch bereits auf die ersten Nasenbären, die durch das Unterholz zogen. Von der Gruppe H folgten wir den Calzada Maudslay Weg zum Tempel IV. Dieser aus dem Dschungel ragende Tempel ist mit knapp 65m Höhe die grösste Pyramide im Maya Land. Aber von dieser Pyramide steht nur die Spitze frei da und der Rest ist von Bäumen und Gestrüpp überwuchert und so besteigt man diesen ehemaligen Tempel via eine daneben angebrachten Holzleiter. Von oben genossen wir den Blick aufs riesige flache Blättermeer der Dschungelriesen und auf einige daraus ragende Pyramidenspitzen.

Über die Strukturen der Mundo Perdido erreichten wir die Plaza Mayor. Hier befinden sich die freistehenden und sehr steilen Tempel I und II. Der Tempel I wird auch der grosse Jaguar genannt und ist das Wahrzeichen der Mayawelt. Die Nördliche und Zentrale Akropolis rahmen das ganze würdig ein. Da die hier stehenden Stelen und Altare ziemlich verwittert sind, erkennt man auf diesen nicht mehr all zu viel oder ansonst handelt es sich meistens um Kopien. An der Nord Akropolis hat es zwar unter einem Palmendach noch eine sehr eindrückliche Maske, aber ansonsten sind solche in dieser grossen Anlage eher Seltenheit. Von der Zentral Akropolis genossen wir mit herrlichstem Blick auf die Anlage unser Mitgebrachtes. Über den Tempel V, Südliche Akropolis, Platz der sieben Tempel ging es nochmals zum Tempel IV zurück, um von dort nochmals über das Blätterdach zu schauen. In der Zwischenzeit stand die Sonne nämlich in einem besseren Winkel, so dass man nicht nur über eine Dunstglocke blickte.

Über die Plaza Mayor spazierten wir darauf langsam zum Eingang zurück und begegneten nochmals einigen Nasenbären, hörten den Brüllaffen zu und einige bunt gefiederte Vögel, die am Waldboden auf Futtersuche waren, kreuzten ebenfalls noch unseren Weg.

 

Um 16.00Uhr ging's zurück zum Lago Petén Itza,

Um 16.00Uhr nahmen wir den Rückweg zum Lago Petén Itza in Angriff und gegen 17.00Uhr trafen wir bei unserem dortigen Nachtplatz ein, der natürlich derselbe von der vergangene Nacht war. Diesmal teilten wir ihn mit einer Englischen Familie und einem Amerikaner, welche ebenfalls mit ihren Autos den Weg hierher gefunden hatten. Bevor es am nächsten Morgen weiter ging, stellten wir unsere Homepage fertig damit wir diese in Flores übermitteln können. Zudem plauderten wir noch ein Weilchen mit dem Englisch-Ecuadorianischen Ehepaar, welche mit ihrer Tochter von England aus über Asien den Weg nach Ecuador unter die Räder genommen haben. Dort wollen sie nach etwa 18Monaten Reisezeit, Mitte Jahr eintreffen und irgendwo den Anker werfen.

 

Übers Nordufer erreichten wir das angenehme
Inselstädtchen Flores,

Kurz vor Mittag folgten wir der holprigen Nordpiste, um den Petén Itza See, nach Flores. Diese Piste bot uns zwar nicht so viele schöne Ausblicke auf den See wie erhofft, doch einige waren trotzdem darunter und der See präsentierte sich dort in den schönsten Farben.

Mitte Nachmittag schlenderten wir dann durch das kleine Inselstädtchen Flores, welches mit einem Damm zum Festland verbunden ist. Das Ambiente dieser Ortschaft ist sehr angenehm doch auch hier macht sich die Touristenflaute bemerkbar und es ist nicht all zu viel los. Nach dem wir die Homepage in einem Internet Café heruntergeladen und die E-Mails abgefragt hatten, machten wir uns zufrieden ans Nachtessen. Danach spazierten wir nochmals durch einige Gassen, hörten Musikanten zu und beim kleinen Zocalo spielten sie Basketball. Auf dem Rückweg passierten wir das Restaurant La Luna, wo wir uns die Menukarte anschauten und uns darauf Roberta, die Besitzerin des Restaurants, ansprach. Darauf plauderten wir eine ganze Weile miteinander über Gott und die Welt. Zum sehr interessanten Schwatz offerierte sie uns ein Getränke wofür wir uns nochmals herzlich bedanken möchten. Roberta stammt aus Deutschland und ist mit ihrem Spanischen Mann vor 15 Jahren hierhergezogen. Als es uns langsam fröstelte zogen wir uns für die Nacht ins Auto zurück, welches wir am See, gleich nach der Dammüberfahrt, abgestellt hatten.

In dieser Region von Guatemala kommen die Leute bereits sehr westlich gekleidet daher und es macht einen eher sehr fortschrittlichen Eindruck. So kommt es denn auch überraschend geordnet und sauber daher.

 

Nun folgen wir der Strasse nach Sayaxché,

Nachdem wir am nächsten Morgen unsere Einkäufe erledigt und den Wagen vollgetankt hatten, nahmen wir die Strecke nach Sayaxché in Angriff. Die Landschaft bot uns die selbe Szenerie wie von der Grenze nach Flores. So durchführen wir leicht hügelige offene Grasslandschaft, welche mit Palmen und Laubbäumen gespickt war und darauf zogen weidende Kühe umher. Immer wieder kreuzten wir, sich an den Strassenrand schmiedende kleine Ortschaften.

In Sayaxché endet die Teerstrasse und eine sehr rustikale Fähre transportiert die Autos auf die andere Seite des Rio Pasion. Die Minibusse lassen hier die Passagiere aussteigen und diese werden wie Boote ebenfalls über den Fluss befördert und auf der anderen Seite warten bereits andere Busse um etwelche Weiterfahrer aufzuladen.

Wir stellten nachdem wir den Rio Pasion überquert hatten unser Fahrzeug am Ufer ab und schlenderten noch durch dieses Dorf, dass sicher schön etwas mehr von unserer Guatemala Vorstellung hatte. Aber auch hier ging es viel gemächlicher zu und her als im Nachbarland Mexiko. Einige Frauen trugen aber hier bereits bunte Röcke und Blusen und alleine dies machte das ganze viel farbenfroher. Die Männer tragen weiterhin ihre gewohnte westliche Kleidung.

 

In dieser Region war es gar nicht so einfach
einen Nachtplatz zu finden,

Nachdem wir das dortige Strassenleben in uns aufgezogen hatten, machten wir uns auf den Weiterweg durch den zuerst dichten Dschungel, bevor es danach wieder durch offenes Grassland mit weiter Sicht ging. Auch entlang dieser Strecke gab es zuerst nur kleine Ortschaften mit einfachsten Behausungen und welche sich ebenfalls beidseitig der Strasse aufreiten. Überall hing die Wäsche zum Trocknen und man könnte meinen, dass hier jeden Tag gewaschen wird. Dadurch war es entlang dieser Strecke denn auch gar nicht einfach einen Nachtplatz zu finden, da es neben denn kleinen Ortschaften kaum Ausfahrten gab und so stellten wir uns schlussendlich bei einer kleinen Strassenkreuzung hin wo sich ein Buskreuzungspunkt befand. Da es in dieser Gegend insgesamt wenig Verkehr hat, war der Übernachtungsplatz überraschend ruhig und wir verbrachten eine angenehme Nacht.

 

Mitten auf der Durchgangsstrasse stellte sich in Canlech
der Markt hin,

Am nächsten Morgen folgten wir weiter unseres Weges und dies war in Richtung Coban. Auf diesem Weg erreichten wir Canlech, wo der Markt sich direkt entlang der Durchfahrtsstrasse hingestellt hat und wir nur mit viel Mühe und im Schrittempo da durchfahren konnten. Darauf stellten wir so bald es ging unser Auto ab und stürzten uns ebenfalls in die Menge, denn dieses absolut einmalige Feeling wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die vielen Leute, das treiben und die bunt gekleideten Frauen gaben ein absolut einmaliges Bild ab und welches uns echt begeisterte.

Im weiteren Verlauf der Strecke kreuzten wir noch 3 weitere male auf solch ähnliche Märkte, doch war nur noch dieser in Chisec ebenbürtig und ebenfalls sehr interessant. So schlenderten wir auch dort durch diesen und fanden es auch hier einfach Super mit den vielen anderen Menschen sich durchs Gewühl zu drängen. Darauf gewinnt die Strasse immer mehr an Höhe und in Coban erreicht sie gut 1300m.

 

Inmitten von Kaffeesträuchern liegt Coban,

Am frühen Nachmittag trafen wir in Coban ein und diese Stadt fanden wir zuerst etwas chaotisch. Doch der erste Schein trog und so spazierten wir schon kurze Zeit später durch die Gassen der Stadt wo es eher gemächlich zu und her ging und dies im Gegensatz was uns der erste Augenschein erahnen lies. So herrschte nur um den Markt wirklich lebhaftes Treiben und somit war auch dieser in dieser Stadt das interessanteste. Die weiss in Kalkstein getunkte Kathedrale kam aussen wie innen sehr schlicht daher und hat nichts ähnliches zu den mexikanischen Bauten. Von der kleinen kolonialen Friedhofskapelle Calvario, welche aus dem 16.Jahrhundert stammt, hat man einen guten Blick auf das Zentrum von Coban. Das Innere dieser Kapelle ist voller Kerzenlicht und die Luft ist mit dessen Rauch und dem Geruch von Weihrauch geschwängert, was zusammen eine ganz spezielle Atmosphäre ergibt.

In Guatemala ist in vielen Orten auch bereits der US-Amerikanische Gigant Wal Mart zu Hause und so trifft man diesen hier in ganz verschiedenen Läden an. So heissen unter anderem seine Einkaufläden hier; Paiz, Maxi Bodega oder Despensa Familiar in denen man neben den Great Value Produkten auch Marken sowie lokale Produkte erstehen kann.

In dieser Stadt übernachteten wir in einer Seitenstrasse und waren überrascht wie früh die Läden an diesem Samstag dicht machten und es darauf noch ruhiger wurde als es zuvor schon war.

 

Über San Pedro Carcha erreichen wir Lanquin,

Am Sonntag nahmen wir die Strecke nach San Pedro Carcha und Lanquin unter die Räder und unser erster Stopp gab's bereits im 5km entfernten San Pedro Carcha. Hier schauten wir in die Kirche und spazierten durch den Markt, auf dem vor allem der Fleischverkauf nichts für uns gewesen wäre. Doch insgesamt war am Sonntagmorgen auch in dieser Ortschaft noch nicht viel los.

Die Teerstrasse führte uns darauf noch bis Pajal, welches nach 50km erreicht war. Die Landschaft war sehr hügelig und grün und die Strasse führte entlang den Bergkämmen Richtung Lanquin. So bot uns diese den auch immer wieder grossartige Blicke auf die Bergwelt der Alta Verapaz, welche sich immer wieder hinter den vorbeiziehenden Nebelschwaden versteckte und dies gab der Region eine so richtig eindrückliche Stimmung. Entlang dieser Strecke wächst nicht nur Mais, sondern es gibt auch viele Kaffeesträucher. Auf den letzten 12km, von Pajal nach Lanquin, gilt es dann eine holprige, steile, enge Gravel Piste zu überwinden und diese führt einem von 1150 auf 330m hinunter. Zum Glück gibt es kaum Gegenverkehr, denn viele Ausweichmöglichkeiten bietet sie nicht.

 

Besuch der Gruta von Lanquin,

Bei der Kreuzung zur Gruta de Lanquin stellen wir unser Auto ab und legen die letzten 200m zum Eingang zu Fuss zurück. Hier bleiben wir denn auch gleich für die Nacht stationiert. Diese Höhle ist sehr Naturbelassen und hat dadurch sicher einen gewissen Reiz. So werden die Stalagmiten und Stalaktiten mit einfachen Glühbirnen beleuchtet und welche von einem Generator betrieben werden. Auf der Entdeckungstour durch die Tropfsteinhöhle muss man zudem sehr aufpassen, denn der ganze Weg ist äusserst glitschig. Beim Höhleneingang zwangt sich der Rio Lanquin aus dem Fels, welches zusammen mit dem Kalksteinfelsen echt gut aussieht. Wer Lust hat darf hier im Fluss ein kühles Bad geniessen, wir aber schauten lieber den badenden zu.

 

Von Lanquin stand uns eine anspruchsvolle 112km
lange Pistenfahrt nach El Estor bevor,

Am Morgen legten wir den letzten Kilometer zur Ortschaft zurück und schlenderten darauf durch dieses einfache Dorf, welches uns ganz gut gefiel. Hier entschieden wir denn auch nicht zu den Pool von Semuc Champey zu fahren, denn die Piste soll nicht gerade in einem sehr guten Zustand sein und wir möchten ja eigentlich darauf über Cahabon, Secanquin, Buena Vista nach El Estor gelangen. Wenn die Piste zu den Pools aber tatsächlich schlecht ist, haben wir vielleicht mit dieser schon genug Abenteuer hinter uns gebracht und wir würden von Lanquin wieder nach Coban zurückkehren und aus diesem Grund entschieden wir diese gar nicht erst anzutreten. So begnügen wir uns nun nur mit der Piste die von Lanquin aus über 112km nach El Estor führt und auch diese soll seine Tücken haben.

So führt uns zu beginn eine steinige holprige Piste ins 30km entfernte Cahabon, welche aber noch einigermassen gut in Schuss gehalten wird, denn auf dieser gibt es eine regelmässige Bussverbindung. In Cahabon schlenderten wir noch vor unserem Mittagessen durchs geruhsame Städtchen und welche Atmosphäre uns nicht schlecht gefiel.

Von Cahabon nach Secanquin wurde die Piste dann allerdings zusehends schlechter, steiler und enger, so dass es mancherorts nur noch ein ausgewaschener vielleicht etwas besserer Feldweg war. In diesem verfurchten, steilen und engen Gelände waren wir froh um unser Untersetzungsgetriebe welche uns die nötige kraft verlieh um die sich jagenden heiklen Passagen zu überwinden. So führte uns diese Piste von Cahabon hinunter zum gleichnamigen Fluss und auf der anderen Seite von 130m, innert 12km, wieder hinauf auf über 850m zur Siedlung Secanquin. Ab dieser Ortschaft wird die Piste wieder etwas breiter und die schwierigen Passagen seltener, denn bis hierher verkehren auch wieder vermehrt Minibusse. Zwischen Cahabon und Secanquin soll es zwar auch vereinzelte kleine Busse geben die diese Ortschaften miteinander verbinden, doch wir beneiden diese Chauffeure nicht welche ihre Minibusse über dieser Piste quälen müssen.

Kurz nach dieser Ortschaft verbrachten wir eine ruhige Nacht, inmitten einer herrlichen Landschaft. Von unserem Nachtplatz war es sehr interessant der wechselnden Wetterstimmung zuzuschauen und so zogen immer wieder Nebelschwaden entlang der Bergrücken und legten über das Alta Verapaz etwas unbeschreibliches. Der bald darauf auftauende Vollmond trug seines dazu bei und auch er versteckte sich immer wieder hinter den vorbeiziehenden Nebelschwaden.

Entlang dieser anspruchsvollen Strecke wurden wir aber immer wieder mit herrlichen Ausblicken belohnt, auch wenn die Weitsicht nicht ausgezeichnet war. Die Anwohner waren sehr freundlich und winkten uns oft zu. Diese haben denn auch die Berghänge sehr stark abgeholzt und nutzen sie nun für ihren Mais-, Bohnen-, Kakao-, Kaffee oder sonstigen Anbau irgend welcher Gemüse oder Früchte. Die gesamte Stecke bescherte uns aber sehr eindrückliches, vielleicht auch wegen der anspruchsvollen Piste. Trotzdem möchten wir solche Pisten nicht zum Alltag werden lassen.

Auch die letzten 35km nach El Estor blieben sehr holprig und anspruchsvoll, obwohl die Piste mit erreichen des Tal Boden breiter wurde. Auf diesem Abschnitt überquerten wir nochmals den Rio Cahabon. In El Estor fanden wir auf anhieb ein Plätzchen am See und waren froh unser Ziel erreicht zu haben. Den Platz am Izabal See nutzten wir natürlich auch gleich für die kommende Nacht.

 

Morgenspaziergang durch El Estor,

Bevor es am nächsten Morgen weiter ging schlenderten wir durch das Städtchen El Estor, schauten nochmals über den Izabal See und genossen das treiben auf dem Markt. Zudem konnten wir hier noch ganz unverhofft 30Liter Wasser bunkern und drückten diese durch unseren Filter. Nach EL Estor war dann die insgesamt 124km Pistenfahrt zu Ende und wieder Teerstrasse angesagt, so dass wir auf dieser wieder etwas zügiger voran kamen.

 

Besuch des Castillo de San Felipe,

Den nächsten Stopp gab es beim Castillo de San Felipe, welches 1651 zum Schutz gegen die Piraterie gebaut wurde. Diese kleine Festung liegt am Ufer des Izabal See an der Mündung zum Rio Dulce. Die Festung musste nach Bränden und Attacken mehrere Male wieder aufgebaut werden und lag in späterer Zeit lange als Ruine da, bis sie 1957 rekonstruiert wurde. Die Lage am Wasser fanden wir sehr schön und auch die Festung selbst sieht nicht schlecht aus. Darauf folgten wir der von Flores herkommenden CA13 bis zur Kreuzung zur CA9.

 

Auf der Stichstrasse CA9 ging es zur Hafenstadt Puerto Barrios,

Hier folgten wir der gut 50km langen Stichstrasse zur Hafenstadt Puerto Barrios, welche an der Karibik oder genauer gesagt an der Bahia de Amatique liegt. Diese Hafenstadt kommt sehr geschäftig, staubig und vielleicht auch etwas schmutzig daher und ist deshalb wirklich nichts besonderes. Doch von hier aus werden die Bananen von Guatemala nach Europa verschifft und so stapeln sich die Container von Chiquita, Del Monte und Dole. Durch diesen Hafen herrscht auch auf der gesamtem CA9 ein recht hektischer Lastwagenverkehr. Nach der verbrachten Nacht, neben einem Park, fuhren wir nochmals zum Bananenterminal und zum kleinen Municipal Hafen, von welchem aus man auch nach Belize Reisen kann.

 

Die prächtigen Maya Stelen von Quirigua,

Wir folgten nach dem kurzen Augenschein über die Bahia de Amatique der CA9 bis zur Archäologischen Site Quirigua. Hier entdeckte man 1840 wunderschöne Stelen und Zoomorphen, wie die schildkrötenähnlichen behauenen Sandsteinblöcke genannt werden und welche in ihrer Grösse und Pracht unübertroffen sind. So ragt die Grösste Stele E zum Beispiel 10.60m in die Höhe und sieht wie alle anderen einfach phantastisch aus. Alle Stelen und Zoomorphen sind rundum behauen und deswegen äusserst prachtvoll. Zudem verraten die angebrachten Hieroglyphen das Entstehungsdatum. Neben Resten der Akropolis ist von dieser Maya-Anlage aber nicht mehr viel zu sehen und so kommt der Besucher eigentlich auch nur der prächtigen und aussergewöhnlichen Stelen und Zoomorphen wegen. Diese Maya Stätte ist via einer 3km langen Stichstrasse von der CA9 zu erreichen und man fährt dabei durch eine riesige Bananenplantasche, ob Chiquita, Del Monte oder Dole wissen wir allerdings nicht.

Dem Rio Motagua folgten wir an diesem Tage noch ein Stück und finden mit schöner Sicht auf den Fluss unseren nächsten Platz für die Nacht.

 

Kleiner Bummel durch Zacapa und Chiquimula,

Der CA9 folgten wir am nächsten Morgen noch bis Rio Hondo und zweigten dort auf die CA10 ab, welche uns im Verlaufe nach Esquipulas bringen soll. In den kleinen Städtchen Zacapa und Chiquimula gab's je einen kleinen Bummel durch das Zentrum und in beiden Ortschaften war eigentlich auch nur um die Märkte viel Betrieb. Dies gefiel uns natürlich und wir nutzen die Gelegenheit um uns wieder mit Früchten und Gemüse einzudecken.

 

Ein unvergessliches Erlebnis bescherte uns die
Wahlfahrtskirche von Esquipulas,

Obwohl ich einmal etwas von einem 15.Januar gelesen hatte, kam mir erst wieder kurz vor erreichen der Ortschaft Esquipulas in den Sinn, dass um diesen Tag in der dortigen Wahlfahrtskirche viel Betrieb herrscht. Denn über dieses Wochenende, um den 15.Januar, pilgern viele Pilger von ganz Zentralamerika und Mexiko in diese Ortschaft, um in der dortigen Basilika Santuario dem Schwarzen Christus von Esquipulas die ehre zu erweisen.

Was wir an diesem späteren Freitagnachmittag zu Gesicht bekamen war einfach unbeschreiblich und es zog uns so richtig in den bann. Vor allem die Indigena Familien, wo sich die Frauen noch in ihren traditionellen Röcken und Blusen zeigten fanden wir einfach bezaubernd. Viele von ihnen Campten unter Plastik- oder Zeltplachen direkt im Park vor der Kirche. Auf den dortigen Gehwegen hatten sie ihre kleinen Holzfeuer angezündet auf welchen sie das Essen und ihre Getränke zubereiteten. Das gekochte nahmen sie dann alleine oder in ganzen Familienverbunden ein. So lag denn auch über dem ganzen Park ein stetiger Rauch und dies bescherte dem ganzen noch etwas spezielleres. Beim eindunkeln gab das ganze mit der rauchgeschwängerten Luft und den um die Feuer sitzenden Pilgern ein weiteres unvergessliches Bild ab. Neben der Kirche brannten zudem Hunderte von Kerzen und das Licht strahlte in der kälter werdenden Nacht eine angenehme Wärme aus. Auf dem angrenzenden Jahrmarkt herrschte zur gleichen Zeit, neben diesen besinnlichen Bildern, Hochbetrieb und jeder wollte irgend etwas den anwesenden Pilgern verkaufen. Ab den gebotenen Reitschulen waren wir überrascht, hatten wir doch ähnliche, oder sogar noch einfachere, in den USA oder Mexiko gesehen. Als es uns langsam etwas zu kalt wurde zogen wir uns ins Auto zurück, welches wir unweit von hier an einem Strassenrand abgestellt hatten. Die Bilder dieses Nachmittag und Abend werden uns mit Sicherheit noch lange in schönster Erinnerung bleiben.

Aus diesem Grund hängten wir denn auch noch den Samstag an und nutzten diesen neben sich unter die Pilger zu mischen auch noch um an unserer Homepage zu Arbeiten.

Der Samstag brachte uns ebenfalls nochmals einige eindrückliche Momente in der Pilgerschar und es war eindrücklich vom Kirchvorplatz auf die Menschenmasse zu schauen. Durch den Jahrmarkt und den Rummelplatz zwängten sich Tausende und mancherorts wurde es recht eng. Am Abend gab's im Park vor der Kirche Live Musik und immer wieder wurden Knallkörper oder Leuchtraketen abgefeuert. Ebenfalls unter das Volk mischte sich eine Fernseestation, die wir bei einigen Interviews sahen. Das eindrücklichste am ganzen Fest blieben für uns aber die Indigena Frauen in ihrer traditioneller Kleidung und die mit ihren kleinen Holzfeuerküchen für das leibliche wohl ihrer Angehörigen sorgten und den Platz in Rauch hüllten. Diese Atmosphäre war einfach unbeschreiblich und ganz speziell. Bei den Männern sahen wir im übrigen auch vereinzelte die sich noch in traditioneller Kleidung zeigten, doch waren dies logischerweise nur ältere Personen die wir vermutlich an beiden Händen abzählen könnten.

 

Die Landschaft wurde im Verlaufe immer hügeliger, aber durch die grössere Anzahl Menschen auch leider immer dreckiger;

In diesem ersten Abschnitt bewegten wir uns von Meereshöhe bis auf 1460m und dementsprechend abwechslungsreich zeigte sich die Vegetation und die Landschaft war überall sehr grün. War es anfänglich eher flach, änderte sich dies im Verlaufe unserer Strecke und die Landschaftsszenerie wurde immer hügeliger. So fuhren wir denn auch durch viele Täler und entlang Bergketten, wo uns die abgefahrene Strecke immer wieder schönste Aussichten bot. Der Nebel war denn auch fast jeden Tag unser stetiger Begleiter und hüllte mancherorts die Bergekämme hinter sich. Entlang unserer Strecke trafen wir auf Seen und erstaunlich viele klare Bäche und Flüsse. Die Guatemalteken finden wir bis jetzt ein sehr freundliches Volk und es ist sehr angenehm hier umher zu ziehen. Waren die Strassenborte anfänglich noch recht sauber, zeigten sich diese im weiteren Verlaufe immer dreckiger und mancherorts waren es gar fast Müllhalden. Bei manch einer Ortschaft führt einem die Strasse denn auch fast durch die Deponien was nicht gerade reizvoll ist, aber eben eine Tatsache darstellt. Wo mehr Menschen sich aufhalten wird eben auch viel mehr Müll produziert und dementsprechend viel weggeworfen und vor allem mit diesen vielen Einweggebinden was in diesen Ländern ein echtes Problem darstellt. Aber trotzdem gefällt es uns in Guatemala bis jetzt ausgezeichnet.

 

Der erste Abschnitt bescherte uns bereits viel Abwechslung,

Dieser erst knapp 14tägige Aufenthalt in Guatemala bescherte uns schon sehr viel interessante abwechslungsreiche Impressionen. So besuchten wir mit Tikal und Quirigua zwei aussergewöhnliche Maya Ruinenstätte die es in sich hatten. Dazu kamen auch bereits einige farbenfrohe und lebendige Märkte dazu. Von Lanquin nach El Estor gab's eine anspruchsvolle Pistenfahrt in schönster Umgebung. Der Abschluss dieses ersten Guatemala Bericht macht die Wahlfahrtskirche in Esquipulas mit dessen Jahrmarkt. Diese zog über das Wochenende von 15.Januar Tausende von Pilger aus ganz Mittelamerika und Mexiko an. Das eindrücklichste an diesem Fest waren die davor campenden Indigena Familien wo die traditionell gekleideten Frauen auf Holzfeuerküchen für das leibliche wohl ihrer Familien sorgten und so den ganzen Platz in Rauch hüllten. Diese Bilder werden wir mit Sicherheit nicht so schnell vergessen. Das Wetter zeigte sich über diese Tage weiterhin sehr wechselhaft und bescherte uns immer wieder reizvolle Stimmungen.

 

Zu dem Bilder Guatemala  1 (67)

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